Der Jungpferde-Erfahrungsaustausch-Thread
Vor allem bei der Souveränität, aber auch bei der Erfahrung bin ich ganz bei dir. Wie oft sieht man, dass ein ansonsten ruhiges Pferd unter einem angespannten Reiter innerhalb kürzester Zeit nervig und schreckhaft wird. Andersherum genau so. Ein nerviges und schreckhaftes Pferd wird unter einem ruhigen und sicheren Reiter zu einem Ruhigen.Max1404 hat geschrieben:@Blumee, da stimme ich Dir völlig zu.
Aber ein guter Reiter mit viel Erfahrung kann auch einem völlig fremden Pferd viel Vertrauen geben. Einfach dadurch, dass er oder sie das Richtige im richtigen Moment tut und durch die Erfahrung viel Sicherheit und Souveränität ausstrahlt.
Aber Vertrauen muss trotzdem erarbeitet werden, vor allem in einer Situation, die dem Pferd noch völlig fremd ist (reiten, Anreiten). Da hift es zwar zu wissen was man tut, aber das Pferd hat ja noch nie einen Reiter getragen. Man verlangt also etwas völlig neues von ihm und da hilft es doch enorm, eine gemeinsame Vertrauensbasis zu haben alà "wenn du meinst das ist richtig wird es schon stimmen". (Klar was ich meine?) Aber nur mit Vertrauen geht es auch nicht, man sollte schon wissen was man tut und dies eben auch ausstrahlen. Da gebe ich euch vollkommen recht.
- Finchen
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@Blumee:
genau die von dir beschriebene Einstellung "ok, wenn du das sagst, dann ist das ok" vom Pferd kann ich mir auf verschiedene Arten erarbeiten, durch gemeinsame Erlebnisse über einen längeren Zeitraum, die fürs Pferd einen positiven Schluß bedeuten, oder mit guter Freiarbeit, die dann kombiniert wird mit Zubehör nach und nach.
genau die von dir beschriebene Einstellung "ok, wenn du das sagst, dann ist das ok" vom Pferd kann ich mir auf verschiedene Arten erarbeiten, durch gemeinsame Erlebnisse über einen längeren Zeitraum, die fürs Pferd einen positiven Schluß bedeuten, oder mit guter Freiarbeit, die dann kombiniert wird mit Zubehör nach und nach.
Claustim, ja, ich habe das schon so verstanden- aber du drücktest dich recht diplomatisch aus.claustim hat geschrieben:@ s&p:
Du mißverstehst meine Worte!
Ich sage ja gerade, daß ein Anreiten innerhalb von vier Wochen nicht möglich ist.
Auch zeigt sich, daß der lange Weg in der Regel der schnellere ist.
Denn durch Überlastung verursachte Verletzungen und Erkrankungen werden so weitestgehend vermieden.
Für mich ist das ganz kathegorisch zu kurz! Immer !
4Wochen Berittmachung zum Anreiten ist für mich ein no go !
Gruß S&P
- Finchen
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Vielleicht müssen wir ehe 4 Wochen Dauer diskutiert werden genau festlegen, was in die "Beritt"-Zeit reingehört, von welchen Voraussetzungen wir ausgehen? Ich habe nämlich das Gefühl, dass darüber recht unterschiedliche Vorstellungen hier vorherrschen und man so auch nicht auf einen Nenner kommen kann!?
Es ist unerheblich, was wir innerhalb dieser besagten 4 Wochen Beritt zum Anreiten untergebracht haben wollen!
Maßgebend ist, welcher Herangehensweise die jeweiligen mit dieser Arbeit betrauten Bereiter folgen. Es ist gar nicht so unüblich, daß viele davon bevorzugen, ein vollkommen rohes Pferd zu erhalten. Mit einer Argumentation, der ich mich durchaus anschließen kann. Dann aber ist davon auszugehen, daß ein Anreiten innerhalb dieser kurzen Zeit nicht durchführbar ist. Jedenfalls nicht in einer Form, daß das betreffende Pferd dabei keinen Schaden erleidet. Entweder physisch oder psychisch werden sich da früher oder später negative Folgen zeigen.
Maßgebend ist, welcher Herangehensweise die jeweiligen mit dieser Arbeit betrauten Bereiter folgen. Es ist gar nicht so unüblich, daß viele davon bevorzugen, ein vollkommen rohes Pferd zu erhalten. Mit einer Argumentation, der ich mich durchaus anschließen kann. Dann aber ist davon auszugehen, daß ein Anreiten innerhalb dieser kurzen Zeit nicht durchführbar ist. Jedenfalls nicht in einer Form, daß das betreffende Pferd dabei keinen Schaden erleidet. Entweder physisch oder psychisch werden sich da früher oder später negative Folgen zeigen.
Ja, das sehe ich ganz genauso.claustim hat geschrieben:Es ist unerheblich, was wir innerhalb dieser besagten 4 Wochen Beritt zum Anreiten untergebracht haben wollen!
Maßgebend ist, welcher Herangehensweise die jeweiligen mit dieser Arbeit betrauten Bereiter folgen. Es ist gar nicht so unüblich, daß viele davon bevorzugen, ein vollkommen rohes Pferd zu erhalten. Mit einer Argumentation, der ich mich durchaus anschließen kann. Dann aber ist davon auszugehen, daß ein Anreiten innerhalb dieser kurzen Zeit nicht durchführbar ist. Jedenfalls nicht in einer Form, daß das betreffende Pferd dabei keinen Schaden erleidet. Entweder physisch oder psychisch werden sich da früher oder später negative Folgen zeigen.
Finchen, für mich bedeutet "Anreiten" : man kann draufsitzen, idealerweise auch mit Sattel "g", einigermaßen lenken, Gas geben, bremsen in den Gangarten, die das Pferd ohne tiefergreifende Gymnastizierung ausführen kann. Das ist idealerweise Schritt ,Trab, Galopp oder beim 4/5 Gänger und /oder Tölt in der angebotenen Grundform.
Da aber fängt es ja schon an : Der Galopp ist bei vielen Jungpferden nicht in 4 Wochen nicht mal ansatzweise anfragbar, ohne daß das Pferd Streß bekommt.
Für mich persönlich umfasst ein ordentliches Anreiten darüberhinaus ein unbeschwertes Reiten im Gelände mit zuverlässigem Führpferd, eine Minestausbildung an der Longe, eine solide Führarbeit , eine solide Sattelgewöhnung , eine solide Gebißschule + Minimalhandarbeit ( als Voraussetzung für ein pferdeschonendes Reiten mit Zügeln!) , und eine Grundausbildung als Handpferd, um die Geländearbeit zu ermöglichen sowie eine Grundheranführung an GHP-Elemente.
Ohne Vorbereitung erfordert das mind. 8-12 Wochen - besser 16 Wochen.
Dann kann ich ein Jungpferd aber auch guten Gewissens abgeben und weiß, daß Pferd und Reiter beste Chancen für einen guten Start in ihr gemeinsames Leben haben.
Man muß halt wissen, was man möchte, für sein Geld....
Gruß S&P
- Finchen
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@S&P:
siehste, mit deiner Erklärung hast du die Begründung geliefert, wieso es nicht Quatsch ist, dass wir hier benennen, was wir alles in die erste Anreitphase packen wollen bzw voraussetzen.
Das was du aufführst kann in der Tat ganz sicher nicht in 4 Wochen absolviert werden, wenn es nicht rubbeldiekatz und damit recht sicher auf Kosten der pferdeschonenden und guten Ausbildung geht!
siehste, mit deiner Erklärung hast du die Begründung geliefert, wieso es nicht Quatsch ist, dass wir hier benennen, was wir alles in die erste Anreitphase packen wollen bzw voraussetzen.
Das was du aufführst kann in der Tat ganz sicher nicht in 4 Wochen absolviert werden, wenn es nicht rubbeldiekatz und damit recht sicher auf Kosten der pferdeschonenden und guten Ausbildung geht!
Finchen, auch meine erste Beschreibung von "Anreiten" ohne die von mir gewünschte Ergänzung, ist in 4 Wochen nicht machbar- m.M. / ErfahrungFinchen hat geschrieben:@S&P:
siehste, mit deiner Erklärung hast du die Begründung geliefert, wieso es nicht Quatsch ist, dass wir hier benennen, was wir alles in die erste Anreitphase packen wollen bzw voraussetzen.
Das was du aufführst kann in der Tat ganz sicher nicht in 4 Wochen absolviert werden, wenn es nicht rubbeldiekatz und damit recht sicher auf Kosten der pferdeschonenden und guten Ausbildung geht!
Was verstehst du unter "angeritten" ?
- Finchen
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@S&P:
sei mir nicht böse, aber die 4 Wochen wurden ja nicht nur von dir diskutiert.
Auch Tanja als Auslösende zB hätte ja definieren müssen, was ihr Pferd in der Zeit lernen soll, die es beim Ausbilder verbringt, und auch was es vorher schon mitbringt. Und so meine ich es halt allgemein - statt hier nur in den Raum zu werfen ob 4 Wochen reichen, muss man überlegen wofür sie reichen können oder sollen.
Ich habe nur Sattel-/Reitergewöhnung und sich unterm Reiter bewegen können in Schritt und Trab sowie grundlegend angehen, "bremsen", links rechts installiert bei Fremdpferden - und das geht gut in 4 Wochen.
Aber je nach Anforderung ist die Zeit ja fast beliebig dehnbar.
sei mir nicht böse, aber die 4 Wochen wurden ja nicht nur von dir diskutiert.
Auch Tanja als Auslösende zB hätte ja definieren müssen, was ihr Pferd in der Zeit lernen soll, die es beim Ausbilder verbringt, und auch was es vorher schon mitbringt. Und so meine ich es halt allgemein - statt hier nur in den Raum zu werfen ob 4 Wochen reichen, muss man überlegen wofür sie reichen können oder sollen.
Ich habe nur Sattel-/Reitergewöhnung und sich unterm Reiter bewegen können in Schritt und Trab sowie grundlegend angehen, "bremsen", links rechts installiert bei Fremdpferden - und das geht gut in 4 Wochen.
Aber je nach Anforderung ist die Zeit ja fast beliebig dehnbar.
Nein, nicht böse, gar nicht - wieso böseFinchen hat geschrieben:@S&P:
sei mir nicht böse, aber die 4 Wochen wurden ja nicht nur von dir diskutiert.
Auch Tanja als Auslösende zB hätte ja definieren müssen, was ihr Pferd in der Zeit lernen soll, die es beim Ausbilder verbringt, und auch was es vorher schon mitbringt. Und so meine ich es halt allgemein - statt hier nur in den Raum zu werfen ob 4 Wochen reichen, muss man überlegen wofür sie reichen können oder sollen.
Ich habe nur Sattel-/Reitergewöhnung und sich unterm Reiter bewegen können in Schritt und Trab sowie grundlegend angehen, "bremsen", links rechts installiert bei Fremdpferden - und das geht gut in 4 Wochen.
Aber je nach Anforderung ist die Zeit ja fast beliebig dehnbar.
Einfach eine ernstgemieinte Frage, die du ja nun beantwortet hast....
gut daß wir mal drüber gesprochen haben...
Auch wenn ich hier scheinbar alleine stehe, aber ich werde mein Fohlen in ein paar Jahren nicht selbst einreiten.
Natürlich werde ich den Beritt begleiten und es wird auch genau durchgesprochen werden was ich mir vorstelle, aber da ich ein vielseitig ausgebildetes Pferd möchte, macht es für mich keinen Sinn das selbst zu machen. Aber das muss ja eh jeder so machen wie er denkt.
Natürlich werde ich den Beritt begleiten und es wird auch genau durchgesprochen werden was ich mir vorstelle, aber da ich ein vielseitig ausgebildetes Pferd möchte, macht es für mich keinen Sinn das selbst zu machen. Aber das muss ja eh jeder so machen wie er denkt.
Viele Grüße Tina
Ich finde das sehr vernünftig !emproada hat geschrieben:Auch wenn ich hier scheinbar alleine stehe, aber ich werde mein Fohlen in ein paar Jahren nicht selbst einreiten.
Natürlich werde ich den Beritt begleiten und es wird auch genau durchgesprochen werden was ich mir vorstelle, aber da ich ein vielseitig ausgebildetes Pferd möchte, macht es für mich keinen Sinn das selbst zu machen. Aber das muss ja eh jeder so machen wie er denkt.
Mit dieser Einstellung bzw. mit diesem Wunsch stehst Du nicht alleine.
Die Nachfrage nach einem Profi, der den Part des Anreitens übernehmen kann, ist ja durchaus legitim. Problematisch wird es aber dann, wenn das unter gewissen, mehr oder minder starren, Zeitvorgaben geschehen soll. Was für einen Zuchtbetrieb oder für einen Handelsstall zwingend Voraussetzung ist, nämlich ein möglich rascher Ab- bzw. Umsatz, ist beim Endverbraucher nicht gefragt.
Aber, Profiberitt kostet auch Geld. Und gar nicht mal so wenig. Auch wenn man noch so gewillt ist, den langen Weg beschreiten zu wollen. Der Blick in die eigene Brieftasche zwingt einen nicht selten dazu, eine "etwas raschere" Vorgehensweise einzuschlagen. Das soll jedoch kein Vorwurf sein. Das ist lediglich die Wiedergabe der Realität. Man kann es drehen und wenden, wie man will, aber man ist gezwungen, irgendwann eine gewisse Kosten- Nutzen- Rechnung zu erstellen.
Das aber ist insgesamt nur die halbe Wahrheit.
Die andere Hälfte besteht darin, daß es schwer fallen dürfte, einen Profi zu finden, der bereit ist, den langen Weg zu beschreiten. Es gibt halt nicht so viele Ausbildungsbetriebe, in denen auch das Anreiten junger Pferde vermittelt wird. Profis, die das dennoch erlernt haben, werden daher in der Mehrzahl der Fälle ihre Ausbildung in Zucht- oder Handelsställen durchlaufen haben. Die haben dann kein Problem damit, sich auf junge Pferde zu setzen. Die sind dann in der Regel ausgesprochen sattelfest und durch nichts zu erschüttern. Aber die schonende Ausbildung haben die oftmals nicht kennen gelernt. Eben, weil in diesen Betrieben die notwendige Zeit dafür fehlt.
Es kommt auch vor, daß sich Berufsreiter, die über diesen Hintergrund verfügen, sich nach einiger Zeit Selbstständig machen und speziell das Anreiten junger Pferde sowie die Turniervorstellung derselben anbieten. Durchaus unter Nennung eines festgelegten Zeitrahmens. Eben aus dem grund, da sie es ja gewohnt sind, einer festen Zeitvorgabe zu folgen und es auch nicht anders gelernt haben.
Da kann man als Endverbraucher noch so sehr darauf beharren, es doch bitte anders zu machen. Das geht dann einfach nicht, weil das dafür notwendige Wissen oftmals fehlt.
Die Nachfrage nach einem Profi, der den Part des Anreitens übernehmen kann, ist ja durchaus legitim. Problematisch wird es aber dann, wenn das unter gewissen, mehr oder minder starren, Zeitvorgaben geschehen soll. Was für einen Zuchtbetrieb oder für einen Handelsstall zwingend Voraussetzung ist, nämlich ein möglich rascher Ab- bzw. Umsatz, ist beim Endverbraucher nicht gefragt.
Aber, Profiberitt kostet auch Geld. Und gar nicht mal so wenig. Auch wenn man noch so gewillt ist, den langen Weg beschreiten zu wollen. Der Blick in die eigene Brieftasche zwingt einen nicht selten dazu, eine "etwas raschere" Vorgehensweise einzuschlagen. Das soll jedoch kein Vorwurf sein. Das ist lediglich die Wiedergabe der Realität. Man kann es drehen und wenden, wie man will, aber man ist gezwungen, irgendwann eine gewisse Kosten- Nutzen- Rechnung zu erstellen.
Das aber ist insgesamt nur die halbe Wahrheit.
Die andere Hälfte besteht darin, daß es schwer fallen dürfte, einen Profi zu finden, der bereit ist, den langen Weg zu beschreiten. Es gibt halt nicht so viele Ausbildungsbetriebe, in denen auch das Anreiten junger Pferde vermittelt wird. Profis, die das dennoch erlernt haben, werden daher in der Mehrzahl der Fälle ihre Ausbildung in Zucht- oder Handelsställen durchlaufen haben. Die haben dann kein Problem damit, sich auf junge Pferde zu setzen. Die sind dann in der Regel ausgesprochen sattelfest und durch nichts zu erschüttern. Aber die schonende Ausbildung haben die oftmals nicht kennen gelernt. Eben, weil in diesen Betrieben die notwendige Zeit dafür fehlt.
Es kommt auch vor, daß sich Berufsreiter, die über diesen Hintergrund verfügen, sich nach einiger Zeit Selbstständig machen und speziell das Anreiten junger Pferde sowie die Turniervorstellung derselben anbieten. Durchaus unter Nennung eines festgelegten Zeitrahmens. Eben aus dem grund, da sie es ja gewohnt sind, einer festen Zeitvorgabe zu folgen und es auch nicht anders gelernt haben.
Da kann man als Endverbraucher noch so sehr darauf beharren, es doch bitte anders zu machen. Das geht dann einfach nicht, weil das dafür notwendige Wissen oftmals fehlt.