Racinet: Reiten mit feinen Hilfen

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Moderator: Josatianma

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cinnamon
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Beitrag von cinnamon »

blöde frage - ist das jetzt sein neues buch oder eines seiner englischen auf deutsch übersetzt?
lg alex
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Isomer
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Beitrag von Isomer »

Das ist die Übersetzung des Buches L'équitation de légèreté. Die beiden Bücher Another Horsemanship und Total Horsemanship sind mit großer Wahrscheinlichkeit eigenständige Bücher! (Haben jeweils nu ca 130 Seiten).

Gruß Isomer
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cinnamon
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Beitrag von cinnamon »

hm, l'équitation de légèreté sagt mir jetzt spontan nix - ich kenn nur den explains baucher und another horsemanship?
lg alex
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birdy
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Beitrag von birdy »

Ich habe das Buch über amazon gekauft und war erst einmal von der Seitenzahl überwältigt.
Hinzu kommend war ich etwas gefrustet (und bin es noch), dass das ganze Buch keinerlei Bilder verinnerlicht :-(
Es gibt immer wieder ein paar Skizzen, aber ich hatte mir Bilder/ Fotos (wie zb bei PKarl) erhoft.
Habe das Gefühl, dass dieses Buch ewig braucht um fertig gelesen zu sein :-)

Aber sicherlich wird es anregend& interessant- dank amazon Gutschein möglich...
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Sorraja
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Beitrag von Sorraja »

Ich habe mein Buch heute auch aus dem Briefkasten der Paketstation (komische Erfindung, mir ist persönliche Bedinung lieber :? ) angeln können. Bin auch mächtig überrascht über die Größe und den Umfang des Buches. Irgendwie hatte ich was kleineres erwartet, so a la Taschenbuch. ;) Näher angeschaut habe ich es mir noch nicht. Das mache ich dann heute Abend. :)
"Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen." Erich Kästner

Liebe Grüße
MANU
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dshengis
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Beitrag von dshengis »

Ich habe es gerade erhalten (amazon via Nachbarin) und bin auch erstaunt über den Umfang und auch darüber, dass es entgegen amazon´s Ankündigung eben doch kein Taschenbuch ist. Insgesamt siehts mir nach schwerer Lektüre aus (immerhin 1,3 Kilogramm) ;)
birdy hat geschrieben:Hinzu kommend war ich etwas gefrustet (und bin es noch), dass das ganze Buch keinerlei Bilder verinnerlicht :-(
Es gibt immer wieder ein paar Skizzen, aber ich hatte mir Bilder/ Fotos (wie zb bei PKarl) erhoft.
Tja, J.C.R. ist eben nicht P.K. und Olms nicht Cadmos - sprich, es sieht so aus, als sei es nicht auf Breitenwirkung angelegt (ohne jede Wertung).
Falls es ähnlich spannend ist wie das Baucher-Buch, könnte es vielleicht doch noch in diesem Jahr ausgelesen werden :)

LG A.
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Hi,

bin auf Seite 200 angelangt und denke, dieses Buch werde ich mehrfach lesen und nach jedem Mal, das Gefühl bekommen etwas weiter in die Tiefen der Reiterei vorgedrungen zu sein, ohne je anzukommen.
Auch Nuno Oliveiras Schriften offenbaren mir immer wieder neues.
So wird es mir mit diesem Werk auch gehen.

Liebe Grüße
Anchy
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horsman
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Beitrag von horsman »

ist es denn ggü. "Racinet erklärt Baucher" mehr bzw. inwieweit anders, oder anders rum gefragt, lohnen sich beide Bücher oder ergänzen sie sich sogar gut ?
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Das neue Buch ist ein "Reitlehrbuch" , sehr umfangreich in detailierten Erklärungen und stellt eine schöne Ergänzung zum ersten Buch da. Also kein überflüssiger Aufguss , sondern eine sehr umfangreiche Abhandlung .

Liebe Grüße

Anchy
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horsman
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Beitrag von horsman »

Jau,
jetzt hab ichs auch.
Alle Achtung: scheint ein echter Meilenstein zu sein, eine sehr detailreiche und von der Übersetzung her sehr genaue Arbeit, die die franz. Schule und die dt. Schule vielleicht ein Stück weit zusammen bringen könnte, vor allem weil sehr dezidiert auf die sprachlichen Unterschiede und die daraus aufkommende Übersetzungsproblematik eingegangen wird.

Sehr umfassen erläutert wird das Theoretische, der geschichtliche Unterbau und Praktisches. Dabei sehr penibel vom Übersetzer begleitet.

ALLE ACHTUNG.

Hab bisher nur das Vorwort und das Nachwort des Übersetzeres gelesen.
Macht Lust auf mehr, obwohl die ca. 500 Seiten auch erstmal verinnerlicht werden wollen. Puuhh...

Ach so, und das Kapitel über das zehenenge Pferd der FEI ist mir sofort ins Auge gesprungen. Köstlich - selten so gelacht :D

Gruss
horsmän
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

.. und dann wieder die Erkenntnis, dass ich je mehr ich lese, das Gefühl habe doch eigentlich gar nichts zu wissen.

LG
Anchy
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glovedrider
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Racinet

Beitrag von glovedrider »

Ich habe den Eindruck, der Mann hat den Krieg immer noch nicht beendet und geht mit dem Stahlhelm schlafen. Das Frankreich kaum Einfluß auf die FEI hat, liegt nun mal nicht nur an den Deutschen, sondern auch daran, daß in Frankreich kaum Dressur geritten wird. Racinet hat sehr richtig erkannt, daß Müseler (und mit Müseler und auch Stern, der ja die Kreuzhilfen bei Müseler abekupfert hat,) durch ihre große Verbreitung einen unheilvollen Einfluß auf die deutsche Reitweise gewonnen haben. Racinet hat dies wiederum bei Wynmalen abkupfert, der das schon Anfang der 50er erkannt hatte. Offensichtlich kann Mann nur Bauchrist
sein, wenn mann über eine ähnlich empfindliche Persönlichkeitstruktur verfügt ,wie das Original. Baucher selbst wollte (so sagt Oliveria) eigentlich es dem La Gueriniere gleichtun. Seine Persönlichkeit ließ dieses ihn nicht zugeben, er wollte unbedingt die Reiterei neu erfinden.
Baucheristen reden sich schnell auf eine nicht ins deutsche übersetzte letzte Manier Bauchers heraus, die aber nicht von B. sondern von seinem Sohn und Kerbrech vermutlich erst nach dem Ableben Bauchers verfaßt wurde.

Fillis sagt aber, Baucher habe aber eben nach dieser letzten Manier nie ein Pferd bis zu hohen Schule ausgebildet. Baucher war da ja auch schon durch einen Unfall verkrüppelt. Hat da also zwangsweise so eine Art Behindertenreiten erfunden.Der häufig zitierte Beaudant wird auch von Oliveria relativiert.

Meiner Meinung arbeiten die Beaudantchen Pferde auf den Fotos in seinen Büchern fast alle nach hinten heraus, das kann aber auch am Pferdematerial liegen. Racinet ist zu intelligent um eine eigene Reitlehre zu schreiben. Es ist für ihn , wie andere Baucheristen auch, ja viel einfacher, bestehende Lehren zu kritisieren. Bei ihrer Kritik wird dann nicht berücksichtigt, für welche Art Reiter und Pferde diese geschrieben wurden. Auch Baucher hatte ja seine Präferenzen beim Pferdematerial. Ferner können die Verfasser dieser Lehren nix dafür, wenn in der täglichen Reiterei bewusst Fehlinterpretationen vorgenommen werden.
Die Mindestvoraussetzung für Reiter, die Racinets Lehren folgen wollen, ist 1,10m freihändig zu überwinden, bzw überwunden zu haben. Das finde ich wirklich gut, da sich hierzulande ja schon jeder E Dressur Reitende als Dressurreiter fühlt , ohne je einen Sprung überwunden zu haben. Selbstverständlich ist auch die Kritik am bestehenden Dressursport berechtigt. Nur tatsächlich durchführbare Verbesserungsvorschläge werden nicht gemacht. Ob die Biegeareit in den preußischen Reitlehren (HDV etc) schon auf Baucher zurückzuführen ist, oder ob Baucher gar schon von den Preußen inspiriert wurde kann ich nicht beurteilen.

Interessant ist aber das Aufrichtung und Beizämung in Bauchers letzter Manier so angewendet wird wie in der preußischen, Sohrschen Reitinstruktion beschrieben. Racinet bezieht sich des öfteren auf la Gueriniere, von dem Baucher auf S 79 Wörterbuch der Reitkunst sagt: la G. dessen Werk weit davon entfernt ist die Bedingungen zu erfüllen, welche von einem guten Werke über verlangt werden.

Ein denkender, erfahrener Reiter erhält mit diesem Buch viele nützliche
Denkanstöße und Hinweise. Ich empfehle zum besseren Verständnis, gleich das Buch Academic Equitation von Gerneral Decarpentry mitzubestellen. Auch Wynmalen kann sich dabei als nützlich erweisen.

lg
Legolas
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Beitrag von Legolas »

"Die Mindestvoraussetzung für Reiter, die Racinets Lehren folgen wollen, ist 1,10m freihändig zu überwinden, bzw überwunden zu haben. Das finde ich wirklich gut, da sich hierzulande ja schon jeder E Dressur Reitende als Dressurreiter fühlt , ohne je einen Sprung überwunden zu haben"

Interessant !
Und genau hier liegt der arme Hund auch begraben. Und dies ist auch ein Vorwurf, den sich Racinet gefallen lassen muß. Er verkauft "Wissen", welches als gefährliches Halbwissen beim Konsumenten ankommt.

Grüssli
Legolas
Anette
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Beitrag von Anette »

Herrn Racinet habe ich als äußerst geistreichen und gebildeten Menschen mit großer Toleranz kennengelernt. Es geht ihm immer darum, die eigentliche Schönheit und Freiheit des Pferdes durch gutes Reiten wiederherzustellen. Das setzt ein hohes Maß reiterlicher Feinheit und reiterlichen Könnens voraus. - . . Nun, jedenfalls ist es m.E. sehr spannend, Herrn Racinet bei seiner Arbeit sehen zu dürfen.
Sein Buch ist für mich an vielen Stellen eine Schatzkiste.

Gruß aus Norddeutschland von
Anette
Nähre Dein Herz, halte Dich stille,
und die Welt
wird von selber wieder ins Geleise kommen.
Chuang Tse
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glovedrider
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Beitrag von glovedrider »

Möchte nur klarstellen, daß ich auf keinen Fall reiterliche odr pädagogische Fähigkeiten des Herrn Rcinet anzweifle.

Ich habe das Buch nur in Zusammenhang mit dem Lebenswerk Bauchers rezensiert.
.
lg
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