Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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Fiorella
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Beitrag von Fiorella »

Hallo Meg,
Meg hat geschrieben:Fiorelle, bitte nimm nicht den Bezug weg und verzerr die Aussage.
Entschuldigung, das war nicht meine Absicht, aber vielleicht hast du mich ja auch missverstanden.

Mein Bezug war exakt dieser Dialog zwischen Maulfrei und dir:
Meg hat geschrieben:
maulfrei :o) hat geschrieben:
Finchen hat geschrieben: @maulfrei:
wie wertest du die Reihenfolge in Bezug auf die Wichtigeit der Aspekte
- vdS/Genick höchster Punkt
- Losgelassenheit
- Schwung mit schwingendem Rücken durchs Pferd?
Für mich ist ganz klar auf Platz 1 die Nase vdS. Denn dieses Kriterium ist Voraussetzung für die anderen beiden...
Ach echt?

Na, dann schau mal hier:
http://www.youtube.com/watch?v=BxRmhbFMwQU
Hier sagt Maulfrei, dass nach ihrer Wertung Nase vor der Senkrechten die Voraussetzung für Losgelassenheit und Schwung ist

Ihre These ist also:

Es ist durchaus möglich, dass ein Pferd auch mit Nase vorn weder losgelassen noch schwungvoll über den Rücken geht, aber es ist nicht möglich, dass es mit Nase hinter der Senkrechten losgelassen und/oder schwungvoll über den Rücken geht.

Darauf reagiertest du mit einer Frage, die nach meinem Verständnis Zweifel in Bezug auf Maulfreis These ausdrückt, und stelltest dazu ein Video ein, in dessen ersten Minuten ein Pferd deutlich mit der Nase vor der Senkrechten vorgestellt wird, welches auf mich aber weder sehr losgelassen noch besonders locker im Rücken wirkt.

Das war für mich ein wenig unverständlich, denn es widerlegt Maulfreis These nicht.

Dafür hättest du ein Video finden müssen, in dem ein Pferd Hds vorgestellt wird und in dieser Haltung losgelassen und schwungvoll mit lockerem Rücken geht.

Jedenfalls sofern ich nichts falsch verstanden habe.

Ich hoffe, ich habe mich jetzt verständlicher ausgedrückt. Es war nicht meine Absicht zu zanken.

freundliche Grüße,

Fio
Zuletzt geändert von Fiorella am Fr, 20. Dez 2013 22:07, insgesamt 1-mal geändert.
Paula

Beitrag von Paula »

Motte wer wie reiten kann ist doch eine Definition.
Also wer nicht runterfällt im Schritt Trab Galopp kann reiten
Würden Kinder sagen,die gerade das Reiten angefangen haben.Wer sein Pferd lenken kann , kann reiten..Wer Grand Prix reitet kann reiten.
Wer sich auf bockenden Pferden hält kann reiten.
Was auch immer jeder so drunter versteht.Nirgends schreibe ich dass irgendwer nicht reiten kann.
Im Gegenteil , ich schrieb technisch je so reiten wie Rainer Klimke ich wäre dankbar.
Niemand wird je immer ideal reiten. Trozdem darf ich mich danach ausstrecken und das zum Vorbild haben, mal auf hohem Niveau ein paar Minuten ideal zu reiten.
Zudem es die perfekten Momente immer für jedem gibt,bzw.geben könnte auf untersch.Ebenen
Eine lange Seite lang ein Arbeitstrab am Zügel kann ideal, perfekt sein.
Wenn man sich zu früh zufrieden gibt, erlebt man das gar nicht, glaube ich.
Jeder kann in seinem Rahmen dazu beitragen die klass.Reitweise lebendig zu halten, indem er versucht immer wieder ein Beispiel zu sein dort wo er gerade reiterlich ist.
Statt hohe Lketionen hinzuwursteln,lieber mal sauber ganze Bahn im Arbeitstrab,meine Sicht drauf.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Paula hat geschrieben:Finchen ich bin bei Neidndorff DVD genauso anspruchsvoll, gut gefallen, also ideal finde ich nur die Sequenszen des WB in den Einerwechseln und Polido bei der Vorführung.Der Rest den mag ich leiden,so wie auch das:
http://www.youtube.com/watch?v=2Mu7xDdlVAA
nicht perfekt, aber ich mags
.
Oh Mooooment, das ist aber was ganz anderes als gefragt:
du hast ja immer gesagt du orientierst dich am Ideal. Jetzt ist also geklärt, dass EvN und Schülerin bei Weitem auch nicht wenig scharf am Ideal vorbeischrappen, das ist aber nicht so tragisch.

Wenn ein anderes Pferd-Reiter-Paar in einem Ritt irgendwo zeitweise (!) ein Makel hat, dann tust du es aber vollständig als "nicht klassisch" ab.
Wenn du nun bei den EvN-Beispielen mal nur die schlechten Phasen kennen würdest, kämst du doch im Leben nicht auf die Idee das Ideal zu finden - hoffe ich!?!?

Und da du also selber damit bestätigst, dass es eben nie nicht immer alles ideal sein kann, so wie es die Theorie gerne in die konstante Form pressen möchte, wäre es doch nur recht, wenn auch andere Beispiele honoriert würden, selbst wenn es Fitzelchen von nicht korrekten Momenten gibt!

@Meg:
nur um sicher zu gehen, dass ich dich nicht falsch verstanden habe... magst noch kurz erklären, wie du deinen Hinweis mit dem Video in Bezug auf Maulfreis Reihenfolge 1. vdS gemeint hast?
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Paula

Beitrag von Paula »

Ja da geb ich dir Recht Finchen.Ich habs ja auch versucht das zu korrgieren in meinem letzen Posts.Das Gebisslose mag ich leiden und einiges mehr.Ich denke auf diesem Weg finden wir alle doch noch einige gem.Nenner.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Meg hat geschrieben: Jepp, und "richtiges" Reiten ist eher Geschmackssache (und glaube ich schon immer gewesen).

:lol: :lol: :lol: autsch ! Wenn du schon beißt, dann bitte auch du im Zusammenhang- bei dieser Aussage sprach ich von der Ausformung des Pferdes und den unterschiedlichen Vorstellungen von "richtig", die es zweifelsfrei gibt.-

Eigentlich ist jegliches Diskutieren auf diesem Niveau müßig und ich kann es mir nur mit schlechtem Wetter und miesen Trainingsmöglichkeiten erklären, dass ich hier mitmach 8) :wink:
Nun sei kein Frosch und diskutier weiter :love:, ich ertrage diese Diskussionen, vor allem sowie sich jemand wie Paula zuschaltet, immer nur mit sehr, sehr viel Humor.
:trink1:

Meine Herrn, da waren ja jetzt wieder ein paar Klopse dabei ! Gib zu Meg, sie toppt mich bei Weitem :lol: :lol: :lol:

Das hier :
Paula hat geschrieben: ..Bildung Erfahrung Wissen steckt hinter meinem Empfinden.
war das Beste !!! :lol: :lol: :lol:
padruga
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Beitrag von padruga »

Jetzert, rührt die Suppe doch nicht wieder weiter auf... :fechten:

:trink1: Schöne Vorweihnachtszeit euch allen! :wink:
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Meg
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Beitrag von Meg »

Fiorella Finchen: Ich möchte eigentlich auf zwei Sachen hinaus
1) nicht alles was "alt" ist, ist klassisch/gut (siehe auch Oliviera, den ja wohl alle auf Grund seiner wirklich guten Literatur vergöttert haben, aber als dann die ersten Videos auf Youtube auftauchten...)

2) Die Sache mit der Nase vor der Senkrechten ist ja auch aus Zeiten, wo es keine bildliche Dolumentation gab. Nun taucht dieses Video auf und Fiorella, ich würde dir raten es dir ganz anzusehen, weil dann würdest du den Zusammenhang vielleicht besser verstehen. Reihenweise Pferde mit der Nase vor der Senkrechten, aber ist der Rücken dabei? Und dies waren Top Reiter!
Da stellt sich mir die Frage (ebenso wie Riegler zum Beispiel), wird die Sache mit der Nase vor der Senkrechten vielleicht KOMPLETT missverstanden?

Ich meine zwischen Rollkur und das was auf dem alten Olympia Video zu sehen ist liegen doch WELTEN! Und anstatt da hinein zu sehen, wird an den Extremen festgehalten. Alle Turnierreiter rollen, alle "klassisch" gerittenen Pferde tun dies ohne Rücken. Echt, da kann man doch nur gähnen!

Letztendlich wird die Frage der Schädlichkeit oder des Nutzens einer Reitweise erst geklärt werden können, wenn man eine Langzeitstudie macht, wo eine Gruppe Pferde nach a) eine nach b) und eine nach c) ausgebildet wird, mit jeweils vergleichbar flinken Reitern ihrer Reitweise. Da aber dann noch Faktoren aufkommen wie Aufzucht, Fütterung, Haltung, Unfälle etc. wird so eine Studie wahrscheinlich nie zustande kommen. Oder will man es etwa am Alter festhalten? Ankys Salinero wurde auch über 20 wenn mich nicht alles täuscht, genauso wie viele der Topspringpferde, die ja nun wahrlich mit Verschleiss zu tun haben, wurden die alle nur so alt, weil Die Besitzer die Mittel haben, denen gute Behandlung zukommen zu lassen?


Und damit komme ich auch auf S&P zurück und der Geschmackssache (und es war wirklich kein Seitenhieb auf dich S&P) Ich war ja nun wirklich in allen Lagern unterwegs, bei PK zugegebenerweise am kürzesten.

Ich war bei BB:
http://www.youtube.com/watch?v=eCCaEVNWFN8

Habe mich mit PK versucht (zugegebnermassen sehr diletantisch):
http://www.youtube.com/watch?v=McdIooapeWQ

Und bin halt zum Schluss bei Klimke und Co. gelandet, weil die für mich mittlerweile "klassische" Reiterei verkörpern. FÜR MICH!

Weil ich FÜR MICH Schlüsse in Bezug richtig gezogen habe (man könnte meinen aus Erfahrung 8) :wink: )

Aber mal ganz ehrlich, zu keiner Zeit habe ich jeh meinen Pferden absichtlich weh tun wollen, obwohl wohl jedes mehr oder weniger unter mir gelitten hat. Und das ist einer der Aussagen von BB, die ich noch am ehrlichsten finde und von ihm mitgenommen habe, "sein erstes Pferd macht jeder kaputt", weil man es halt nicht besser kann!

Ich wette jeder hier hat peinliche Erinnerungen im Kopf, wo man als Teenager Sachen mit den Pferden angestellt hat, für die man sich heut schämen würde.

Aber ich schweife ab, ja, Reiten ist doch Geschmackssache, finde ich. Ob mein jetziger Geschmack meinem Pferd gut tut oder schadet, werde ich erst in ein paar Jahren wissen, weil sie noch zu klein ist. Aber ich bin da recht zuversichtlich :wink:

So, ich habe genug für heute gesprochen. Machts euch ein schönes WE!
Zuletzt geändert von Meg am Sa, 21. Dez 2013 11:32, insgesamt 2-mal geändert.
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
Motte
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Beitrag von Motte »

Paula hat geschrieben:Motte wer wie reiten kann ist doch eine Definition.
Also wer nicht runterfällt im Schritt Trab Galopp kann reiten
Würden Kinder sagen,die gerade das Reiten angefangen haben.Wer sein Pferd lenken kann , kann reiten..Wer Grand Prix reitet kann reiten.
Wer sich auf bockenden Pferden hält kann reiten.
Was auch immer jeder so drunter versteht.Nirgends schreibe ich dass irgendwer nicht reiten kann.
Im Gegenteil , ich schrieb technisch je so reiten wie Rainer Klimke ich wäre dankbar.
Niemand wird je immer ideal reiten. Trozdem darf ich mich danach ausstrecken und das zum Vorbild haben, mal auf hohem Niveau ein paar Minuten ideal zu reiten.
Zudem es die perfekten Momente immer für jedem gibt,bzw.geben könnte auf untersch.Ebenen
Eine lange Seite lang ein Arbeitstrab am Zügel kann ideal, perfekt sein.
Wenn man sich zu früh zufrieden gibt, erlebt man das gar nicht, glaube ich.
Jeder kann in seinem Rahmen dazu beitragen die klass.Reitweise lebendig zu halten, indem er versucht immer wieder ein Beispiel zu sein dort wo er gerade reiterlich ist.
Statt hohe Lketionen hinzuwursteln,lieber mal sauber ganze Bahn im Arbeitstrab,meine Sicht drauf.
Moment. DU hast hier doch geschrieben, seit Jahren sähe man Hubertus Schmidt auf überforderten Pferden rumwürzen, an anderer Stelle attestiertest du Herrn Klimke einen fürchterlichen Stuhlsitz.
Und das finde ich von jemandem, dessen reiterlicher Horizont und Können offensichtlich bei "mal sauber ganze Bahn im Arbeitstrab" endet, sehr vermessen.
Davon ab: auch wenn du 100 Runden sauber im Arbeitstrab hinbekommst, wird dir dadurch keine Diagonale mit Einerwechseln oder ne Galopppirouette geschenkt bzw. gelingen. Das heißt : du musst ja irgendwie irgendwann anfangen, darauf hinzuarbeiten. Und JEDER, der das schonmal erarbeitet hat, weiß, dass es da zigtausend Möglichkeiten von Missverständnissen gibt, die das Ergebnis beeinträchtigen können. Und dann gibt es zu guter Letzt immer noch die individuelle Fähigkeit des Pferdes und des Reiters. Es gibt kein Pferd, was keine Probleme bei allen Lektionen hat. Manche sind werden grell bei den fliegenden Wechseln, manchen fallen andere Lektionen aus körperlichen Gründen einfach schwer. Und genau das sind dann die Momente, wo der Reiter mehr einwirken muss, und unter Umständen SiEHT man das dann auch.
Und dann kommen so Kritiker wie du, die dann sagen: äh, das ist aber nicht gut, da kommt das Pferd beim zurückführen aus dem starken Galopp aber hinter die Senkrechte, DAS ist aber nicht klassisch!
Ja sorry, das ist doch ein Witz!
Dieses völlige Unverständnis für solche Situationen/Momente zeigt mir ganz klar, dass du da keinerlei praktische Erfahrung hast.
Ein Pferd bildet sich nunmal nicht rein nach Lehrbuch aus.
Glaub es oder lass es.
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Anna
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Beitrag von Anna »

@ Motte: Vielen Dank für deinen Beitrag!!! Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, über was für Reiter und Reiten hier eigentlich gesprochen wird. Da ich selber lange in dem Genuss war einem sehr guten und versierten Reiter zugucken und ihn begleiten zu dürfen, ist genau dass, was du scheibst für mich das Ehrlichste und Wichtigste in der Ausbildug eines Pferdes! Natürlich hat man das Idealbild im Kopf, dass man mit dem Pferd erreichen/ dem Pferd beibringen will! Aber der Weg dahin ist nicht immer von Idealbildern geprägt- schließlich ist eine Ausbildug ein Prozess und ein Lehr/Lernweg. Und ich glaube nicht mal, dass der einmal endet. Natürlich festigen sich Lektionen, sind abrufbar, aber werden immer wieder neu bearbeitet, korrigiert etc aus vielen im Megs Studienidee genannten Gründen.
Meg: danke für deinen Mut hier Videos einzustellen! Da ich weit ab von perfekt bin, würde ich mich das bei diesem Kritikniveau nicht trauen! Danke dafür!
"Reiten ist das schönste Hobby - man lernt Verzicht und Demut" - Björn Zauss
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

@Meg:
Danke, dann habe ich es richtig verstanden.

und damit dann zu

Maulfrei:
1. vdS ist aus meiner Sicht - und so habe ICH das dazu eingestellte Video von Meg verstanden und für mich bewertet - eben nur dann sinnig, wenn es nicht erst bei
2. schwingender Rücken gibt, sondern maximal vdS und "Rücken" mit 1a und 1b in eine Reihenfolge gebracht werden.

Denn gemessen und untersucht und bewertet wurde das Thema rollen - mein ganz persönlicher Eindruck bzw meine Meinung ist aber, dass wenn ein Pferd schön vdS geht und den Rücken festmacht, das auf gar gar gar keinen Fall ein "gesünderes" Reiten sein kann.

@Paula:
ok, dann sehe ich doch wieder Licht am Horizont was die "faire" Beurteilung von Sport- und Nichtsportgereit angeht. :wink:
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Paula

Beitrag von Paula »

Finchen hat geschrieben:n.

@Paula:
ok, dann sehe ich doch wieder Licht am Horizont was die "faire" Beurteilung von Sport- und Nichtsportgereit angeht. :wink:
Ja auf alle Fälle! Danke, dass du u.a. nicht locker gelassen hast und das letzlich auch auf den Punkt gebracht hast.

Motte du verzerrst absichtlich meine Posts, wir sind uns nicht grün, was daher kommt , dass ich mit deinem RL einen Streit hatte,den du sehr verehrst.Das ich die Thesen deines RL nicht teile und es wage ihm zu widersprechen, mehr noch mich mit ihm anzulegen.


Außerdem sage nicht dass ich nur ganze Bahn sauber reiten kann.
sondern dass ich es besser finde MAN macht das sauber als an hohen Lektionen rumzuwursteln.
Ich reite seit über 35 Jahren, ich habe wie viele!!! hier schon, alle hohen Lektionen geritten, ich habe zig Pferde untersch.Rassen geritten , bin aber mit lange Seite Arbeitstrab, korrekt,ideal schon glücklich, weil ICH dies aus klass.Sicht fast nirgends mehr zu sehen bekomme.
Es könnten die meisten, tun es aber nicht.
Sie haben andere Maßstäbe,geben sich zu früh zufrieden.
Wenn man deinen Maßstab anlegt, klar sehe ich das überall,hds und mit viel schwupps, entweder auf dem Zügel oder mit faschen Knick,oder mit angespannten Unterhals Genick oben.
wenn man meinen anlegt dann nicht.

Ja nicht mal der Friese geht perfekt so, von dem Link hier
http://www.youtube.com/watch?v=2Mu7xDdlVAA,
obwohl hier nur lange Seite Arbeitstrab ist.

Stuhlsitz,Klimke, heisst nicht dass man nicht reiten kann, wir diskutierten darüber ausgiebig vor Langem.Auch stellten wir dabei fest dass er nicht immer im Stuhlsitz sitzt,.Du meinst das sei ein vernichtendes Urteil ,weil man damit nicht korrekt einwirken kann, ich seh das anderes.Lörke galt als fantastischer Reiter und saß oft im Stuhlsitz.
Hier Felix Bürkner
http://www.artisticdressage.com/photos/ ... ikeur1.jpg
auch von ihm findet man öfters Fotos im Stuhlsitz wie hier
Nirgends steht dass ich finde das Klimke nicht reiten kann.

Anna es wird im allgemeinen sehr wohlwollend mit den Videos von Usern umgegangen, auch von mir!
Wenn es aber um öffentliche intern.prominente Vorbilder geht bin ich streng, so what?
Hochintressant sich übrigens für einen Beitrag zu bedanken, der nur dafür da war mich zu beschimpfen, wie ich finde.
Ich habe keine praktische Erfahrung schreibt Motte, das merkt man an meinen Beiträgen...cool echt.
Wahnsinn, hätte ich keine Erfahrung, wüßte ich nicht WIE schwer es ist perfekt zu reiten.Ich würde behaupten es ist möglich.
Paula

Beitrag von Paula »

Aber einen Kritikpunkt den du anführst Motte, da gebe ich dir Recht,
Finchen hat das schon gut auf dem Punkt gebracht:
Ich werde in Zukunft wohlwollender mit Sportreiterei hier in den Threads umgehen.Also auch das positive sehen und mehr erläutern, warum mir was nicht gefällt, bzw mich stört.
Nicht mehr so abolut.Das sehe ich ein, das ist keine Diskussionsgrundlage.
In diesem Sinne, lasst es Weihnachten werden,wollen wir friedlich bleiben!
Fiorella
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Beitrag von Fiorella »

Hallo Meg,
Meg hat geschrieben: Fiorella Finchen: Ich möchte eigentlich auf zwei Sachen hinaus
1) nicht alles was "alt" ist, ist klassisch/gut
Ja, da bin ich ganz bei dir.

Ganz sicher gab es in allen Zeitaltern seit der Erfindung der Reiterei gute und schlechte Reiter. Aber das kann doch bitte auch niemand ernsthaft bestritten haben?

"Gut" und "schlecht" beziehe ich hier übrigens sowohl auf das Handwerklich-Reiterliche, also die technische Fertigkeit, als auch auf die geistig / ethische Komponente, wobei die Frage nach der Ethik natürlich auch jeweils im Spiegel ihrer Zeit zu sehen ist.

Damit will ich sagen: Es gab sicher immer schon Leute die es grundsätzlich gut mit ihren Pferden meinten, und sich im Rahmen ihres zeitlichen Kontextes um eine pferdegerechte Herangehensweise bemüht haben, und welche, für die das Wohlbefinden des "Pferdematerials" hinter dem wie auch immer gearteten Erfolg zurückzutreten hatte, und die für den Erfolg auch kurzfristigen Trends hinterher gerannt sind, um sich zu profilieren und sich, notfalls auch auf Kosten der Kreatur, Vorteile zu verschaffen.

Im Idealfall wurden Letztere im Laufe der weiteren Entwicklung der Menschheit über die Zeitalter (hoffentlich möglichst schnell) vergessen, und Erstere, wenn sie dann auch noch technisch gut waren, entwickelten sich zu Klassikern, die teilweise bis heute unvergessen sind.

Das heisst aber nicht zwingend, dass alle diese Leute heute und vor dem Hintergrund unserer wissenschaftlichen Erkenntnisse und im Rahmen der Ethik und des Geschmacks unserer Zeit noch als perfekt oder wirklich vorbildlich gelten müssen.

Ferner ist der Begriff von Schönheit in der Bewegung auch eine Frage der Mode, und stets im historischen Rahmen und vor dem Hintergrund des naturwissenschaftlichen Erkenntnisstandes der jeweiligen Zeit zu sehen.
Nun taucht dieses Video auf und Fiorella, ich würde dir raten es dir ganz anzusehen, weil dann würdest du den Zusammenhang vielleicht besser verstehen. Reihenweise Pferde mit der Nase vor der Senkrechten, aber ist der Rücken dabei? Und dies waren Top Reiter!
Das habe ich inzwischen zumindest teilweise getan. Und ich muss meine Aussage ein wenig revidieren. Bei näherer Ansicht habe ich nämlich durchaus ein paar nette, logelassene Momente mit Rückentätigkeit erkennen können. Daneben natürlich auch ein paar echt grausliche Sequenzen. Scheint fast so zu sein wie heutzutage, es gibt solche und solche....... ;-)

Was allerdings nahezu durchgängig fehlt, ist der "Schwoing".

Aber: Heisst dass, dass mit der Reiterei dieser Zeit was falsch war.... oder kann es vielleicht auch sein, dass der Schwoing dann doch nicht so unverzichtbar ist, wie manche das zu glauben scheinen?
Vielleicht wäre das ja doch zumindest eine Überlegung wert? Es scheinen ja auch andere Reitweisen in der ganzen Welt gut ohne ihn auszukommen.

Und ja, das waren dann wohl die Top Reiter ihrer Zeit. Das mag uns aus heutiger Sicht gefallen oder nicht, aber damals wollte man dann wohl Dressur so sehen. Aber warum führt dich das jetzt dazu, denn Sinn des Reites VDS in Frage zu stellen?

Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung ob es dem Pferd immer schadet, ein bischen (!) hinter der Senkrechten eingestellt zu werden. Ich bin kein Wissenschaftler, und stimme dir zu, wenn du sagst, dass das noch nicht erwiesen ist, und auch kaum beweisbar sein wird.

Aber das Postulat der Einstellung des Pferdes mit der Nase vor der Senkrechten und dem Genick oben ist bis heute wesentlicher Inhalt der Richtlinien für Reiten und Fahren, und ist auch in der HDV verankert.

Wenn ich mich also damit, d.h. mit der Klassik der Reitweise deutscher Tradition, identifiziere, sollte ich mich meines Erachtens auch damit auseinandersetzen, dass entweder an diesem Gebot etwas dran sein muss, und dann mag ich auch zumindest versuchen, es zu befolgen, oder ich halte diese Herangehensweise für veraltetet und das Postulat für überflüssig.

Dafür mag es gute Gründe geben. Ich persönlich würde dann allerdings anfangen, mir zu überlegen, ob ich mich mit der klassischen, also auf historischen Strukturen beruhenden, Ausprägung dieser Reitweise noch identifizieren kann. Das muss ja keiner.

Übrigens: In der Zeit als das von dir eingestellte Video entstanden ist, war auch Dr. Reiner Klimke, bereits sportlich aktiv und erfolgreich, allerdings damals noch in der Vielseitigkeit. Glaubst du, er hat seine Pferde zu diesem Zeitpunkt in der Dressur dem Grundsatz nach wesentlich anders vorgestellt als die Herren auf dem Video?

Diese Lösung:
Und bin halt zum Schluss bei Klimke und Co. gelandet, weil die für mich mittlerweile "klassische" Reiterei verkörpern. FÜR MICH!

Weil ich FÜR MICH Schlüsse in Bezug richtig gezogen habe (man könnte meinen aus Erfahrung 8) :wink: )
Scheint also ein wenig zu hinken.

Zudem klingt es ein bischen nach "weil ich nicht finde, dass Beethoven meinem Lebensgefühl Ausdruck geben konnte, habe ich für mich jetzt beschlossen, dass ACDC klassische Musik macht." ;-)

Ich glaube ja manchmal, es entsteht viel unnötiger Streit daraus, dass "klassisch" mit "gut" gleichgestellt wird, woraus auch noch der Umkehrschluss gezogen wird, dass nichtklassisch oder "nicht-in-allem-klassisch" dann auch nicht gut sein kann.

Darf man wirklich nicht sagen: Ich habe für mich in der reiterlichen Klassik nicht die vollkommen passende Lösung gefunden, und mag den modernen, sportlichen, Stil auf der Basis der Klassik, lieber?

Also für mich wäre das vollkommen legitim.
Aber ich schweife ab, ja, Reiten ist doch Geschmackssache, finde ich.


Vollkommen d' accord!

Meine Meinung:

Im Rahmen des tierschutzrechtlich Vertretbaren (!!) kann und darf jeder mit seinem Pferd machen, was dem persönlichen Geschmack und Willen entspricht.

Das gilt für den Leistungsreiter jeglicher Färbung ebenso wie für den, der sich ein Pony zum Spazieren gehen hält.

Und auch für den, der einem historischen Vorbild nacheifert, weil er sich aus ganz persönlichen geschmacklichen Gründen dazu hingezogen fühlt, oder dem, dem die moderne sportliche Optik gefällt. ;-)

Die Frage nach besser oder schlechter, oder richtig oder falsch kann doch nur zu einem sinnvollen Ergebnis führen, wenn sie auf der Basis vergleichbaren Handelns und vergleichbarer Zielsetzung gestellt wird.
Also für mich ganz persönlich jedenfalls.

Puh, sorry für den Roman.

Schönes Wochenende,


Gruss,
Fio
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Anna
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Beitrag von Anna »

Paula, ich habe mich auf keinen Fall für den Beitrag bedankt, weil er dich kritisiert hat! Um Himmels Willen! Ich habe mich bedankt, weil ich das was sie in Bezug auf das Reiten geschrieben hat auch so sehe. Ich kritisiere hier niemanden, weil ich von den wenigsten jemals was gerittenes gesehen habe! Somit galt auch das beurteilen von Videos nicht nur dir- wobei ich dir sofort recht gebe, dass ein Unterschied in der Beurteilung öffent./privat wirklich vorhanden ist! Das habe ich falsch formuliert.
"Reiten ist das schönste Hobby - man lernt Verzicht und Demut" - Björn Zauss
Paula

Beitrag von Paula »

Danke Anna!
Vielen Dank fuer den langen Beitrag der spannende und kluge Gedankengaenge hat Fio
.
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