Einmannpferde

Allgemeines rund ums Pferd

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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

FoxOnTheRun hat geschrieben:
Cat_85 hat geschrieben:Klar. Pferde mögen halt Gewohnheit. Wir Menschen ja auch. Ich mag auch nicht jeden Tag ein fremdes Pferd reiten ehrlich gesagt.
:-) Ich schon! Wenn ich dei Möglichkeit dazu hätte.
Ehrlich?
Ich reite auch mal gerne andere Pferde, um den Horizont zu erweitern. Aber wenn ich da an meine Reitferien denke, jeden Tag zwei verschiedene Pferde unterm Sattel. Nein danke, da bekommt man vom Trainingserfolg nichts mit, bzw. ist keiner da. So mal in den Ferien wars okay, aber dann war ich auch froh wieder "mein" Pferd zu haben.

Ich kenne da ein gutes Reitschulsystem. Da hat jeder für ne bestimmte Zeit (ich glaube drei bis sechs Monate, je nach dem wie man klar kam) ein Pferd zu reiten. So konnte man sich richtig gut drauf einstellen und konnte auch mal Erfolge sehen. Und trotzdem hat man immer mal wieder gewechselt, damit man Erfahrung sammelt auf verschiedenen Pferden.
white-feet

Beitrag von white-feet »

Da reihe ich mich doch gerne ein :-)

Im Prinzip wurde ja schon alles genannt. Ich denke auch, dass ein Pferd IMMER Gründe dafür hat, wie es sich Menschen gegenüber verhält. Erziehung, Sozialisation, der allgemeine Umgang und die Gewohnheit spielen sicherlich genauso mit hinein wie der eigene Charakter.

Mein Kleiner ist z.B. ein extremes Ein-Frau - Pferd, und bei ihm kommen die oben genannten Faktoren zusammen:

Von Anfang an hatte er seine Bezugsperson -> Gewohnheit.
Erziehung und Co. lagen auch in meinen Händen, Fremde sind da außerhalb vom zur-Koppel-bringen und wieder -holen oder mal aufhalftern nicht großartig mit eingebunden worden. -> Erziehung.
Er war von Anfang an "Einzelkind", das merkt man heute noch. Bis hierher habe ich es also selber "verbockt".

Aber die Hinwendung an einen einzigen Menschen liegt auch in seinen Genen - die Mutter, eine Araberstute, war auch sehr fixiert auf ihre Vertrauensperson, ebenso der Halbbruder aus der selben Mutter, und mein Kleiner ähnelt den Beiden sehr.

Er lässt sich von anderen problemlos in den alltäglichen Situationen händeln, allerdings müssen die Leute schon wissen, was sie wollen, und konsequent sein - das ist aber finde ich sein gutes Recht, dass er das fordert. Korrekter Umgang sollte immer selbstverständlich sein und wird leider viel zu oft einfach vergessen.

Will jemand mit ihm "Arbeiten", das fängt schon beim Hufe geben an, muss man auch da sehr korrekt sein - hat man einmal geklärt, dass man konsequent ist und sich durchsetzen kann, ist er brav, wenn auch mit einem sehr verdrossenen Gesichtsausdruck :lol:

Er erduldet aber eigentlich alles, und das ist mir das Wichtige.

Spass muss er nicht dran haben, wenn Lischen Müller mit ihm Bodenarbeit macht, aber anständig muss er sein, wenn sie ihn gut behandelt. Ich würde ihn bedenkenlos einem Kind in die Hand drücken (sofern man Kindern überhaupt bedenkenlos ein Pferd in die Hand drücken kann) und müsste mir keine Sorgen um die Beiden machen, da kann man also nix sagen, da ist Verlass drauf.

Die Negativseite, dass er eben bei laxem Umgang auch mal anders kann, ist natürlich nicht so dolle - aber da müssen die Leute halt auch mal konsequent sein und dürfen sich nicht auf der Nase rumtanzen lassen. (Zitat: "Der hat mich vorhin auf dem Weg zur Koppel angestiegen, aber dann hat er mich so lieb angeguckt, dass ich ihn nicht bestrafen wollte." - ja, da wundert mich dann nichts mehr...)

Kurz und gut: Pferd hat durchaus das Recht, auf (s)einen Menschen fixiert zu sein, muss aber, solange man ihn korrekt behandelt, auch für andere problem- und vor allem gefahrlos händelbar sein.
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