Galopparbeit

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

skippi
User
Beiträge: 104
Registriert: So, 15. Okt 2006 17:29
Wohnort: Eichstetten

Galopparbeit

Beitrag von skippi »

Hallöle,
Ich hab mal ne frage zu meinem momentanen Galoppthema und zwar springt mein Pony in den Boden, es hat sich aber schon extrem verbessert.
Meine RL sagt das das daran liegt das er einfach noch nicht genug Muskulatur hat um "ordentlich" zu galoppieren
Meine frage ist jetzt ob ich diese Muskulatur besser aufbaue wenn ich die Übergänge in Dehnungshaltung reite oder ihn dabei durchs genick stelle

Liebe Grüße Christina
die Ausbildung eines Pferdes gleicht einer Leiter bei der eine Sprosse zur nächsten führt
Benutzeravatar
Alix_ludivine
User
Beiträge: 2140
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 07:06
Wohnort: Annaberg im schönen Erzgebirge
Kontaktdaten:

Beitrag von Alix_ludivine »

Was meinst Du mit "es springt in den Boden"? Kommt die HH nicht richtig drunter, so dass er nicht wirklich durchspringen kann?

LG Alix
skippi
User
Beiträge: 104
Registriert: So, 15. Okt 2006 17:29
Wohnort: Eichstetten

Beitrag von skippi »

Er galoppiert nicht so Bergauf sondern eher Bergab, er ist auch ziemlich Vorhandlastig, ich denke das es auch damit etwas zu tunn hat.
Ich versuch mal ob ich das irgendwie gefilmt bekomme
Dann könnt ihr euch das mal anschauen ich bin so schlecht im erklären :oops:

lg Christina
die Ausbildung eines Pferdes gleicht einer Leiter bei der eine Sprosse zur nächsten führt
Benutzeravatar
Mara
User
Beiträge: 139
Registriert: Mi, 09. Mai 2007 22:12
Wohnort: Ulm
Kontaktdaten:

Beitrag von Mara »

Allein schon, WEIL er vorhandlastig ist würde ich Übergänge nicht unbedingt in Dehnung reiten, sondern vorher gut "hochholen"

Ich habe eine Zeitlang eine Hafi-Dame geritten, da hatte man auch immer das Gefühl, sie stampft beim Galopp Löcher in den Boden mit den Vorderbeinen.
Bei der habe ich den Galopp im ersten 1/2 Jahr in der Bahn komplett weggelassen. Viel Schulterherein und Übergänge (gut aufgerichtet, aber nicht eng gemacht) haben sie letztlich so gut auf die Hinterhand gebracht, dass der Galopp allmählich besser wurde. Zuerst nur ca. 4 Sprünge, später durchaus eine Zirkelrunde.
Leider wurde die Stute verkauft, aus der hätte man mehr rausholen können :cry:
Reiter, die ihre Pferde frei lassen, sind es, welche die Genüsse der Reitkunst zu empfinden vermögen.
(Nuno Oliveira)
Benutzeravatar
Alix_ludivine
User
Beiträge: 2140
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 07:06
Wohnort: Annaberg im schönen Erzgebirge
Kontaktdaten:

Beitrag von Alix_ludivine »

@Christina

Wie sieht's bei Euch mit Übergängenvon Rückwärts ins Vorwärts aus? Also in den Schritt und den Trab? Kannst Du die Balanceverschiebung aus dem Rückwärts ins Vorwärts mitnehmen, dass er Dir dann nicht gleich wieder auf die Vorhand fällt? Habe Ähnliches mit meinem Haffl durch. Der ist beim Angaloppieren am Anfang auch immer "ausgegangen", weil er das nicht gepackt hat.

LG Alix
muppet
User
Beiträge: 278
Registriert: Di, 27. Feb 2007 18:00
Wohnort: mittendrin

Beitrag von muppet »

Ich hab da ein ähnliches Problem, Galopp ist eindeutig unser Schwachpunkt. Ich hab jetzt aber schon sehr schöne Erfolge durch kurze Galoppeinheiten. Ich lasse immer nur ein paar Sprünge galoppieren. Dabei lege ich Wert darauf, daß in den Galopp gesprungen und nicht reingelaufen wird. Am Anfang waren es wirklich nur 4-5 Sprünge, dann eine große Volte usw. Auch gut, wenn das schon klappt, Schritt - Galopp. Inzwischen können wir schon ein gutes Stück mehr galoppieren, ich hoffe das steigert sich noch.
Benutzeravatar
Medora
User
Beiträge: 3278
Registriert: So, 24. Sep 2006 16:44
Wohnort: Niedersachsen
Kontaktdaten:

Beitrag von Medora »

Ich weiß nicht, wie weit Ihr schon seid, aber vielleicht könntest Du mal versuchen, in leichter Travers-Stellung anzugaloppieren? Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht, um einen gesetzeren Galopp hinzubekommen.

Medora
Benutzeravatar
Junito
User
Beiträge: 1475
Registriert: Di, 10. Okt 2006 08:48
Wohnort: Scheinfeld

Beitrag von Junito »

Mit Junito hatte ich ein ganz ähnliches Problem. Sehr lange hatte ich das Gefühl, ihn quasi vorne während des Galopps stützen zu müssen. Daher habe ich das Galoppieren erstmal komplett sein lassen und sehr viel Trab- und Schrittarbeit gemacht.

Da sehr viele Übergänge geritten (alle Varianten) und darauf geachtet, dass er gut "zündet", also aufmerksam bleibt. Ja, und viel Seitengänge (Schulterherein, Renvers, Kruppheraus) erstmal in Schritt und Trab. Als dann Übergänge in Schritt, Trab und zum Halt im Seitengang geklappt haben, habe ich wieder mit Galopp angefangen. Nun ist die nötige Kraft da, er ist schön gesetzt bergauf, es gehen mittlerweilen sämtlich Seitengänge recht ordentlich.

Seltsamerweise allerdings kriege ich das mit dem fliegenden Galoppwechsel nicht hin. Selbst beim Durch-den-Zirkel-Wechseln galoppiert mein Dicker eiskalt im alten Galopp weiter. Deshalb lasse ich das momentan sein, da ich das selber noch mit keinem Pferd erarbeitet habe. Finde ich auch nicht so entscheidend wichtig. Außengalopp ist auch was Nettes.
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
skippi
User
Beiträge: 104
Registriert: So, 15. Okt 2006 17:29
Wohnort: Eichstetten

Beitrag von skippi »

Wow so viel Hilfe :shock: danke ihr Lieben

@Alix: Die Übergänge werden immer besser Anfangs konnte er das Gewicht nicht hinnten halten aber so langsam wird es immer mehr, aber es sind momentan "nur" 5-6 tritte die er das aushält, aber das is schon ein riesen Fortschritt für uns, glaub ich :oops:

@muppet: ja das mit den wenigen sprüngen und vielen übergängen sagt meine RL auch und das mit Galopp ScHritt klappt auch schon ziemlich gut, wobei da schon oft Galopp Stand draus wird,

@ medora: ja am Travers arbeiten wir gerade er versteht das auch schon ganz gut aber ich komme da noch nicht so ganz mit also im schritt schon aber im trab noch nicht, wobei wir das aber unbedingt lernen müssen weil wir im September in unserem musikal mitreiten. Und ein großes prob is seine halshaltung da er irgendwie nicht richtig auf die Hilfengebung achtet und dann denkt ich möchte KSH, wenn ich ihn dann versuche wieder etwas mehr nach innen zu stellen hört er auf und beschert sich dann bei mir, warscheinlich mach ich mal wieder alles falsch und verwirre ihn, aber sobald das besser klappt werde ich das sofort mal mit dem Galopp ausprobieren :D


@junito: vielleicht versuche ich das mal den galopp einfach erstmal weg zu lassen wobei unser prob dann wieder der schulbetrieb darstellt, is ja leider nicht meiner, das mit der aufmerksamkeit is auch sone sache wenn ich mit dem nen halben zirkel schritt gehe denn is der schon wer weiß wo mit seinen gedanken und ganz und garnicht mehr bei mir und meinem sitz :roll:
da muss ich aber auch wieder extrem dran arbeiten denn mein sogenannter sitz, der eigendlich keiner mehr ist, ist durch die ständige arbeit an seiner haltung den Bach runnter gegangen :roll:


bis bald christina
die Ausbildung eines Pferdes gleicht einer Leiter bei der eine Sprosse zur nächsten führt
Benutzeravatar
Alix_ludivine
User
Beiträge: 2140
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 07:06
Wohnort: Annaberg im schönen Erzgebirge
Kontaktdaten:

Beitrag von Alix_ludivine »

skippi hat geschrieben:@Alix: Die Übergänge werden immer besser Anfangs konnte er das Gewicht nicht hinnten halten aber so langsam wird es immer mehr, aber es sind momentan "nur" 5-6 tritte die er das aushält, aber das is schon ein riesen Fortschritt für uns, glaub ich :oops:
Dann arbeite weiter daran. Beim Pferdchen muss es erstmal "klick" machen, dass es auch anders geht und vor allem müssen die Muckis dafür da sein.
Ich bin meinen damals nur im Gelände galoppiert, mit ordentlich "go", damit er gut durchspringt und auf dem Platz habe ich den Galopp weggelassen und an der Biegung gearbeitet, dann auch SH dazugenommen. Eben durch Gymnastik Kraft aufgebaut und dann immer nur durch kurzes Angaloppieren (Wichtig, Durchparieren, bevor er Dir wieder auf die Vorhand kippt) auf dem Zirkel so nach und nach den Galopp aufgebaut.
Haffl war dann selber überrascht, was alles geht :wink:

LG Alix
Benutzeravatar
birdy
User
Beiträge: 452
Registriert: Sa, 09. Dez 2006 22:42
Wohnort: Hessen

Beitrag von birdy »

Hi!
Ich würde auch zur DH abraten, weil gerade dadurch die Voderlastigkeit begünstigt wird. Es ist wichtig, dass er die Schulter richtig frei bekommt und dies erreichst du am besten mit einer hohen Kopfhaltung. Die Gewichtsverlagerung nach hinten kannst du auch durch eine freie Schulter und mit vielen Übergängen, die durch aktives Vorwärtsreiten verbessert werden, üben.
Hast du es schon einmal mit Stangenarbeit (erst an der Longe) probiert? Hier bekommt das Pferd auch ein besseres Gefühl für seine Galoppsprünge und kann sich mit dir besser koordinieren.
Runde um Runde galoppieren bringt allerdings genauso wenig, wie wenn du den Galopp total weglässt. Ich würde dir raten immer wieder mit dem Galopp anzufangen und die Seitengänge bringen zwar Muskeln und Beweglickeit, aber fördern keinen besseren Bergaufgalopp. Travers reitet man meist dann, wenn das Pferd falsch anspringt, weil es durch die Hinterhandstellung richtig anspringen muss.
Ich selber habe auch eine Stute, die wirklich keinen guten Galopp hat und erst durch (fast) jahrelanges Training zu einem guten Galopp "überreden können" :-)
Gewisse Dinge brauchen wirklich viel Zeit und mir hat u.a. die Doppellongenarbeit sehr viel geholfen, sowie die Stangenarbeit (und natürlich auch der ganze Rest...
LG
knowi
User
Beiträge: 629
Registriert: So, 24. Sep 2006 16:36
Wohnort: BaWü

Beitrag von knowi »

Ich hab da mal eine ganz ernst gemeinte Frage:

Meint ihr nicht, dass die Übergänge trotzdem erstmal in der DH sitzen sollten? Für mich ist es ehrlich gesagt eine Grundvoraussetzung mein Pferd immer wieder in die Dehnung zurückschicken zu können, bevor ich es aufrichte. Denn von dem "aufrichten" vom dem ihr sprecht gehe ich jetzt davon aus, dass es ein "den Kopf hoch fragen" ist, und keine Aufrichtung, die sich eben ergibt. Denn sonst wäre der Galopp ja schon gesetzt.

Ich finde wenn ich mein Pferd schon hochhole, dann muss ich jederzeit in der Lage sein es auch wieder in die DH zu schicken, auch während eines Übergangs.

Zumal ich finde, dass es gerade bei den Übergängen in den Galopp (also aus dem schritt oder aus dem Trab) schwierig ist den Kopf hoch zu fragen und gleichzeitig den Rücken zu behalten.

Unser Großer ist auch sehr überbaut. Trotzdem musste er (nachdem er zu Beginn frei wählen konnte) erstmal lernen anzugaloppieren ohne sich auszuheben. Dadurch war zwar das Bergabproblem nicht sofort vom Tisch, aber er fing peux à peux an den Rücken dabei locker zu lassen und schließlich wurden die Übergänge immer runder. (Ich spreche jetzt aber Hauptsächlich von den Übergängen in den Galopp, für den Übergang vom Galopp in eine andere Gangart, finde ich eine leicht erhöhte Kopfhaltung berechtigt - eben wegen der Balanceverschiebung)
Durch dieses angaloppieren und immer nur kurzen Galopprepriesen (und dadurch vielen Übergängen) konnte er langsam anfangen die Kraft aufzubauen.
Durch Seitengänge, Wendungen und durch den Außengalopp wird der Galopp jetzt immer mehr getragen und so langsam entwickelt Artax die Kraft einen richtig schönen Galopp springen zu können. Das schöne daran ist, dass er sich wirklich entwickelt und einfach kommt, ohne dass ich den Kopf groß hoöher holen muss.

Christina, vielleicht kannst Du das Thema ja auch nochmal mit Tine besprechen?

Liebe Grüße!
Jedes Werden in der Natur, im Menschen, in der Liebe muss abwarten, geduldig sein, bis seine Zeit zum Blühen kommt.
Dietrich Bonhoeffer
Benutzeravatar
Alix_ludivine
User
Beiträge: 2140
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 07:06
Wohnort: Annaberg im schönen Erzgebirge
Kontaktdaten:

Beitrag von Alix_ludivine »

knowi hat geschrieben:Ich hab da mal eine ganz ernst gemeinte Frage:

Meint ihr nicht, dass die Übergänge trotzdem erstmal in der DH sitzen sollten? Für mich ist es ehrlich gesagt eine Grundvoraussetzung mein Pferd immer wieder in die Dehnung zurückschicken zu können, bevor ich es aufrichte. Denn von dem "aufrichten" vom dem ihr sprecht gehe ich jetzt davon aus, dass es ein "den Kopf hoch fragen" ist, und keine Aufrichtung, die sich eben ergibt. Denn sonst wäre der Galopp ja schon gesetzt.

Ich finde wenn ich mein Pferd schon hochhole, dann muss ich jederzeit in der Lage sein es auch wieder in die DH zu schicken, auch während eines Übergangs.
Aufrichtung ist, glaube ich, auch das falsche Wort.. Es ist mehr eine Balanceverschiebung, die man durch viele Übergänge vom rückwärts ins vorwärts erreicht und dem Pferd überhaupt erstmal zeigt, dass "da hinten" nochwas ist, dass man auch benutzen kann.

Es ist halt immer schwierig, wenn man ein Pferd hat, dass baulich sehr mit der Vorhandlastigkeit zu kämpfen hat, sollten man erst die Balanceverschiebung erarbeiten und dann die DH. Anders herum kann es passieren, dass das Pferd wirklich nur seinem eigenen Gewicht hinterherstürzt und das hat ja nix mit Dehnung zu tun.

Bei meine Haffl konnte ich dann auch langsam in die Dehnung übergehen, aber eben mußte erst geklärt werden, dass er mit der Vorhand auch vom Boden weg kommt, sonst ist das alles zwecklos.

LG Alix
Benutzeravatar
birdy
User
Beiträge: 452
Registriert: Sa, 09. Dez 2006 22:42
Wohnort: Hessen

Beitrag von birdy »

Hallo!

Ich gebe Jen recht, dass es hierbei nicht um eine Aufrichtung im Sinne einer Versammlung gehen sollte, sondern viel mehr um die Verschiebung der Balance und des Gewichtest- weg von der Vorderhand, Befreiung der Schultern und hin zur Hinterhand!
Das erreicht man keineswegs mit einer DH, sondern mit einem "hoch geholten Kopf". Das bedeutet aber auch keineswegs, dass das Pferd den Unterhals raus drücken soll,den Rücken wegdrückt und dann durch die Gegend latscht. Nein! Es soll seine Schulter frei kriegen und das Gewicht verlagern.
Bei der DH ist immer die Gefahr, dass das Pferd zu voderhandlastig wird, besonders wenn es seine HH nicht "kennt".
Lernt es aber, sich weder auf dem Zügel, noch auf seiner VH aus zuruhen, so kommt der Effekt, dass es von alleine die HAltung sucht und zudem die HH richtig einsetzt um so genug Schwung zu entfalten und die einzelnen Muskeln ein zusetzen...
LG
knowi
User
Beiträge: 629
Registriert: So, 24. Sep 2006 16:36
Wohnort: BaWü

Beitrag von knowi »

Naja, kommt doch aber auf die Art der Dehnung an. Wenn ich darauf achte, dass er nicht zu tief kommt, den Hals lang macht und sich trägt?

Wie gesagt, vom Galopp in den Trab oder Schritt verstehe ich die Sache mit der Balanceverschiebung gut.
Die meisten vorhandlastigen Pferde die ich kenne, heben sich aber beim angaloppieren sehr gerne aus, da es ihnen so leichter fällt. Und ich finde, dass man das nach einer gewissen Zeit erstmal verbessern muss, damit das angaloppieren rund und entspannt geschehen kann.

Aber wahrscheinlich gibt's hier mal wieder viele Wege ;) D.h. Du hast Hannes auch beim Übergang in den Galopp weiter oben gelassen? Und das ging gut ohne dass er sich verspannt hat?
Meine ich ganz ernst meine Fragen, ich finde das nämlich schwer dabei die Lockerheit zu erhalten. Deswegen interssierts mich total.

Liebe Grüße!
knowi
Jedes Werden in der Natur, im Menschen, in der Liebe muss abwarten, geduldig sein, bis seine Zeit zum Blühen kommt.
Dietrich Bonhoeffer
Antworten