Vereinbarungen mit Reitbeteiligungen?

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bea
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Beitrag von bea »

Ich kann auch aus der Sicht einer RB sprechen, die eine ganze "Pferdesammlung" hat :wink: :

Ich muss für meine RBs/Pflegepferde nichts bezahlen. Beim Araber ist es so, dass ich momentan eigentlich sowieso nur einmal die Woche hingehe und mit ihm am Boden arbeite. Wenn ich mal nicht kann, dann habe ich halt Pech gehabt. Ich könnte aber jederzeit auch die Besi anrufen und etwas mit ihr zusammen an einem ihrer Tage machen; insofern könnte ich das Verpasste eigentlich schon auch einholen. Ansonsten, wenn die Besi weg ist, dann fahre ich auch so oft wie möglich zu ihm hin.

Bei den Pferden meiner RL zahle ich auch nichts, allerdings helfe ich dort eine Menge mit auf dem Hof. Ich gehe eigentlich mit beiden je zweimal die Woche, manchmal kommt aber auch etwas dazwischen oder wir machen zusätzlich noch für den Samstag ab oder ich gehe einmal nur mit dem einen von beiden - das ist nicht immer ganz klar.

Beiden Besis ist es einfach wichtig, dass sie sich auf mich 100%ig verlassen können. Sie wissen auch, dass ich als Studentin nicht über einen grossen Fonds an finanziellen Mitteln verfüge. Ich bezahle den Reitunterricht (was sich - wenn dieser regelmässig statt findet - auch in meiner Kasse bemerkbar macht), wobei ich das Glück habe, mir diesen gelegentlich auch "abverdienen" zu können. Kürzlich sagte die eine Besi gerade zu mir: "Ich weiss ja, dass du irgendwann ein eigenes Pferd haben möchtest. Aber beeil dich nicht dabei und spar noch ein bisschen; jemand muss ja auch meine Pferde reiten." :wink: Naja, im Moment wollte ich gar kein eigenes, da ich in meinen Augen die tollsten Pflegepferde der Welt habe. :)

LG, Bea
Reiten heisst: sitzen - fühlen - denken.
Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

Als Pferdebesitzerin muss ich sagen, gehe ich davon aus, dass ich mich 100%ig auf eine RB verlassen kann! Wenn ich das nicht kann, dann würde ich ihr mein Pferd auch nicht anvertrauen. Das ist für mich eine Voraussetzung. Und wenn kein Vertrauen da sein würde, würde ich mich definitiv von dieser Person trennen.
Jedoch kommt mir es immer wieder so vor, als ob man als Besi dankbar sein müsste, eine RB zu haben.
Wenn ich von mir aus gehe (kann ja nur von mir sprechen), ich bin weder finanziell noch zeitlich von einer RB abhängig! Ich bräuchte keine.
Das Mädel tat mir nur leid, da es in der Reitschule nicht so optimal läuft und es sonst keinen gab, der sie hätte reiten lassen.
Ich kenne die Familie nun jedoch schon viele Jahre (über Hundeplatz) und daher kam die RB nur zustande.
Sie muss sich jedoch an nichts sonst beteiligen! Also keine weiteren Kosten, Arbeiten im Stall, etc.
Ich denke schon, dass man als Besi dann jedoch schon auch etwas erwarten kann.
So eine Vereinbarung ist ein Geben und Nehmen und sollte nicht einseitig verlaufen. Ich hatte bereits zwei RB davor und habe leider immer wieder die gleichen Erfahrungen gemacht, dass wenn man mal etwas "mehr" als Ausnahme gibt, dann wird es plötzlich zur Selbstverständlichkeit. Und das finde ich sehr schade.
lalala

Beitrag von lalala »

Aber wenn ihr doch keine Vergütung der Reitstunden vereinbart habt ?Woher soll das Kind denn dann wissen, dass du eine Vergütung erwartest ? Wenn du es stillschweigend hinnimmst das sie z.B. in den Ferien ungefragt öfter kommt und reitet wie soll sie es denn merken, dass es nicht okay ist wenn du es ihr nie sagst ?

Warum stellst du denn keine klare Regelungen auf, wenn du dir so ausgenutzt vorkommst ?
Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

Ähm... STOP... es ging doch gar nicht um die Vergütung der Reitstunden? Das war doch gar nicht das Thema.
lalala

Beitrag von lalala »

Yve9979 hat geschrieben:Ähm... STOP... es ging doch gar nicht um die Vergütung der Reitstunden? Das war doch gar nicht das Thema.
Ich meine, es ist dann halt selbstverändlich, dass sie mehrmals die Woche reiten, wenn z.B. Ferien sind oder so. Da ist dann kein Ausgleich da wie bei euch.
Sie zahlt Euro 25,00 für 1x Woche reiten. Ich stelle mich aber auch etwa alle 2 - 3 Wochen hin und gebe ihr kostenlos Unterricht. Das ist leider dann auch selbstverständlich.
Für mich klingt es so, dass du dich darüber ärgerst...

Hat die Mutter den Vertrag denn nun unterschrieben ? Dann dürften doch jetzt alle Fragen geklärt sein...
Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

Nein, da hättest du alles genau lesen müssen.

Was mich ärgert ist, dass sie mehr darf als ursprünglich vereinbart. Jetzt wo Pony lahm geht und sie "nur" mit ihm spazieren geht, dafür aber öfter als das 1x wöchentlich, hab ich ihr die 25 euro erlassen. Und dann tun sie gleich so, als ob das ja wohl auch so sein muss, da sie ihn ja nicht reiten kann.

Aber dass sie davor auch öfter geritten ist, davon wird dann gar nicht gesprochen.

Ich meine, eine RB darf sich doch dann wirklich nicht mehr wundern, wenn es dann letztendlich heißt: nein, öfter geht nicht. Nur ein mal die Woche und dann ist gut, denn dafür zahlst du.
lalala

Beitrag von lalala »

Yve9979 hat geschrieben:Nein, da hättest du alles genau lesen müssen.

Was mich ärgert ist, dass sie mehr darf als ursprünglich vereinbart. Jetzt wo Pony lahm geht und sie "nur" mit ihm spazieren geht, dafür aber öfter als das 1x wöchentlich, hab ich ihr die 25 euro erlassen. Und dann tun sie gleich so, als ob das ja wohl auch so sein muss, da sie ihn ja nicht reiten kann.
Das sie mehr darf als vereinbart geht voll auf deine Kappe - du bist der Besitzer und stellst die Regeln auf. Also musst du dich da über dich selber ärgern.

Und zahlen würde ich auch nicht - eben weil die Leistung:reiten nicht erbracht werden kann. Sie kommt ja trotzdem und kümmert sich an ihren Tagen.
Es ist ja nicht so, dass man sofort das Geld einbehält - aber wenn es abzusehen ist, dass es nach nem Monat nicht besser ist habe ich immer die Zahlungen eingestellt bzw. die Besitzer haben es von selber angeboten. Weil sie es eben auch nicht fair fanden, dass man für Krankenpflege bezahlt.
Ich meine, eine RB darf sich doch dann wirklich nicht mehr wundern, wenn es dann letztendlich heißt: nein, öfter geht nicht. Nur ein mal die Woche und dann ist gut, denn dafür zahlst du.
Dann fühlst du dich als Besitzer wenigstens nicht ausgenutzt und die RB hat ne klare Linie.
Zuletzt geändert von lalala am Mo, 18. Jun 2007 14:40, insgesamt 1-mal geändert.
Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

Naja, gut. Da hat halt jeder seine Meinung.
Du deine - ich meine.
Ich seh schon, hier hab ich nun gelernt, dass es definitiv nicht mehr gibt. Es gibt wohl viele RBs die denken, alles ist selbstverständlich.
Ausnahme ist meiner Ansicht nach Ausnahme. Und Ausnahmen wird es nebenbei nicht geben.
Und wenn monatlich nicht gezahlt wird, muss jemand theoretisch auch nach einem Monat nicht weiterhin zum Pferd.
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Mara
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Beitrag von Mara »

Ich kenne ja auch beide Seiten zu Genüge.... :roll:
Das alles zu erzählen würde wohl das Forum sprengen.


Ich hab es (als Pferdebesitzer) immer so gemacht, dass ich die Vordrucke der Pferdebörse genommen habe. Zusätzlich hab ich reingeschrieben, dass es einen Probemonat gibt, der kostenfrei ist.
Und bevor nicht unterschrieben war, durfte das Pferde nicht angefasst werden. Ausser natürlich zum Probereiten.
Allein schon wegen Versicherung (mein Pferd hat zwar eine zus. Reiterversicherung die für ALLE Reiter gilt) und dass auf eigene Gefahr geritten wird.

Gerade bei Minderjährigen mit ahnungslosen Eltern kann man da schnell in Teufels Küche kommen. Ist mir zum Glück noch nicht passiert, aber man hört ja so einiges.
Reiter, die ihre Pferde frei lassen, sind es, welche die Genüsse der Reitkunst zu empfinden vermögen.
(Nuno Oliveira)
Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

Den Vertrag werde ich am Freitag dem Mädel geben und ihrer Mum zum unterschreiben vorlegen. Da ist man wirklich - von beiden Seiten - am besten abgesichert.
Da hast du vollkommen recht, dass man, wenn etwas passiert, wirklich in Teufels Küche kommen kann.
Habe auch vor, vertraglich zu regeln, dass sie einen Reithelm tragen muss (sie ist minderjährig).
Habt ihr sonst noch Zusatzklauseln aufgenommen, die im ursprünglichen Vertrag noch nicht enthalten waren und an die man noch denken sollte?
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Ich bin allerdings schon der Meinung das die Kostenbeteiligung auch während Krankheit aufrecht erhalten bleiben sollte.
Die Kostenbeteiligung gibt es doch, um eben für so gewisse Kosten wie Schmied, Ausrüstung und auch Tierarzt eine "Entlastung" bzw. Unterstützung zu haben.
Würde das Pferd an den RB-Tagen stehen, würde sich die Ausrüstung, das Eisen unsw. auch weniger abnutzen. Mal überspitzt gesagt.
Und wenn das Pferd krank ist, dann entstehen sogar mehr Kosten, als wenn es gesund ist.
Wieso soll die RB sich nicht auch weiterhin daran beteiligen?

So halte ich es mit meiner RB und so habe ich es als RB auch gehalten.
Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

Hab mal nachgesehen, im Vordruck von der Pferdebörse steht beispielsweise auch drin, dass im Falle einer Krankheit des Pferdes, welche das Reiten ausschliesst, die Zahlung einen Monat weiter läuft. Nach Ablauf des Monats hat die RB das Recht, die Zahlungen einzustellen.
lalala

Beitrag von lalala »

susiesonja hat geschrieben:Ich bin allerdings schon der Meinung das die Kostenbeteiligung auch während Krankheit aufrecht erhalten bleiben sollte.
Die Kostenbeteiligung gibt es doch, um eben für so gewisse Kosten wie Schmied, Ausrüstung und auch Tierarzt eine "Entlastung" bzw. Unterstützung zu haben.
Würde das Pferd an den RB-Tagen stehen, würde sich die Ausrüstung, das Eisen unsw. auch weniger abnutzen. Mal überspitzt gesagt.
Und wenn das Pferd krank ist, dann entstehen sogar mehr Kosten, als wenn es gesund ist.
Wieso soll die RB sich nicht auch weiterhin daran beteiligen?

So halte ich es mit meiner RB und so habe ich es als RB auch gehalten.
Niemand zwingt einen eine RB zu nehmen. Wenn man nicht will, dass die Sachen genutzt werden darf man eben keine RB haben. Eine RB nutzt ja nicht nur die Sachen und das Pferd , sondern nimmt dem Besi an dem Tag die Last Pferd ab (und eigentlich ist der Besi über nen freien Tag recht froh)

Ich hätte keine 1,5 Jahre für meine Ex-RB gezahlt, froh sein dem Tier seine Puschelfüsse waschen und die Mähne kämmen zu dürfen.

@ Yves: siehst du, normales Prozedere...aber du kannst den Passus ja ändern/streichen :wink:
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chica
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Beitrag von chica »

Ich habe mit meiner RB vertraglich vereinbart, dass ihre monatlichen Zahlungen als Beteiligung an allen anfallenden Kosten zu sehen ist. Und die laufen natürlich auch weiter, wenn das Pferd krank ist.

Ich denke, man sollte sowas einfach im Vorhinein schon abgeklärt und am besten vertraglich festgehalten haben, dann erleben auch beide Parteien hinterher in solch einer Situation keine böse Überraschungen.
LG Ines
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"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
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Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

Es ist wohl wirklich wichtig so etwas vertraglich zu vereinbaren. Stimme euch voll zu.
Ich darf wohl nicht von mir ausgehen, denn ich würde genauso weiter zahlen, wenn das Pferd mal nicht geritten bzw. gearbeitet werden kann, worunter meines Verständnisses auch Longieren, Bodenarbeit, oder einfach nur mal spazieren gehen etc. dazu gehört.
Und ich sehe es wie o.g., der Betrag wurde ja nicht für 1x reiten / Woche festgelegt, sondern als Unkostenbeteiligung deklariert.
Aber das nächste Mal (falls es dieses jemals wieder geben sollte), werde ich schlauer sein :D
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