Vereinbarungen mit Reitbeteiligungen?

Allgemeines rund ums Pferd

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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

@ heike Wobei das dann wieder Auslegungssache ist.

Man könnte es auch umdrehen. Ich biete mein Pferd zum Reiten an und jemand nimmt das an. Ist doch ähnlich wie wenn man in die Reitschule geht, eine Art Dienstleistung und die muss ich bezahlen. Die Schulpferde sind auch nicht umsonst. Ich wüsste nicht, was dagegen spricht...
LG
Sheitana
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Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

@ Heike:

ganz überspitzt gesagt: wenn du ein Auto mietest musst du auch zahlen ;-)
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smilla
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Beitrag von smilla »

Ich bin da auch eher Heikes Meinung. Aber ich habe selbst auch immer (als RB) so viel gemacht, dass die Besitzer einen Gegenwert hatten. Wenn man nun ausschließlich das Pferd als Reittier nutzt, macht Geld zahlen wohl Sinn.
lalala

Beitrag von lalala »

Ich denke, es gibt so viele Arrangements, dass es da keine allgemeingültige Regel für gibt. Hängt ja nun von den reiterlichen Fähigkeiten und Ansprüchen der Rb, dem Ausbildungsstand des Pferdes, der Infrastruktur des Stalles etc.

Ich habe ein Pferd zur freien Verfügung, zahle nix - dafür kümmere ich mich um alles (TA,Sattler,Schmied,Box, stallinterne Dinge, Equipmentpflege) und habe es immerhin so weit ausgebildet, dass die PB wieder Freude an ihrem Pferd hatte und es wieder geritten ist. Es ist ein Arrangement auf Gegenseitigkeit: die PB weiss ihr Pferd die Woche über gut versorgt und ich habe die Chance mich reiterlich nach meinem Gusto weiterzuentwickeln.
heike61
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Beitrag von heike61 »

Sheitana hat geschrieben:@ heike Wobei das dann wieder Auslegungssache ist.

Man könnte es auch umdrehen. Ich biete mein Pferd zum Reiten an und jemand nimmt das an. Ist doch ähnlich wie wenn man in die Reitschule geht, eine Art Dienstleistung und die muss ich bezahlen. Die Schulpferde sind auch nicht umsonst. Ich wüsste nicht, was dagegen spricht...
dagegen spricht aus meiner sicht:

-- ich habe keinen "pony-verleih"
-- bin kein dienstleister in sachen pferd,
-- ich halte haustiere und keine nutztiere
Yve9979 hat geschrieben:@ Heike:
ganz überspitzt gesagt: wenn du ein Auto mietest musst du auch zahlen ;-)
das verstehe ich schon, :wink: :wink: ------- bloß den verleih so zu versachlichen, dass ich das tier nicht mehr als lebewesen sehe, dies gelingt mir nicht.

grüße
Wenn du weitergehst, ändert sich deine Perspektive!
lalala

Beitrag von lalala »

Aus RB-Sicht finde ich es einfach schwierig, sich für bestimmte Dinge wie Weidedienste o.ä. zu verpflichten. In meiner Schulzeit war das für mich auch kein Problem, jetzt kann ich eben nicht mehr garantieren z.B. Pferde um 18 Uhr von der Weide zu holen, mal eben noch 3 Boxen zu misten,Weidezäune umzustecken oder Wochenenddienste zu übernehmen o.ä.
Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

@lalala: bei den ganzen Sachen die du machst finde ich es fair, dass du nix zahlen brauchst!
Aber oft ist es ja so, dass von vielen RBs nicht einmal ein Besen in die Hand genommen wird. Zum Schmied oder TA anwesend sein, wenn der Besi nicht kann? Nö. Weidedienst? Auch nö. Es kommt ja dann oft die Aussage, dass man Reiten will und nix weiter.
Und dann finde ich es schon richtig, dass ein bestimmter Pauschalbetrag vereinbart wird.

Wie ihr so schön gesagt habt, es kommt auf die Vereinbarungen an, die getroffen werden.

Aber nochmal zum Bereich Unfall? Wie wird das bei euch gehandhabt, sollte doch mal was passieren?
Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

Diesen Link finde ich zum Thema RB sehr interessant:

http://www.stummer.de/downloads/KM-AllS ... g-Info.pdf

Über Wikip. kommt man auch an weitere Infos:

http://de.wikipedia.org/wiki/Reitbeteiligung
lalala

Beitrag von lalala »

Yve9979 hat geschrieben: Zum Schmied oder TA anwesend sein, wenn der Besi nicht kann? Nö.
Das ist halt eine Sache der Absprache. Wenn mir gesagt wird "am soundsovielten um 16 Uhr kommt der Schmied und du musst da sein, weil ich nicht kann" und der PB ist beleidigt, weil man nicht alle Termine absagt und zum Schmiedtermin kommt - öh nö (das kenne ich auch von alten RB)...ich mache meine Termine immer direkt aus (die wissen auch, dass ich dazu befugt bin) und schreibe dann der PB wann TA,Schmied etc kommen. Wenn sie Zeit hat kommt sie vorbei, wenn nicht ists nicht schlimm, denn ich bin ja eh da und der Impfpass ist bei mir. Für manche sind RB Stallsklaven, die immer zu springen haben, wenn man als PB mal spontan keine Zeit hat...
Aber nochmal zum Bereich Unfall? Wie wird das bei euch gehandhabt, sollte doch mal was passieren?
Ein Unfall geht voll zu Lasten der PB...sie kennt mich lange genug um meine Risikobereitschaft einschätzen zu können und mir zu vertrauen, zudem ists Pferd ja nicht ganz ohne.
Sie ist sich des Risikos bewusst - bei einem VS-Kurs kann natürlich mehr passieren als in der Dressurstunde, beim Springen ebenso und wenn ich das Pferd alleine transportiere ist es über eine Versicherung abgesichert.

Meine Freundin ist mal mit ihrer früheren RB ausgeritten, der PB mit dem Zweitpferd dabei, das Pony tritt auf der Galoppstrecke in ein Loch und ist seitdem Rentner (Sehnenschaden). Sie hat sich ewig Vorwürfe gemacht und Angst gehabt, obwohl sie keine Schuld an dem Unfall hatte (und die PB sie ihr auch nicht in die Schuhe geschoben haben) - ein Unfall, der unter "dumm gelaufen" fällt, weil er jedem hätte passieren können. Warum sollte man als RB die Kosten übernehmen ?
LordFado

Beitrag von LordFado »

wenn überhaupt, übernimmt das die haftpflicht der RB, oder? Das ist schließlich nicht-vorsätzliche oder fahrlässige Sachbeschädigung und dagegen ist ja jeder abgesichert.
Lupa
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Beitrag von Lupa »

Also jetzt muss ich mich doch mal kurz einklinken.

Ich bin der Meinung, dass ein finanzieller Zuschuss durch eine RB absolut vertretbar ist. Denn... klar bekommt der PB eine Art Gegenwert (Pferd ist versorgt, bewegt), ABER ich als Besitzer muss doch genau die gleiche Arbeit leisten UND noch alle Kosten tragen... versteht man worauf ich hinaus will?

Und zum Thema Stalldienst: ich muss - wie wohl die meisten PB hier - auch arbeiten und muss das halt irgendwie managen (wobei das natürlich Verhandlungssache ist, und nicht unbedingt dazu gehören muss).
Julia
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Beitrag von Julia »

Also ich finde auch das eine RB grundsätzlich zahlen kann. Solche Regelungen wie bei lalala sind super und aber auch selten. Ein Grund für mich auf Geld zu verzichten wäre der, dass die RB nur Geld für RB oder Unterricht hat. Dann würde ich sie bitten das Geld ganz klar in Unterricht zu investieren, ansonsten warum sollte sie nicht zahlen, es ist eine teure Angelegenheit !
Liebe Grüße, Julia
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Hallo, melde mich nochmal zu Wort! Danke für eure Kommentare und vor allem für die Links. Das Ganze ist wirklich ein sehr sensibles Thema, und ich weiß selbst nicht recht, wie ich es handhaben soll. Aber - obwohl mein Pferd ein Lebewesen ist - die Anschaffung hat nunmal sehr viel Geld gekostet. Hat mich einfach mal interessiert, wie ihr das so handhabt.

Natürlich bin ich nicht auf den finanziellen Zuschuß der RB angewiesen, sonst hätte ich mir erst gar kein Pferd gekauft, aber ich denke, man kann und sollte sowas auf jeden Fall zumindest mal ansprechen. Und den Vergleich mit dem Auto finde ich gar nicht so abwegig. Wenn ich ein geliehenes Auto zu Schrott fahre, ist es selbstverständlich, daß ich für den Schaden aufkomme, auch wenn ich vielleicht gar nichts dafür kann. Aber genau hier liegt wohl auch das Problem bei einem Unfall.

Daß eine (erwachsene) RB verantwortlich mit meinem Pferd umgeht, davon gehe ich erstmal aus. Und ich denke, wenn alles andere stimmt, würde ich auch nicht soviel verlangen, wenn die RB das nicht zahlen kann. Aber ich gebe auch zu bedenken, daß man oft etwas, was man umsonst bekommt, eben auch gering achtet. Das ist halt leider häufig so. LG Abeja
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Sunknúni
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Beitrag von Sunknúni »

Meiner Meinung nach gibt es keine allgemeingültige Regel. Ich selbst hatte früher das Glück nichts zu zahlen, aber bei miener RB nehme ich durchaus etwas (60 Euro). Warum? Meiner Meinung nach ist Junito durchaus weit genug ausgebildet, dass sie etwas auf ihm lernen kann (ob man das will, ist eine andere Sache), zweitens darf sie mind. 3mal in der WOche kommen (dass sie momentan nur knapp 2mal Zeit hat ist dann ihr Problem). Sie muss außer Reiten/Bewegen an ihren Tagen nicht viel machen. Drittens habe ich selbst grad kein Geld im Übermaß, so dass ich es schlichtweg nicht einsehe, dass jemand umsonst auf meinem Pferd reitet (wenn ich mir ausrechnen würde, was ICH theoretisch für einmal Reiten zahle...).

Ich dachte anfangs, dass ich den Betrag nach einer Weile runtersetze, doch wenn ich sehe, dass zum Teil auch mal etwas sorgloser mit meinen Sachen umgegangen wird und viel vergessen wird, lasse ich den Betrag lieber stehen.
Williamine

Beitrag von Williamine »

Hallo,
ich habe - aus Zeitmangel aber trotzdem mit regem Interesse - diesen Thread nur quergelesen; möchte dennoch meinen Senf dazu geben:

Meine Erfahrung mit RB waren eigentlich immer sehr gut. Es gab auch keine schriftlichen Vereinbarungen. Bei mir zählte das gegebene Wort - war auch kein Problem bis eine massive Verletzung - verursacht durch die RB mein Pferd fast zum Krüppel machte.

Sie gab zu, dass sie die Verletzungen verursacht hat und verspach mir, sämtliche TA-Kosten zu übernehmen - UNTER ZEUGEN! - tat es aber schließlich nicht (zu dem Zeitpunkt war sie 17). Nach der Bezahlung der 1. Rechnung (ca. 400 DM) weigerte sich die Mutter, weitere anfallende Kosten zu übernehmen - es handelte sich alles in allem weit über 5.000 DM.

Zu diesem Zeitpunkt war es noch nicht mal sicher, ob das Pferd die Verletzungen überhaupt überlebt bzw. jemals wieder reitbar ist. Die ganze Heilungsphase hat ca. 3 Jahre gedauert und mein Pferd überlebte nur deshalb, weil ich es nach 1,5 Jahren und der Empfehlung meines TA nicht übers Herz brachte, mein selbstgezogenes Pferd einzuschläfern.

Zurück zu mündlichen Vereinbarungen bzgl. RB:
Nachdem ich ca. 6 Monate mit der Mutter darum gerungen habe, die Kosten doch endlich zu bezahlen, ging ich zum Anwalt.

Es kam zur Gerichtsverhandlung, die ich verlor. Wir konnten jedoch in Revision gehen - meine RS-Versicherung hat dies sogar getragen - doch leider verlor ich auch dort.

Die Begründung:
Da ich keine SCHRIFTLICHE RB-Vereínbarung mit entsprechenden Klauseln hatte, war es ein 'normaler' Mietvertrag einer Sache (wie ein Auto z. B.), der jeden Rechtsanspruch nach 6 Monaten verliert - oder so ähnlich; bin kein Anwalt. Ich war jedenfalls ca. 1-2 Tage zu spät beim Anwalt!

Fazit:
Hätte ich einen entsprechenden schriftlichen Vertrag gehabt, hätte sie für sämliche Kosten + Unbrauchbarkeitskosten aufkommen müssen! RB-Verträge gelten nämlich nicht als Mietverträge.
So hatte ich die A....karte gezogen.
Teure A....karte; kann ich euch sagen! Wertverlust des Pferdes (Marktwert z. Z. vor der Verletzung ca. 15.000 DM) und horrende TA-Kosten.
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