Festglotzen

Infos und Fragen rund ums Thema "wie Pferde denken"...

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Medora
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Festglotzen

Beitrag von Medora »

Mich würde mal interessieren, was Ihr macht, wenn sich Euer Pferd festglotzt. Also wenn es z.B. im Gelände etwas Beängstigendes entdeckt und dann in diese typische Glotzstarre verfällt.

Lasst Ihr es gucken? Wenn ja, wie lange?
Versucht Ihr, es abzulenken bzw. da herauszuholen? Wenn ja wie?

Danke,
Medora
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Mara
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Beitrag von Mara »

Ich gucke meist kurz in die gleiche Richtung, um dann einfach weiterzugehen (beim spazieren gehen). Der Herr kommt dann eigentlich immer recht schnell mit, wenn ich ihm damit "sage" dass das was entdeckt hat absolut ungefährlich ist.

Beim reiten lass ich ihn auch kurz gucken. gucke dabei auch wie beim führen selber in die Richtung. Wenn ich ihn dann zum weitergehen auffordere, kommt er dieser Bitte meist nach.

Manchmal kommt es vor, dass er kurz darauf nochmal stehen bleibt und lieber noch mal guckt, ob es auch wirklich ungefährlich ist. Dann brauch ich eigentlich immer nur "Sancho, nu komm" zu sagen, dass er es endgültig einsieht, dass ihm nichts passiert. :wink:
Reiter, die ihre Pferde frei lassen, sind es, welche die Genüsse der Reitkunst zu empfinden vermögen.
(Nuno Oliveira)
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Ich mache es auch so wie Mara, lasse meist kurz schauen und dann fordere ich das Pferd zu gehen auf, was meist auch klappt.
Georgia lasse ich neue Dinge auch mal näher anschauen, d.h. ich gehe mit ihr dahin ( sofern das geht) und lasse sie daran schnuppern.

LG
Sheitana
LG
Sheitana
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Krümel 99
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Beitrag von Krümel 99 »

Also, ich lasse eigentlich nur kurz kucken, und fordere dann wieder auf bei der Sache zu bleiben.. Wenn ich das nicht früh genug mache riskiere ich das Krümel sich aufheizt und dann kommt er erstmal nicht wieder runter..

und seinem Chef kann man ja vertrauen, wenn der sagt, du brauchst dich nicht aufregen, da ist nix dann ist da auch nix :wink:

bei Juul war dieses Vorhaben allerdings nic ht so ganz leicht.. wenn der glotzte dann stand der erstmal.. ein klein wenig mit der gerte ermuntern hat dann Wunder bewirkt.. wobei er nicht der kerl ist der abdreht und sich aufspult, sondern eher den Fels in der Brandung spielt :roll: :D
LG von Nicole
lalala

Beitrag von lalala »

Die Maus darf einmal kurz glotzen und dann wird sie bestimmt aufgefordert weiterzugehen und ggf. auch weiterzuarbeiten. Wichtig ist, dass ich dabei selbstsicher bleibe und stur daran vorbei reite.

Grundsätzlich kennen unsere Pferde durch den Trubel auf dem Hof aber eigentlich viel, auf Turnieren sieht sie dann wieder andere Sachen und so schnell schockt sie einfach nichts mehr. Sie war aber auch nie ein Glotzer - hat dann lieber gleich aufm Absatz kehrt gemacht und die Flucht ergriffen,
Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

Ich lasse mein Pony dann auch erst mal in Ruhe - sogar am langen Zügel (da er sich sonst richtig rein steigert!) - glotzen.
Danach schicke ich ihn mit aufmunternden Worten und etwas Lachen weiter, dann ist die Welt meist für ihn in Ordnung. Wenn wirklich etwas Extremes sein sollte (sehr, sehr selten), steig ich ab und geh lächelnd voraus. Und dann geht er überall mit hin. Aber glotzen lasse ich ihn, wenn er erst mal alles gesehen hat und ich ihn bestimmt aber freundlich vorwärts schicke, geht er.
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Medora
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Beitrag von Medora »

Sehr interessant, Eure Antworten!

Ich habe es bei Aramis immer so gehalten, dass ich ihn auch habe gucken lassen. Dann sagte mir mal jemand, dass ich als "Chef" entscheiden muss, dass etwas ungefährlich ist, um dem Pferd Sicherheit zu geben. :roll:

Auf dem Spaziergang vor einigen Tagen glotze sich Anthony ja an den Kühen fest. Ich habe ihn auch erst gucken lassen, wollte dann aber weitergehen. Es war gar nicht so einfach, ihn aus seiner Starre zu bekommen, denn er interessierte sich eben nur für die Kühe, nicht für mich, mein Gertengewedel oder sonstwas. Er lief dann zwar einige Schritte, blieb dann aber wieder stehen, um weiterzuglotzen. Und da hatte ich schon überlegt, ob ich ihn nun einfach gucken lasse oder eben darauf bestehe, weiterzugehen.

Bei "nahen" Objekten ermuntere ich die Pferde auch immer, sich alles genau anzuschauen, aber bei allem, was weiter weg ist, riskiert man ja schon, dass sie sich da ein bissl reinsteigern...

Medora
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smilla
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Beitrag von smilla »

Ich habe bei Mogli festgestellt, dass gleich vorbeireiten besser funktioniert als erstmal gucken lassen (obwohl mir das eigentlich mehr zusagt).

Wenn ich die Möglichkeit habe mit dem unheimlichen Gegenstand zu arbeiten, darf er aber auch gucken, beschnuppern. Z.B eine Plane auf dem Reitplatz darf er erst anschauen, beschnuppern etc. und dann soll er ruhig aber zügig drüber.
Wenn ich die Möglichkeit nicht habe, z.B. weil der Weg im Wald eng ist und ich nicht die Ruhe oder den Platz wie auf dem Reitplatz habe, soll er einfach so zügig vorbei. Klappt meistens.
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Celine
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Beitrag von Celine »

Ich versuche eigentlich immer gleich, Detlev aus dieser Glotzstarre zu holen. Er lässt sich aber auch leicht überzeugen, wenn ich ihm signalisiere, dass es nichts Gefährliches ist. Wenn er nen guckigen Tag hat, glotzt er jede Blume am Wegesrand an, aber nur halbherzig, ich hab dann das Gefühl, dass er einfach nach Führung verlangt, dann ist er zufrieden. Wenn ich ihn jedes Mal glotzen lassen würde, kämen wir nicht weit.

Bei wirklich neuen oder unheimlichen Dingen, die ihn beunruhigen, lass ich ihn nach Möglichkeit nah rantreten und schnuppern, dann hört er auch auf zu glotzen.
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Melli
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Beitrag von Melli »

Ich betrachte das als einen Unentschlossenheitszustand des Pferdes, in dem es schwankt zwischen Flucht und Neugierde.

Ich will ein in möglichst jeder Situation neugieriges Pferd haben, das auf die Gefahr zu geht.
Darum darf Fannan so ziemlich alles näher untersuchen, mit Fuß und Maul begutachten, wenn möglich (bei Kühen natürlich eher schwierig).

Wenn ich nur kurz gucken lasse und dann bestimmt weiter gehe, kann das beim Pferd auch als "...schnell weg hier!" ankommen.
Ich möchte ein neugieriges, mutiges Pferd und eben keines, das zwar folgsam, aber im Grunde unsicher ist. Das beim weitergehen dann z.B. von der "Gefahr" weg in meine Richtung (am Boden) bzw. gegen meinen äußeren Schenkel drängelt.

Gemeinsam "fliehen" kann auch toll sein, ich hab das von Leslie Desmond gehört, dass sie gelegentlich auch mal einen Menschen mit seinem Pferd, das vor irgendwas "glotzt" ganz schnell von da wegrennen lässt (am Boden).
Das ist dann so etwas, wie wenn zwei befreundete Pferde auf der Weide sich gar schröcklich vor einem Fahrrad erschrecken und fu**end und ausgelassen über die Wiese spacken. Pferde mögen das, glaube ich auch, aber ich hab es noch nicht ausprobiert.


Das wichtigste ist, dass du "pro Pferd" bleibst. Wenn das Pferd sagt, es kann da im Moment ganz bestimmt nicht vorbei gehen, dann macht es meistens keinen Sinn, dann auf "und jetzt erst recht" zu schalten.

Dieses "Chef-Ding", was man dir da erzählt hat (der Chef bestimmt, was ungefährlich ist und was nicht), das ist zwar richtig, das setzt aber voraus, dass ich das nicht nur vorgebe zu sein, sondern vom Pferd auch tatsächlich als Chef angesehen werde.
Meine (in der Regel ja zunächst mal nur von mir vorausgesetzte) Chefstellung ausgerechnet in einer Situation, in der das Pferd unsicher ist, auf Teufel komm raus demonstrieren zu wollen, ist meist nicht hilfreich, es kann im schlimmsten Fall sogar den gegenteiligen Effekt haben.
Ob ich Chef bin, entscheide ja nicht ich (ich kann es beeinflussen, aber nicht entscheiden), sondern das Pferd.

Wenn dein Pferd sich dir vertrauensvoll anschließt, wunderbar, aber wenn nicht, dann arbeitet man besser erstmal an Partnerschaft/"Freundschaft", mit nur untergeordnetem Führungsgedanken.

Melli.
skywalker

Beitrag von skywalker »

Also ich hab dabei auch die "Chefsache" im Kopf. Ich glaube das stammt aus meiner Geitner-Lektüre, soweit ich mich erinnern kann, ist das quasi der Kernpunkt aus seinem Be-Strict. "Chef passt auf alles auf, Pferd passt nur auf Chef auf". Und auf jeden Fall niemals loben fürs Schrecken/Erstarren.

Eigentlich versuche ich schon immer, Pferdi möglichst schnell aus dem Schockzustand zu holen, u.U. auch mal durch wildes Wacheln mit dem Strick (meistens sag ich laut haaaaallloooo! Und wachle mit den ARmen vorm Gesicht herum). In dem Moment, wo ich merke, dass er mich auch wieder wahrnimmt, lobe ich ihn dafür und gehe weiter.
Ich glaube schon, dass was dran ist an der Cheftheorie. Denn wenn das Pferd stehenbleibt und dann auch ich, gebe ich ihm doch irgendwie recht dass dieses Etwas tatsächlich ein Grund ist, stehenzubleiben und es anzuglotzen und mich zu fürchten. Ich hing ja erst vor kurzem am Strick hinterm durchgehenden Pferd und denke eigentlich, dass ein grund war, dass ich ihn glotzen hab lassen ("huch, ein fremdes Pony hinterm Zaun, wo vorher keines war"). Das waren nur Sekunden, aber hätte ich seine Aufmerksamkeit schneller wieder geholt, wär es vielleicht nicht passiert... man merkte richtig, dass er überlegte was zu tun ist: fliehen oder anschnofeln. Ich blieb kurz mit ihm stehen und dachte noch, ach was ein Pony,das findet der nicht schrecklich. In der nächsten Sekunde lag ich im Gatsch und Pferd stürmte durchs Unterholz...

Also dieses Spiel mit "gemeinsam fliehen" find ich deshalb etwas gefährlich?!

Und wie immer ists sicher individuell, ob man generell ein mutigeres Pferd hat oder einen Schisser.
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Ich lasse Hrolfur normalerweise nicht lang schauen und gar nicht erst in so ne Starre verfallen, man merkt es ja meistens schon an den ersten Anzeichen, sonst steigert er sich da nur rein. Ich bin auch der Meinung, der Chef muß zu wissen, wo´s langgeht, und das Pferd muß folgen. Ich bin bemüht, meinem Pferd das jederzeit zu sagen, oder wenigsten so zu tun, als sei ich mir sicher 8). Wenn ich selbst abwarte, und ihn lasse, habe ich viel eher des Gefühl, ihn alleine und in Unsicherheit zu lassen, als wenn ich vielleicht manchmal zu grob reagiere. Ich spreche beruhigend mit ihm, sag ihm, daß das Monster überhaupt nicht gefährlich ist. Macht er Anstalten, stehen zu bleiben, dulde ich das gar nicht erst, sondern treibe ihn energisch vorwärts, mit Stimme oder auch mal energisch mit der Gerte. Wenn er dann vorbei ist, wird er natürlich ausgiebig gelobt. Ich stelle fest, daß solche Situationen seltener werden, wie wenn er mir mit der Zeit mehr vertraut. (Wobei Hrofur sowieso eher der ruhige, gelassene Typ ist, aber manchmal stellt er halt doch die Ohren :wink:) Manchmal lasse ich ihn auch ganz nah herangehen zum Schauen, aber normalerweise nicht, wenn ich draufsitze, sondern eher beim Spazierengehen, aber auch da dulde ich kein Verfallen in Glotzstarre. LG Abeja
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Medora
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Beitrag von Medora »

Melli hat geschrieben:Meine (in der Regel ja zunächst mal nur von mir vorausgesetzte) Chefstellung ausgerechnet in einer Situation, in der das Pferd unsicher ist, auf Teufel komm raus demonstrieren zu wollen, ist meist nicht hilfreich, es kann im schlimmsten Fall sogar den gegenteiligen Effekt haben. Ob ich Chef bin, entscheide ja nicht ich (ich kann es beeinflussen, aber nicht entscheiden), sondern das Pferd.
Diesen Gedanken finde ich sehr richtig und wichtig. Und gerade wenn man eher ein selbstbewusstes Pferd hat, sorgt das unter Umständen in einer (für ihn persönlich) extremen Situation eben doch für sich selbst, so gut auch sonst alles Mögliche geklärt sein kann.

Die Frage ist halt, ob man wirklich so sehr "Chef" sein kann, dass es in allen Fällen reicht... - und ob man es dann nicht eher schlimmer macht, wenn man einen auf "Chef" macht, obwohl es das Pferd dann eben nicht so sieht.

Heute auf dem Ausritt kamen uns z.B. im Gegenlicht eine Joggerin und ein Hund entgegen. Aramis ist nun wirklich kein ängstliches Pferd, aber er konnte nicht erkennen, was das war und erstarrte zur Salzsäule. Ich war ruhig, weil ich ja wusste, dass das nichts Schlimmes ist, spürte aber genau, dass er überlegte, nach links auf einem Feldweg durchzustarten, da half auch all mein Beteuern nicht. Hier hätte ein "Durchgreifen" ganz sicher nur das Durchstarten ausgelöst. Erst als ich die Frau dann laut grüßte und sie zurückgrüßte, war alles wieder ok.

Mein Ziel ist, zu erreichen, dass die Pferde nicht einfach nur automatisch panisch werden, sondern sich eben auch mit gruseligen Sachen auseinandersetzen. Und ich denke, das dass dann aber eben auch ein Guckenlassen voraussetzt (bis zu einem gewissen Grad), nicht wahr?

Na, mal schauen, wie sich das mit Anthony weiterentwickelt. Auch er ist keine überängstliche Pferdenatur.

Medora
Wolke

Beitrag von Wolke »

Medora hat geschrieben:
Melli hat geschrieben:Meine (in der Regel ja zunächst mal nur von mir vorausgesetzte) Chefstellung ausgerechnet in einer Situation, in der das Pferd unsicher ist, auf Teufel komm raus demonstrieren zu wollen, ist meist nicht hilfreich, es kann im schlimmsten Fall sogar den gegenteiligen Effekt haben. Ob ich Chef bin, entscheide ja nicht ich (ich kann es beeinflussen, aber nicht entscheiden), sondern das Pferd.
Diesen Gedanken finde ich sehr richtig und wichtig. Und gerade wenn man eher ein selbstbewusstes Pferd hat, sorgt das unter Umständen in einer (für ihn persönlich) extremen Situation eben doch für sich selbst, so gut auch sonst alles Mögliche geklärt sein kann.

Die Frage ist halt, ob man wirklich so sehr "Chef" sein kann, dass es in allen Fällen reicht... - und ob man es dann nicht eher schlimmer macht, wenn man einen auf "Chef" macht, obwohl es das Pferd dann eben nicht so sieht.
Sehe ich auch so. Ich weiss, dass sich mich mein Pferd wenns drauf ankommt, lieber auf sich selbst verlässt. Da kann ich mich noch so sehr als Chef aufspielen - ich habe schlichtweg keine Chance, weil dieses Pferd leider weiss, dass es stärker ist als ich.
"Chef passt auf alles auf, Pferd passt nur auf Chef auf"
Klingt zwar nett, aber in der Realität schauts halt leider nicht immer so aus. Ich denke, das muss man - zumindest bei gewissen Pferden - schon im Hinterkopf behalten.

Wenn ich merke, dass Linda was gesehen hat, gucke ich kurz in dieselbe Richtung und gehe dann weiter, fordere sie wenn nötig mit der Stimme und allenfalls Gerte-wackeln auf, mitzukommen. Hat sie sich allerdings so richtig festegeglotzt und schon alle Viere in den Boden gerammt, lass ich sie erstmal am leicht durchhängenden Strick stehen und versuche dann, sie zum Kopfsenken zu bringen und weiterzugehen. Wollte ich sie gleich zu Anfang zum Weitergehen zwingen, müsste ich damit rechnen, dass sie rückwärtsrennt oder kehrt macht. Man merkts dem Pferd ja in der Regel an, ob es beim Festglotzen zum Fels oder zur Kanonenkugel wird, und daran mach ich fest, ob ich lieber abwarte oder mich durchsetze.

Wann immer ich dem Pferd die Sache zeigen kann, tue ich das. Auch ich möchte ein neugieriges Pferd, das auf die Dinge zugeht, die seine Aufmerksamkeit erregen.
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Celine
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Beitrag von Celine »

Hm. Ist schon eine spannende Sache.
Detlev ist nun ein sehr braves Pferd, und auch nicht wirklich leicht aus der Ruhe zu bringen. Aber er hat leider in jungen Jahren nur Halle und Stall gekannt, zumindest keine Ausritte. Entsprechend musste ich ihn da langsam dran gewöhnen.
Wälder findet er nach wie vor gruselig. Ein Pferd gehört nicht in den Wald, das ist seine Meinung. Wenn wir dann durch den Wald galoppieren, stiert er manchmal ins Unterholz. Da er zu Vollbremsungen neigt, wenn ihn was gruselt, versuch ich das zu unterbinden, die andere Variante wäre, im Wald nur Schritt zu gehen. Denn Vollbremsungen oder noch besser "spins" im Galopp sind nicht sehr prickelnd.
Da hilft es tatsächlich, wenn ich rechtzeitig sein Zögern bemerke und ein überzeugendes "Nein, nein" sage. Das hält ihn davon ab, zu Bremsen oder zur Seite oder irgendwo anders hinzuspringen. Also meint er einerseits schon, aufpassen zu müssen, glaubt mir andererseits aber auch, wenn ich ihm signalisiere, dass kein Grund zur Panik besteht.
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