Handwechsel an der Longe - ein Problem!

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Weißnase

Handwechsel an der Longe - ein Problem!

Beitrag von Weißnase »

Hallo Ihr!

Ich habe ein Problem beim Longieren und komme nicht weiter! Vielleicht habt Ihr Tipps.

Wie im Titel schon erwähnt bekomme ich die Hand beim Longieren nicht gewechselt. Ich versuche es jetzt schon wie Hinrichs es bei jungen Pferden beschreibt. Anhalten - stehen lassen - hingehn- wenden - rauslassen....
Aber mein Pferd wendet sich mir immer zu. Ich habe Probleme ihn "von mir weg" zu bekommen. Er dreht sich mir zu, geht sogar eher Rückwärts als auf dem Zirkel weg von mir.
Das passiert vorwiegend vom Wechsel von der "guten "auf die "schlechte" Hand.


Gut - dachte ich, fängst Du halt gaaaanz von vorne an. Habe heute einen normalen Strick am Kappzaum befestigt und Halten geübt, also stehen bleiben und ich laufe re und li bis zur Kruppe - klappt! OK, dann Longe ran und: Ich habe ihn überhaupt nicht von mir weg bekommen!!!

Dazu muss ich sagen, dass ihm an der Hand sehr viel beigebracht wurde, er also eher übereifrig ist. Er möchte dann schon mal Spanischen Schritt oder Steigen (Levade möchte ich es nicht nennen) einbauen, was ich natürlich unterbinde, aber darauf vorbereitet sein muss.

Im Round Pen klappt es dahingehend, dass er an der Bande in der Bewegung wendet. Dort bin ich beweglicher und muss nicht auf die Longenführung aufpassen.

Habt Ihr eine Idee? Was mache ich falsch? Ich fange auch gerne bei Adam und Eva an.... :(

PS: Wenn er läuft, läuft er - dank der vielen Tipps mit dem Kappzaum usw. - sehr schön vorwärts/abwärts und tritt super unter. :D
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Melli
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Beitrag von Melli »

Mal aufdrösel:
Ein Handwechsel besteht aus dem hereinkommen und dem heraussenden.

Ich persönlich würde immer erstmal beides separat und isoliert einüben und dann zusammenbauen.

Das Heraussenden wiederum besteht aus "Schulter von mir weg" und "vorwärts" und "bitte im Kreis um mich herum".
Diese drei Punkte würde ich wiederum einzeln üben und dann zusammenbauen.

1. "Schulter von mir weg" übe ich zuerst im Stand, dann in der Bewegung. D.h. ich fange an mit einer Vorhandverschiebung um die Hinterhand, die Hinterhand sollte dabei nicht mitlaufen, sondern möglichst stehen bleiben (mir ist es sehr wichtig, VH und HH jeweils klar isoliert ansprechen zu können).
Ich fange an direkt neben dem Pferd stehend und vergrößere, wenn das gut klappt, allmählich die Entfernung.

2. "Vorwärts" naja klingt simpel, aber wenn du schreibst, dass dein Pferd rückwärts ausweicht, sitzt das Vorwärts offenbar nicht sicher.
Ich übe das zunächst nicht an der Longe, sondern mit Halfter/Seil, ganz einfache Basics (Gas und Bremse), antreten und anhalten und wieder antreten und rückwärts aus allen erdenklichen Führpositionen (vor dem PFerd, auf Schulter-Sattel- und Kruppe-Höhe, hinter dem Pferd) und aus zunehmenden Entfernungen.
Wichtig ist z.B., dass ich mit der Führhand (und mit meinem ganzen Körper) dem Pferd quasi "die Tür aufmache" (hilfreich gerade am Anfang: mit der Führhand mit ausgestrecktem Arm --> dann öffnet sich die Schulter- in die Richtung zeigen, in die das Pferd soll) und es nicht mit der Schulter blockiere.

3. "im Kreis" schreib ich nur der Vollständigkeit wegen; wenn man eine Longe am Pferd hängen hat, ergibt sich das meist von selbst, aber wenn man ein Pferd z.B. frei kreiseln will, muss man auch daran arbeiten (also daran, dass das Pferd nicht geradeaus von mir weg läuft, sondern bei mir bleibt, mein "draw").


Wenn man jede Aufgabe in Einzelteile "zerlegt", dann kommt man meist selbst sehr schnell darauf, welcher Teil "kaputt" ist und woran man gezielt arbeiten sollte.


Was mich wundert:
du schreibst, am Strick klappte alles, und an der Longe klebte er dann doch wieder an dir. Was genau hast du da anders gemacht?
Bei mir geht eines ins andere über, meine Signale sind immer gleich und damit berechenbar, und ob ich nun ein 4m oder 7m oder 14m-Seil/Longe/... am Pferd hängen habe, ist dann völlig egal, weil ich die Entfernung zum Pferd stufenlos variieren kann, d.h. habe ich 14m Seil in der Hand, fange ich dennoch mit 4m Abstand an, vergrößere die Entfernung und wenn etwas nicht klappt, verkleinere ich den Abstand zum Pferd, wenn es sinnvoll erscheint, wieder.

Grüße
Melli.
Weißnase

Beitrag von Weißnase »

Hallo Melli,

erst mal VIELEN DANK! Wird ausprobiert!

Am Strick klappt das "von mir weg" auch nicht. Ich habe am Strick nur das Stehen und um ihn rum laufen geübt, damit ich überhaupt mal auf die rechte Seite Höhe Sattellage komme. Als das funktionierte hab ich die Longe ran gemacht, um dann auch gleich zu longieren.

Das "Vorwärts" mit Anhalten - Rückwärts usw. übe ich oft (auch nach dem Reiten, beim Holen von der Koppel) und es klappt gut.
Das Problem ist offensichtlich das "Vorwärts - von mir weg und um mich rum" und das abrufbar.

Als ich gestern das Pferd nun gar nicht auf den Zirkel bekommen habe, hab ich das Führen auf Abstand (Pferd auf demHufschlag, ich ca 1.5 m nebenher) geübt. Das ging nach etwas üben, muss aber sehr auf meine Stellung achtgeben um ihn nicht zu bremsen. Dabei habe ich bemerkt, wenn ich stehen bleibe und ihn in einer Volte um mich rum schicken möchte (was ja dem auf den Zirkle herauslassen sehr ähnlich ist), ist das bereits kompliziert, weil er tendenziell stehen bleibt und sich mir wieder zuwenden möchte.

Ich schätze, Punkt 3 wird mein Problem.

Wenn ich heute so drüber nachdenke erscheint mir das alles auch ganz klar durchführbar. Aber dann am Pferd, wenn die Probleme auftreten...
Deshalb ist es für mich auch ganz wichtig das gleich nach der Arbeit am Pferd zu beschreiben.
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Newton
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Beitrag von Newton »

Bitte nicht lachen, aber ich habs geclickert, weil mir nichts besseres einfiel :oops:
Ich hatte genau das gleiche Problem wie du. Das Pony klebte förmlich an mir. Ich habe dann geübt, dass er meinem Fingerzeig folgt. Sprich ich habe in die Richtung gezeigt, in die er gehen soll. Erst hat mir gereicht, dass er dahin geguckt hat ("Was macht Frauchen da mit dem Finger?") - CLICK. Später dann einen Schritt in die Richtige Richtung, dann 2, dann 3, irgendwann auch mal eine Runde außen rum. Diese Aktion hat gar nicht allzu lange gedauert (bei unserer 2. Übungseinheit auf diese Weise hatte er das eigentlich schon komplett verinnerlicht). Die Sache klappt dadurch nicht nur zuverlässig, sondern auch ohne Wiederwilligkeit seitens des Ponys. Danach habe ich den Clicker fürs Longieren übrigens nie wieder benutzt (es ging mir ja nur darum, dass er versteht, was ich von ihm will und das hat so wirklich hervorragend geklappt).

LG,
Nicole
LG, Nicole und der Zauberer von Oz
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kiki
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Beitrag von kiki »

Oh wie lange habe ich daran geübt. :roll: :lol:

Meistens ist eine Seite schwieriger, Prinz hat sich auf der linken Hand auf seiner Inneren Schulter festgehalten und ist dadurch natürlich auf der Seite auch immer wieder in den Kreis gekommen ( oder garnicht er raus ). :roll:

Diese von einem weg, ist ja mit der Körpersprache und der Gerte als Hilfe auf die Schulter.
Nun muß man aber den Kopf etwas zu einem drehen und dann gleichzeitig die Hilfe auf die Schulter geben, im Notfall auch energisch, und dann sofort die Longe ablassen, das aber bei stetiger/gleichzeitiger leichter Verbindung und Innenstellung des Kopfes. Nicht einfach. :oops:
Alleine bis ich das für mich paradoxe Kopf zu mir hin....Pferd/Schulter von mir weg... kapiert hatte. :roll:

Ein bißchen ist es auch eine Respektfrage, so bald du etwas energischer mit deiner Körpersprache auf die Schulter des Pferdes zugehst, sollte es automatisch weichen. Was du ja im Roundpen ( freiarbeit ) erstmal üben kannst, wie es bei mir in der Freiarbeit klappte, habe ich es auch an der Longe geschafft.
Und dadurch kann ich ihn auch an der Longe wenden lassen, du mußt bei der Freiarbeit natürlich dann darauf achten, daß er von Anfang an lernt sich in die richtige Richtung zu drehen. :twisted:
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Melli
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Beitrag von Melli »

Weißnase
Du schreibst, du bleibst stehen, Pferd bleibt stehen und will sich dir zuwenden.
Analysier das mal genauer, was passiert dabei? Bitte ganz genau beobachten!

Das Pferd geht vorher parallel zu deinen Schultern (hoffe ich).
Du bleibst stehen.
Weicht die Hinterhand dann nach außen?
Kommt die Schulter zu dir rein?

Wenn dem so ist, dann ist es die Schulter, an der du arbeiten musst.


Letztlich:
warum machst du es dir so schwer, lange Seite geradeaus und dann gleich eine Volte?
Geh doch einfach mal quer durch die Bahn mit vielen kleinen angedeuteten Wendungen.
Es gibt ja nicht nur "geradeaus" und "Kreis", sondern man kann auch für nur einen Schritt abwenden, später für zwei, für drei...und das flüssig, bis man einen ganzen Kreis ebenso flüssig und ohne Missverständnisse zusammenbekommt.

Mach es euch beiden leicht!
Versuch, fließende Übergänge hinzubekommen zwischen Geraden und Kurven sowie zwischen den verschiedenen Seillängen (also 1,5m-Führstrick und 8m-Longe).

Melli.
horsman
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Beitrag von horsman »

Bei solchen/jungen Pferden kann man auch eine zweite Person das Pferd nach dem Wechsel mit einem Strick außen anführen lassen. Den Strick aber nicht festmachen, sondern nur durchziehen, damit er im Fall, dass das Pferd spontan los rennt ggf. loslassen und druchgleiten lassen kann.

Nach ein paar mal anführen klappt es dann vielleicht auch allein.
Meist wollen die Pferde nicht rechts rum gehen.
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Melli
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Beitrag von Melli »

Naja, ich hab den Anspruch, meinem Pferd auch alleine vermitteln zu können, was ich gerne von ihm möchte. Jede Aufgabe lässt sich in Einzelteile zerlegen, die einfach genug sind, dass ich niemanden von außen brauche.

Für mich ist eine zweite Person immer nur eine Notlösung, weil ich damit nicht lerne, wo der Knoten ist und warum und wie ich ihn löse.

Am Beispiel Handwechsel, ich will mein Pferd nicht auf eine Yin-Yang-Kurve durch den Zirkel "abrichten" (auch wenn man das sicher machen kann), sondern ich will, dass es mich "lesen" kann, meine Körpersprache, meine Signale.
Ich will es auch nicht auf falsche Körpersprache abstumpfen, indem ich es z.B. weiter führen lasse, obwohl vielleicht meine Schulter sagt "anhalten".

Gerade ein Handwechsel ist im Grunde so eine simple Sache, dass man da eigentlich keine Hilfe von außen brauchen darf 8)
horsman
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Beitrag von horsman »

dein Ehrgeiz in allen Ehren, aber wenn du mit der Peitschenhilfe nicht hinter das Pferd kommst, kannst du das Pferd nicht voran treiben. Da ist man dann ziemlich machtlos. Mit der Longierpeitsche kann man dann nichts ausrichten, außer dass das Pferd noch mehr rückwärts geht, oder steigt.
Manchmal ist besser einem Kampf auszuweichen.
Oft ist das Problem ja nach ein paar mal anführen erledigt, weil das Pferd verstanden hat, dass es auch anders rum laufen kann und laufen soll.
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Melli
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Beitrag von Melli »

horsemän

nö, ich bin überhaupt nicht machtlos :wink:
Ich arbeite nichtmal mit Longierpeitsche. Ich hab eine lange Touchiergerte, aber meist arbeite ich nur mit einem kleinen Stecken, der vielleicht 1m plus Schlag misst.

Wie gesagt, wenn man eine Aufgabe in kleine Teile zerlegt, dass das Pferd sie _verstehen_ kann, dann brauche ich später auch auf größere Entfernung nur meine Körpersprache, dann kann ich auch Handwechsel in einer 20x40 Bahn ganz ohne Longe bekommen.

Und kämpfen musste ich dafür nie.
Das ist alles eine Frage der Herangehensweise, ich lege eben Wert auf Basics, die müssen 100prozentig sitzen.

Schulterkontrolle
Hinterhandkontrolle
vorwärts
anhalten
wegschicken
zu mir holen

das ist das ABC, und daraus einen Handwechsel zu bauen ist dann wirklich kein Kunststück mehr.
horsman
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Beitrag von horsman »

ok, mit diesen Techniken kenn ich mich nicht aus.

Aus Erfahrung von meiner Arbeit weiß ich aber, dass manche Pferde Longierpeitschen, mit denen man nicht ans Pferd kommt, weil sie zu kurz sind, irgendwann nicht mehr Ernst nehmen und sich davon nicht mehr beeindrucken lassen. Dass hat nichts damit zu tun, dass ich nun ständig oder gar feste mit dem Peitschenschlag am Pferd bin, sondern wohl eher damit, dass ein Pferd auch lernt. Und wenn es sich dann um einen eher kalten, abgebrühten Charakter handelt (z.B. tendenziell Hafi, oder Friese) dann zeigen sie einem schnell die kalte Schulter.

Und wir hatten auch mal so einen Kandidaten zum Anreiten da (recht freches Warmblut), der ging rechts rum von der Longe überhaupt nicht los. Stellte sich immer frontal zum Longenführer und fing dann an zu steigen. Der hätte einen auch über den Haufen gerannt, so respektlos war der (denke, falsche Aufzucht als Jungpferd). Ehrlich gesagt, ich denke bei dem hätte ein fester und gezielter Peitschenschlag auf die innere Schulter m.E. das richtige bewirkt. Dazu muss man aber sehr gut zielen können, was ich mir nicht zutraue. Den Kampf habe ich dadurch vermieden, dass ihn die ersten 2-3 Wochen außen jemand angeführt hatte. Danach ging es auch ohne anführen.

Mag sein, dass es da auch noch andere alternative Verfahren gibt (Clicker, MR, PP usw.), davon kenn ich aber nix.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

horsmän hat geschrieben:Und wenn es sich dann um einen eher kalten, abgebrühten Charakter handelt (z.B. tendenziell Hafi, oder Friese) dann zeigen sie einem schnell die kalte Schulter.
Da kann ich horsmän nur recht geben. Trotzdem mein Friese recht fein ausgebildet wird, braucht es auch mal einen Treffer. Ich habe eine Longierpeitsche aus dem Voltibedarf in Gebrauch. Also etwas 2 m lang und drei Meter Schlag. Es ist eine gewisse Gewöhnung, aber absolut nützlich.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
skywalker

Beitrag von skywalker »

Ich misch mich auch mal ein, obwohl ich mich eher auch zu den Ahnungslosen zähle :oops: .
Gut - dachte ich, fängst Du halt gaaaanz von vorne an. Habe heute einen normalen Strick am Kappzaum befestigt und Halten geübt, also stehen bleiben und ich laufe re und li bis zur Kruppe - klappt! OK, dann Longe ran und: Ich habe ihn überhaupt nicht von mir weg bekommen!!!
Den Absatz hab ich nicht verstanden :oops: . Was machst du an der Kruppe dann? Wenn du die wegweichen lässt, ist es doch logisch, dass er sich dann mit dem Kopf dir zuwendet? Ich hab genau das einmal mit einem anderen Pferd machen wollen - war auch viel zu weit hinten, der wich einfach immer nur mit dem Hintern aus und wandte sich mir zu - worauf mein Freund mit Kennerblick kommentierte: Dieses Pferd longiert dich aber sehr schön! :shocked:

Ich hatte auch Probleme, meinen von mir wegzukriegen. Wir haben mit Trainer mehr oder weniger mit PP-Methode gearbeitet. Ausgehend davon, dass das Pferd sagen wir linke Hand geht - anhalten lassen. Dann Kruppe hinausschicken und Kopf hereinholen (quasi eine halbe Hinterhandwendung, bis er einen anschaut). Sollte Pferdi dabei auf einen zu herein kommen (und man das nicht möchte - ich mache beides) - rückwärts schicken, bis man etwas Abstand gewonnen hat. DAnn mit der neuen Longenhand (d.h. der rechten) die Richtung weisen und mit Gerte/STicke oder wasauchimmer die Schulter rausschicken (d.h. die angefangene Hinterhandwendung vollenden).
Was mein größter Fehler war, war dass ich ihn immer zu nahe herkommen ließ - deshalb zuerst mal ein paar Schritte rückwärts, um "Luft" zu bekommen.
Zum Schulter rausschicken wird bei mir zuerst Stick gehoben, dann gewachelt, dann das Seil vom STick geschwungen und spätestens wenn das nix bewirkt klatschts auch mal an der Schulter. Bei meinem Rüpel musste ich auch (und muss manchmal noch immer) hie und da heftiger werden ... mittlerweile geht es aber auch ganz gut ganz ohne Stick, nur mit Richtung weisen.
Weißnase

Beitrag von Weißnase »

skywalker hat geschrieben:Ich misch mich auch mal ein, obwohl ich mich eher auch zu den Ahnungslosen zähle :oops: .
Gut - dachte ich, fängst Du halt gaaaanz von vorne an. Habe heute einen normalen Strick am Kappzaum befestigt und Halten geübt, also stehen bleiben und ich laufe re und li bis zur Kruppe - klappt! OK, dann Longe ran und: Ich habe ihn überhaupt nicht von mir weg bekommen!!!
Den Absatz hab ich nicht verstanden :oops: . Was machst du an der Kruppe dann? Wenn du die wegweichen lässt, ist es doch logisch, dass er sich dann mit dem Kopf dir zuwendet?
Dabei habe ich nur das pure ""Steh" - und ich lauf auch mal auf deiner re Seite lang", weil ich davor tw. gar nicht die Chance hatte irgendwie hinter seine Schulter zu kommen. Habe dabei nichts gamacht als ihn still stehen gelassen - was ich schon einen Fortschritt nannte...


@ Alle: VIELEN DANK! Ich werde mir das alles genau anschauen und schauen, was passt. Das "Teilen" der Schritte gefällt mir. An eine 2. Person hab ich allerdings auch schon gedacht :oops: Ich denke ich muss probieren was am besten geht.

Das Blödeste ist wohl, am Pferd zu stehen, dass dich erwartungsvoll anschaut und Du ihm einfach nicht vermitteln kannst was Du möchtest. (Und irgendwann natürlich auch nicht mehr die nötige Souveränität ausstrahlst.)

Ausprobieren tu ich das aber am WE. Unter der Woche ist abends die Halle doch recht voll UND WIR BARUCHEN PLAAAAAAATZ :wink:
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Newton
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Beitrag von Newton »

Weißnase hat geschrieben:Das Blödeste ist wohl, am Pferd zu stehen, dass dich erwartungsvoll anschaut und Du ihm einfach nicht vermitteln kannst was Du möchtest. (Und irgendwann natürlich auch nicht mehr die nötige Souveränität ausstrahlst.)
DAS war auch genau mein Problem. Außerdem habe ich ein Pferd, das gerne in meiner Nähe ist und gerne mit mir zusammenarbeitet. Und das wollte ich ja auch nicht unbedingt ändern. Nur ist beim Longieren halt zwingend ein gewisser Abstand erforderlich :wink:
Ich hab ihm auch zu Anfang als es nicht klappte mit dem Weggehen sehr (!) deutlich mit der Longierpeitsche klar gemacht, dass er gehen soll. Das hatte 1. zum Erfolg, dass Herr Pferd sich tierisch geärgert und in der Regel das Hinterteil einfach nur schneller nach außen gedreht hat und 2. wenn er von mir weg ging (auch mit Hilfsperson) die Sache mit der Longe für ihn einfach nur doof war :( Das war natürlich nicht der Sinn der Sache. Frei nach Jean Donaldson ("Hunde sind anders") und Karen Pryor ("Positiv verstärken, sanft erziehen") hab ich dann beschlossen, alles in gaaaanz kleine Schritte aufzuteilen und Gewünschtes zu belohnen und nicht gewünschtes zu ignorieren, denn eigentlich machte mein Pferd ja gerne mit - nur halt nicht beim Longieren. Wie gesagt, ganz zu Anfang reichte es mir, wenn Pferd in die gewünschte Richtung guckte. Der Zeitaufwand war wirklich sehr gering, ich habe da nicht ewig rumgestanden und das Pferd von mir weggucken lassen :roll: Nach ungefähr 5 Minuten dackelte der Herr schon seine ersten Runden. Nach der zweiten Übungseinheit hatte er das Prinzip verstanden (und dass er versteht, was ich will, find ich halt wichtig) und ich konnte meine Weichei-Wattebäuschen-Clickerei wieder lassen. Das beste an der Sache ist, dass er sich eben NICHT geärgert hat, sondern die Sache verstanden hat und der Longiererei seitdem auch nicht mehr so abgeneigt ist.
DAS bezieht sich natürlich nur auf mein nettes, freundliches, dem Menschen sehr zugeneigtes Hotti!!! In dem Moment, wo es mir auf den Leib rückt oder Schlimmeres (Ansteigen :shock: ) würde ich mich ganz ehrlich auch mit allen Mitteln zur Wehr setzen. Unser Haffi hat das mit dem Steigen ganz zu Anfang auch einmal gemacht - danach nie wieder :roll: ....
Es gibt Dinge, die gehen einfach nicht - finde ich...

LG und viel Erfolg (berichte mal, wie du es gemacht hast!), Nicole mit dem Weißnasen-Oz
LG, Nicole und der Zauberer von Oz
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