Vor- und Nachteile des Travers

Rund um die klassische Reitkunst

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lalala

Beitrag von lalala »

Wir haben erst das Travers an der Bande entlang gelernt (weder Pferd noch ich konnten es vorher)...wobei mein RL auch nie das Kommando "Traversale" gibt, sondern " Travers entlang der Diagonale/Wechsellinie" und dann auch eher zu Renvers übergeht
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Steffen
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Beitrag von Steffen »

es ist sicher richtig, dass ein korrektes Travers eben gerade kein schiefes Pferd ist. Allerdings stellt sich die Frage, ob man sich dem Problem bewusst stellen will (--> Stephanie) oder ob man dem Problem aus dem Wege geht und die Biegung eben nur als Mittel zum Zweck sieht, so dass man eben lieber Renvers reitet, mit dem gleichen Nutzen ohne die Risiken.

In der "klassischen Reitkunst" steht dazu folgendes:

"Travers ist ein Seitengang, der an der Spanischen Reitschule kaum geübt und höchst selten angewandt wird. Die meisten Pferde neigen sowieso zum Schiefgehen; warum soll diese Neigung noch durch eine Übung, in der die Kruppe von der Wand herein genommen wird, genährt werden? Die Nachteile überwiegen derart das zu erstrebende Ziel..., dass ihre Anwendung auf seltene Ausnahmen beschränkt bleiben wird."

Ich finde diese Argumentation durchaus nachvollziehbar, zumal ich meine eigenen reiterlichen Fähigkeiten nicht für so gut halte, als dass ich glaube, die Probleme, die selbst die Bereiter in Wien haben, ohne weiteres lösen zu können.

Hier frage ich mich, ob nicht der leichtere Weg für Pferd und Reiter der bessere ist, zumal Travers kein Selbstzweck ist und die Ergebnisse auch auf andere Weise erzielt werden können?
Viele Grüße
Steffen, Gavilan & Duende
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Larry
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Beitrag von Larry »

zumal Travers kein Selbstzweck ist und die Ergebnisse auch auf andere Weise erzielt werden können?
Aus meiner Sicht gibt es eigentlich immer eine passende "Gegenübungen", die fast das Gleich bewirken. Nur eben anders umgesetzt werden.
Wenn zB rechte Hand etwas nicht klappt-suche ich mir entsprechend auf der Linken eine Gegenübung, um sie dann rechts (wieder) abfragen zu können.
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Helmar Nahr (*1931)
horsman
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Beitrag von horsman »

Solange man leicht von travers ins SH wechseln kann, besteht m.E. keine Sorge, dass das Pferd sich nur schief stellt und sich durchs travers entzieht.
Die Wechsel, also rein ins travers und wieder raus ins gerade oder ins SH oder renvers oder konter-SH (immer natürlich mit derselben Biegungsseite )usw. die machen die Gymnastik perfekt und zeigen einem an, ob man Schultern UND Kruppe leicht dirigieren kann.

Im Galopp halte ich es mit dem travers aber auch eher sparsam.

Gruss
horsmän
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