eine Kolik wollte ihn töten- überm Berg ist noch nicht...

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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birdy
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eine Kolik wollte ihn töten- überm Berg ist noch nicht...

Beitrag von birdy »

Hallo zusammen!
Am Mittwoch Abend habe ich meinen Wallach noch schön lonigert und freispringen lassen, zum Abkühlen auf das Paddock gestellt und dann heim. Nachts um ca halb eins hat eine Stallkollegin ihn durch Zufall entdeckt und alle alarmiert.
Kam schlaftrunkend im Stall an und musst mit ansehen wie das Pferd von einer Seite auf die andere fiel, vor Schmerzen krampfte und nicht mehr konnte. Es hieß, ich soll ihm ein Ende setzen- das konnte ich nicht und der Transporter kam auch gleich und es ging nach Gießen in die Klinik. Fast 3 Stunden wurde er operiert und überlebte. Noch steht er angebunden, hat sich zwar verbessert, aber überm Berg ist er nicht.
Scheinbar ein Kämpfer, denn keiner hätte gedacht, dass er die OP überlebt.
In den Zwischenräumen hatten sich die Därme verdreht und angefangen Giftstoffe abzugeben. Das kann einfach so passieren- ohne Anzeichen.

Meine Frage wäre nun: Habt ihr auch eine Kolik OP hinter euch und wie sah das Leben danach aus? Natürlich erhält man einen Plan, wie man den Anfang durchstehen muss- aber gibt es vielleicht Tipps von euch?

Ich würde mich freuen! Bin immer noch total von der Nacht und den letzten Tagen erschöpft. Ich habe das Pferd wirklich nicht mehr widererkannt. Furchtbar sage ich da...

Lg
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mellison
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Beitrag von mellison »

Oh das klingt ja fuchtbar! :shock: Ich kann dir da leider keine Erfahrungen bieten aber ich wünsch dir viel Kraft und Stärke.
LG mellison

Reiten ist ganz einfach denn du brauchst fast nichts machen. Reiten ist aber auch ganz schwer denn du darfst auch fast nichts machen.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Ach je, das tut mir echt leid! erst mal von ganzem Herzen die Besten Wünsche für dein Pferd, damit es den Berg schafft und die Genesungszeit rasch und komplikationslos übersteht!

Unser Oldie hatte mit 17 auch eine schwere Kolik mit anschliessender Operation, wo sie ihm 9m DArm entfernen mussten. Das ist sehr viel, das Maximum, das überhaupt zu entfernen geht. Es war sehr heikel, denn durch die starke Verkürzung konnte es Zug auf die Darmaufhängung geben und eine weitere starke Kolik auslösen, wo man nichts dagegen hätte tun können ausser ihn gehen zu lassen. Aber der Oldie war tapfer, willensstark und eine Kämpfernatur! Wir gingen ihn jeden Tag in der Klinik besuchen, die ersten 2 Tage war er apathisch und nahm kaum seine Umgebung war, er hat nur noch nach Medikamenten gerochen, überhaupt nicht nach Pferd. :( Wir waren einfach "da" für ihn. Ab dem 3. Tag war er wieder wacher und bald durften wir ihn aus der Boxe auf den Vorplatz nehmen und ein bisschen sonnen lassen. Wir haben eine ganz weiche Bürste gekauft, mit der wir ihn ein bisschen "gebürstet" haben, was er sehr genossen hat. Innerhalb einer Woche war er total stabil, die TÄ und Pfleger haben nur noch gestaunt! Wir konnten ihn nach Hause nehmen und haben ihn weiter gepflegt. mehrere Wochen lang, sind wir nur spaziert, haben ihn an der Hand grasen lassen, haben ihn gepflegt und gehätschelt. Langsam kam er wieder zu Kräften, als nicht mehr ganz junges Pferd hat ihn das schon recht mitgenommen und er war ziemlich eingefallen, Muskulatur völlig weg. Aber es war uns egal. ganz langsam und vorsichtig haben wir wieder aufgebaut, zuerst nur vom Boden aus, dann kurze Runden im Schritt im Wald etc. Alles in allem brauchten wir ein ganzes Jahr, um ihn wieder auf den alten Stand zu bringen, aber jeder Tag hat sich gelohnt! Er sah nachher besser aus denn je, er war fit, die Muskulatur wurde wieder gut aufgebaut, sein Fell und seine Augen waren seidig und glänzend. Man sah ihm nichts mehr an!

Es braucht Durchhaltevermögen, aber es lohnt sich! Er hatte vorher nie und nachher nie wieder eine Kolik, keine Ahnung, was damals los war und dann gleich so schwer. :( die ersten Tage sind die kritischsten. Es gibt leider oft Komplikationen nach der OP und da ist leider auch oftmals eine gute Portion Glück dabei, fürchte ich, ob es gut geht oder nicht. Aber ich wünsche euch eine Riesen Portion Glück!
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Janina
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Beitrag von Janina »

Oje, birdy, das tut mir schrecklich Leid :(
Zum Glück habe ich noch keine Erfahrungen mit Kolik-OPs.
Aber das Pferd einer Bekannten, die eine Reitschule führt, wurde ebenfalls operiert und geht jetzt wieder ohne Einschränkungen als Schulpferd.

Ich drücke dir die Daumen, dass er es schafft, fühl dich gedrückt,
Janina
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Larry
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Beitrag von Larry »

Hallo birdy,
erst einmal alles Gute nd toi toi toi!!!
Ich kann gut Deine Sorgen nachempfinden...denn so etwas habe ich auch schon erlebt, nur, dass der Weg in die Klinik nicht mehr gegangen wäre.

Aber auch mein Pferd ist ein Steher!Einerseits gut-andereseits nicht, weil sie zu lange dadurch gewisse Anzeichen NICHT zeigt!

ZU dem Leben danach: was soll ich sagen? Bin inzwischen sehr sehr sorgsam und habe die meisten Stallmiteinsteller darauf aufmerksam gemacht, wie sich bei meinem Pferd eine Kolik äußert.
Habe in der regel Colosan im Schrank und füttere entsprechend bei Wetterumstellung oder Stress anders.

Meine Stute zeigt leider nicht sofort typische "bekannte" Anzeichen für eine Kolik, dafür aber eine Verhaltensänderung, die wem bekannt, hilft, entsprechend vorzubeugen.
Arbeit ist die einzige Entschuldigung für den Erfolg
Helmar Nahr (*1931)
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Medora
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Beitrag von Medora »

Oh, Birdy,

wie schrecklich! Ich drück Euch ganz feste die Daumen, dass alles wieder gut wird.

Medora
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FoxOnTheRun
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Beitrag von FoxOnTheRun »

Ich drücke euch auch die Daumen und fühle mit Dir!

Mein Pferd hatte 1 Woche bevor ich ihn zu mir nahm (er war schon meiner) eine schwere Kolik mit 3 Tagen Klinikaufenthalt. Um eine OP ist er aber herumgekommen, die war scheinbar nicht nötig.

Das ist jetzt fast 8 Jahre her, seitdem war nie wieder was. Das ganze ist nicht ideal gelaufen, die Vorbesitzer haben mir gesagt, daß er eine Kolik hatte und ich ihm deshalb ofter mal ein Mash füttern solle. Das hab ich gemacht mehr nicht, ich wußte es nicht besser. Geschadet hat es ihm scheinbar nicht, er ist seit dem fit wie ein Turnschuh. *toi* toi* *toi*
LG Foxi
****************************************
Wer Frauen ohne Fehler sucht und Pferde ohne Mängel, der hat nie ein gutes Pferd im Stall und im Bett nie einen Engel.
lalala

Beitrag von lalala »

*daumendrück*

auch wenn ich wahrscheinlich nie einer OP zugestimmt hätte...
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birdy
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Beitrag von birdy »

Hallo ihr Lieben!

Tausend Dank für die netten Worte :-)

Seit Freitag Abend steht er in einer Box und darf trinken, doch trotz allem ist er noch nicht über dem Berg. Wir haben nun gestern unsere anderen Pferde in einen neuen Stall gebracht, dort bekommt unser Sorgenkind eine große Box, die an sein künfitges Paddock grenzt.

Eine OP wollten wir eigentlich auch nicht haben, aber sonst wäre er gestorben- es war wirklich sehr kritisch und beim Legen der Nadel kam noch nicht einmal Blut raus... wir fahren nachher wieder hin. Mal sehen, was er heute so macht. Hoffentlich kommt er nächste Woche raus, aber dann geht der Spaß mit dem langen Stehen und etwas Führen erst richtig los.

Ich danke euch für die positiven Gedanken!

@ Larry Was genau ist Colosan?


LG!!B*
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BiancaW
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Beitrag von BiancaW »

Hallo Birdy,

drück euch die Daumen, dass dein Pferd ganz schnell wieder fit wird.

Colosan
lieber Gruß, Bianca

Viele würden niemals mit vollem Mund sprechen, tun es aber mit leerem Kopf (Orson Welles).
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birdy
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Beitrag von birdy »

Danke danke!
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birdy
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Beitrag von birdy »

Bis gestern Abend ging es ihm gut, durfte wieder leicht fressen- aber nun ein kleiner Rückschlag. Fahre heute wieder nach Gießen... Ach je :cry:
calme
avant
droit

Pferde sind Spiegel deiner Seele!
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Celine
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Beitrag von Celine »

Ich drücke dir weiterhin ganz doll die Daumen und wünsche dem Tierchen alles Gute! :(
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Larry
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Beitrag von Larry »

Ich drücke die Daumen!!
Arbeit ist die einzige Entschuldigung für den Erfolg
Helmar Nahr (*1931)
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Medora
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Beitrag von Medora »

Ach mensch,

auch meine Daumen sind gedrückt!

Medora
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