Der Weg zwischen Stall und Weide

Welche Haltung für welches Pferd? - Hier könnt ihr darüber diskutieren.

Moderatoren: emproada, susiesonja

Preferida
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Beitrag von Preferida »

Unsere laufen auch frei rein und raus. Allerdings ist es keine riesengroße Herde sondern nur 3 Pferde.
In größerem Umfang kann das sicherlich auch mal gefährlich werden, gerade wenn große Hektik herrscht, die Pferde wild durcheinander rennen und nicht auf anhieb in die richtige Box laufen.
Ich glaube würde ich an einem größeren Stall stehen würde ich auch verlangen das die Pferde an Halfter und Strick auf die Wiese geführt werden.
Oder auch Halfter aufziehen etc... es gibt ja auch Pferde die im Sommer ihre Fliegenmasken brauchen weil sie sonst entzündete Augen bekommen etc...
So viel zeit sollte ein Stallbesitzer schon haben.
Hab also acht, Reiter, auf
dich selbst. Ist dein Pferd
stützig, heftig, ungefügig,
so dürfen wir kecklich die
Behauptung aufstellen,
dir gebricht es an
liebenswürdigem Charakter
und richtiger Methode
(Francois Baucher)
elfenglanz
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Beitrag von elfenglanz »

Also bei uns laufen die Pferde auch raus und rein, wir haben aber kleine Gruppen (4, 5 und 7 Pferde) und die Pferde wissen in welche Box sie gehören. Notorische Nichtboxenfinder werden geführt.

Alles geht ruhig und gesittet ab, zumindestens ab dann wo sie auf dem Hof sind. Auf dem Weg dorthin gibt es schonmal Wettrennen. Passiert ist noch nie etwas...

Es grüßt
Der Elfenglanz
Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

kiki hat geschrieben:Entweder man macht es selber, bezahlt mehr oder wechselt den Stall.
Danke für den enorm hilfreichen Hinweis.

Über die Gefahr, die Halfter mit sich bringen, habe ich mir bisher ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht. Im Stall stehen sie ohne, vor dem Raustreiben werden sie angezogen und abends wieder aus. Die Halfter werden wohl zum Sortieren gebraucht...

Ich werde jedenfalls später mit der Vereinsvorsitzenden mal sprechen. Vielleicht findet sich ja eine Lösung in der Mitte. So weit wie bei Euch, Larry, ist die Koppel nicht vom Stall weg. Und ich wäre bereit, extra zu bezahlen.
Wenn es ruhig zuginge, und vielleicht wäre das mit Etappen à 4-5Pferden ja der Fall, würde ich mir auch nicht gar so große Sorgen machen. Aber es ist eben wirklich sehr hektisch. Das Mädchen stand nicht ausversehen im Stall, sondern half mit beim Sortieren. Das finde ich fahrlässig. Wer haftet denn eigentlich in dem Fall, daß irgendwem (Pferd oder Mensch) was passiert?
Da ich im Augenblick ein bißchen frei habe, war ich gestern rechtzeitig im Stall, um Timi vorher von der Koppel zu nehmen. Und habe mitbekommen, wie die "Reintreiber" so lange brüllten, bis ein Pferd erschrak und sich auf den Weg zum Stall begab. Alle anderen sind dann in wildem Tempo hinterher :? Die denken zur Zeit nämlich gar nicht dran, sich freiwillig vom Grünzeug wegzubewegen und müssen deutlich "aufgefordert" werden.

Wenn ich es nie erlebt hätte, würde ich mir auch keine solchen Sorgen machen, aber das ist schon alles andere als optimal.
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Celine
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Beitrag von Celine »

Hallo Thisbe,
ich fände das, was du da beschreibst, auch nicht gut für mein Pferd. Na klar, meist geht es gut, aber wenn doch was passiert, ist es zu spät.
Pferde anbrüllen? Wo gibt es denn sowas? :roll:

Ich denke, es ist der richtige Weg, erstmal ein Gespräch mit dem Verantwortlichen zu führen, vielleicht lässt er sich ja drauf ein, bei zusätzlicher Bezahlung dein Pferd vorher reinführen zu lassen.

Unsere werden auch zu zweit am Halfter auf die Weide und wieder zurück geführt, und man ist bestimmt mehr als 5 Minuten unterwegs pro Strecke. Allerdings durchs Dorf, da könnte man sie natürlich nicht laufen lassen.
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Ich kenne sogar einen Hof da laufen bis zu 40 Tieren frei auf die Weide und wieder zurück!!! Das finde ich nicht nur unglaublich, sondern auch gefährlich. Aber die Verletzungsquote ist dort sehr gering.
Mit meinen eigenen 3 Pferden habe ich es damals auch so gemacht. Aber im jetzigen Stall wäre das eine einzige Katastrophe. Die Herde ist noch nicht lange zusammen und die Verhältnisse nicht eindeutig geklärt. Dort werden die Pferde einzeln oder zu zweit (je nach Verträglichkeit) am Halfter auf die Weide geführt.

Ein Gespräch mit den Verantwortlichen ist sicher die beste Idee, doch ich glaube wenn es dort immer so gehandhabt wurde, wird sich nicht so viel ändern... Traurig, aber meistens wahr.
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Larry
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Beitrag von Larry »

Ich meine mich zu erinnern, daß das teilweise auch eine Verischerungssache wäre, daß Pferde nur mit "Einfanghilfe" auf die Koppel dürfen.
Ja und nein! Die Tierhüte verlangt Halfter/Halsriemen auf der Weide - für einen schnellen Zugriff.. Die normale Besitzerversicherung wünscht oft eine halfterfreie Weidezeit.
Wobei sich hier auch die Versicherungen unterscheiden. Teilweise dazu auch noch einzelne Bundesländerrichtlinien,
Bei einigen V ist nicht mal das Führen am Halfter von Pferden auf öffentlichen Straßen erlaubt. Usw usw.
Arbeit ist die einzige Entschuldigung für den Erfolg
Helmar Nahr (*1931)
wiassi

Beitrag von wiassi »

Früher mußen unsere auch eine Anfaßhilfe tragen. Da habe ich aus Halfterresten einen Halsriemen mit Klettbandsicherung gemacht. So, dass es nicht beim leichtesten Zug aufgeht, aber eben Hängenbleiben an Gegenständen oder mit Huf ausgeschlossen ist. Nachdem bei uns dann mal ein Pferd mit Hinterhuf um (ungesichterten) Halsriemen hängenblieb, umkippte und nur durch Zufall rechtzeitig gefunden wurde ( d.h. lebend und mit monatelangen Ostheopathieeinsätzen wieder rekonvaleszierbar) wurde ich auch nicht mehr belächelt.

Mittlerweile laufen sie auch allein ohne raus, das geht bei uns auch ganz gesittet und friedlich im Schritt zu.
**Pedro**
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Beitrag von **Pedro** »

ich hab mir jetzt nicht alles durchgelesen :oops: vielleicht hast du dann scho ndie Antwort, dann halt noch mal :)

in meinem alten Stall wurde es bei zwei Koppeln auch so gelöst (Pedro stand nicht auf einer dieser, wäre für mich ein k.o.-Kriterium). Prinzipiell ging es schon im Trab, aber manchmal steckt auch mehr Pfeffer dahinter. Passiert ist während ich da war, einmal was. Da hat das Pferd eine Kurve im Stalltrakt nicht gekriegt, weil sie eben ausnahmsweise mal gerast sind. War verletzt, TA kam etc. nicht soooo schlimm, aber a) ärgerlich und b) mit Kosten verbunden. Da kam übrigens raus, dass der SB unterversichert ist :roll: jedenfalls muss er für entstandene Schäden haften hab ich damals mitbekommen. Allerdings nicht aus erster Hand, aber ist für mich auch logisch.

Allerdings weiß ich nicht wie es ist, wenn er es explizit im Vertrag ausschließt (Haftung) seit der Geschichte hängt nämlich in dem alten Stall am schwarzen Brett so ein Haftungsauschluss.
Die Kunst ist es, Richtiges vom fast-Richtigen zu unterscheiden.
DaMoTiRo
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Beitrag von DaMoTiRo »

Wollte ich auch gerade sagen: Sie hat es UNTERSCHRIEBEN und damit in diese Praxis eingewilligt :wink:
Solange Menschen denken, dass Pferde nicht fühlen, müssen Pferde fühlen, dass Menschen nicht denken.
Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

DaMoTiRo hat geschrieben:Wollte ich auch gerade sagen: Sie hat es UNTERSCHRIEBEN und damit in diese Praxis eingewilligt :wink:
Genau, das hat sie, und nun ist sie nicht mehr glücklich damit :wink:

Ich erreiche die Dame nicht. Sonst ist sie immer mal im Stall oder man bekommt sie ans Telefon :?

Mit dem Haftungsausschluß, auch wenn es nicht ganz paßt, ist das nicht so, daß das gar nicht geht? Kenne das nur von der RB, da meine ich, ist es nicht rechtens, wenn im Vertrag steht, daß die RB auf Ansprüche verzichtet, wenn ihr durch das Pferd etwas zustößt. Also, wenn was passiert, muß der Besitzer zahlen, oder er hat eine extra Versicherung.
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DynaMitreiterin
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Beitrag von DynaMitreiterin »

Ich erinnere mich dunkel an ein Seminar: Daß der Haftungsausschluss nicht wirksam ist, gilt für Menschen - wenn z.B. ein Theaterbetreiber sagt, er schliesst die Haftung aus und jemand kommt drinnen zu Schaden, weil er eine Auflage nicht erfüllt, haftet er trotzdem für den Schaden. Da Pferde ja als Sachen (allerdings als sehr agile Sachen :mrgreen: )gehandhabt werden, könnte das anders sein. Schau doch mal ins BGB, da müsste das stehen.
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um mal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.
(Kurt Marti)
DaMoTiRo
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Beitrag von DaMoTiRo »

Thisbe hat geschrieben:
DaMoTiRo hat geschrieben:Wollte ich auch gerade sagen: Sie hat es UNTERSCHRIEBEN und damit in diese Praxis eingewilligt :wink:
Genau, das hat sie, und nun ist sie nicht mehr glücklich damit :wink:

Wäre ich wohl auch nicht :?
(War nicht bös gemeint)

Wie das mit dem Haftungsausschluß ist, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Aber ich denke mal, da die Reinholpraxis ja von vornherein - also gleich bei Vertragsabschluß - bekannt gegeben wurde und somit wissentlich (mehr oder weniger - man überliest sowas ja schnell oder macht sich vorher keine Gedanken darüber) eingewilligt wurde, sieht es im Ernstfall schlecht für Dich aus...
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Lulu
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Beitrag von Lulu »

Es ist halt wie so oft eine Frage des "Wie-etwas-gemacht-wird"!

Die von Thisbe beschriebene Methode ist mit Sicherheit nicht ganz ohne, das möchte auch ich nicht bestreiten, aber es gibt auch andere Methoden eine Herde freilaufender Weise in den Stall zu kriegen.

Wie schon von Larry geschrieben, läuft bei uns diese Aktion sehr gesittet ab. Natürlich kann es auch mal Ausnahmen geben, diese sind aber nicht gewollt und es wird auch immer versucht dem entgegenzuwirken. Natürlich kennen die Pferde die Abläufe und 99% (wie gesagt Ausnahmen kommen vor :oops: )wissen auch wann sie wohin laufen sollen. Und selbst Neuankömmlinge gewöhnen sich sehr schnell daran.
Man sollte allerdings auch sagen, dass die Pferde die in den großen Stall laufen (normalerweise) nicht im Pulk mit allen "Mann" angelaufen kommen. Sie werden von der Weide zunächst auf eine "Auffangkoppel" gelotst und von da aus dann zu 2 - 3 Pferden weitergeleitet.

Lulu
LG Lulu

Achtung, in Deckung Monstergetier mit Struwelkopf in Sicht!

Da gibt´s Bilder!
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Larry
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Beitrag von Larry »

Verräter!!! :roll:
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Beitrag von Thisbe »

Verräter? :wink:

DaMoTiRo, keine Sorge, habe das auch nicht als böse gemeint aufgefaßt.
Ist halt eben wirklich so. Das mit dem Haftungaausschluß geht mir nicht recht aus dem Sinn, aber dafür in irgendwelche Gesetzeswerke zu schauen? Habe die Dinger auch nicht gerade auf dem Nachttisch zur Lektüre :wink:

Habe mit der Dame gesprochen, führt natürlich kein Weg rein. Passiert ist noch nie was und der Tag, an dem die Unruhe war, muß wohl eine Ausnahme gewesen sein. Darauf, daß da kleine Mädchen mit rumlaufen, ist sie nicht eingegangen. Zur Ehrenrettung des Stalls muß ich sagen, daß ich es gestern wieder erlebt habe - und die Herde trottete total gelassen und lahmarschig Richtung Stall und hatte sich ganz schnell und problemlos einsortiert Bild. Sie meinte, ein Pferd vorher oder hinterher separat zu führen wäre viel gefährlicher. Da hat sie, muß ich zugeben, nicht ganz unrecht. Ich habe mich einmal leichtsinnigerweise in so eine Situation begeben, wurde zwischen Zaun und Timi eingekeit, der Zaun war hinterher zerbrochen und Timi hatte eine ordentliche Schramme am Bein. Die Situation war, daß es kurz vor "Reinholen" war, als ich in den Stall kam und mir Timi von der Koppel holte. Er ist aber nicht als erster dran gewesen (war noch im alten Stall, da war die Herde mit der Reinholreihenfolge sehr streng) und das hat zwei anderen gestunken.
Tja. Nicht mal auf mein Angebot, es extra zu bezahlen, ist sie eingegangen. Und bei dieser Dame heißt das was! (die läßt sich von freiwilligen Helfern beim Kinderferienlager des Vereins noch einen Unkostenbeitrag für die Verpflegung zahlen...)

Ich danke Euch für Eure Meinungen und werde mich nochmal mit dieser Halfergeschichte befassen :wink:
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