Travers

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

charona
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Beitrag von charona »

Hat denn der reitlehrer schon mal draufgesessen und probiert?
Svada
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Beitrag von Svada »

Jap. Es ist dasselbe, bzw. sie machts dann halt nur am Zirkel, wie sie mir halt auch rät.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Dann reite doch einfach ein ganz minimal abgestelltes Schenkelweichen und stelle ihn immer mal für einen einzelnen Schritt vorsichtig im Verlauf des SW um. Von einer ganz einfachen Anforderung hin zu mehreren Schritten und immer, wenn er gestresst wird, umstellen wieder ins SW. Damit bleibt er im Fluss, kann langsam seinen Horizont erweitern und wird geistig flexibler.

Was du auch machen kannst, wenn die Schulterkontrolle gut funktioniert : Auf dem 1 1/2ten-zweiten Hufschlag wie für eine Renverseinleitung die Schultern nach außen verschieben, dann kann der den Grundbewegungsablauf kapieren, daneben musst du natürlich am seitlichen Schenkelgehorsam weiter arbeiten. Bis du, wenn er sicher ist, die Einleitung ebenfalls korrekt hinbekommst.
Die traversalen Bewegungsabläufe sind für viele Pferde schwierig. Da ist er kein Einzelschicksal.
Bei diesen Pferden ist die Aufgabe auf einer gebogenen Linie ( z.B. Zirkel) oft schwieriger- ich würde eher auf der Geraden anfangen, damit er die Bande als Orientierungshilfe hat.
Svada
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Beitrag von Svada »

Ok, danke. Dann werde ich das mal versuchen. :)
Ulrike
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Beitrag von Ulrike »

Guten Morgen,


Ist es nicht auch so, das der innere Schenkel treibt?
Bei mir bleibt das äußere Bein ich nur verwahrend am Platz, bei mir immer eher ganz knapp hinter dem Sattelgurt.

Durch die Verlegung des ;
Gleichgewichtes nach innen und den treibenden inneren Schenkel, begleitet von halben Paraden.


LG
Ulrike
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

Die Problematik sehe ich darin,dass vor Einleitung des Travers (oder eines anderen Seitenganges) das Pferd zuverlässig vorm Bein sein muss und zwar nicht nur für zweidrei Tritte,sondern auch durchaus schon mal über einzwei lange Seiten.

Das innere Bein zündet und erhält das Vorwärts,das Pferd ist so weit,dass es halbe Paraden gut durchlässt,die Selbsthaltung und Balance beginnen sich einzustellen.
Erst wenn diese Voraussetzungen gegeben sind,das Pferd also nicht mehr in den Schultern hängt,kann es auch mit dem jeweiligen Hinterbein unter das Reitergewicht treten.
Bei weiter ausgebildeten Pferden genügt oft tatsächlich ein Stellen und Verlagern des Reitergewichtes in die Bewegungsrichtung,wobei der äußere Schenkel nur verwahrend wirkt,bei jungen Pferden,die diese lktion erst mal lernen muss man auch schon mal mit dem äußeren Schenkel einwirken,indem man ihn verwhrend anlegt und immer,wenn das äußere Bein abfußt kurz und impulsartig einmal anpiekt. Oftmals drückt man zu stark und beständig mit dem Bein,was genau das Gegenteil bewirkt,da die Pferde dann gerne gegen dieses drückende Bein laufen.

Hast du es schon mal klassisch an der langen Seite aus einer Volte heraus eingeleitet? Oftmals bleibt dann zwar die Schulter etwas an der Bande kleben und der Vorwärtsfluss geht verloren,aber die Längsbiegung ist dem Pferd so recht einfach verständlich zu machen.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Im Verlauf, Ulrike, ja. -Für die Einleitung, wie von Svada beschrieben- kann man zumindest so reiten...
cajujo
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Beitrag von cajujo »

Hallo Svada, hast du schon mal versucht das Ganze hilfenminimalistisch zu reiten und das Travers aufzudröseln?
Ich hatte schon manchmal den Eindruck, dass gerade mobile Pferde (davon würde ich etwas pauschal bei einem ehemaligem Rennpferd ausgehen), die eigentlich gut auf reiterliche Einwirkung reagieren auf den Canon verwirrt, irritiert und daraus resultierend bockig reagieren.

Ein Bausteinchen zum Travers ist das Kruppe herein, erstmal ab von Stellung, Biegung, Takt, Untertritt. Ihr seid im Schritt, nehme ich an.
Vllt ist es ein Versuch, erst mal einfach gerade zu reiten oder aus einer Biegung wie Volte oder Zirkel kommend und die HH lediglich über die Zurücknahme des äußeren Beines aus der der Hüfte/Becken heraus für wenige Tritte oder Schritte hereinzuführen. Ohne bewusste Gewichtsverlagerung, treibendes inneres Bein und Stellung. Nur kurz und dann wieder fleißig vorwärts.
Sollte es bischen in die gewünschte Richtung gehen und das Pferd ein Verständnis entwickeln können Stellung, Fleiß und Variationen vorsichtig eingearbeitet werden.
charona
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Beitrag von charona »

Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann klappt das travers an der Hand, nicht wahr?

Warum setzt du/deine RL sich nicht einfach als Passagier auf's Pferd und ihr arbeitet an der Hand, mit Reiterlein drauf? Wenn das klappt, dann kann der Reiter langsam die hilfengebung übernehmen.
Nudelmaus
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Beitrag von Nudelmaus »

Hallo,

vielleicht kann ich auch etwas aus meiner Sicht zu dem Thema beitragen :)

Ich habe demletzt mit meinem Wallach (5,5 Jahre) das Travers angefangen. Er hat zwar sofort verstanden, was er tun soll, aber evtl. hilft trotzdem die Beschreibung meiner Vorgehensweise.

Ich habe es im Gelände (Vorteil: Vorwärtsgedanke bleibt meist besser erhalten als in der Halle) angefangen, auf der geraden Linie. Ähnlich wie s&p bereits beschrieben hat, habe ich nicht über „Hinterhand rein“ sondern „Schulter raus“ begonnen. Die Schulterkontrolle klappt bei meinem Pferd auch recht fein auf Sitz.
In dem Moment, wo die Hinterhand der Schulter nach außen folgen wollte, habe ich da einfach mit dem äußeren Schenkel etwas begrenzt. Am Anfang haben mir da schon ein, zwei Schritte gereicht, darauf baut man später auf.

Die entsprechende Biegung dazu fand er die ersten Male etwas komisch, hat es dann aber auch fix verstanden. Ich habe dafür die Traversstellung gefragt, leicht die Innenbiegung dazu gefragt, und bevor er in Schwierigkeiten kam, in Traversstellung angehalten. Dann im Stehen deutlich gebogen, loben, kurz nachdenken lassen. Dann wieder im Schritt losreiten, möglichst in Traversstellung. Wenn sie das noch nicht halten können, nicht schlimm, dann im Schritt gleich wieder Hinterhand nach innen fragen. Anschließend das oben beschriebene Vorgehen für die Biegung wiederholen.
Sobald sie dann verstanden haben, was zu tun ist, ist es für die Pferde nur noch Übungssache, den verstandenen Gedanken mit ihrem Körper auch auszuführen. Recht schnell klappt dann auch die Stellung in Bewegung immer flüssiger.

Zum Thema Sitz/Hilfengebung: Am besten lässt du bei dir vor Ort mal jemanden drauf schauen, ob du dein Pferd evtl. in der Bewegung blockierst. Ich persönlich tu mir schwer mit Hilfengebung nach „Kochrezept“ à là „innerer Schenkel hier, äußerer Zügel da“ etc.
Ich versuche mir immer zu überlegen: Was muss das Pferd bei dieser Übungsabfolge mit seinem Körper tun, wie fühlt sich das für das Pferd an. Wenn ich es mir gar nicht vorstellen kann, laufe ich die Übung sogar selber am Boden ab.
Erst wenn ich diese Vorstellung habe, kann ich sie auch meinem Pferd vermitteln. Ich setze mich drauf und sitze im Prinzip so, wie das Pferd laufen soll. Wenn die Pferde das Prinzip kennen, reagieren sie sehr feinfühlig darauf. Viel wichtiger als die „technischen“ Hilfen ist die Intention, die dahinter steht.
Das lässt sich etwas schwierig erklären, da es viel mit eigenem Gefühl zu tun hat.

Trotzdem aber ein Tipp zum Sitz: Oft hilft es, wenn man selber mit der inneren Hüfte etwas nach innen/oben denkt, so als ob einem hintenraus ein Lüftchen entfleuchen würde *räusper*. Sorry für das Beispiel, aber das umschreibt ziemlich treffend die Bewegung aus der inneren Hüfte *grins*.

Erzähl mal, wie es da weitergeht!
Viele Grüße
Svada
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Beitrag von Svada »

Tut mir leid, Nudelmaus, ich bin grad vor Lachen vom Bürostuhl gefallen.
:lol: :lol:

Also, alle Dinge die ihr so sagt, klingen schlüssig und hilfreich, dafür ein Danke :) Ich habe allerdings noch gar nix jetzt versucht, weil ich heute den Sonnenschein genutzt habe und mit Pferd raus in den Schnee bin <3 Hach... So lass ich mir den Winter eingehn!

@marquisa: Hmmmmmm, mit dem drückenden Bein könntest du recht haben. Ich glaube, ich fange dann wirklich an, mit dem äußeren Schenkel zu pressen. Ich werde mir das zu Herzen nehmen.
Mit Volte habe ich es auch schon versucht, oder aus einer Ecke heraus. Das nehme ich auf jeden Fall wieder mit, da war ich in letzter Zeit etwas nachlässig.

@Cajujo: Ja, im September hatte wir einen klassischen Trainer da, der den Travers im Stand aufgedröselt erzeugt hat. Da hatte ich aber das Problem, dass mein Pferd stehenbleiben und trotzdem weiterarbeiten nervig findet. Er bleibt überall stundenlang stehen, solange er dann Pause hat, aber verlange ich im Stand etwas von ihm, wird er ein wenig ätzend ;) Ähem, ja das ist (V)Erziehung...
Aufdröseln ist gut, danke für den Tipp.

@Charona: das haben wir schon richtig oft so gemacht, aber sobald die Hand vom Kappzaum weg war, kam kein Travers mehr zustande.

@Nudelmaus: Ja, so ähnlich hat es der Trainer letztes Jahr auch gemacht. Ich weiß recht sicher, dass ich nach gewisser Zeit blockiere - spätestens nämlich dann, wenn er anfängt bockig zu werden, dann krampfe ich nur noch fest. Ich äh... ich werde mal an Flatulenzen denken nächstes Mal :D ;)
Ulrike
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Beitrag von Ulrike »

Genau,


wenn der "Gaul furzen darf, dann kann ich das auch. Und sei es nur für zwei bis drei Tritte" :lol:



LG Ulrike
cajujo
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Beitrag von cajujo »

Hallo Svada,
manchmal ist auch einach die Zeit nicht reif. :D

Gerade am Travers habe ich mir mit meinem früheren Pferd echt einen abgebrochen. Wir beide waren aber auch so was von Korrekturfällen, Himmel.
Irgendwann wars mir zu doof, mir verrenkt vorzukommen und das Pferd in Form drücken zu wollen und ich dachte; Traver, wer braucht schon Travers! Wir haben es verbannt und uns anderweitig gemüht.
Als wir es wieder rausgekramt und abgestaubt haben, ist es quasi von allen geflutscht.
Ulrike
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Beitrag von Ulrike »

Ja,

manchmal muss man es lassen, an die Basisarbeit zurückgehen, dann, nach einiger Zeit bekommt man ein Geschenk...


LG Ulrike
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