Heucobs

Alles zum Thema Futter.

Moderator: susiesonja

kallisto
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Heucobs

Beitrag von kallisto »

Hallo,

da meine Jährlinge noch lange nicht gearbeitet werden sollen, werden sie auch in Zukunft wenig Kraftfutter und vor allem Rauhfutter bekommen. Bei Haffi wird reines Kraftfutter wohl nie nötig sein und er kommt mit normalen Rauhfuttermengen auch im Winter gut zurecht.
Gerade der Araber braucht im Winter Mengen an Rauhfutter und dem kann in Offenstallhaltung nicht immer nachgegangen werden. Ich möchte daher in "dünnen" Zeiten verstärkt Heucobs zufüttern und die könnte er 2-3 mal verstärkt bekommen. Von Energiemüslifutter für schwerfuttrige halte ich bei Jährlingen nichts.
Natürlich wird er weiterhin seine Rauhfutterrationen bekommen. Und nur wenn die Mengen nicht ausreichen, soll er die Heucobs zusätzlich bekommen.

Nun meine Fragen:

Teilweise werden sie eingeweicht und bei anderen trocken gegeben. Was ist besser? Quellen sie wirklich so auf? Weil Heu quillt doch normalerweise auch nicht oder? Und wie frißt es das Pferd lieber? Ich könnte die Heucobs zur Not noch mit etwas Hafer vermischen. Das frißt er 100%ig.

Wie kann ich gute "Heucobs" garantieren? Die Qualität kann nicht gleich bleiben, aber gibt es empfehlenswerte Hersteller?

Wie kann ich bei Heucobs den Mineraliengehalt einschätzen?

Gibt es negative Erfahrungen mit Heucobs?

LG Susi
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chica
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Beitrag von chica »

In meiner alten Reitschule bekommen die Pferde seit Jahr und Tag Heucobs und Hafer. Die Heucobs werden aufgeweicht und quellen wirklich sehr auf. Hängt aber auch von der Wassermenge ab.

Warum die allerdings aufgeweicht werden, kann ich Dir nicht sagen. Ich könnte mir vorstellen, dass so eben verhindert wird, dass sie im Bauch aufquellen... Aber da wissen unsere Experten sicher besser bescheid - Larry? ;)
LG Ines
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Melli
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Beitrag von Melli »

Hey,

Heucobs UNBEDINGT einweichen!!!!

Entschuldige die Ausrufezeichen, aber ich hab es anfangs auch nicht glauben wollen und prompt hatte Fannan eine Schlundverstopfung :(

Pro Liter Heucobs 1-2l Wasser, 1-2h stehen lassen (nicht zu lange, sonst gären sie). Wieviel Wasser genau hängt von der Vorliebe des Pferdes ab.

Heu quillt theoretisch auch ein bisschen (schonmal gewässertes Heu gegeben?), der Punkt ist, die Cobs sind gepresst aus kurzem Gras (bis zu 2cm lange Fasern) und sind daher im Gegensatz zu Heu geeignet, schneller gefressen oder auch geschlungen zu werden, sie werden definitiv nicht so gut gekaut und eingespeichelt wie lange Heufasern.

Probier es ruhig mal aus, das Quellvermögen ist nicht so stark wie bei Rübenschnitzeln aber dennoch enorm.


Gute Marken:
PRE ALPIN
St. Hippolyt (sind auch die Pre Alpin)
Cobs de Pres (krieg ich hier beim Raiffeisen).
Kräuterwiese Wichert (mit Kräutern, leider etwas teuer, aber werden hervorragend angenommen; leider sind die Fasern hier sehr kurz, eher Mehl)


Kriegt dein Araber gar keinen Hafer? Bisschen?
Im Wachstum ist ein wenig Kraftfutter ja durchaus angebracht.
Aber keine großen Mengen, klar. Bei Fannan waren 500g Hafer in "schwachen Zeiten" und im Winter sehr sehr gut.
Dazu Heucobs, bis zu 2-3kg/Tag (trocken gewogen).
Natürlich kann man auch mehr geben.

Wenn die Heucobs nicht angenommen werden, bitte nicht mit Hafer o.ä. mischen, sowieso möglichst nicht verschiedene Futtermittel unterschiedlicher Form, Größe und Konsistenz füttern, weil die Einspeichelung dann nicht mehr optimal ist (und: Verdauung fängt im Maul an ;-) )
Lieber etwas Malzbier oder Saft (Karotte, Apfel, Orange, Multi...) drüberkippen.
Bei mir werden die Heucobs sogar der Weide vorgezogen :D

LG
Melli.
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Naja, angeblich wegen Schlundverstopfung und da denke ich, ist der Araber manchmal auch zu gierig. Der stopft soviel in sein Maul rein, bis er merkt, dass er nicht mal mehr kauen kann, die Hälfte wieder rausbröselt, weil er dann erstmal einige Sekunden mit Kauen beschäftigt ist. Und es gab auch schon Zeiten, als er plötzlich mit Kauen aufhörte, ganz flach und schnell geatmet hatte und den Kopf geschüttelt hatte. Wenn seine Speiseröhre seinem Halsumfang entspricht, dann paßt da nicht wirklich viel durch *Scherz*.

Wie lang weicht man sowas ein? Wie Rübenschnitzel? Wir haben die immer am Abend für früh eingeweicht, also so 10 h.

LG Susi
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Melli
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Beitrag von Melli »

Übrigens, mit dem "kein Kraftfutter für den Haflinger" sei mal vorsichtig, je nach Arbeitspensum und Temperament kann ein wenig Hafer auch einem Haflinger sehr nützlich sein.
Nicht in der Aufzucht, aber ich hab Hafer tatsächlich "Ponybeschleuniger" genannt, weil mein Pony mit etwas Kraftfutter wirklich gehfreudiger war.
Die schnell zur Verfügung stehende Energie erleichtert die Bewegung, was leicht fällt, macht Spaß :wink:
Das kann auch der Figur zu Gute kommen.
Außerdem enthält Hafer eine Menge Aminosäuren, die für den Muskelaufbau wichtig sind.

Ich weiß ich weiß, momentan noch in weeeiter Ferne :wink:
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BiancaW
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Beitrag von BiancaW »

Wie die anderen schon sagten, unbedingt einweichen sonst gibts böse Schlundverstopfung.

Ich hatte bis jetzt nur die von Pre alpin.
Mit der Wassermenge habe ich mich rangetastet. Man denkt gar nicht, dass die soviel aufsaugen.

Ich finde die Cobs auch gut geeignet, Pülverchen drin zu verstecken, wird meistens anstandslos gefressen. Zur Not halt mit Malzbier oder Saft den Geschmack überdecken.
lieber Gruß, Bianca

Viele würden niemals mit vollem Mund sprechen, tun es aber mit leerem Kopf (Orson Welles).
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BiancaW
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Beitrag von BiancaW »

Ich habe die ca. eine Stunde einweichen lassen.
lieber Gruß, Bianca

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Beitrag von kallisto »

@ melli: Im Winter wird der Araber wieder ein bißchen Hafer bekommen müssen. Aber er hatte letzten Winter schon ca. 500 g täglich (wenn das so einer Schaufel entspricht) bekommen und es hat nicht ausgereicht. Und noch mehr Energie sollte er als Jährling nicht bekommen. Zumal ich erst das Rauhfutter auf maximal setzen würde, bevor er mit Energie gestopft wird. Und er hatte im Winter nicht solche Massen Rauhfutter bekommen, dass man nicht noch sagen könnte, da wäre kein Potential mehr.

Gewässertes Heu hatten wir bei einem dämpfigen Pferd immer gegeben. Dass es aufgequollen ist, habe ich nicht bemerkt. Wobei das auch sinnlos war, wenn die Pferde daneben trockenes Heu bekommen hatten.

Aber 1-2 Einweichzeit klingt gut. Das ist nicht so umständlich.

Der Haffi wird Kraftfutter nur bekommen, wenn er wirklich arbeiten muss, krank ist oder vom Stängel fällt. Passiert das bei einem Haffi??? :-) Groß reiten wird erst in 2-3 Jahren überhaupt passieren. Genau, das befindet sich erstmal außerhalb meiner Planung :P . Das heißt aber nicht, dass er evlt. kein Zusatzfutter bekommen wird. Gerade Mineralien braucht er genauso.

@ biancaw: ja die Kombination von Heucobs, richtig dosierter Mineralienpulvermenge (nichts leichter als das...) und Malzbier (beim Araber) könnten im Winter eine gute Lösung sein. Auch wenn er wieder soviel Fell schiebt könnte Leinöl als Zugabe gut sein.

LG Susi
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Beitrag von kallisto »

Noch eine Frage: Was sollten die Heucobs für eine Konsistenz erreichen? Richtig breiig (...wie wird das geschrieben?) oder eher wie nasses Heu?

LG Susi
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BiancaW
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Beitrag von BiancaW »

Die wurden richtig breiig.
lieber Gruß, Bianca

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chica
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Beitrag von chica »

Hier hats Infos zu den PreAlpin-Cobs: http://www.hippolytshop.com/Hauptfutter/PreAlpin.htm - schon mal Anhaltspunkte zu Nährstoffen etc.

Wir haben das Wasser immer so hoch aufgefüllt, wie die Cobs im Eimer lagen, meist sogar noch etwas mehr. Das gab dann ne schöne Matschepampe, aber schon noch mit Konsistenz.
LG Ines
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Beitrag von kallisto »

Danke für den Link. Da hat man wirklich gute Angaben. Schwanken die bei Heucobs aber nicht?

Wird das Gras eigentlich klein gehäckselt oder wird generell nur kurzes Gras geerntet? Weiß das jemand?

LG Susi
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BiancaW
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Beitrag von BiancaW »

Das Gras ist klein gehäckselt.
lieber Gruß, Bianca

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Beitrag von kallisto »

Ok, also schön Rauhfaserreich und kurz für den Zahnwechsel.

Ihr habt mir super geholfen! :) Und es scheint eine echte Alternative für die Fütterungssituation im Winter zu sein. Ich kann nicht verlangen, dass die ganze Herde aus allen Nähten platzt, damit man beim Araber nicht Klavier auf den Rippen spielen kann.

Da es sonst nie jemand gefüttert hat, bin ich leider nicht eher auf die Idee gekommen. :(

LG Susi
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Melli
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Beitrag von Melli »

kallisto
jaja, so meinte ich das auch: viel Rauhfutter ("der Ofen muss brennen") und zur Ergänzung bisschen Hafer :D
mehr als ein halbes Kilo Hafer würd ich wohl auch nicht geben.
Dachte nur du gibst gar kein Kraftfutter, es gibt wohl Araber, die damit klarkommen, aber meiner jedenfalls nicht.

Und eine allzu robuste im Sinne von karge Aufzucht ist ja auch nicht gut.

Eingeweichte Heucobs sehen ein wenig so aus wie sehr grüne, faserige Pferdeäpfel :lol: nur riechen sie besser...

Man muss sie nicht breiig machen, manche Pferde mögen sie zerfallen, aber un-matschig lieber (aber auch dabei quellen sie).
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