Wie macht ihr das mit euren Trensen?

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

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smilla
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Beitrag von smilla »

Ach danke Jen für diese differenzierte Antwort! Ich finde es ganz toll, das du den Nasenriemen nicht kategorisch ablehnst, sondern dargestellt hast, wann er deiner Meinung nach sinnvoll sein kann.
Das werde ich mir alles gut merken, falls es im Stall mal eine Diskussion zu dem Thema gibt!
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Janina
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Beitrag von Janina »

@Jen: Das mit dem ruhiger liegenden Gebiss "zählt" aber nicht wirklich, weil man auch da einfach andere Gebissringe wählen kann. Knebeltrensen oder D-Ring-Trensen liegen auch ohne Nasenriemen superruhig im Maul :)

@Turnier: Man darf laut LPO auch mit einem normalen englischen Reithalfter reiten, es macht nur keiner (habe es hier im Umkreis zumindest noch nie gesehen). Der Sperrriemen scheint ähnlich wie die Sporen und Bandagen (während des Abreitens/Trainings) zum Standardoutfit eines Turnierreiters dazuzugehören :roll:
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Jen
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Beitrag von Jen »

Janina hat geschrieben:@Jen: Das mit dem ruhiger liegenden Gebiss "zählt" aber nicht wirklich, weil man auch da einfach andere Gebissringe wählen kann. Knebeltrensen oder D-Ring-Trensen liegen auch ohne Nasenriemen superruhig im Maul :)
Mit einem Riemen liegen sie noch ruhiger im Maul. Glaub mir, ich habs ausprobiert.
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Janina
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Beitrag von Janina »

Ich auch. Konnte in dieser Hinsicht keinen Unterschied feststellen. (nur dass mein Pferd mit Riemen, wenn auch extrem locker geschnallt, "härter" im Maul wird)
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Jen
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Beitrag von Jen »

Dann hat dein Pferd auch so oder so keine übermässige Maulaktivität und wohl auch schon schlechte Erfahrung mit einem Nasenband gemacht. Scheint eine Vermeidungshaltung zu sein. Es ist ja nicht so, dass man mit Nasenband reiten "muss", im Gegenteil, es ist ja wünschenswert, dass es ohne geht. Aber es ist in meinen Augen durchaus legitim einen korrekt verschnallten Nasenriemen zu benutzen, denn korrekt verschnallt hat er keine Nachteile für das Pferd (ausgenommen, wenn das Pferd eine schlechte Erfahrung damit verbindet und in ein Meideverhalten geht). Ich finde es einfach recht undifferenziert, wenn man den Nasenriemen einfach "aus Prinzip" verteufelt. Der hat durchaus seine Berechtigung an gewissen Orten.
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Ielke
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Beitrag von Ielke »

:D Danke Jen, da brauch ich ja keine schlaflosen Nächte mehr zu haben, weil ich mein armes Hotta mit nem Nasenriemen quäle...

Ich reite Ielke mit Englischem Nasenriemen, der meiner Meinung nach auch korrekt verschnallt ist. Er schlabbert nicht aber ein paar Finger haben darunter Platz und fressen kann der Schnuddel auch.
Janina hat geschrieben:@Jen: Das mit dem ruhiger liegenden Gebiss "zählt" aber nicht wirklich, weil man auch da einfach andere Gebissringe wählen kann. Knebeltrensen oder D-Ring-Trensen liegen auch ohne Nasenriemen superruhig im Maul :)


Leider hab ich bei meinem da andere Erfahrungen gemacht... aufgrund eines Stiches musste ich eine Weile den Nasenriemen weglassen. Da ich eine D-Ring-Trense habe dachte ich, das wäre kein Problem, allerdings war es doch eins: Da Ielke erst 3,5 - 4 war brauchte er bei höherem Tempo halt doch deutlichere seitwärtsweisende Zügelhilfen und mit der Anlehnung war das eh so eine Sache (da arbeiten wir heute noch dran...), und ich hatte manchmal das Gefühl ihm ganz schön das Gebiss hin-und-her zu ziehen. Hab darum kapituliert und das Reiten ein paar Tage sein gelassen, bis es mit ner Fell-Unterlage wieder ging.
Janina hat geschrieben: @Turnier: Man darf laut LPO auch mit einem normalen englischen Reithalfter reiten, es macht nur keiner (habe es hier im Umkreis zumindest noch nie gesehen). Der Sperrriemen scheint ähnlich wie die Sporen und Bandagen (während des Abreitens/Trainings) zum Standardoutfit eines Turnierreiters dazuzugehören :roll:


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Fazit: Denke mal, man kann es nicht auf "Mit=Böse, Ohne=Gut" verallgemeinern. Hängt immer vom Einelfall, also jeweils Pferd + Reiter ab
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Janina
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Beitrag von Janina »

@Jen: Ich verteufel den Nasenriemen nicht (den Sperrriemen schon, aber jetzt gerade ging´s ja um den nicht), das hast du mir "in den Mund gelegt", habe allerdings noch keine Vorteile durch ihn erlebt (nicht nur bei meinem Pferd nicht). Was ich aus Prinzip ablehne, ist Sachen zu benutzen, nur weil sie "vllt." nicht schaden. DAS ist in meinen Augen genauso undifferenziert, wie alles grundsätzlich zu verteufeln :wink: .
Wenn er einen spürbaren Vorteil bringt (der nicht darauf beruht, dass es nur so wirkt, weil das Pferd zugeschnürt wurde, bei einem sensiblen Pferd kann da der Nasenriemen ja auch schon reichen), dann okay, da sage ich nichts gegen, das Argument, dass dabei aber das Gebiss ruhiger liegen soll, kann ich nicht nachvollziehen (vor allem nicht beim englischen Reithalfter).
Allerdings ist es richtig, dass der Nachteil, den ich bei meinem Pferd bemerke, also verringerte Maulaktivität, nicht grundsätzlich übertragbar ist (ich habe es nur der Vollständigkeit wegen erwähnt und ja auch in Klammern gesetzt). "Von sich aus" hat er keine übermäßige Maulaktivität (er ist bis zu seinem ca. 8. Lebensjahr nur auf Stange geritten worden und das nicht sonderlich gut), aber ohne Nasenriemen kann ich sie provozieren, mit so gut wie gar nicht.

@Sandra: Finde ich toll, dass du ohne Sperrriemen startest :), aber dass du damit eine der wenigen Ausnahmen bist, kannst du wahrscheinlich auch nicht abstreiten, oder? (wie geht´s eigentlich deinem Handgelenk?)

Liebe Grüße,
Janina
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Ielke
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Beitrag von Ielke »

Janina hat geschrieben: @Sandra: Finde ich toll, dass du ohne Sperrriemen startest :), aber dass du damit eine der wenigen Ausnahmen bist, kannst du wahrscheinlich auch nicht abstreiten, oder? (wie geht´s eigentlich deinem Handgelenk?)
Ok, auf die Ausrüstung der anderen hab ich noch nicht so geachtet, aber die wird wohl tatsächlich i.d.R. "vollständig" sein (wenn so ein Sperrriemen an der Trense dran ist muss man den ja schließlich auch benutzen...zu irgendwas wird er schon gedacht sein und schließlich wurde er ja mitbezahlt)

Mein Riemen-freies Quotendasein werde ich leider dieses Jahr voraussichtlich nicht mehr ausüben, mein Arm ist zwar auf dem Wege der Besserung aber ich werde noch ne Weile "reiten lassen" statt mich selber auf meinen Schnuddel setzen zu können :(
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Jen
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Beitrag von Jen »

Hallo Janina
Janina hat geschrieben:das Argument, dass dabei aber das Gebiss ruhiger liegen soll, kann ich nicht nachvollziehen (vor allem nicht beim englischen Reithalfter).
Ein Pferd das eine übermässige Maulaktivität hat - was ebenso unerwünscht ist wie zuwenig Maulaktivität - "wirft" die Trense gerne hin und her, die Trense schlackert dabei nicht nur auf und ab, sondern auch hin und her, ausser sie wird so hoch geschnallt, dass ordentlich Spannung auf die Lefzen gegeben wird, was aber ebenso unkorrekt ist oder man hat ordentlich Zug auf der Hand, solche Pferde kommen dann hinter den Zügel, hinter die Hilfen. übermässiges Kauen bzw. klappern mit dem Gebiss ist genauso ein Entziehen der Hilfen, wie ein Maul zusammenpressen. Wird aber durch einen korrekt verschnallten engl. Nasenriemen zumindest das Öffnen des Maules zwar nicht verhindert, aber etwas begrenzt, so wird auch die Trense nicht so hin und hergeschüttelt. Es ist also ein indirekter Effekt, kein direkter Effekt, wie zb. beim Sperriemen oder bei einem Hannoverschen Nasenband. Wie gesagt, das Ziel sollte meiner Meinung nach sein, ohne auszukommen. Aber das kann u.U. je nach Pferd Jahre dauern, dass die Anlehnung so gefestigt ist, dass es ein tatsächliches "an die Hand herantreten, leichtwerden, herantreten, leichtwerden etc." wird zu jedem Zeitpunkt, bei jedem Schritt.
Liebe Grüesslis, Jen
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Big Mama
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Beitrag von Big Mama »

@ Pony: Das hast Du klasse gemacht!!! Auf die Idee wäre ich im Moment wahrscheinlich nicht gekommen.

Ich reite mit Nasenband ohne Sperriemen.Im Gelände mache ich einen Kinnriemen rein weil mein Pferd dazu neigt plötzliche Richtungsänderungen vor zu nehmen. Da bleiben mir nur die Zügel und ohne Kinnriemen würde ich ihm das Gebiss durchs Maul ziehen.
Ich habe auch schon darüber nachgedacht als nächstes nur eine Trense ohne Halfter zu kaufen, weil ich Weniger grundsätzlich schöner finde. Mal sehen.
GRüßle Big Mama
Wolke

Beitrag von Wolke »

- die Kräfte, die auf das Gebiß wirken, werden über den Nasenriemen gleichmäßig verteilt (was ich mir bis heute nicht erklären kann, nicht mal mein physikalisch versierter Freund hat das verstanden, als ich ihm eine Trense zeigte)
Funktioniert nur, wenn das Pferd das Maul aufmacht, so dass überhaupt Druck auf den Nasenriemen kommt.
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Melli
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Beitrag von Melli »

Hallo Jen,
vielleicht galt das mir - jedenfalls "verteufele" ich den Nasenriemen nicht, der Teufel hat da wohl seine Finger nicht im Spiel.
Ich lehne ihn für mich ab, und der Sperriemengebrauch (hann. RH), den ich so sehe, hat mir bislang noch nie (aber ich gebe natürlich zu, nicht jeden Reiter dieser Welt gesehen zu haben) den Eindruck erweckt, im konkreten Fall sinnvoll geschweige denn unentbehrlich zu sein.
Das ist nicht undifferenziert, sondern eine Frage der Einstellung.
Jen hat geschrieben:Sinnvoll bei jungen Pferden, die Trense erst kennenlernen und es noch *wäk* finden.
Das z.B. finde ich nicht sinnvoll, weil ich einem jungen Pferd das Gebiss von Beginn an so schmackhaft mache, dass es es nie *wäk* findet.
Trense ist etwas stabiler im Maul zb. bei Pferden, die überaktiv kauen oder auch bei einer heftigen Reaktion des pferdes (erschrecken)
hatte bisher mit Knebeltrense noch kein Problem mit Instabilität, und ansonsten würde ich eher der Ursache von überaktivem Kauen oder häufigen heftigen Reaktionen des Pferdes auf den Grund gehen, bzw. im Fall von letzterem vorerst kein Gebiss einschnallen, bis das Pferd eine innere Ruhe gefunden hat.
...aber sich der Hilfengebung nicht komplett entziehen.
Durch Aufsperren des Maules erfährt das Pferd einen Druck auf die Nase und gibt dem Druck wieder nach und korrigiert sich selber.
Diese Form der Selbstbestrafung finde ich ebenfalls nicht sinnvoll.
Pferd kann weniger nach longe oder Zügel schnappen (zb. bei Hengsten, die sehr verspielt und noch etwas unerzogen sind, unkonzentriert und unaufmerksam). --> braucht weniger korrektur, man kann souveräner umgehen, Pferd gewöhnt sich von Anfang keine Unarten an.
Und für diesen Zweck kenne ich wahrlich sinnvollere Wege der Korrektur.
Auch beim Führen von jungen Pferden finde ich den Nasenriemen ganz praktisch, denn wenn sie mal nach links oder rechts ziehen, kann ich sie am Nasenband festhalten und muss nicht an der Trense ziehen. Und nicht zuletzt beim Ausreiten, denn jeder kann mal in einen Notfall kommen, wo er das Pferd kurzfristig anbinden können muss und das darf nienieniemals an der Trense geschehen, dann ist so ein Nasenband ganz praktisch :)
Das ist das einzige, was mir einleuchtet :)

Gerade heute wieder gesehen (aber erst, als es schon zu spät war), wie ein Mädchen sein Pony am Gebissring anbindet, Pony bekommt Panik, Trense gerissen, großes Gefluche, große Augen beim Pony :roll:
Auaauaaua.

Melli.
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Janina
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Beitrag von Janina »

Ich mache es mal ganz unkompliziert und schließe mich Melli in allen Punkten an :)
pennylane
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Beitrag von pennylane »

ist ja mal interessant die unterschiedlichen Meinungen zum Nasen- und Sperrriemen zu hören. :)
ich habe im Moment nur einen Nasenriemen dran und das auch nur, damit ich sein Headshaking-Netz irgendwo festmachen kann...den habe ich aber auch nur locker verschnallt...
früher hatte ich auch immer noch alles fester und mit Sperrriemen verschnallt, hat man halt so gelernt :roll:
aber seitdem mein Pferd Allergie-Probleme hat und demzufolge auch öfter mal husten muß beim Reiten, habe ich das alles abgemacht um ihm das zu erleichtern...nun ist ja der Nasenriemen fürs Netz wieder dran, was ihm aber auch einiges an Husterei und Kopfschüttelei im Sommer erspart...
im Winter kommts dann wieder ab :D
Dateianhänge
so siehts im Moment aus
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Kopie von DSCI0074.JPG (117.22 KiB) 11223 mal betrachtet
Patty87
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Beitrag von Patty87 »

also ich muss sagen, habs ja jetzt ne woche ausprobiert, ohne sperriemen und nasenriemen ganz locker so das er nur fest werden würde, würden meine beiden das maul aufsperren...

so nun hat sich aber beim reiten gezeigt, ich werde den sperriemen wieder dran machen, die eine sehr rittige und artige stute kaut nämlich jetzt nicht mehr und man kann die hilfen nicht mehr präzise geben, ist alles so schwammig, und man muss viel mehr mit der handeinwirken damit die hilfen ankommen und das ist ja total doof....

und die andere stute (die allerdigs auch gesundheiliche probeme hat und sich von daher schon gegen den zügel wehrt) sie fing an das maul aufzusperren und keine hilfe kam mehr an, und das auch bei sehr sehr weicher hand....

werde wohl also alles dran lassen, aber ebn locker....finde so ist es die beste lösung....
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