Alternativmedizin für Pferde? Erfahrungen?

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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dshengis
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Beitrag von dshengis »

lalala hat geschrieben:Ich stehe dem allen sehr skeptisch gegenüber
Ach, skeptisch bin ich auch, dafür bin ich letzten Endes zu rational, aber wie Thisbe schon (zitierend) schrieb: "Wer heilt, hat Recht".

Letzten Endes denke ich, kann man sich nicht nur auf die etablierten Heilmethoden verlassen. Sonst gäbe es keinen Impfschutz o.ä. wenn nicht auch bislang eher unbekannte Verfahren und Ideen ausprobiert worden wären.
Was Homöopathie angeht, merke ich auch recht wenig Effekte, ebenso bei diversen Kräutern. So hatten wir auch mal einen aus chineschen Kräutern, extra für Dy zusammengestellten Mix (hundeteuer) im Einsatz gegen Husten, der nicht viel bewirkte außer einem Loch im Geldbeutel :P

@Larry: Was hat Akupuntur mit zu hoher Thymiankonzentration zu tun? *kopfkratz* :?:
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

Das habe ich allgemein gemeint und weder auf das Schimmelchen oder auf die "alternative Heilkunde" bezogen. Sondern eher ein allgemeiner Gedanke...
Liebe Grüße
Susanne
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind."
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

Ich hab ein paar sehr beeindruckende Erfahrungen mit der sog. Alternativmedizin gemacht, zum einen bei mir selbst ( :shock: ) und eben auch beim Pferd.
Im Pferdefall waren das Bachblüten, Bioenergetik, die Akupunkt-Massage und Homöopathie.
Vor allem bei unserem Hufrehefall im letzten Jahr haben wir dadurch wohl (noch) schlimmeres vermieden, da man schulmedizinisch lt. TÄ da nicht so viel machen kann.

Wie gesagt, wer heilt, hat Recht! :wink:
"Reiten Sie Ihr Pferd glücklich." - Nuño Oliveira
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Medora
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Beitrag von Medora »

Das Placebo-Argument wird immer wieder gerne angebracht. Und selbst wenn das zutreffen sollte (was ich nicht glaube, weil wir aus Spaß mal einige "Blindversuche" mit unseren Borreliose-Pferden gemacht hatten), wäre mir das auch wurscht.

Meine Hufpflegerin behandelt seit Jahren schwerste Rehekandidaten, die von Tierärzten schon aufgegeben wurden, "alternativ" mit dem Ergebnis, dass die Pferde nicht nur noch leben, sondern auch gut leben und laufen.

Das, was mir ein Vertrauen in die Schulmedizin so schwer macht, ist das beschränkte Denken. Wenn ein Pferd lahmt, wird nur das Bein angeschaut, wenn's hochkommt noch der Rücken. Dass ein Lahmen aber unendlich viele andere Ursachen haben kann, da hört es oft schon auf. Als Aramis lahmte, hatte ich vier verschiedene Tierärzte am Pferd, die ich weiß-nicht-wie-viele Beugeproben gemacht haben (manche verschlimmerten die Sache, manche verbesserten es sogar, soviel zur Aussagekraft davon). Ich war es, die einen Borreliose-Test anregte, nicht die Ärzte.

Ich kämpfe dagegen an, bei diesem Thema nicht zu zynisch zu werden, aber von solchen Geschichten kann ich einige erzählen (auch bei mir selbst - von unnötigen Operationen über abenteuerliche Diognosen bis hin zu Diagnosemethoden, die nur eines sind, nämlich teuer...).

Nicht, dass ich nun jedem daher gelaufenenen Alternativ-Heiler vertraue, ganz und gar nicht. Aber eine Heilmethode, die den ganzen Organismus beachtet, macht für mich auf jeden Fall mehr Sinn als ein fixiertes Starren auf einzelne Symptome.

Ideal wäre für mich, wenn Schulmedizin und alternative Heilansätze endlich zusammenarbeiten würden, statt sich gegenseitig zu bekriegen. Gottseidank geschieht das ja ein Einzelfällen schon, aber ich denke, noch viel, viel zu wenig.

Medora
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Also um mal kurz die Humanmedizin aufzugreifen. Meine Hausärztin kombiniert Homöopathie, alte Chines. Heilmethoden und Schulmedizin sehr gut. Ich bekomme meist zunächst eine homöopathisches Mittel verschrieben und wirkt das mal nicht greift sie auch ohne zu Zögern zur "Chemie-Keule". Nach meiner Akkupunktur ist meine Migräne auch verschwunden und es sind seltenere aushaltbare Kopfschmerzen geblieben. Sogut konnte ich die nie aushalten. Also sage ich es hat geholfen. Obwohl ich äußerst skeptisch gewesen bin.

Bei Pferden...mmh....Mel hat ja eine THP - ich kenne sie von früher. Ich muss gestehen ich bin auch sehr skeptisch, aber bei Flo sieht man gute Ergebnisse. Ich denke für eine zweite Meinung und mich überzeugen lassen wäre ich bereit, falls - was ich nicht hoffe - Hannes mal Beschwerden hat. Angefangen von Augentränen bis zu einer anderen Verletzungen. Bei großen OPs etc. kommt eh nur die Schulmedizin in Frage, aber so manche OP etc. kann vielleicht verhindert werden wenn man vorher "alternativ" heilt. ;)

Die Anzahl der anerkannten THP´s scheint aber stark zuzunehmen. In meinem Pferdebekanntenkreis schwören immer mehr Leute mit Allergikern, chronischen Hustern und HS-Pferden (Sophie ich muss dir mal nen Kontakt mit dem Mädel herstellen!*einspeicher*) auf die diversen Heiltherapien.

Und ansonsten gibt es von jedem TA auch ne schlechte Behandlungsgeschichte zu erzählen. Im Prinzip müssen eigentlich alle in einer Hand arbeiten - Hufpfleger, Osti, THP und TA. Dann ist das Pferd von Huf, über die Blutwerte bis in die Psyche hinein bestens betreut ;) Dumm nur das sich soviele dem "Alternativen" verschließen.

Genaus auch so ein Beispiel wo sich Alternativ durchgesetzt hat: Schmied vs. Huforthopäden
Immer mehr Leute um mich rum nehmen gar keinen Schmied mehr sondern Huforthopäden - das war vor ein paar Jahren noch ganz anders.
Es grüßt Nadine

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Larry
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Beitrag von Larry »

@dschengis: dabei wird an das Ende der Nadeln "entsprechendes Krautgemisch" angebracht und abgefackelt...
Pferd hat dann die Einstiche plus die Kräuterwolke um sich herum.
Ich dachte, du meinst diese Art der Akupunktur..hatte irgenwo was mit "asiatisch" gelesen :wink:
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dshengis
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Beitrag von dshengis »

Larry hat geschrieben:@dschengis: dabei wird an das Ende der Nadeln "entsprechendes Krautgemisch" angebracht und abgefackelt...
Pferd hat dann die Einstiche plus die Kräuterwolke um sich herum.
Ich dachte, du meinst diese Art der Akupunktur..hatte irgenwo was mit "asiatisch" gelesen :wink:
Nee nee, bei uns gibts nur ordentliche Nadeln ohne Kräuter. Muss ja nicht alles verkrautet sein, nur weils asiatisch ist ;)
Und bisher bin ich, in Bezug auf den Husten, sehr erstaunt, wie schnell der Organismus reagiert: Innerhalb weniger Minuten kommt der Schleim aber so dermaßen raus, dass man als Besi besser Deckung sucht :lol:

Interessant finde ich, dass es für Jo-Ann einen klaren Zusammenhang zwischen so unterschiedlichen Sachen wie Sehnenproblem und Husten gibt. DAS passt in unser symptomgeprägtes Krankheitsbild nicht so einfach rein. Aber da sie beides auf eine Ursache zurückführt, stehe ich zwar ungläubig/staunend/grinsend daneben, aber sehe eben auch, dass es funzt.

@horsmän: Bei Magnetfeldtherapie bin ICH skeptisch :)
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Larry
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Beitrag von Larry »

Ist doch egal - :wink: Hauptsache es hilft bei Dy :wink: :) Freue mich für Euch!!!!! :D
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DynaMitreiterin
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Beitrag von DynaMitreiterin »

Susanne hat geschrieben:Das habe ich allgemein gemeint und weder auf das Schimmelchen oder auf die "alternative Heilkunde" bezogen. Sondern eher ein allgemeiner Gedanke...
Na dann bleib ich bei der Antwort: Weil´s kaputt ist :mrgreen: .

Übrigens ist es auch erwiesen, dass in Gegenden, in denn viele Störche sind, mehr Kinder geboren werden. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um mal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.
(Kurt Marti)
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Isomer
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Beitrag von Isomer »

Auf der Equitana gab es einen sehr interessanten Vortrag über Laser-Akkupunktur (Dr.Ende und Dr.Petermann). Die gezeigten Ergebnisse und Studien waren wirklich beeindrucken. Da kommt man schon mal in grübeln auch wenn man nicht an dieses Vodoo gepiekse glaubt (Ich z.B ;) ).
http://www.akupunkturtierarzt.de/4579.html
@Chica
"Sie sagt, dass sie erst tätig wird, wenn die Schulmedizin nicht mehr helfen oder keine Diagnose stellen kann. "

Wenn ich sowas allerdings höre, zweifle ich wieder wie seriös das ist! Erst wenn alles zu spät??? Wenn es so wirksam ist, dass ich es als Chance sehe das die Methode noch helfen kann, warum dann nicht sofort??

Gruß Isomer
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chica
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Beitrag von chica »

Isomer hat geschrieben:@Chica
"Sie sagt, dass sie erst tätig wird, wenn die Schulmedizin nicht mehr helfen oder keine Diagnose stellen kann. "

Wenn ich sowas allerdings höre, zweifle ich wieder wie seriös das ist! Erst wenn alles zu spät??? Wenn es so wirksam ist, dass ich es als Chance sehe das die Methode noch helfen kann, warum dann nicht sofort??

Gruß Isomer
Nein ganz im Gegenteil - die Dame ist hochseriös! Was sie so erzählt hat, hatte wirklich Hand und Fuß. Und sie kombiniert Schulmedizin mit alternativen Therapien. Hier ging es im speziellen um das Thema Lahmheit, das so viele Ursachen haben kann und das unbedingt erst schulmedizinisch abgeklärt werden sollte (Röntgen, Ultraschall etc.), bevor man wild alle möglichen Experimente ausprobiert ;)
LG Ines
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"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
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bea
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Beitrag von bea »

Bei "schlimmeren" Dingen ist für mich klar: Prioritär Schulmedizin, ohne wenn und aber! (und zwar gilt dies für Mensch und Pferd/Tier)
Nichts desto Trotz bin ich Homöopathie und alternativen Methoden gegenüber sehr offen eingestellt und kenne viele Erfolgsgeschichten. Bei kleineren Dingen habe ich die Erfahrung gemacht, dass Homöopathie sehr gut helfen kann, bei schlimmeren Sachen - die auch schulmedizinisch behandelt werden - kann man aber alternative Methoden auch ergänzend einsetzen. Wir werden das jetzt beispielsweise auch bei der Arthrose vom Araber mal versuchen, da wir ein Mittel gefunden haben, das wirklich exakt auf ihn als Gesamtheit - und nicht nur auf die Arthrose selber - zu passen scheint; mal schauen...

LG, Bea
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Beitrag von Kiara »

In schlimm/nichtsoschlimm würde ich das nicht unbedingt trennen wollen, Ich kenne auch Pferde, die schulmedizinisch austherapiert waren und durch Alternativmedizin wieder reitbar wurden. Ich denke, es kommt immer auf den Einzelfall an.
Am idealsten ist eine Kombination, ein TA, der auch alternativen Sachen aufgeschlossen ist und/oder ein THP, der seine Grenzen kennt.
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bea
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Beitrag von bea »

@Kiara: Austherapiert ist wieder etwas anderes, da bin ich auch dafür. Ich finde es aber unverantwortlich, wenn man sich beispielsweise bei Krebs einfach gegen die Schulmedizin wendet und glaubt, das auch so hinzubekommen.
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Beitrag von Kiara »

Da stimme ich dir uneingeschränkt zu. Einfach "gegen die Schulmedizin" oder "einfach gegen Alternativen" sollte nicht sein, sondern eben ein miteinander..
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