Kennt jemand Klaus Werzinger?

Rund um die klassische Reitkunst

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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Isomer hat geschrieben:Als Ausnahmefall war Herr Klaus Werzinger als Reitlehrer der „Schule der Légèreté“ aufgenommen worden. Er wird zum 30. Juli 2007 endgültig aus der Schule ausgeschlossen.
Philippe Karl
Wow, heftig! Ich wüßte auch gern mehr...WORIN die Beiden Differenzen haben. Denn irgendwie habe ich auch nach Beiden (PK und KW) Unterricht (von der jeweiligen RL - wei Mel und dshengis )....würde mich also auch interessieren.

Wüßte da jemanden :wink:
Es grüßt Nadine

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so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
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Janina
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Beitrag von Janina »

Hm, also zu dem genauen "Ausschlussgrund" weiß ich natürl. auch nichts, sondern nur was uns eben selbst aufgefallen ist.

Der wesentlichste Unterschied, der mir aufgefallen ist, war die Gewichtshilfe beim SH. Karl lehrt ja konsequent die Gewichtshilfe nach außen, Werzinger wollte sie (zumindest im versammelnden SH) innen.
Komischerweise habe ich "damals" gedacht, das sei aus der Wiener Richtung gekommen, aber als ich mal ein Video eines unserer Albrecht-Kurse gesehen habe, ist mir aufgefallen, dass dieser auch die Gewichtshilfe nach außen forderte :?

Weiterhin war er von der Phillis-Führung nicht absolut überzeugt. Ist auch kein Drama ;), aber irgendwie hatte er kein überzeugendes Argument dafür (wohlgemerkt: er lehnt sie nicht ab, sieht aber in ihr irgendwelche Nachteile, die er aber nicht benennen kann bzw. konnte).

Eine weitere Sache, die aber nur mich persönlich gestört hat und von der ich nicht glaube, dass man sie verallgemeinern kann, war, dass er mich mein Pferd extrem viel und lange in Aufrichtung arbeiten ließ.
Das ist meiner Ansicht nach bei ihm (gebäudebedingt) eher kontraproduktiv und es fühlt sich wesentlich besser an, wenn ich ihn öfter ins v.w.-a.w. bringe. Zudem fing er dann irgendwann an Schwebetritte zu zeigen, bei denen ich die HH nicht spürte, von denen Werzinger aber ganz angetan war :roll: Besonders das war für mich ein Grund, nicht mehr bei den Kursen mitzureiten, da ich so zu Hause mit Sicherheit nicht "trainieren" werde, da ich zuviel Angst vor Rückenschäden hätte.

Aber wie gesagt, Letzteres ist mir nur bei meinen Einheiten aufgefallen, ich könnte jetzt nicht sagen, dass er grundsätzlich so reiten lässt, also bitte fasst das jetzt nicht falsch auf.

Liebe Grüße,
Janina

PS.: Vergessen: Auf den Sitz geht er unterschiedlich ein. Bei mir hat er so weit ich mich richtig erinnere gar nichts zu gesagt, bei meinem Vater schon eher. Da hat er auch immer gute "Bilder" zur Hand gehabt, die meinem Vater bei der Umsetzung angeblich sehr gut geholfen haben.
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valsa
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Beitrag von valsa »

Ich weiss nur, dass KW und PK sich zusammen gesetzt haben und bei bestimmten Dingen nicht mehr zusammen gefunden haben. KW wollte nie auf Einzelheiten eingehen und das Ganze nicht breit treten hatte ich das Gefühl und so habe ich nicht weiter nachgehakt.
Übrigens läßt mich KW mein Pferd mit Fillis-Zügelführung reiten.
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

Also ich habe zusammen mit mellison und dshengis bei einem Kurs von Herr Werzinger zugeschaut und war beeindruckt. Ich hatte vorher noch nie so viele doch losgelassene Pferde durchweg (!!) bei einem Kurs gesehen.
Also mich hat er schwer beeindruckt. Das er nun von PK ausgeschlossen wird... Hart..

LG Alix
cando
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Beitrag von cando »

hallo,

ich kann mich Alix_Iudivine nur anschließen! ich reit selber seit einigen jahren bei kw und die entwicklung der pferde die da dabei sind ist einfach nur positiv! dabei werden die pferde nach pk, seunig, albrecht, podhajsky usw. gearbeitet, jedes pferd halt individuell und ich mein hier liegt der hund begraben für kw gibt es nicht nur pk sondern auch andere... und auch ein noch so guter lehrer sollte auch von einem anderem (auch wenn es sein schüler war) kritik vertragen...

mfg
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Sophie-Charlotte
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Beitrag von Sophie-Charlotte »

Zu den Unterschieden "kw" und "pk" kann ich noch folgendes beitragen: kw mag keine unumstößlichen Regeln, weil eben jedes Pferd-Reiterpaar anders ist. Somit sind ihm die Regeln der pk-Schule, die ja mehr und mehr in Marmor geschlagen werden, grundsätzlich zuwider - nicht unbedingt sachlich, sondern weil sie beengend wirken.

Die tatsächlichen sachlichen Hintergründe kenne ich zwar zu weiten Teilen, aber für ein öffentliches Forum finde ich das keine passende Diskussion. Bei diesen Details entstehen durch uns "Laien" zu viele Mißverständnisse bei der Wiedergabe.

Zur Fillisführung kann ich nur sagen, dass viele Reiter durch das geneigte Handgelenk (korrekte Haltung beim Annehmen der Trense oder nachgeben der Kandare) ihr Handgelenk blockieren. Diese Reiter sollen durch eine andere Zügelführung wieder weich werden (Feldenkrais).

Außerdem: ab einem bestimmten Ausbildungsstand sollte man alle Zügelführungen beherrschen und die "Schule" aus der man kommt, nicht mehr erkennen. Das kann ich mir nur wünschen, aber ich übe fleißig... der Kenner wird wohl sofort die Werzinger-Schule bei mir erkennen...

LG, Sophie
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

Ich kenn ihn nicht, aber das
cando hat geschrieben:dabei werden die pferde nach pk, seunig, albrecht, podhajsky usw. gearbeitet, jedes pferd halt individuell
und das
Sophie-Charlotte hat geschrieben:kw mag keine unumstößlichen Regeln, weil eben jedes Pferd-Reiterpaar anders ist.
macht ihn mir sehr sympathisch! :)

Da freu ich mich umso mehr, dass ich doch noch nen Kurs zu sehen krieg. :D
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Janina
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Beitrag von Janina »

Ja, dass er sich auf keine "Methode" stur festlegen will, ist bei mir auch so rübergekommen.
Das Ding war: Beim ersten Kurs fand ich das richtig positiv und habe gedacht: "Toll, endlich mal ein RL, der flexibel ist und nicht seinen Weg für den allein seeligmachenden hält." (erlebt man ja relativ selten bei RL)
Aber irgendwann wurden mir seine Aussagen zu schwammig. Ich konnte dann nichts mehr damit anfangen, dass er mal was so, mal was anders sagte und dann mit Argumenten kam, die für mich gar keine waren (in Bezug auf die Phillis-Führung meinte er z. B., dass da irgendein Energiefluss gebrochen würde...).

Aber wie ich sagte: Man wird bestimmt nichts falsch machen, wenn man bei ihm Unterricht nimmt und wenn man mit seiner Art (auch zu unterrichten) zurecht kommt, dann ist es doch super!
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Mela
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Beitrag von Mela »

Interessante Diskussion, mir ist dazu ein Artikel eingefallen, den ich mal über Sue Oliveira (Schwiegertochter und langjährige Schülerin v. Nuno Oliveira) gelesen habe, sie erzählte darin, daß sie einmal gefragt wurde, ob sie ein Lehrvideo machen würde, sie hat das abgelehnt und zwar mit der Begründung, daß sie nur ein Video über die Ausbildung von EINEM Pferd machen könnte, weil es keine allgemein gültige Ausbildungsmethode gibt. Regt vielleicht ein wenig zum Nachdenken an - inmitten von hitzigen Methodendiskussionen (die hier aber sehr gesittet ablaufen :wink: ).

Außerdem möchte ich noch in Erinnerung rufen, warum Baucher (auf den sich PK ja meines Wissens beruft) seine Übungen, wie z.B. Lockerung des Unterkiefers, Anheben der Hand zur Senkung der Hinterhand,... ) erfunden hat, weil er eine ganz andere Art von Pferden (französische Vollblüter) als z.B. Gueriniere (Iberer) geritten ist, wo er andere Lösungen finden mußte um zum Erfolg zu kommen. Es hat sicher alles seine Berechtigung, abgesehen davon wie kompetent sie jemand dann anwendet natürlich, aber die eigentliche Kunst ist doch für jedes individuelle Pferd das zu finden, was wirklich hilft und das Pferd in bessere Balance bringt. Ich denke das macht auch die Qualität eines guten RL aus.

lg
Mela
Liebe Grüße
Mela

Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
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