Freiarbeit

Alles was ihr vom Boden aus mit Eurem Pferd machen könnt

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Abeja
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Freiarbeit

Beitrag von Abeja »

Hallo, hier möchte ich mich mal mit euch über Freiarbeit im Roundpen austauschen. Das Thema klingt in den Ausbildungstagebüchern immer mal wieder an, und mich interessiert, was ihr so mit euren Pferden in der Freiarbeit macht. Ist ja nicht im eigentlichen Sinne Handarbeit, aber ich hab keinen passenderen Überbegriff gefunden, wo ich das Thema einstellen kann.

Dann fange ich selbst mal an. Ich arbeite gelegentlich mit meinem Isländer Hrolfur frei im Roundpen, zum einen, um die Beziehung, das gegenseitige Vertrauen, aber auch meine Dominanz zu festigen, zum anderen, um ihm verschiedene Sachen vom Boden aus beizubringen oder auch zur Gymnastizierung. Arbeit an der Longe habe ich nie gelernt, die Freiarbeit habe ich in den letzten zehn Jahren viel als Zuschauerin und ein paar mal selbst unter Anleitung kennengelernt.

Normalerweise arbeite ich etwa 15 - 20 Min. im Roundpen. Erst einmal gehe ich zu ihm hinein und gehe meiner Wege; da er mich da meistens nicht beachtet bzw. auch nur zögerlich weicht, schicke ich ihn dann schnell mit der Gerte (lange Fahrpeitsche) nach außen. Ich lasse ihn laufen, Schritt, Trab oder Galopp, immer mal wieder Handwechsel, Stops und wenn er es anzeigt, lade ich ihn ein, zu mir zu kommen. Konkret arbeite ich mit ihm im Moment daran, präzise auf Stimmkommandos zu hören, also z.B. nicht anzutraben, wenn ich einen flotteren Schritt verlange und überhaupt schneller auf meine Kommandos zu reagieren. (Leider ist sicherlich oft meine Körpersprache unzureichend, ich arbeite immer alleine ohne Rückmeldung :? ) Die zweite Sache, an der ich arbeite, ist, daß mein Pferd etwas mehr Respekt vor mir bekommt. Bisher läßt er sich z.B. nur mit Gerte rückwärts richten, nicht auf die reine Körpersprache. Und er weicht für meinen Geschmack viel zu wenig.

Wenn ich mit Hrolfur aus dem Roundpen komme, ist die Veränderung meistens deutlich sichtbar, z.B. ist er dann aufmerksamer im Umgang und denkt nicht so sehr ans Gras fressen wie sonst. Aber mein Eindruck ist nicht, daß sich langfristig da grundlegendes ändert, vor allem, was den Respekt betrifft. Wobei ich sagen muß, daß ich nicht allzu regelmäßig mit ihm arbeite, vielleicht einmal im Monat. (Denn ich hab viel zu viel Lust, ihn stattdessen zu reiten :wink:) Wie oft macht ihr Freiarbeit? Ist das ein regelmäßiger Bestandteil der Arbeit oder auch nur gelegentlich? Und kommt ihr da bezügl. Dominanz weiter? Vg Abeja
Lou mit Lucy
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Beitrag von Lou mit Lucy »

Ich mache mit Lucy auch hin und wieder Freiarbeit. Entweder ziehe ich einen provisorischen Zaun in der Mitte des Reitplatzes und wir arbeiten auf einem Quadrat, oder wir nutzen den ganzen Platz.
Dabei ist mein Ziel nicht, eine größere Dominanz gegenüber meinem Pferd zu erreichen, sondern meine eigene Körpersprache zu verbessern, um das Pferd präzise steuern zu können und Signale des Pferde besser lesen zu können. Sobald ich auch nur ein bisschen zu dominant auftrete und ins "Scheuchen" verfalle, macht Lucy dicht und wird ihrerseits aggressiv. Sie erzieht mich also konsequent dazu, freundlich zu kommunizieren statt zu befehlen. Insofern ist unsere Freiarbeit nicht die klassische Roundpen-Methode mit (grob gesagt) Vertreiben und Folgen, sondern eher der Versuch einer Verständigung komplett ohne Hilfsmittel. Die Atmosphäre ist größtenteils, wie bei der Handarbeit, entspannt, ich lobe viel und gebe auch Leckerlis.

Anfangs lasse ich Lucy immer ein paar Minuten Freiheit. Dann mache ich sie auf mich aufmerksam und wir legen los. Ich lerne gerade, sie durch sämtliche Bahnfiguren (hauptsächlich im Schritt, im Trab haperts noch ein bisschen)zu dirigieren. Zirkel sind kein Problem, Wechsel aus dem Zirkel, Volten und Schlangenlinien klappen auch meistens. Schwierig sind gerade Linien, die werden oft noch ziemlich ungenau. Aber wir arbeiten dran :wink: Übergänge klappen mittlerweile super, weil Lucy durch unsere viele Longenarbeit präzise auf Stimmkommandos reagiert. Unser (mein) Problem ist vor allem, dass sie oft zu mir hindrängelt und ich sie manchmal mit der kurzen Gerte antippen muss, um sie draußen zu halten. Den Galopp lasse ich bei der Freiarbeit momentan noch weg, erstmal muss die Verständigung im Trab gut klappen. Daran haben wir vermutlich auch noch eine Weile zu tun.

LG, lou
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Mara
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Beitrag von Mara »

mmhh.... wie definiert man Freiarbeit? *grübel*

Ich spiele ab und an mit meinem und warte ab was er mir anbietet.
Da bei uns die Fronten schon lange geklärt sind, brauch ich nichts in Richtung Dominanz oder so zu machen. Ganz im Gegenteil - er darf mich sogar zwischendurch treiben. Da wir beide wissen, dass es Spiel ist, ist es kein Problem ihn nötigenfalls zur Ordnung zu rufen.

Manchmal ist es ein wildes Rumtoben mit Bocken und Quitschen
Ein anderes Mal läuft er ein paar Runden mit der Nase am Boden, wälzt sich und will dann wieder raus.
Aber an den meisten Tag schaut er mich nach der anfänglichen Spiel- und Tobephase dann ganz erwartungsvoll an "und was machen wir jetzt?"
Dann is Phantasie gefragt 8)
Stangen"arbeit", Gymnastikball, Plane, Pylonen, Klappersack usw.
Alles wird von ihm bespielt und ggf. auch durch die Gegend geschleppt. Geitners Methode, das Pferd per Klappern mit dem Klappersack zu scheuchen hat bei ihm gänzlich versagt *gg* Er kam nur auf ihn zu und wollte schauen, ob was Essbares drin ist ^^ *)

Manchmal machen wir auch Zirkuslektionen. Oder wir versuchen es zumindest... :wink:
Manchmal entwickelt sich wirklich was wie Arbeit, so dass ich ihn dann Volten laufen lasse. Rückwärts, Handwechsel, Tempiwechsel.
Er reagiert extrem gut auf Stimme und Körperhaltung.

Merke ich aber, dass er für irgendwas nicht in Stimmung ist, lass ich es.
An diesen Tagen soll und darf er entscheiden, was wir machen. Und wenn das einfach nur rumstehen in einer Ecke ist, ist es auch ok.

Das Ganze funktioniert bei uns im Übrigen sogar ohne Umzäunung.
Im alten Stall war der Reitplatz nur mit alten Grundsteinen der Scheune eingefasst, die dort vorher stand, also ca. 40-50cm hoch von aussen und wenn man auf dem Platz war, warens nur ca. 15-20cm.
Er ist trotzdem nie aus dem Platz gesprungen oder rausgelaufen, was er am Einganz nur allzu leicht hätte machen können.


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*) Wir haben vor etlichen Jahren mal aus Neugier bei einem Kurs mitgemacht, weil Mike bei uns auf dem Hof war. Aus meiner Sicht viele gute Ansätze für Pferdebesitzer, die zu Inkonsequenz neigen oder dazu ihr Pferd zu vermenschlichen. Mir persönlich war es zu dominant.
Das ist kein Angriff auf Leute, die nach seinen Methoden arbeiten.
Reiter, die ihre Pferde frei lassen, sind es, welche die Genüsse der Reitkunst zu empfinden vermögen.
(Nuno Oliveira)
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Medora
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Beitrag von Medora »

Ich arbeite supergerne frei - im Longierzirkel oder auch in der Halle.

Bei Anthony ist es eine Portion Respekttraining, aber ich nutze die Freiarbeit auch zum Gymnasizieren (Verkleinern, Biegen, Untersetzen).

Was ich im Einzelnen mache, hängt von der Stimmung und vom Pferd ab. Ich starte eigentlich immer damit, dass ich dem Pferd gegenüberstehe (wie uns also anschauen) und ich es dann freundlich wegschicke - über Energie oder auch einem Peitschenlupfer (ich nehme auch eine Fahr-Bogen-Peitsche für diese Arbeit).

Dann begleit ich das trabende Pferd. Manchmal fordere ich es auf, ein bisschen spritziger zu werden, dann kann es auch mal zum fröhlichen Buckeln oder lospesen kommen. Wenn die Aufmerksamkeit bei mir ist, lass ich das Pferd verkleinern und arbeite dann mit ihm daran, dass es sich selbstständig biegt und mehr Last auf die Hinterhand aufnimmt. Wenn mir das Schulterherein angeboten wird, nehme ich es gerne an :D

Manchmal geht es auch mehr darum, klarzustellen, wie viel ich zu sagen habe - dann kommt auch mal so etwas wie Raum einnehmen o.ä. dazu.

Hin und wieder kombiniere ich diese Arbeit mit Stangen oder Dual-Schläuchen.

Mit Anthony arbeite ich öfters frei als mit Aramis, aber ich nutze es für beide gerne.

Medora
moppel1992
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Beitrag von moppel1992 »

Hallo,
zur "Freiarbeit" gehören bei mir Zirkuslektionen wie Kompliment, sitzen, hinlegen und spielen im Sinne von (P)NH, wobei ich da noch relativ am Anfang bin ;-)
Das sieht dann in etwa so aus (auf dem ganzen Reitplatz): Zuerst am 3,7m oder 7m-Seil bis ich mein Pferd "ganz bei mir" habe, durch Übungen wie Hinterweichen u., Vorhandweichen, vor und zurück, ohne das Pferd zu berühren,Circling game incl. Handwechsel in allen 3 Gangarten (nicht zu verwechseln mit longieren!) führen aus Höhe Sattellage/Kruppe, absolut synchrones Antreten,Stoppen und rückwärts gehen, um, über und durch Hindernisse etc.pp.
Das Ganze ohne Stimmkommandos (Stimmlob natürlich schon).
Sobald das Seil nur noch durchhängt, mache ich es ab und wir spielen "at liberty" weiter.....mal sehr konzentriert, mal ziemlich übermütig :-)
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DynaMitreiterin
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Beitrag von DynaMitreiterin »

Ich mache gerne Freiarbeit, auch in der Halle. Dort allerdings in kürzeren Reprisen, da ich den großen Abstand zwischen Dy und mir als anstrengend empfinde (Konzentration!!). Im Roundpen wie in der Halle geht es mir dabei um Kommunikation, d.h. über möglichts kleine Körper - und Stimmsignale Tempo - und Richtungswechsel, Weichen und Folgen herbeizuführen und dabei so ruhig zu bleiben, dass Herr Schimmel sich auch entspannt. Gerne dabei: Spielzeug, wie Gassen, Stangen, Pylonen etc., um die wir dann "herumtoben". Das hält schön wach und macht richtig Spaß.

Dazu benutze ich entweder eine normale Dressurgerte als Zeigestöckchen oder einfach den zusammengerollten Führstrick als Argumentationshilfe.
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um mal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.
(Kurt Marti)
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Hallo und erstmal danke für die vielen Antworten :)! Interessant, zu hören, was man so alles frei erarbeiten kann oder daß man auch spielen kann. Ich stehe da noch ziemlich am Anfang.
@Medora: Mein Pferdchen bockt hin und wieder auch mal, da er das aber - wenn auch selten - auch mal macht, wenn die Reiterin (also ich ;-)) im Gelände draufsitzt, und die dann runterfliegt, weil sie überhaupt nicht damit rechnet, erlaube ich ihm das im Roundpen nicht, damit er lernt, daß er das grundsätzlich nicht darf. Wobei ich nie so ganz genau weiß, wie das Bocken im Roundpen einzuschätzen ist. Solange die Dominanz nicht eindeutig klar ist, werte ich es als eine Mischung aus Übermut, Anspannung loswerden, aber auch ein bißchen Aufsässigkeit. Ich glaube, es gehört viel Fingerspitzengefühl dazu, sich den nötigen Respekt zu verschaffen, ohne diese pure Lebensfreude zu löschen, und das möchte ich auf keinen Fall! Ich sage einfach Nein und treibe ihn energisch vorwärts, wenn er bockt; aber er bekommt da schon mal die ein oder andere mit der Gerte ab. Was ihn aber nicht sonderlich beeindruckt...
@Hannah: Benützt du einfach die Longierleine zusammengerollt, ohne jemals mit dem Ende des Stricks zu wedeln oder die Leine zu werfen? Muß ich mal ausprobieren. Zum werfen ist sie ja wohl zu leicht. Wahrscheinlich müssen ich und Hrolfur dafür erst noch etwas feiner werden, ich in den Signalen und er in der Reaktion. Ich hab auch schon mal mit (einem geliehenen) Seil gearbeitet. Mein Pferd reagiert recht gut darauf, aber ich müßte es manchmal werfen können, um mehr Nachdruck zu erzeugen (Hrolfur ist im Moment noch ein kleiner Büffel :wink:) Ich bin mir da etwas unsicher, was für ein Seil für diesen Zweck taugen könnte. Ein ganz normaler Führstrick, oder eher ein Seil aus der Westernreiterei?
VG AbeA
moppel1992
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Beitrag von moppel1992 »

Ich finde die 3,7m und 7m Seile von Birger Gieseke ganz klasse. Diese Qualität gibt es auch von anderen Anbietern - liegen preislich aber alle gleich.

Wenn du Seil werfen musst um eine Reaktion zu erhalten, dann würde ich a) das Pferd erstmal wieder ans Seil nehmen und b) die Distanz verringern. Und erst wenn das Pferd auf kurze Distanz auf feine Hilfen reagiert, die Distanz vergrößern (7m-Seil) und wenn´s am langen Seil auf feine Hilfen klappt, dann erst ganz frei (und wieder mit kurzer Distanz beginnen usw.).

Mit Pferden spielen - oh ja :-)
falls du es nicht kennst, schau dir doch mal die Seite http://www.honzablaha.cz an. da gibt´s auch kleine Videos.
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DynaMitreiterin
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Beitrag von DynaMitreiterin »

Oh, Werfen finde ich schon sehr massiv, ich schwenke sie nur. Schliesslich will ich ihn nicht durch erschrecken vorwärts schicken oder abbremsen, sondernsage eher "Bitte, etwa schneller" und wedele auch nicht besonders hektisch, sonderns schwenke wirklich nur den Arm mit der Leine aus.

Ich achte sehr darauf, dass die Freiarbeit keine Hetzjagd wird, auch wenn es mich manchmal schon sehr reizt... :twisted:
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um mal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.
(Kurt Marti)
laurine
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Beitrag von laurine »

Ohja, ich liebe die PNH-Seile, die liegen einfach gut in der Hand, sind lang genug und einfach toll. =)
Was ich an Freiarbeit mach: Recht wenig, entweder frei laufen lassen, oder freies führen, aber bis jetzt nur aus einer Führposition, und zwar direkt neben dem Pferd auf Halshöhe. Und halt nachm Reiten manchmal noch bissl Quatsch machen, Verbeugung üben oder so. Was ich nun gerne mal ausprobieren würde, was ich in einem anderen Forum gelesen habe, ist einfach nur so spielen. Also allein aufm Platz rumrennen, und das Pferd erstmal gar nicht beachten. So tun, als ob man ganz allein wär, und einfach warten, bis das Pferd kommt und mitspielt. Allerdings mach ich das erst, wenn net so viel Leute da sind, kann mir vorstellen, das das ziemlich komisch aussehn wird, wenn ich mich da zum Affen mach. :lol:
wiassi

Beitrag von wiassi »

Ich gehe im Prinzip wie moppel1992 vor: erstmal die spiele am Boden am 3,7 m Seil und/oder gleich am 7m Seil, dann liberty. Am freien cirkling hapert es noch bei uns, aber die anderen Spiele klappen gut. Auch synchron laufen in allen drei Gangarten mit Richtungswechsel, inkl. stoppen, drehen etc klappt gut. Seitwärts auf mich zu, dann nur mit der Vorhand in Verbindung mit dem Blockieren der Hinterhand führte neulich zu der ersten schön gesprungenen gesetzten freien Galoppirouette.
Auch die Zirkuslektionen machen wir viel frei und binden sie ins liberty ein.
ZB üben wir jetzt den Walzer, wobei er um mich rumgeht und auf Kommando sich einmal um sich selbst dreht und dann weitergeht. Soweit die Zielvorstellung... :D Im Moment begrenze ich ihn vorne noch mit eine alten Longierpeitsche ohne Schlag und drehe ihn durch driving game(Hinterhand wegschicken, Vorhand durchlassen, Vorhand wegschicken), aber ohne vordere Sichtbegrenzung klappt es leider noch nicht zuverlässig. :wink:
Aber der Winter ist lang und wer will schon immer nur reiten... :)
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Medora
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Beitrag von Medora »

Mir ist heute bewusst geworden, dass ich die Freiarbeit neben der körperlichen Bewegung auch stark für die Beziehungspflege einsetze: während es bei meinem Youngster noch oft darum geht, zu klären, wer von uns mehr zu sagen hat, geht es mir bei Aramis darum, ihn "ein bisschen zu kitzeln". Er soll wachsen durch die Arbeit, stolz werden und sein. Wenn es gut läuft bei der Freiarbeit, hat man meiner Erfahrung nach ein bollestolzes, selbstbewusstes Pferd, das einen respektiert, dabei aber eben nicht geduckt ist.

Medora
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Medora - das ist soo eine schöne Formulierung für das, was wir in der Freiarbeit machen!
Wir machen dabei auch verschiedene Dinge - je nachdem, was gerade im Trainingsplan steht - mal Cavalettis, mal hauptsächlich präzises Reagieren auf Stimmkommandos, mal bin ich "dichter dran", also wir gehen gemeinsam durch die Bahn. Dabei spiele ich gerade ein bisschen damit herum, dass Pia mir die Sachen nachmacht - verschiedene Energie im Schritt, Trab und Rückwärts und ein bisschen spanischen Schritt kann sie schon. Ein bisschen Piaffe bekomme ich an guten Freiarbeitstagen auch geschenkt. Mal sehen, wenn wir das mit dem Nachmachen besser können, kann sie ja vielleicht so Passage lernen :D
Trissa
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Beitrag von Trissa »

Hallo Birgit :P

ich mache Freiarbeit im Roundpen oder auf einem kleinen Platz vor allem zum Gymnastizieren (Dehnungshaltung) ohne Reitergewicht. Das heißt im Moment viele und gezielte Übergänge in den drei Grundgangarten, (die Hinterhand) Übertreten lassen, Handwechsel bis jetzt nur im Schritt. Dazu gehört auch hin und wieder Stangenarbeit.

Ein Nebeneffekt ist die Verbesserung/Verfeinerung der Kommunikation über Körpersprache, was sich auch in Richtung Vertrauen und Respekt bemerkbar macht.

Ein weiterer Nebeneffekt sind die Schmuseminuten in den Pausen. Die tun uns beiden bzw der Beziehung gut und kommen im Alltag oft zu kurz.

Außerdem schafft Fáni es immer, wenn ich genug Zeit und Leckerlis dabei habe, mich zum Abschluss zu überreden, ZL/Quatsch zu machen. Und nachdem er das Freilongieren nicht so wirklich mag, aber trotzdem willig mitmacht und sich für jedes Lob anstrengt, tue ich ihm gerne den Gefallen und er darf Kunststückchen zeigen, üben, ausbauen und neue lernen. Nichts Großartiges, lauter Kleinigkeiten, aber unschätzbar wertvoll für seine Motivation und die Ponyseele.


PS: Schönes Avatar! :P
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Gentle
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Beitrag von Gentle »

Wenn die Reithalle es zuläßt, spiele ich mit Sando auch frei. Da ich PNH mache, üben wir oft Comfort an der Schulter zu finden, Zirkel verkleinern und vergrößern, durch den Zirkel wechseln usw. Sando hat dabei sehr viel Spaß. Er tobt auch liebend gern mit dem Fußball durch die Gegend oder hüpft selbständig über irgendwelche rumliegenden Tonnen in der Halle.
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Comfort an der Schulter
Comfort an der Schulter
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Durch den Zirkel wechseln
Durch den Zirkel wechseln
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