Ankaufsuntersuchung

Allgemeines rund ums Pferd

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lalala

Beitrag von lalala »

Traumdauterin hat geschrieben:*auchnochmalhochhol*
ich nehme an, eine aku ist auch rechtlich sinnvoll, wenn es im nachhinein probleme am pferd gibt?

und noch was: in der regel würde ich bei einer aku dabei sein, gerade, wenn ich züchter/besitzer und tierarzt nicht kenne. das problem: es ist am anderen ende von deutschland. macht es sinn, mit hänger hinzufahren, die aku machen zu lassen und das pferd entweder gleich draufzupacken oder eben wieder zurückzufahren, wenn es durchfällt? oder den ta machen lassen und zu hause auf befunde warten?
extra wegen ner aku hinfahren wär ja blöd, andereseits fährt man den ganzen weg umsonst, wenn es doch durchfällt :?
Lasst das Pferd vom PB in die nächstgelegene Klinik bringen und macht dort die AKU. Das hat den Vorteil, dass Röntgenbilder sofort digital verfügbar sind und nicht erst entwickelt werden müssen (wie bei den transportablen Geräten).

Ob sich so ein Ausflug lohnt (evtl Hotelübernachtung, Sprit, Anhänger, AKU) müsst ihr für euch selber entscheiden...wieviel km entfernt ist es denn ?
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Gibt es dort in der Gegend nicht jemand, dem du eventuell vertraust, der dabei sein kann? Ansonsten würde ich die Variante mit hinfahren, AKU und gegebenenfalls direkt mitnehmen vorziehen.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

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PetraH.
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Beitrag von PetraH. »

Es gibt auch sehr gute transportable digitale Geräte.
Ich verkaufe kein Pferd mehr ohne AKU (eine kleine AKU ist bei uns mitlerweile im Preis enthalten) - es sei denn der Käufer möchte am Preis noch etwas drehen und verzichtet auf eine AKU aber dann auch auf Gewährleistung.
Die AKU gibt nicht nur dem Käufer Schutz sonder auch dem Verkäufer sobald dieser gewerblich ist und das ist er laut Gesetz schon wenn er ein Fohlen für den verkauf gezüchtet hat - egal ob er Gewinn damit erzielt oder nicht.
Ich biete dann meist an mit dem Pferd in eine Klinik zu fahren oder einen TA hier aus dem Ort zu nehmen der auch Pferde für die Verdener Auktion TÜVt. Der hat ansonsten mit meinen Pferden nichts zu tun. Bei einer großen AKU beteilige ich mich in einem gewissen Rahmen an den Kosten - wenn es zum Verkauf kommt.
Lieschen
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Beitrag von Lieschen »

ich gestehe, ich habe meine aktuelle Stute ohne AKU bekommen. Sie war ein Geschenk meiner Mutter, die Züchter haben mir allerdings offen gelassen, ob ich noch eine AKU machen lasse oder nicht und sie ggf. zurückgebe.

Warum ich keine AKU gemacht habe? Erstmal kenne ich das Pferd seit ihrer Geburt, ich weiß also, dass sie keine Krankheiten hatte in den ersten 2 1/2 Jahren ihres Lebens. Bei fremden Züchtern hätte ich mir das vielleicht auch eher überlegt. Ich kenne die Mama und die Oma von meiner Stute gut, ich kenne mehrere Geschwister aus der Mutter gut, die sind alle gesund.

Dann haben mir bereits mehrere TÄ gesagt, dass Röntgenbilder bei so jungen Pferden nicht besonders aussagefähig sind, weil die Pferde sich noch so im Wachstum befinden.

Und das allerentscheidenste: Ich habe in meinem Reiterleben die Erfahrung gemacht, dass eine gute AKU absolut keine Garantie für Gesundheit des Pferdes ist. Ich kenne mehr als genug Pferde, die trotz angeblich toller Röntgenbilder ein Jahr später eine HRE oder Artrose hatten. Meine eigene Stute zuvor hatte 1er Röntgenbilder aus der akuten Phase ihrer HGE und stand trotzdem platt auf der Wiese.

Für mich ganz persönlich ist eine gute Aufzucht das allerentscheidenste. Viel Bewegung von kleinauf, nicht zu früh im Jahr geboren. Dazu keine Fehlstellungen, eine gute Hufform, das sind alles Dinge, die mir tausendmal wichtiger sind als entsprechende Röntgenbilder.

aber ich weiß, dass ich damit eher eine Mindermeinung vertrete :)
Rechtlich ist eine AKU im Regelfall übrigens eher nachteilhaft...
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Traumdauterin
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Beitrag von Traumdauterin »

Lieschen hat geschrieben: Rechtlich ist eine AKU im Regelfall übrigens eher nachteilhaft...
magst du kurz erklären, inwiefern? :)
Frage mich nach der Poesie in der Bewegung, Schönheit, Intelligenz und Kraft und ich zeige Dir ein Pferd.
LordFado

Beitrag von LordFado »

na ja, man wusste ja quasi, was man einkauft und ist so zumindest mal nicht arglistig getäuscht worden...
Auch wer nur eine kleine AKU macht statt einer großen "weiß" ja, dass damit nicht alles abgedeckt ist.

Macht man keine AKU, kann man sich darauf rausreden, dass man ein "gesundes" Pferd verkauft bekommen hat.
Lieschen
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Beitrag von Lieschen »

Traumdauterin hat geschrieben:
Lieschen hat geschrieben: Rechtlich ist eine AKU im Regelfall übrigens eher nachteilhaft...
magst du kurz erklären, inwiefern? :)
Lordfado hat es ja schon kurz erklärt. Im Kaufrecht ist es so, dass man keine Ansprüche geltend mache kann, wenn man den Mangel hätte kennen müssen. Alles, was sich also irgendwie in der AKU andeutet, wird daher ziemlich sicher von der Mängelhaftung ausgeschlossen sein.

Umgekehrt muss man als Käufer ja ab 6 Monate nach dem Kauf nachweisen, dass der Mangel schon bei Abschluss des Kaufvertrages vorlag. Wenn es bei der AKU keine Auffälligkeiten gab, dann braucht man den Nachweis eigentlich gar nicht erst zu führen.

Das soll natürlich alleine kein Grund sein, ein Pferd ohne AKU zu kaufen. Nur dieses starke Pochen, dass man niemals ein Pferd ohne AKU kaufen sollte, sehe ich nicht ganz so. Das mag jeder für sich entscheiden. :)
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Wir hatten in unserem Stall den Fall, dass eine junge Frau ein Pferd gekauft hat, was beim Proberitt 100% brav und zuverlässig war. Sie hat es gekauft mit AKU und Blutprobe. Kaum bei uns angekommen, konnte man die Stute nicht mal ohne Gefahr aus der Box holen. Mit anderen Worten, sie war kaum händelbar, geschweige denn reitbar.
Es folgte ein sehr langwieriger Prozeß, die Blutprobe ist wohl irgendwie beim Arzt verschwunden oder verlegt worden.

Kann daher nur raten: immer eine AKU machen lassen, wenn der Verkäufer nicht bekannt ist, auch gerne das volle Programm mit Röntgen und Blutprobe. Das ist sehr wenig Geld im Vergleich zu dem, was im Krankheitsfall auf einen zukommen kann.
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
Bebe
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Beitrag von Bebe »

Also wegen den Tierärzten sagte man mir das die sich das nicht erlauben DÜRFEN, irgendetwas falsch oder weg zu lassen, den wenn was ist, ist der TA schuld der das Diagnostiziert hat.

Was ist wenn das Pferd bsp. eine AKU hat die vor einem halben Jahr oder 1 Jahr war?
Was ist dann?
Ich bin der Meinung auch bei 3500€ das ist auch Geld das dort eine AKu wichtig ist.
Ich werde auch eine machen lasen.

Nur mir sagte man , das sie bis900 € kosten soll.
Eine andere sagte 350€ was ist den sinnvoller
zur Klinik fahren oder jemand kommen lassen?
Lieschen
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Beitrag von Lieschen »

ich würde zur Klinik fahren, die Bilder sind besser und die Bedingungen für die klinische Untersuchung auch. Außerdem haben die dort mehr Erfahrungen mit dem Auswerten von Röntgenbildern, Bilder machen ist das eine, aber gerade bei Röntgenbildern, frag 4 TÄ, du bekommst 6 Meinungen :D

und ich kenne keinen TA, der sich bei einer AKU nicht ohnehin einen Haftungsausschluss unterzeichnen lässt. Kliniken ohnehin.
lalala

Beitrag von lalala »

Bebe hat geschrieben:Also wegen den Tierärzten sagte man mir das die sich das nicht erlauben DÜRFEN, irgendetwas falsch oder weg zu lassen, den wenn was ist, ist der TA schuld der das Diagnostiziert hat.
Kliniken/TA sind natürlich versichert und werden im Falle eines Rechtsstreits für den verursachten Schaden aufkommen. Macht das Pferd dann allerdings nicht gesund...

Nur mir sagte man , das sie bis900 € kosten soll.
Eine andere sagte 350€ was ist den sinnvoller
Die Kosten hängen von den Klinik/TA-Preisen ab und wieviele Röntgenbilder du machen lässt. Also bitte vorher abklären welche Bilder in einer großen AKU inklusive sind und dann evtl. noch zusätzliche Röntgenbilder machen lassen. Blutproben einfrieren kann auch nie schaden.
Die Kosten pro Röntgenbild liegen oft zwischen 25 und 30€ pro Bild
zur Klinik fahren oder jemand kommen lassen?
zur Klinik fahren !


Als Bereiterin solltest du aber eigentlich wissen wie ein Pferdekauf/-verkauf von statten geht und einen viel besseren Überblick über die Marktlage haben :wink:
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Sollte man als Verkäufer nachhaken, wenn die Interessentin nicht nach einer AKU fragt?

Wieviel Prozent des Kaufpreises sollte eine AKU (~150 Euro) maximal sein? Maximal 5 %?

LG Susi
lalala

Beitrag von lalala »

@ Susi: als Privatverkäufer kannst du die Gewährleistung wirksam ausschliessen. Es wäre also nicht dein Problem, wenn auf eine AKU verzichtet wird...
LordFado

Beitrag von LordFado »

Kallisto - ich würde das nicht in % des Kaufpreises ausdrücken. Der Tierartzbesuch kostet für ei teures Pferd genausoviel wie für eins, dass Du geschenkt bekommen hast - genau wie die Boxenmiete, wenn das Tier monatelang stehen muss, weils doch was hat.
kallisto
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Beitrag von kallisto »

@Lalala: Das beruhigt mich schon mal :)

@LordFado: Ich stimme Dir zu. Ich würde mittlerweile auch IMMER eine AKU machen. Da ich im Moment in der Verkäufersituation stecke, frage ich mich bloß, warum Interessenten nicht nach einer AKU fragen. Weil eine AKU ist in anstehenden Tierarztkosten umgerechnet nichts ... Ich frage mich, ob das evtl. mit dem Kaufpreis oder dem Käuferclientel zusammen hängt. 8)

LG Susi
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