"Reiten" bildlich erklären

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

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bea
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Beitrag von bea »

Gegen das Hohlkreuz:
Stell dir vor, deine Wirbelsäule ist aus kleinen Klötzchen, die ineinander verhakt sind, aufgebaut; sie ist beweglich, aber nicht labil. Damit sie nicht auseinanderfällt, muss die Bewegung ausschliesslich nach unten fliessen.
Mir hilft dieses Bild enorm. Meine Klötzchensäule ist übrigens von blauer Farbe - keine Ahnung, was meine Fantasie da wieder mit mir angestellt hat... :oops:

Lange, lockere Beine:
Wurzeln schlagen im Boden, nach oben und nach unten wachsen. (dieses Bild wird auch bei Sally Swift erklärt)

Oberkörper öffnen:
Sonne in das Herz hinein lassen. Mit diesem Bild kann ich gar nicht anders, als meine Schultern zu öffnen, den Nacken zu lösen und tief durchzuatmen. :)

Wenn man irgendwo eine Verspannung spürt:
Zu dieser Stelle hin atmen, dort durchatmen. Mir hilft es noch besser, mir vorzustellen, einen warmen Wind durch meinen Körper zu schicken, der an dieser Stelle die Verspannung löst.

Zügelführung / Rahmen geben:
Die Zügel sind zwei Stangen zum Pferdemaul. Oder: Deine Arme gehen durch die Zügel hindurch weiter nach vorne; deine Zeigefinger sind direkt in den Mundwinkeln des Pferdes. Du kannst es so ganz konkret umfassen und spüren.
Reiten heisst: sitzen - fühlen - denken.
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Daisy
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Beitrag von Daisy »

Auch schön für den aufrechten Sitz:

Stell dir vor, du reitest im dunklen Wald und hast auf der Brust eine Lampe, die leuchtet nur dann geradeaus und auf den Weg, wenn du aufrecht sitzt, sonst leuchtet sie aufs Pferd, und ihr stolpert. :wink:
Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

Im Aussitzen vorstellen, daß man bis zum Bauchnabel im Pferd versinkt.
Das hilft mir manchmal ganz gut, besonders, wenn ich die Augen dabei zu mache.
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angenita
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Beitrag von angenita »

Sally Swift als ein ganzes hat mir immer wieder geholfen, ohne dass ich jetzt auf bestimmte Beispiele komme. Was mir aber wirklich hilft, ist mir vorzustellen, das ich wie einer der Meister reite, und innerlich das Bild von z.B. Podhajsky, von Neindorff, Oliveira, usw vor den Augen habe. Und dann versuche, so zu reiten. Manchmal denk ich auch, wie wuerde ich reiten, wenn so einer an der Bande stuende und zuguckte (warscheinlich vor Scham in den Boden versinken! :oops: ) Ich glaube, das hilft mir mit dem gesamten Koerperbild, und auch im Kopf, in der Denkweise - hilft mir geduldig zu sein statt mich zu aergen, wenn was nicht klappt; und den Fehler zuerst bei mir zu suchen. Aber so bekomm ich auch die gesamte Haltung hin, statt einzeln zu denken, "schultern zurueck, daumen nach oben..."
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Tolles Thema! Und wie schön, daß ich auch mal was beisteuern kann :) : Beim Abbiegen hilft mir sehr das bild, auf einer Kugel zu sitzen die ich in die Richtung, in die ich möchte, impulsartig drehen kann. So ähnlich: ich hab das Lenkrad nicht in der Hand sondern sitze drauf. VG Abeja
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Mir hat besonders gut das Bild vom Ziffernblatt einer Uhr geholfen.
Seit ich mir vorstelle wie mein Becken je nach belieben von der zwölf zur zwei, zur zehn, zur sechs usw. rollt flutschen so manche Übungen deutlich besser.
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