Reit-Stil-Salat und ist weniger oft mehr?

Allgemeines rund ums Pferd

Moderatoren: Julia, dshengis

Welche Art von Ausbildungskonzepten verfolgt Ihr?

ich reite ausschließlich nur bei einem Ausbilder und interessiere mich für andere Konzepte gar nicht
1
3%
ich bilde mich durch einen Ausbilder weiter (seit mehreren Jahren), besuche aber auch andere Kurse
18
45%
ich habe meinen eigenen Stil und nehme an Kursen von verschiedenen Ausbildern teil
14
35%
ich habe meinen eigenen Stil und reite kaum bei Kursen mit (meist nur Zuschauer) und versuche es daheim selbst umzusetzen
6
15%
mich interessieren grundsätzlich keine Kurse und ich reite, so wie ich es für richtig halte (evtl. schlechte Erfahrungen etc.)
1
3%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 40

kallisto
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Reit-Stil-Salat und ist weniger oft mehr?

Beitrag von kallisto »

Hallo,

zur Zeit recherchiere und lese ich wie der Teufel und ich glaube, ich habe mein Konzept gefunden, wenn sich die Praxis und das live-Erlebnis meinen Vorstellungen decken wird. Meine Jungspunde sind nicht vorgeprägt und daher steht mir die Welt offen, oder anders ausgedrückt: Ich habe die Qual der Wahl... 8)
Nun weiß ich von mehreren, dass verschiedene Kurse besucht werden, man sich Alternativen und andere Konzepte ansieht. Einige sehen das als zusätzliche Information (andere Ansichten regen das Nachdenken an, oft auch das eigene Konzept), bleiben aber bei ihren gewählten roten Faden. Andere haben die Meinung, ich suche mir von allem das beste raus.
Natürlich spreche ich jetzt von Ausbildern, die sich etwas ähneln. Man wird nicht die ganze Palette von Baucher, Steinbrecht und Spilkerkonzepten etc. "ausprobieren" können.
Sicherlich ist es interessant verschiedene Ausbilder und Ausbildungskonzepte zu kennen, um nicht starr sein Konzept durchzuführen, doch wieviel ist gut?

Ab wann wird es zu unübersichtlich und wann ist "weniger mehr". Ab wann fehlt der rote Faden und man doktert mehr rum und es schleichen sich Fehler an? Wieviel Vertrauen ist dem eigenen Ausbilder/Ausbildungskonzept gut und wann sollte man stutzig werden?

Ich bin auf Eure Meinungen sehr gespannt!

LG Susi
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Guten Morgen!
Ui super, endlich mal eine Umfrage. Dann sehe ich auch mal, wie das funktionert. Auf das Ergebnis bin ich auch sehr gespannt!

Bei mir ist es so, daß ich mir schon mehrere Geschichten anschaue (im speziellen zwei Kurse bei Stefanie Staudinger, einer bei Juan Rubio Martinez, Anschau-Aufenthalt bei Staudinger/Branderup, 2x Zuseher bei Racinet, vielleicht demnächst mehr bei Desmond, ach ja und vor ewigen Zeiten zwei Dressurkurse im Landgestüt Redefin, als wir noch nicht Richtung klassisch unterwegs waren), außerdem Bücher/DVD von Racinet, Branderup, Karl, Wiener Schule. Unterricht mit Mädels im Turnus, soll heissen wir wechseln uns ab mit Reiten und Unterrichten. Geht jetzt aufgrund unserer gemeinsamen Lehrerin (Schülerin von Racinet) bei mir zu 3/4 in Richtung Legerete, mache aber grade am Anfang oft Seitengänge zum Aufwärmen (und verlage dann her noch nicht die volle Aufrichtung) und gebe auch zwischendrin einfach mal Gas (eine lange Seite voll Speed Galopp oder so), um Abwechslung reinzubringen. Der rote Faden ist sicherlich die absolute Aufrichtung des Pferdes in Selbsthaltung bei entsprechend entwickelter Kadenz und Sprung (wie soll ich das beschreiben: federnder Gang?) des Pferdes und losgelassenem Sitz des Reiters.
Ihr könnt mich in ungefähr 100 Jahren nochmal fragen, wie weit ich gekommen bin :-))
ottilie
Es grüsst ottilie
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kallisto
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Beitrag von kallisto »

@ ottilie

Das ist ja wirklich eine ganze Menge. Eben weil Racinet und Branderup sich auch etwas unterscheiden. Wie sehen das Deine Ausbilder? Stört sie es nicht, wenn man auch die "Konkurrenz" besucht?

Ich scheue mich davor, mich in die Welt der Kurse zu stürzen, weil ich dann befürchte den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen. Andererseits wird meine Richtung auch am anderen Ende von Deutschland gelehrt und daher wird man im Alltag Einzelkämpfer sein. Aber es ist das, was mein Ziel ist und auch meinen bisherigen Vorstellungen am nähesten kommt.

Es ist grundsetzlich keine einfache Geschichte, wenn man auch örtlich noch etwas gehemmt ist. Aber für mich auch keine Ausrede, dann es einfach mal schleifen zu lassen.

LG Susi
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Alix_ludivine
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Re: Reit-Stil-Salat und ist weniger oft mehr?

Beitrag von Alix_ludivine »

kallisto hat geschrieben:Ab wann wird es zu unübersichtlich und wann ist "weniger mehr". Ab wann fehlt der rote Faden und man doktert mehr rum und es schleichen sich Fehler an? Wieviel Vertrauen ist dem eigenen Ausbilder/Ausbildungskonzept gut und wann sollte man stutzig werden?
Ich finde es wichtig, dass man in den Anfängen EINEM Konzept folgt und da nicht schon einen Mix betreibt. Und sooo unterschiedlich ist das alles ja nun auch nicht.
In Deinem Fall hast Du ja wirklich unbedarfte Pferde und von daher kannst Du sie ganz "normal" reiten und da sind eh alle Ausbilder (fast) gleich.

Interessant wird es bei Korrekturpferden. Da kann man sich nicht genügend Werkzeug (im Sinne von Ideen "wee kann ich das Problem lösen") zu legen und die kann man sich wirklich aus allen möglichen Lagern zusammensuchen.

Ein Mix kann sich leisten, wer Erfahrung und Können vereint.

Zum Thema Vertrauen in einen Ausbilder - das muss schon zu 100% gegeben sein. Wenn ich meinem Ausbilder nicht vertraue - wem dann?
Stutzig werden sollte man, wenn's gegen das Pferd geht. Oder ich z.B. werde u.a. stutzig wenn mir das alles zu sehr in einen blumig-mentalen Bereich abdriftet :wink:

LG Alix
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

???
Was ist denn Deine Richtung?

Und bei mir kann kein Ausbilder meckern, weil ich ja eigentlich keinen habe, soll heißen ich bin niemands feste Schülerin. Die genannten Kurse sind alle schon etwas länger her, aufgrund der räumlichen Entfernung und mangelnden Transportmöglichkeiten für das liebe Hotti auch z.T. nicht mehr umsetzbar. Da ich mit meinen Mädels ja die gleiche Basis habe, ist das kein Problem, wir sind alle der Meinung, daß es nie schadet, sich Dinge anzusehen. Zeitliche Reihenfolge sähe ungefähr so aus:
1997/98 die beiden Kurse in Redefin
2002/2003 Stefanie und Juan
ab 2003/4 Legerete durch Racinet-Schülerin, leider nur sehr wenig Unterricht aus Zeitgründen (Durchschnitt 6 Std. pro Jahr...)
2005/2006 Zuseher bei den Racinet-Kursen
2006 1 Reitstunde bei Desmond
seit Mitte 2006 gegenseitiger Unterricht mit den Mädels
Na, so ungefähr wird es wohl hinkommen. Insofern baut das eigentlich eher aufeinander auf als daß es nebenher läuft. Und ich muß auch sagen, daß ich wohl bei keinem Trainer bleiben würde, der sich ausschließlich alleine als die goldene Weisheit verkauft. Da würde ich eine gewisse Offenheit einfach voraussetzen. Und man merkt selber denke ich ziemlich schnell, ob man "Ausflüge" in andere Sparten mit dem eigenen Trainer noch umsetzen könnte. Grade seit wir in die Richtung von Racinet arbeiten, wäre wohl das Reiten mit einem anderen Trainer - aus welcher Richtung auch immer - mehr als schwer, weil es bei uns einfach Balance vor Bewegung heißt. Frage nicht, wie lange wir nur Schritt und dann irgendwann kurze Trabphasen geritten sind. Das dauert alles ewig, weil wir halt keine Meister sind. Die Geduld muß auch erst mal aufgebracht werden. Daher auch mein unkonventionelles Ausbrechen, doch mal zu galoppieren oder in Richtung halbe Tritte/Piaffe zu arbeiten, auch wenn die Aufrichtung und Balance in dem Moment nicht perfekt sind (das wird sie sowieso nie, also kann ich auch bei xx % schon mal was anderes versuchen, weil sonst komme ich nie weiter).
Auweia, das ist wieder ein langer Text. Und bestimmt hab ich wieder die Hälfte vergessen, hab vorher schon 2x nachgearbeitet....
ottilie
Es grüsst ottilie
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kallisto
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Beitrag von kallisto »

@alix

Es gibt aber auch beim Einreiten schon teilweise große Unterschiede. Bei Stahlecker geht es bis zur Piaffe am Boden, bevor man draufsitzt. Einige Ausbilder wollen auch Anfangs die Anlehung an den Ausbinder, andere lehnen sie kategorisch ab. Auch die Vorbereitung vom Boden aus "klafft" teilweise sehr auseinander.
Und auch die Philosophie über Art der Hilfen (Impluse kontra Treiben, Selbsthaltung versus Dehnung) und da ist man noch lange nicht im Detail angelangt. Ich finde gerade am Anfang ist das Vorgehen sehr wichtig, um dann nach 1-2 Jahren das Konzept nicht wieder über den Haufen zu schmeißen. Gerade hinsichtlich Sensibilität kann ich anfangs auch eine Menge "kaputt" machen.
Für mich bedeutet das nicht, dass ich ein Konzept 1:1 übernehmen möchte, aber der Grundgedanke sollte gerade am Anfang der Ausbildung sehr deutlich erscheinen. Mir geht es jetzt auch nicht um die Gewöhnung an Sattel und co, sondern auch um die anfängliche Arbeit in der Bewegung.

@ ottilie

Ich hatte das jetzt so verstanden, dass Du häufiger bei BB oder Racinet bist und das sozusagen parallel läuft.
Ich suche was, was meiner Motivation (Gelände-Dressurfreak, Wanderritte, hohe Sensibilät und Gefühl) am nähesten kommt. Auch suche ich eine komplette Philosphie und nicht nur eine Reitlehre. Ich zerfleische gerade die Solinskibücher und knüpfe da meine Kontakte dank Internet. Ich bin auch kein "Trittbrettfahrer", sondern versuche das, was mir schon immer gefällt (auch von den Zielen her) als Lehre zu finden. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal finde. Leider ist Solinski nicht mehr, aber dafür sein 35-jähriger Ibis, der noch geritten wird. Ich hoffe ihn nächstes Frühjahr noch unter dem Reiter zu sehen. Allgemein wird es sich insgesamt eher Richtung Frankreich beschränken.

LG Susi
Zuletzt geändert von kallisto am Fr, 29. Jun 2007 08:52, insgesamt 3-mal geändert.
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kiki
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Beitrag von kiki »

Ich reite nach BB, das hat zwei Gründe:

1. Meine beste Freundin macht das auch, das ist praktisch weil wir uns austauschen können und weil sie weiter ist als ich kann ich auch Tips/Unterricht von hr bekommen.

2. Wir haben eine gute Trainerin, Stefanie Staudinger Co Trainerin von BB in der "Nähe" ( naja 1/2 Stunde mit dem Hänger ) warum soll man sich da jemand anderen suchen, wäre ja blöd.

Kurse auch von anderen würde ich aber auch besuchen bis jetzt noch nicht zu gekommen ), weil ich der Meinung bin man muß auch mal über den Schüsselrand schauen und sich andere Anregungen holen.
Wenn man das Grundprinzip der klassischen verstanden hat, läßt man sich von wem auch immer eh kein A mehr für ein O vormachen und kann sehr wohl differenzieren, was man da noch alles nutzen kann. Der rote Faden bleibt aber BB, um weder sich noch das Pferd zu verwirren, das heißt auch das ich mir Fremdtrainerkurse immer erstmal als Zuschauer ansehen würde, ob das mit meinem Pferdi auch ins Konzept passt.
Grade seit wir in die Richtung von Racinet arbeiten, wäre wohl das Reiten mit einem anderen Trainer - aus welcher Richtung auch immer - mehr als schwer, weil es bei uns einfach Balance vor Bewegung heißt. Frage nicht, wie lange wir nur Schritt und dann irgendwann kurze Trabphasen geritten sind. Das dauert alles ewig, weil wir halt keine Meister sind. Die Geduld muß auch erst mal aufgebracht werden.
Das geht mir nach BB aber auch so, die anderen Reiter nehmen uns schon immer hoch ( kennt man ja eh, schiksal der Klassiker ) wie wir den mit unserem ständigen Schritt Muskeln aufbauen wollen.
Aber sie müssen schon blind sein, wenn sie ihre neben unseren Pferden sehen um nicht zu erkennen, das unsere besser aussehen, angeblich heißt es die sind zu dick. :shock: :lol:
Tja wenn man noch mal weiß wo Muskeln sitzen und den unterschied von Fett und Muskulatur nicht kennt :roll: mit solchen Leuten diskutier ich nicht mehr. :evil:
Ich mach mein ding. *amen*
lalala

Beitrag von lalala »

Ich reite bei einem Ausbilder, der zum Glück auch sehr offen ist und eine vielseitige Ausbildung des Pferdes und des Reiters befürwortet. Er freut sich, wenn man sich auch allein weiterbildet und übernimmt auch mal auch den ein oder anderen Baustein aus dem Erfahrungsschatz anderer. Sollte ich allerdings etwas machen, was so gar nicht in sein Konzept passt würde er das Unterrichtsverhältnis beenden.

Der rote Faden muss immer erkennbar sein, aber sicherlich ändern sich auch die Prioritäten im Laufe des Weges. Man geht immer mal wieder ungewollte Umwege, macht Fehler und entdeckt etwas Neues. Den eigenen, auf das Pferd abgestimmten, Mix zu finden ist ein steiniger Weg und ein Ausbilder vor Ort ist sicherlich ein besserer Wegbegleiter als unregelmässige Kurse bei wechselnden Ausbildern.
kallisto
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Beitrag von kallisto »

lalala hat geschrieben:Den eigenen, auf das Pferd abgestimmten, Mix zu finden ist ein steiniger Weg und ein Ausbilder vor Ort ist sicherlich ein besserer Wegbegleiter als unregelmässige Kurse bei wechselnden Ausbildern.
Da stimme ich Dir voll zu. Ein guten Ausbilder gefunden zu haben, macht die Sache noch lange nicht einfach.

LG Susi
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

kallisto hat geschrieben:Mir geht es jetzt auch nicht um die Gewöhnung an Sattel und co, sondern auch um die anfängliche Arbeit in der Bewegung.
Schon klar.
Aber warum auch schwierig wenn's auch einfach geht. Jungpferd als Handpferd (wenn möglich), Longe auf großen Zirkeln. Anreiten in der Bahn, große Bögen und viel, viel Gelände. Und dabei fein, leicht, locker und mit viel Spaß und Ruhe.. Damit ist man gut beschäftigt..

Selbsthaltung vs. Dehnung? Selbsthaltung IN Dehnung ist das Ziel beim Jungpferdchen.

Impulse kontra Treiben? Warum ist das ein Problem? Du fängst doch an und so wie Du anfängst, werden es Deine Pferde lernen, sie kennen es ja nicht anders, müssen nicht umlernen. Und Impulse sollten es doch immer sein, oder?
Gerade hinsichtlich Sensibilität kann ich anfangs auch eine Menge "kaputt" machen
Deswegen soll ja auch ein erfahrener Ausbilder an das junge Pferd, damit genau das (und einiges mehr) nicht passiert :wink:

LG Alix
lalala

Beitrag von lalala »

Ich denke, es gibt auch kein "Komplettpaket" - dafür sind Pferd und Reiter einfach zu individuell. Zumal du ja auch noch zwei völlig verschiedene Pferdetypen dein Eigen nennst. Vielleicht findet der Hafi Variante x besser und der Araber kommt mit der Variante so gar nicht klar ? Viel Theorie wirft man in der Praxis wieder über den Haufen und die ersten 2 Jahre steht doch eh das Babyprogramm auf dem Plan: Dehnungshaltung, Geländegrundausbildung und Springgrundausbildung.
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Feendrache
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Beitrag von Feendrache »

Oh Ausbilderfrage...
Hmmm

Ich habe bei ner Menge Leute geritten und eine Menge Leute gesehen und gelesen. Kurse von BB oder anderen würde ich gerne mal besuchen, aber im Moment ist mein Pferd definitiv nicht so weit und meine Zeit sagt auch etwas anderes.

Ich reite gerne meinen Mix, bin aber auch nicht abgeneigt anderen zuzuhören.
Meine „Reitkarriere“ ist sehr gemischt, das einzige dem ich nie lange begegnet bin ist Westernrei-ten, da hat es mich aber auch nie hingezogen.
Abgefangen auf Ponys ohne Sattel durchs Gelände preschen (SEHR gut fürs Gleichgewicht trai-nieren) über „normale“ Dressur, bis zum reiten auf „fertigen“ Friesenhengsten mit Show und allem Drum und Dran habe ich einen langen Weg zurückgelegt und bin bei mir angekommen. Es gibt aus allen Ecken etwas, das mich anspricht und die klassische Reitweise kommt meiner Idee vom Reiten einfach am nächsten.

Ich bin ein Pony-Reiter geblieben, wenn es um das Gelände geht, aber auf dem Platz und bei der Dressur bin ich bei der Klassik, allerdings habe ich da nicht EIN Vorbild sondern lese und schaue gerne bei all diesen Leuten mal rein und mache dann mein Ding.
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Melli
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Beitrag von Melli »

Bunte Mischung bei mir, unterm Strich aber eher wenig Unterricht.


hab angefangen mit klassisch" bei Annette Ruffing

FN-Kurs (würd ich nicht wieder machen, zumindest nicht bei diesem Schlag Mensch)

1998/99 bis 2003 regelmäßig Unterricht bei einer Schülerin von Richard Hinrichs (Susanne Neumann)

Philippe Karl, 3 Kurse zugeschaut

Paar Wochen Westernunterricht bei Matthias Gräber 2001 (?)

Birger Gieseke Level 3 zugesehen

Honza Blaha, versch. Kurse zugesehen

Berni Zambail (4*-PNH-Instructor aus der Schweiz), Level 2 aktiv 2004

Honza Blaha, 1 Kurs aktiv teilgenommen 2005, dieses Jahr wahrsch. noch eine Woche direkt in Tschechien

Susanne Lienesch (Schülerin v.Ruth Giffels u. Claudia Lehmann) 2 Tage aktiv Juni 2007

liebäugele ein bisschen damit, vielleicht mal zu Christiane Horstmann zu fahren oder einen Kurs mit ihr zu finden...mal schaun.
Wolke

Beitrag von Wolke »

Ich habe mir gezwungenermassen mein eigenes Ding zusammengebröselt, da gute Ausbilder in unserer Gegend rar sind. Leider fehlt mir auch die Möglichkeit, in Kurse zu fahren. Insofern bin ich ziemlich auf mich selber angewiesen und hole mir Hilfestellungen und Anregungen aus Büchern. Hätte ich mich jeweils nur auf das verlassen, was mir im Unterricht beigebracht wurde, hätte ich z. T. wohl noch lange auf Fortschritte warten können.
Meinen roten Faden habe ich, und ich denke, das ist wichtig. Ansonsten verwirrt man sich und das Pferd. D. h. ich habe eine gewisse Vorstellung davon, welche Dinge mein Pferd wann lernen soll und wie die Hilfengebung aufgebaut sein soll, sprich ich werde z. B. dabei bleiben, die Hilfen impulsartig zu geben. und das Pferd soll dem Gewicht hinterherlaufen statt ihm auszuweichen. Hingegen bin ich sehr offen für verschiedene Vorschläge, wie man dem Pferd eine bestimmte Lektion beibringen kann und da kam mir auch das Jahr Westernunterricht zu gute.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Hallo

ich habe meinen roten Faden für die Ausbildung in der akademischen Reitweise gefunden. Da habe ich das erste Mal begriffen, wie physiologie und reiten zusammenhängt und warum wie was funktioniert oder eben nicht. Das hat mir dann die Möglichkeit gegeben so viel zu verstehen, dass ich Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu anderen Ausbildern/Ausbildungskonzepten erkennen und verstehen kann und diese dann in meinen roten Faden integrieren oder verwerfen kann.

Ich finde es sehr wichtig, diesen roten Faden zu haben, sonst wird aus dem "Stilmix" ein willkürliches "Fähnchen im Wind"-Gemisch, was zu mehr Verwirrung als Leitung führt. Man will alles so perfekt machen, dass man sich nur allzuschnell verunsichern lässt und dabei alle paar Monate alles über den Haufen wirft und "neu anfängt". Das finde ich sehr schlecht. Ich habe diese Phase bei meinem Hund durchgemacht, weil ich alles so richtig und perfekt machen wollte und durch all die verschiedenen Meinungen und Ausbildungskonzepte mehr verwirrt wurde und schlussendlich gar nicht mehr wusste, nach wem ich mich richten soll, wem ich vertrauen und glauben konnte, wem nicht. das hat uns gar nicht gut getan.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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