Dehnungshaltung

Rund um die klassische Reitkunst

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Alix_ludivine
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Dehnungshaltung

Beitrag von Alix_ludivine »

Hallo meine Lieben!

Traki und ich sind ja nun beim Sichern der Dehnungshaltung. Er hat das Prinzip verstanden, wölbt den Rücken, fängt auch an mit dem Rücken zu arbeiten.

Nur..

Ab und zu habe ich das Gefühl, dass er sich in die Dehnungshaltung wie festklemmt. Er also mit aller Macht versucht sich nicht loszulassen, sondern eben in der "Schablone" DH zu laufen, was ja nicht Sinn und Zweck ist..

Ich habe dann angefangen die verschiedensten Bahnfiguren in schneller Abfolge zu reiten um ihn da irgendwie rauszuholen, dass er wirklich losläßt. Mit mäßigem Erfolg. Besser ging es über das Parieren in den Schritt und wieder neu Antraben.

Habt Ihr eine Idee, wie ich dem Festklemmen gegenwirken kann?

Also wir haben auch richtig gute Momente (die immer länger werden), wo ich wirklich positive Körperspannung zu spüren bekomme..

Oder ist das eine Übungssache und kommt?

Danke!

LG Alix
lalala

Beitrag von lalala »

Es kann eine Kraftsache sein - dann kommt es einfach mit der Zeit.

Klinkt er sich den von Anfang an in der Pseudo-Dehnungshaltung ein ?

Ich würde Variationen fordern: mal etwas tiefer einstellen, wieder etwas höher holen, überstreichen, immer wieder rauskauen lassen und aufnehmen, mal kurz zulegen und wieder einfangen und Pause machen, wenn du merkst, dass er es nicht mehr packt.
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

lalala hat geschrieben:Klinkt er sich den von Anfang an in der Pseudo-Dehnungshaltung ein ?
Nein, es sind eben immer Momente, wo er sich so einklinkt. Auch nicht jedesmal, aber ab und zu immer gerne wieder.. So nach dem Motto "Du hast gesagt ich soll so laufen, also mache ich das so" **einklink** Und dann hält er alles an sich fest, was festzuhalten ist..

LG Alix
lalala

Beitrag von lalala »

Du kannst sicherlich am besten beurteilen, ob ihn dann die Kraft verlässt oder ob er einfach unkooperativ ist.

Auf jeden Fall musst du diese Haltung auflösen, nicht annehmen.
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Melli
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Beitrag von Melli »

Wenn es so weit ist, ist ggf. der Zeitpunkt gekommen, ab dem man die Dehnungshaltung nicht mehr als Arbeitshaltung (auch nicht um Runde um Runde darin aufzuwärmen) verwendet, sondern nur noch momentweise abfragt, als reines "ich könnte jederzeit...".

Wie ist dein Tempo dabei? Vielleicht fehlt das Vorwärts?
Je größer der Rahmen des Pferdes, desto weiter müssen die Schritte sein, sehr aktiv, sehr fleißig, kein "lümmeln".

Tolle Übung, die ich kürzlich bekam:
lange Seite DH mit Tritte verlängern, vor der kurzen Seite ohne Zügelverkürzen sondern rein durch Aufrichten des Oberkörpers das Pferd wieder verkürzen/zurücknehmen, der Kopf kommt dabei von alleine hoch, nächste lange Seite das gleiche etc.

Die Übergänge/Wechsel in der Halslänge und Kopfhöhe bauen Muskeln auf, nicht das Verharren in einer Haltung.

Melli.
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Medora
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Beitrag von Medora »

Hast Du mal versucht, ihn dann über das leichte und spielende Heben der inneren Hand zu biegen?

Medora
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Jen
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Beitrag von Jen »

Ich würde innerhalb der Gangart Zügel aus der Hand kauen lassen und wieder aufnehmen im Wechsel. Muss ja nicht ganz aus der Hand kauen lassen, kann auch mal nur ein paar cm, dann wieder auf, dann viele cm, dann weider auf, dann einige cm etc. wie ne Zieh'harmonika :)
Liebe Grüesslis, Jen
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

Melli hat geschrieben:Wie ist dein Tempo dabei? Vielleicht fehlt das Vorwärts?
Also das "go" stimmt eigentlich..
Medora hat geschrieben:Hast Du mal versucht, ihn dann über das leichte und spielende Heben der inneren Hand zu biegen?
Ja. Macht er auch mit, aber eben sehr festgehalten.

@Jen
Das ist eine Idee.. Werde ich mal probieren - Danke! Da kommt er vielleicht am ehesten raus aus der starren Haltung in die er sich dann begibt..

LG Alix
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Wenn dieses Festmachen auch im psychisch entspannten Bereich vorkommt, vermute ich, dass der Muskel im oberen Halsansatz (Rautenmuskel) beim Widerrist überlastet wird. Nicht im Sinne von falscher Überlastung, sondern von noch unzureichender Muskelstärke bei längerer Beanspruchung. Evtl. gleicht er diese Ermüdung mit Festmachen aus, indem noch andere Muskeln der Oberlinie zum Tragen der Vorhand einsetzt. Vielleicht auch ein Grund, warum die Dehnung noch nicht so konstant abrufbar ist.
Gerade im Trab bei ruhiger Kopfhaltung wird dieser Muskel sehr statisch beansprucht. Ich denke sowohl seitliches Halsbiegen (automatisch in engeren Biegungen), sowohl die Dehnung mal tiefer/mal höher (wie Jen meinte) verlangen, lockern und entlasten einseitig und beidseitig für kurze Momente. Auch der Galopp und Schritt erfordern mehr Dynamik im Halsansatz und dürften besser lockern. Gilt auch für die Übergänge.

LG Susi
Cyndy
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Beitrag von Cyndy »

Jetzt bin ich mal hier... :D
Woran merkst du eigentlich, dass sich dein eick festmacht? Du sagst ja dass sich meiner auch festhällt, aber ich merke das selber nicht, weil ich ja noch nicht allzu viel drüber weis. LG
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

@Cyndy
Schwer zu beschreiben. Das Gefühl hat man im Hintern.. Das Problem ist halt, wenn man es nicht anders kennt..
Als ich bei Eick das erste Mal positive Körperspannung zu fühlen bekommen habe, wußte ich auch "DAS IST ES!" und nix anderes.. Und da wußte ich dann auch, was vorher alles falsch gelaufen ist...

Deswegen kann ich jetzt auch fühlen, ob er sich selber trägt oder ob er sich wirklich fest macht und einklinkt, oder ob im Rücken gar nix passiert..

Wie gesagt - fühlen zu beschreiben ist sauschwer..

LG Alix
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Jen
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Beitrag von Jen »

Das überprüfen, ob das Pferd sich festmacht geht ganz einfach, wenn man den zügel aus der Hand auskauen lässt, muss das Pferd dem langsamen Verlängern der Zügel folgen und immer das Gebiss suchen. Macht es das nicht, sondern bleibt in der Haltung, obwohl die Zügel länger werden, ist das Pferd in seiner Position fest.
Liebe Grüesslis, Jen
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Cyndy
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Beitrag von Cyndy »

@Jen
mmm...
Es verwirrt mich immer mehr. Wenn ich bei meinem die Finger auf mache, folgt er schon dem Gebiss, nur Alix meint ja, dass er sich auch festmacht. Ich reite zwar schon sechs jahre doch mir wurde bis vor ca. 1,5 Jahre nie erzählt, dass pferde mit rücken gehen müssen. Deswegen hab ich da noch nicht so viel erfahrung sammeln können. LG
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

@Cyndy
Deiner läßt den Rücken hängen und macht dort nix - Eick dagegen spannt sich einmal komplett fest. Wenn ich bei ihm, wie von Jen beschrieben, die Zügel in den Momenten aus der Hand kauen lassen würde, dann würde nix passieren, er bliebe in der Position.

Deswegen schrieb ich das auch mit dem fühlen, ob was im Rücken passiert oder ob nix passiert. Bei Deinem kommt ja erschwerend dazu, dass er aus den Füßen so schwingt, das täuscht dann Rückentätigkeit vor.

LG Alix
Cyndy
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Beitrag von Cyndy »

Aber wenn meiner wenigstens die zügel aus der hand kaut, dann is er ja dann doch in dem moment nicht fest, oder? Komisch, schwieriges Thema.
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