Griffelbeinbruch

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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susiesonja
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Griffelbeinbruch

Beitrag von susiesonja »

Nach ca. 1,5 wöchiger Suche nach der Ursache von Varinos Lahmheit (hatte fremde Tierärzte da und diese stellten eine Fehldiagnose) hat meine Tierärztin nun einen Griffelbeinbruch diagnostiziert (Röntgenbild).

Hat jemand von Euch Erfahrung damit? Muß jeder Griffelbeinbruch opriert werden? Wenn nein, welche Behandlungsmethoden kennt Ihr noch?

Ich frage das, obwohl ich mich schon für eine alternative Entschieden habe. Dennoch will ich weiter Meinungne und Erfahrungen einholen.
lalala

Beitrag von lalala »

Nicht jeder Griffelbeinbruch muss operiert werden - ich kenne mehrere Fälle wo man den Bruch einfach durch Zeit und Ruhe hat heilen lassen. Für die Pferde etwas unschön, weil strikte Boxenhaft angesagt war und das z.T. nicht ohne Drogen ging. Im Ganzen dauerte die Heilung Monate, aber so ein Griffelbeinbruch ist meist nichts Dramatisches.
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Janina
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Beitrag von Janina »

Hallo!
Mein Pferd hatte vor vier Jahren auch einen Griffelbeinbruch.
Ob der operiert werden muss, hängt davon ab wie der Knochen gebrochen ist.
Bei meinem war er so gebrochen, dass die Bruchstelle gegen das Röhrbein drückte. Daraus hätte sich ein Überbein entwickelt, welches dann die Sehne hätte behindern/schädigen können.
Da gab es keine Alternative zur OP.
Ist der Bruch aber nicht so ungünstig, muss man nicht operieren.
Eine absolut verlaltete "Methode" ist jedenfalls die Boxenruhe, da das Griffelbein ein rudimentärer Knochen und nicht am Bewegungsablauf beteiligt ist.
Mein Pferd stand an genau zwei Tagen: Den ersten, weil sich das Bein durch den Bruch entzündet hatte (da hatte er auch Fieber und wurde selbstverständlich nicht bewegt), den zweiten an dem Tag, an dem er operiert wurde.
Ansonsten wurde mir vom TA sogar dazu geraten, ihn im Schritt weiter zu bewegen.
Innerhalb von ein paar Wochen durfte ich auch wieder reiten und ihn ganz langsam "antrainieren". Dadurch dass er aber die ganze Zeit weiter Bewegung hatte, habe ich die Zwangspause fast gar nicht gemerkt.
Ich drücke die Daumen, dass es bei euch ebenso unproblematisch verläuft,
liebe Grüße,
Janina
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Stimmt... die Sache mit der absoluten Boxenhaft scheint nicht mehr aktuell zu sein. Wir dürfen ihn im Schritt bewegen. Außerdem bekommt er jetzt Unterstützung mit Magnetfeld und Blutegeln + homöopathischen Mitteln damit der Heilungsprozess beschleunigt wird und eben kein Überbein entsteht.
DaMoTiRo
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Beitrag von DaMoTiRo »

Ich kenne das auch nur so, dass das Griffelbein eigentlich ein Knochen ist, den das Pferd nicht wirklich braucht (um es mal platt auszudrücken).
Bei uns im Stall hatte eins der Kutschpferde einen Griffelbeinbruch, der auch nciht operiert wurde. Damals musste der Gute auch ewig stehen. Vor vier Jahren hatten wir dann ein Pferd mit in etwa gleichem Bruch. Der Wallach durfte allerdings auch schon nach ein paar Tagen wieder schritt geführt werden und dann wieder langsam mehr belastet werden...

Ich drücke Dir die Daumen, dass das Ganze so günstig liegt, dass man nicht operieren muss :wink:
Solange Menschen denken, dass Pferde nicht fühlen, müssen Pferde fühlen, dass Menschen nicht denken.
lalala

Beitrag von lalala »

susiesonja hat geschrieben:Stimmt... die Sache mit der absoluten Boxenhaft scheint nicht mehr aktuell zu sein.
Ich denke, dass ist von Fall zu Fall verschieden. Das Pferd meiner Freundin hat 4 Monate nur auf der Wiese gestanden und es wurde einfach nicht besser, die Röntgenkontrolle war auch nicht zufriedenstellend - da hat man die Stute dann doch in Boxenhaft gesteckt.
~pony~

Beitrag von ~pony~ »

Das mit der Boxenruhe kommt auch darauf an, ob man befürchten muss, dass sich der gebrochene Knochen durch unkontrolliere Bewegung verschiebt. Und das wiederum hängt davon ab, wie der Bruch aussieht.

Mein Pferd hatte sich das Griffelbein gebrochen, was aber überhaupt nicht bemerkt wurde. Er hat nicht gelahmt, das Bein war nicht warm und dunter dem dicken Fesselbehang im Winter sah man nichts ungewöhnliches. Erst als im Sommer der Behang weniger wurde, trat eine Beule zum Vorschein. Es hatte sich ein Überbein gebildet. Zum Glück beeinträchtigt es ihn überhaupt nicht und laut TA besteht kein Grund zur Sorge.

@ susiesonja Darf ich fragen, wie die Pferd behandelt wird und warum? Ich finde das Thema nämlich auch sehr interessant (Griffelbeinbrüche sind ja nicht gerade selten).
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Janina
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Beitrag von Janina »

@Pony: Wenn der Bruch aber so ungünstig ist, dann wäre mir das Risiko eines Überbeins zu groß, denn man kann ja nicht vorhersagen, wie genau es wächst und ob es Probleme macht oder nicht.
Wenn ihr es nicht wusstet, hattet ihr die Alternative natürlich nicht und im Nachhinein wohl auch Glück gehabt.
Aber ich denke bzw. hoffe, dass die TÄ einen da richtig beraten.
@Susiesonja: Halte uns mal auf dem Laufenden, wie das mit dieser Behandlung funktioniert! Interessiert mich auch ;)
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kiki
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Beitrag von kiki »

Wie alt ist deiner denn?
Ist die Bruchstelle verschoben?

Meiner hatte mit 1 1/2 Jahren einen Griffelbeinbruch.
Wir hatten die TA nur gerufen, weil er einen Gnubbel am Bein hatte.
Er hatte nicht gelahmt und ist im Galopp über die Koppel gedüst.
Beim röntgen wurde dann ein etwa 2 Wochen alter Bruch festgestellt, der schon wieder am verwachsen/sich umwölken war.
2 Wochen Boxenruhe, das wars.
Das ist jetzt 5 Jahre her, wir haben jetzt beim reiten aber etwas Probleme, was das abfußen mit dem Bein betrifft. Ob das aber nur daher kommt kann ich nicht sagen, da er mit einem abgestellten Bein zur Welt kam und mit 6 Wochen eine OP, ein sog. Wachstumsfugenschnitt, gemacht wurde, am gleichen Bein.

Grüße Kerstin
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