Fehlende "Bremse"

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

sternchen2904
User
Beiträge: 31
Registriert: Sa, 28. Apr 2007 22:13
Wohnort: Ruhrgebiet
Kontaktdaten:

Fehlende "Bremse"

Beitrag von sternchen2904 »

Hallo,

meine Süße reagiert nur sehr "zögerlich" auf ganze Paraden. Nicht das sie sich gegen das Gebiss lehnt, nein, wenn ich denn wollte so würde sie den Kopf bis an die Brust nehmen. Sie hält schon an (irgendwann) aber halt immer nach dem Motto "den letzten Schritt mache ich" :wink: . Dies passiert auch beim "Herunterschalten", denn im Trab läuft sie mir gerne unter dem Popo weg.

Am Boden funktioniert es eigentlich sehr gut, Ausatmen, Stehe sagen und mit der Schulter "die Tür schließen" . Das hat sie begriffen und sie ist auch sonst nicht begriffsstutzig...also eigentlich eher dickköpfig.

Lieben Dank für Eure Ratschläge

Gabi
lalala

Beitrag von lalala »

Vielleicht bist du in deinen Paraden nicht konsequent genug ? Bereitest sie zu lasch vor und setzt sie dann auch nicht durch ? Vielleicht parierst du zuviel durch die Hand ? Was sagt denn dein RL ? Gebogene Linien können dir die Übergänge erleichtern....im Trab nur so lange traben wie du die Kontrolle und dein Pferd damit auch am Sitz hast, beim kleinsten beschleunigen konsequent (!) durchparieren

Ich habe ja auch so einen heißen Ofen,der die installierte Bremse vom Galopp zum Trab immer mal wieder vergisst...ich reite sie dann konsequent gegen die Wand,dann rumst es einmal und Madame passt auf einmal wieder auf. Hintergrund: wenn ich die Wand als Hilfe nehme, fange ich auf keinen Fall an zu ziehen und es wirkt. Mag ein unpopulärer Weg sein, aber ist mir egal...
sternchen2904
User
Beiträge: 31
Registriert: Sa, 28. Apr 2007 22:13
Wohnort: Ruhrgebiet
Kontaktdaten:

Beitrag von sternchen2904 »

Hallo,

erst einmal danke für die Antwort (hatte schon Sorge das Thema seie zu banal :wink: ).
Ja vielleicht bin ich nicht konsequent genug. Ich lasse die Hände dann einfach "stehen" und versuche sie analog der Bodenübung durch Ausatmen und Stimmhilfe zu stoppen. Aber es ist so als würde sie immer "weitertröpfeln" (wenn Du jetzt verstehst was ich meine), also noch ein Schritt, leichtes Abbiegen dabei uuuuuund einer geht noch.
Mit der RL haben wir es auch schon an der Longe probiert, ich habe die Hilfen von Oben gegeben und sie hat dann einen eindeutigen "Ruck" auf den Kappzaum gegeben. Das klappt auch für ne Weile und dann ist wieder gut.

Dabei lernt sie die neuen Lektionen echt prima, aber da harkte es und ich habe Sorge, dass mich dieser Ungehorsam verfolgen wird.
LG
Gabi
~pony~

Beitrag von ~pony~ »

Wahrscheinlich ist deine Hilfe von oben noch nicht eindeutig genug. Es ist ja das Ziel, dass dein Pferd auf eine minimale Hilfe hin anhält, aber der Weg dahin führt über Hilfen, die so deutlich sind, dass daa Pferd reagiert und immer dezentere Hilfegebung, bis es fast auf den Gedanken hin schon klappt.

Meine Empfehlung wäre, es mit der leichten Hilfe zu probieren (ausatmen, Hände stehen lassen, mit dem Kreuz kurz das "vorwärts" unterbinden). Reagiert sie nicht prompt und deutlich: Zügel leicht annehmen (natürlich ohne sonst irgendwie zu treiben), hält sie an, loben. Reagiert sie zögerlich darauf, würde ich ruhig auch mal rückwärts richten. Der Effekt: Sie lernt folgendes: "Aha, ausatmen geht einer Parade am Zügel voraus...Da werd ich doch lieber mal gleich anhalten...Ich sollte besser sofort handeln, sonst muss ich auch noch Rückwärtsrichten...dann doch lieber den bequemen Weg und sofort reagieren!" :wink:
Und immer viel loben. Ein Leckerlie von oben (auch wenn ich das sonst gar nicht mag) wirkt gerade beim Anhalte-Problem Wunder.
Benutzeravatar
pepe
User
Beiträge: 658
Registriert: So, 24. Sep 2006 15:51
Wohnort: Tennessee

Beitrag von pepe »

Dein Weg ist mit Sicherheit der Beste, aber manchmal gibt es Situationen da muss die Bremse funktionieren: stell dir vor du bist auf dem Abreiteplatz auf dem Turnier oder an einer Strasse.
Mach so weiter, aber sei konsequent: wenn sie garstig ist, dann sei du es auch. Aber nicht sauer werden dabei, sondern lache, auch wenn du gerade ernsthaft laut wirst mit der Hand. Dann kannst du bei der nächsten Parade nämlich wesentlich entspannter und fairer reagieren als wenn du ziehst und "Neeeeeiiin!!" sagst. Und wenn sie schön reagiert, dann lob sie, evtl. Leckerlie von oben, mach ihr das Anhalten und den Gehorsam auf die ganze Parade so schmackhaft wie möglich. Sprich mit ihr, aber texte sie nicht zu, du kannst die ganze Parade ruhig mit der Stimme vorbereiten.
"Reiten Sie Ihr Pferd teuer!" -Richard Hinrichs
sternchen2904
User
Beiträge: 31
Registriert: Sa, 28. Apr 2007 22:13
Wohnort: Ruhrgebiet
Kontaktdaten:

Beitrag von sternchen2904 »

Ganz lieben Dank, werde ich doch gleich...also wenn die Bremsen nicht mehr so aktiv sind ausprobieren.

GLG
Gabi
Benutzeravatar
Josatianma
Admin
Beiträge: 12317
Registriert: Di, 19. Sep 2006 20:50
Wohnort: Reichshof

Beitrag von Josatianma »

Es ist ja das Ziel, dass dein Pferd auf eine minimale Hilfe hin anhält, aber der Weg dahin führt über Hilfen, die so deutlich sind, dass daa Pferd reagiert und immer dezentere Hilfegebung, bis es fast auf den Gedanken hin schon klappt.
Das Pony meines Sohnes hat es genauso gemacht. Vor allem, wenn ich nicht regelmäßig geritten bin. Da mußte ich dann auch mal etwas deutlicher werden - um dann beim nächsten Mal wieder feiner zu sein. Versuche die Parade in "bremsende" Lektionen einzubauen, z.B. Volte und kurz vor dem Hufschlag durchparieren. (Heißt für mich aber nicht, daß du die Wand zu Hilfe nehmen sollst). Du kannst die Paraden auch von feiner zu deutlicher führen. Also erst fein versuchen und dann deutlicher werden, ähnlich der ansteigenden Hilfengebung mit der Gerte bei faulen Pferden.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
lalala

Beitrag von lalala »

Josatianma hat geschrieben: Versuche die Parade in "bremsende" Lektionen einzubauen, z.B. Volte und kurz vor dem Hufschlag durchparieren. (Heißt für mich aber nicht, daß du die Wand zu Hilfe nehmen sollst).
Dabei machst du dir aber doch die Bande automatisch zu Nutzen - kurz vor dem Hufschlag ist ja auch kurz vor der Bande. Ebenso bei Zirkeln: am Ende der offenen Seite ist auch kurz vor der Bande und wirkt bremsend :wink:
Benutzeravatar
Josatianma
Admin
Beiträge: 12317
Registriert: Di, 19. Sep 2006 20:50
Wohnort: Reichshof

Beitrag von Josatianma »

Dabei machst du dir aber doch die Bande automatisch zu Nutzen
Richtig, ich mache mir die Bande zu nutzen. Ich behalte aber die Hufschlagfigur bei, d.h. ich gehe nicht plötzlich gerade auf die Bande zu und nutze diese zum bremsen. Das ist für mich ein wesentlicher Unterschied. Das Pferd könnte meine Parade weiterhin klar unterlaufen, aber ich möchte auch nicht, daß es lernt: Ach, nur vor der Bande muß ich sofort reagieren.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
sternchen2904
User
Beiträge: 31
Registriert: Sa, 28. Apr 2007 22:13
Wohnort: Ruhrgebiet
Kontaktdaten:

Beitrag von sternchen2904 »

Hallo,

heute hat es etwas besser geklappt als sonst, jedoch sehe ich noch immer aus als würde ich nur an den Zügeln zerren...wie peinlich, mit "feiner Hilfengebung" hat das nichts zu tun.

Werde morgen mal die Bahnfiguren einbauen mit dem Fokus auf Stop.

Schaumama und liebe Grüße
Gabi
Preferida
User
Beiträge: 698
Registriert: Mi, 04. Okt 2006 07:25
Wohnort: Brilon/Bochum

Beitrag von Preferida »

Wie genau parrierst du durch?
Lässt du die Hand komplett stehen und gibst Druck, bis sie reagiert?
Hab also acht, Reiter, auf
dich selbst. Ist dein Pferd
stützig, heftig, ungefügig,
so dürfen wir kecklich die
Behauptung aufstellen,
dir gebricht es an
liebenswürdigem Charakter
und richtiger Methode
(Francois Baucher)
sternchen2904
User
Beiträge: 31
Registriert: Sa, 28. Apr 2007 22:13
Wohnort: Ruhrgebiet
Kontaktdaten:

Beitrag von sternchen2904 »

Ich habe schon die Variante Hand stehen lassen aber auch die Variante "kleine Paraden" versucht.
Vielleicht liegts ja auch wirklich an Inkonsequenz meinerseits.

LG
Gabi
lalala

Beitrag von lalala »

Wie lange ist denn dein Pferd überhaupt unterm Sattel ? Was sagt deine RL ?
Preferida
User
Beiträge: 698
Registriert: Mi, 04. Okt 2006 07:25
Wohnort: Brilon/Bochum

Beitrag von Preferida »

Würde da eher zur Variante Hand kurz stehen lassen wieder nachgeben übergehen.
Druck erzeugt Gegendruck. Wenn du die Hand also permanent stehen lässt lädst du sie eigentlich noch mehr dazu ein sich drauf zu schmeißen und dagegen zu gehen.
Hab also acht, Reiter, auf
dich selbst. Ist dein Pferd
stützig, heftig, ungefügig,
so dürfen wir kecklich die
Behauptung aufstellen,
dir gebricht es an
liebenswürdigem Charakter
und richtiger Methode
(Francois Baucher)
sternchen2904
User
Beiträge: 31
Registriert: Sa, 28. Apr 2007 22:13
Wohnort: Ruhrgebiet
Kontaktdaten:

Beitrag von sternchen2904 »

Ja versuche ich auch mal. Es ist echt zum Mäusemelken, sonst benimmt sie sich wirklich toll für ein wenig ausgebildetes Pferd.

LG
Gabi
Antworten