Ab wann was mit jungen Pferden tun?

Infos und Fragen rund ums Thema "wie Pferde denken"...

Moderatoren: Janina, dshengis

Carmen
User
Beiträge: 877
Registriert: Mi, 03. Okt 2007 19:04
Wohnort: OHV
Kontaktdaten:

Beitrag von Carmen »

Richtig arbeiten würde ich mit einem Pferd erst frühestens mit 4 Jahren. Meinen Wallach habe ich mit knapp 4 angeritten. Jetzt würde ich das später, also erst mit 5 Jahren machen. Da erst ist die letzte Wachstumsfuge geschlossen.

Grundsätzlich würde ich jetzt so vorgehen, dass das Pferd erst Seitengänge an der Hand beherrschen muss, ehe ich mich zum ersten Mal draufsetze.
Und dann erst Seitengänge in Schritt u Trab unterm Sattel, ehe ich mit Galopp anfange.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
Benutzeravatar
Newton
User
Beiträge: 683
Registriert: Sa, 15. Sep 2007 08:48
Wohnort: Anrath

Beitrag von Newton »

Carmen hat geschrieben:Jetzt würde ich das später, also erst mit 5 Jahren machen. Da erst ist die letzte Wachstumsfuge geschlossen.
Ist das nicht sogar erst mit 7 Jahren? (kann aber sein, dass ich da falsch liege - also wenns jemand weiß???)
Carmen hat geschrieben:Und dann erst Seitengänge in Schritt u Trab unterm Sattel, ehe ich mit Galopp anfange.
Genau das habe ich mit meinem Haffi gemacht und würde es nie wieder tun. Galopp war für ihn dadurch immer etwas Außergewöhnliches und Aufregendes (und er hat es gehasst!). Bei meinem Camargue habe ich jetzt den Galopp relativ von Anfang an ins Programm aufgenommen. Natürlich nur auf großen Linien und auch nicht lange am Stück, aber es ist jetzt schon eine normale Sache, die zu keinen Irritationen oder Wiederständen beim Pony führt...

LG, Nicole
LG, Nicole und der Zauberer von Oz
Benutzeravatar
Maja
User
Beiträge: 55
Registriert: Di, 06. Nov 2007 10:59
Wohnort: Vogtland/Sachsen

Beitrag von Maja »

Puh, ist ein sensibles Thema.

Gleich zu Beginn: Mein 1,5 Jahre altes Araberstütchen hat keine Fohlengesellschaft. Sie wächst in einer kleinen Stutenherde auf. Sie ist recht selbstbewußt, da sie sich gegenüber den Großen durchsetzten muß. und das klappt gut.

ABER:
Wenn ich sehe, wie in vielen Fällen die Fohlen aufwachsen, wird mir übel.

Ich lege wert auf regelmäßige Entwurmung. Verwurmung im Fohlenalter verursacht Schäden ein Leben lang. Viele Koliken im späteren Leben haben ihre Ursache in einer Verwurmung im Fohlenalter.

Ich lege Wert auf Bewegung auf großen Koppel. Jeden Tag. Auch im Winter. Auch wenn dadurch die Wiese schaden nimmt. Wieviele Fohlen stehen bei schlechtem Wetter in einer Box? Ich kenne einige!

Ich lege Wert auf die notwendigen Impfungen.

Ich lege Wert auf entsprechende Fütterung. Viel gutes Heu, etwas Hafer+Mineralstoffe.

Ich lege Wert auf Licht und Luft, auf Stalltemperaturen, die den normalen Schwankungen unterliegen. Die kleine verbringt die Nacht in einer lufigen Außenbox, deren Oberlicht auch bei -15° offen ist.

Und das Wichtigste: Ich lege Wert auf regelmäßige, fachkundige Hufpflege. Die allermeisten Fohlen kommen mit perfekten Hüfchen auf die Welt. Warum haben dann so viiiele Pferde so schlechte, schiefe, unregelmäßige Hufe? Weil es nur selten gelingt, die perfekten Hüfchen perfekt zu erhalten. Hufpflege kostet Geld. Es ist nicht damit getan, dass alle 1/2 Jahre der Schmied mit der großen Klauenschere kommt, und die Dinger wieder gerade scheidet. Monatliche Kontrollen mit minimalen Korrekturen sind angesagt.

Gesunde Hufe brauchen auch Bewegung auf unterschiedlichen Böden. Nicht nur weiche Wiese sondern auch harte Böden. Deswegen gehe ich schon mit Absetztern spazieren. Auf Asphaltböden. Hufgesundheit verspricht Beingesundheit. Und gesunde Hufe und gesunde Beine braucht mein Araber sein Leben lang.

Meine Pferde müssen von Anfang an recht gut und konsequent erzogen sein. Das geht nur mit Führtraining. Wir müssen täglich über eine vielbefahrene Bundesstraße. Dort sind dann riesige Koppeln.

So. Das wars aus meiner Sicht.
Diese ganzen "Ich lege Wert"-Dinge kann ich nur zu Hause realisieren. Da ich keinen Stall kenne, wo alles paßt.


LG Maja
Benutzeravatar
Medora
User
Beiträge: 3278
Registriert: So, 24. Sep 2006 16:44
Wohnort: Niedersachsen
Kontaktdaten:

Beitrag von Medora »

Hui, Maja,

Deine Zeilen machen mich sehr nachdenklich. Du wirfst da eine ganze Reihe von Punkten auf, die mir klarmachen, dass meine (ganz persönliche) Idealvorstellung der ersten Fohlenjahre a) vielleicht etwas naiv und b) auch wahrscheinlich gar nicht wirklich möglich ist, jedenfalls in vielen Fällen nicht.

Woran ich denke, können wahrscheinlich wirklich nur sehr idealistische Züchter bieten, bei denen die Zucht mehr Hobby als Lebensgrundlage ist. :roll:

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Anthony vieles von Deinen Punkten in seinen frühen Jahren nicht hatte...

Das mit den Fohlen in der Box kenne ich leider auch hautnah. Da klingt das, was Du bietest, schon wirklich toll. Fohlengesellschaft wäre jedoch für mich immer noch ein Muss - ich glaube, dass nur Fohlen untereinander durch das Spiel Muskeln, Sehnen etc. altersgerecht trainieren können, von der Psyche mal abgesehen, für die ich Spielgefährten auch ganz wichtig finde.

Medora
kallisto
User
Beiträge: 2960
Registriert: So, 24. Sep 2006 19:46
Wohnort: Deutschland

Beitrag von kallisto »

@ Maja: Zustimm! Wollen wir unsere Threads nicht zusammen fassen :) Wobei Stutfohlen ein wesentlich anderes Sozialleben als Hengstfohlen führen. Für sie sind ältere Stuten besonders wichtig, weil sie sehr viel von ihnen lernen. Weniger wie Hengste durch Spielen oder Rangeleien durch gleichaltrige ähnlich der Junggesellenherde. Finde Die Haltung Deines Stütchens sozialmäßig ok, auch wenn es für rangniedrige ein Gleichaltrige leichter machen würde. Die natürliche Herde macht es auch nicht anders.

Und ich stimme Dir voll und ganz zu, dass ich bisher keinen Betrieb kennengelernt habe, der seine Aufzucht so gewissenhaft betreibt. Geht finanziell auch gar nicht. War für mich ein Grund die Pferde jung zu kaufen und es zumindestens zu kontrollieren und den Rest selbst zu erledigen. Eben gerade was die zusätzliche Bewegung anbetrifft, die ich von keinem Stallbesitzer verlangen kann. Noch existiert hier irgendwo Steppe oder Seen als Trinkquelle, wo sie für die Nahrungsaufnahme zig km zurücklegen. Die meisten Koppeln haben nicht mal Bäume oder steinige Stellen. Es ist eher reines Gras, im Winter halt Matsch. Und das oft an fast jeder Ecke der Koppel. Welches Fohlen bewegt sich da gern? Im Gegenteil: Nichts ist schlimmer für weiche Sehnen als Matschböden. Sehnenfestigkeit kann so nicht entstehen. Der Exkumpel meines kleinen hatte ein knackendes Fesselgelenk. Es wurde geröntgt und getastet und das Gelenk x-mal bewegt. Der TA stellte nichts fest, außer dass er den Jährling in der Box stehen sah. Die Sehnen waren so weich, dass das weiche Gelenk in der Kapsel nicht richtig abrollte. Der TA traute sich gar nicht zu sagen, dass diese Haltung mit tagsüber auf der weichen Koppel nun mal sowas fördert. Er mußte von da an 2 Woche täglich auf harten Beton laufen. Und siehe da, es wurde weniger. Nicht alles läßt sich so leicht feststellen. Siehe Chips etc.

Ich bin froh, dass es außerhalb der reinen-Fohlenkoppel-Meinung Ansichten gibt, die vor allem auch die physische Entwicklung sehr ernst nehmen. Ich kenne sehr viele Jungpferde, wo ich die Tendenz der Fehlstellungen mitbekommen habe und es leider niemanden interessiert hat, dass es immer schlimmer geworden ist. Sowas muss nicht sein. Und es betrifft leider sehr viele Jungspunde, die mit leichten aber korrigierbaren Tendenzen auf die Welt kommen. Und die falsche Tendenz Hüfte oder Schulter abwärts ist immer da, wenn das Gebäude nicht perfekt ist und das ist es fast immer. Mal mehr, mal weniger. Aber korrigiert werden muss immer. Vor allem zu wenig und zu wenig abwechselungsreiche Bewegung (die fast jedes ziviliserte Pferd betrifft) verstärkt dies noch, weil das Jungpferd ausschließlich in Schonhaltung laufen kann. Kein abwechslungsreiches Terrain wirkt dem auf einer Graskoppel entgegen. Dreijährig stellt man dann fest, dass man wohl doch eher hätte eingreifen müssen... Aber man wollte ja dem Fohlen seine Kindheit nicht verderben durch viel Laufen etc.... :roll: Die "schöne" Kindheit auf Kosten eines schlechten lebenslangen Bewegungsapparats? Fehlstellungen beeinträchtigen neben dem stärkeren Verschleiß auch massiv die natürliche Balance, wobei wir die aber beim Reiten besonders gern sehen.
Und ich finde, dass 1-2 Spaziergänge oder Handpferdereiten pro Woche dem Jungpferd immer noch genügend Freiraum geben, um sich zu erholen bzw. sich zu entwickeln. Und gerade im Winter habe ich das Gefühl, dass meine sehr froh über etwas Abwechselung sind.

Weiter geht das Dilemma mit muskel-oder fettbepackten Jährlingen. Sowohl viel Muskelmasse als auch richtige Fettpolster, die über einen Grasbauch hinausgehen, vertragen keine weichen Sehnen oder unausgehärtete Gelenke beim Spielen. Ausgewogen muss die Ernährung sein, aber alle Energie die zuviel ist und nur zu einem übermäßigen Muskelwachstum führen, ist falsch. Schuld daran sind auch die Käufer, die besonders darauf wert legen, dass der dreijährige gute Muskulatur hat. Dann wird die Rasse noch als frühreif deklariert und schon kann die große Karriere beginnen. Dass die in diesem Stadium mehr schadet als positiv ist, ahnt keiner...
Und ich glaube, diese Meinung wird außer TA oder Schmieden nirgendwo öffentlich verkündigen, weil den Züchtern ist es egal, was aus dem Pferd in 10 Jahren wird. Er will Geld, weil er davon leben muss und ihm kommt ein muskelbepackter Jährling dreijährig sehr zugute. Schließlich bewegt sich der Jährling dann schön schwungvoll und stackst nicht babyhaft über die Weide. Und Gelenk- und Sehnenfestigkeit läßt sich durch kein Futter beschleunigen. Und ein Großteil der Käufer fällt blind auf solche Jungpferde herein, in der Meinung einen ganz großen Kracher zu kaufen...

LG Susi
Benutzeravatar
Maja
User
Beiträge: 55
Registriert: Di, 06. Nov 2007 10:59
Wohnort: Vogtland/Sachsen

Beitrag von Maja »

@Kallisto: Du kennst TA und Schmiede(!), die etwas zu diversen Halzungsformen sagen? Ich leider eher nicht. Den einen ist es egal, denen geht es nur ums Geld-verdienen, die anderen trauen sich nichts zu sagen, da sie Angst haben, Kundschaft zu verlieren... Ist traurig, oder :roll:

LG Maja
kallisto
User
Beiträge: 2960
Registriert: So, 24. Sep 2006 19:46
Wohnort: Deutschland

Beitrag von kallisto »

Mein HO hat die Ansicht, dass der Araber täglich mehrere Stunden im Gelände laufen sollte. Sein Spruch war: Die Jungpferde müssen sich hinlegen wollen, wenn sie heim kommen, dann haben sie sich ausreichend bewegt. War für mich vorerst schockierend.
Er hat Kontakt zu Professoren, die Wildpferde in Nationalparks beobachten. Die müssen teilweise eingefangen werden, weil sie Schnabelhufe entwickeln, weil sie sich nicht genug bewegen. Teilweise werden sie erlöst, weil sie sehr gravierende Fehlstellungen selbst in jungen Jahren entwickeln.
Damals war mein Araber gerade ein Jahr und täglich fand ich zuviel (ging auch zeitlich gar nicht). Er wettert auf die dicken Jährlinge und auf die weichen Koppeln. Aber zu Recht!
Aber wir haben die Vorderbeine in den Griff bekommen und seine direkte Art hat mich wach gerüttelt. Ich konnte zusammen mit dem Geländetraining, dem Führtraining und seiner regelmäßigen Korrektur zusehen, wie der Araber beim Grasen seine Vorderbeine gleichmäßiger belastete, wie seine Mähne wieder beidseitig fiel und seine Hufe besser worden. Und er konnte alles begründen und nahm kein Blatt vorm Mund. Für ihn bedeutet Jungpferd kein Tier, was man in Watte wickeln sollte, sondern die Möglichkeit für später zu trainieren und die Grundlagen für ein gesundes Leben zu schaffen. Vor allem mit der natürlichen Herde und deren Leben als Vorbild.
Ja ich habe das Gefühl, dass es TA gibt, die nicht nur an kranken Pferden ihr Geld verdienen wollen.
Ein TA hat gemeint (als der Araber eine Infektion zum wiederholten Male hatte), dass hier kein Antibiotika helfen wird, wenn er nicht täglich an frischer Luft ist und viel Licht und Bewegung bekommt. Damals hatte ich schon einiges in Haltung geändert. Er muss selber lernen, sich abzuhärten. Jetzt, wo er jung ist...

LG Susi
Zuletzt geändert von kallisto am Di, 20. Nov 2007 13:24, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
Melli
User
Beiträge: 439
Registriert: Mo, 23. Apr 2007 16:16
Wohnort: Münster
Kontaktdaten:

Beitrag von Melli »

Auch wenn ich Fannan erst dreieinhalbährig bekommen habe und davor nicht allzuviel mit ihm gemacht wurde und ich ihn dann erst noch einen Sommer in eine große Herde gestellt habe, bin ich mir gar nicht sicher, ob das so richtig ist.

Was genau sprichtdenn dagegen, ein Jungpferd in einer Herde mitlaufen zu lassen UND gewisse Übungen zu machen?

Wenn ich lese, regelmäßige entwurmungen, Impfungen, Hufpflege, und Führen soll sich das Tier ja auch lassen - das kann es ja nicht "einfach so" von Natur aus, sondern das wird ja sehr wohl mit einem Jungtier geübt (hoffe ich zumindest - dass Mensch nicht einfach "macht", weil das Pferd ja noch so klein und leicht ist und man Widerstand leicht händeln kann...).

Da interessiert mich dann doch: was ist denn der Unterschied zwischen "das Jungpferd muss sich schon führen lassen können" und "Führtraining", was abgelehnt wird?
Und wenn man es schon übt, warum nicht gleich "richtig"?
Man mus dafür ja nichtmal auf einen Reitplatz gehen, wenn man das nicht will, das ABC kann ein Pferd ja auch wunderbar im Alltag lernen.


Ich frage deshalb, weil ich Pferde kenne, mit denen als Jungpferd nicht gearbeitet wurde, auch nicht spielerisch (oder erst recht nicht), sondern wenn de Hufschmied kam, dann hat der sich den Huf zwischen die Beine geklemmt, Pferd hüpft mal, aber wen stört´s.
Und die sind allzu häufig auch genau so geworden, dass man eine freiwillige Mitarbeit, Eigenantrieb, ausprobieren...erst wieder herauskitzeln muss, weil sie gelernt haben, Mensch gibt ne Ansage, Widerstand ist zwecklos

Klar, Pferde, bei denen zB Hufpflege nicht allzu gewissenhaft durchgeführt wurde, die sind da vermutlich noch unverdorbener. Aber das ist ja nicht das Ideal.
Zumal man bei halbwild aufwachsenden Pferden ganz ohne nennenswerten Kontakt zu Menschen wiederum die Gefahr besteht, dass man, wenn man mit der Arbeit beginnt, allzu schnell allzu viel macht.

Ich habe gerade einen Hund bekommen, hier ist doch die Maxime, man kann kaum früh genug anfangen, spielerisch Dinge zu erarbeiten.
Warum beim Pferd nicht?

Melli.
Benutzeravatar
Jen
User
Beiträge: 3007
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 08:12
Wohnort: CH
Kontaktdaten:

Beitrag von Jen »

Melli hat geschrieben: Ich habe gerade einen Hund bekommen, hier ist doch die Maxime, man kann kaum früh genug anfangen, spielerisch Dinge zu erarbeiten.
Warum beim Pferd nicht?
Ein Pferd und ein Hund haben komplett andere Lebensumstände. Ein Hund MUSS sich direkt in die Lebenssituation des Menschen einfügen, wohl oder übel. Ein Hund lebt direkt mit dem Menschen zusammen. Das tut ein Pferd nicht. Deswegen gibt es hier schon mal ganz andere Anforderungen an das Tier und ich finde, man kann dies so nicht vergleichen. Beim Hund kann man nicht früh genug mit der Prägung beginnen, weil es einfach nur eine bestimmte Phase im Leben eines Hundes gibt, wo er derart stark geprägt wird. Ich bin aber auch ganz dagegen, dass man schon mit dem Welpen anfängt zu "arbeiten". Ein Welpe muss nicht schon Leinen- und Fusstraining machen, Unterordnungsübungen etc. Nein, man sollte ihn nicht einfach "wild" lassen, sondern er sollte ein Grunderziehung haben, aber SEHR viel Möglichkeit haben, einfach ein junger, entdeckungsfreudiger Hund zu sein, mit Altersgenossen zu toben (Welpenspielgruppen) etc. Das finde ich vergleichbar zum Fohlen-ABC. Ja, ein Fohlen soll sich führen und anbinden lassen, die Hufe aufnehmen lassen, vielleicht auch schon Wurmkur etc. Aber das ist bei einigermassen sachgerechter Aufzucht und Handling bei den wenigsten Fohlen wirklich je ein Thema! Sollte es ein AUSNAHMEfall geben, dann ja, kann es sein, dass der mehr benötigt. Aber Fohlen sind i.d.R. relativ problemlos. Bei uns auf der Fohlenweide werden sie täglich angebunden zum füttern und dabei kontrolliert. Mit denen ist das überhaupt kein Problem. Das muss man überhaupt nicht mehrmals wöchentlich durch spezielle Übungen x-mal wiederholen. Die Gefahr hier einen FEhler zu machen und das Pferd falsch zu prägen ist sehr gross. Genauso wie viele ihre Hunde komplett falsch prägen, leider. Und gerade bei Pferden halte ich es lieber so: wenige, dafür gute Erfahrungen, als viele dafür auch schlechte Erfahrungen. Das meiste was wir Menschen später vom Pferd wollen ist durch eine gute Grunderziehung durch ältere Pferde abgedeckt. Junge Pferde, die zu früh aus der Herde genommen werden und da schon lernen, dass wir Menschen anders (aus pferdischer Sicht nämlich sehr oft schlechter) funktionieren sind viel problematischer, da sie nicht mehr so gut auf die natürlichen Reflexe reagieren.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
manu82
User
Beiträge: 92
Registriert: So, 04. Feb 2007 13:47
Wohnort: Zwickau

Beitrag von manu82 »

@ melli: find ich ne tolle ansicht :) mit meinem hund habe ich damals ja auch mit 9 wochen angefangen, im gewisse dinge wie an der leine laufen oder das kommen auf ruf beigebracht... das war zwar alles noch nicht so todernst und er musst auch nicht immer gleich neben mir laufen, aber die leine hat er nie als was böses kennengelernt, sondern war für ihn was ganz normales...
warum sollte es bei einem pferd anders sein, wenn man ihm etwas auf eine art und weise, die ihn nicht überfordert, beibringt? :D
ich finde man überfordert ein tier mehr, wenn man es zwar die ersten jahre in ruhe lässt, aber dann, wenn man der meinung ist, es wäre reif genug (also bei den meisten ab 3 jahren :roll: ) mit den dingen, welches es im normalen alltag kennen sollte, quasi "überfällt".
wie kommen ja auch nicht vom kindergarten aufs gymnasium :wink:
aber ich denke jeder macht da seine eigenen erfahrungen und jedes pferd ist ja auch anders...

Bin auch beim HO von kallisto und ziemlich begeistert :)

vlg manu
Benutzeravatar
Alix_ludivine
User
Beiträge: 2140
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 07:06
Wohnort: Annaberg im schönen Erzgebirge
Kontaktdaten:

Beitrag von Alix_ludivine »

manu82 hat geschrieben:ich finde man überfordert ein tier mehr, wenn man es zwar die ersten jahre in ruhe lässt, aber dann, wenn man der meinung ist, es wäre reif genug (also bei den meisten ab 3 jahren :roll: ) mit den dingen, welches es im normalen alltag kennen sollte, quasi "überfällt".
wie kommen ja auch nicht vom kindergarten aufs gymnasium :wink:
Wer das so macht, hat einige grundlegende Dinge nicht verstanden... :wink:

Und ich bin der Meinung, dass die Pferde bis 3 in eine Herde gehören und sich dort austoben können und Pferd werden und dann kann man je nach körperlichen und geistigen Zustand mit dem Pferd anfangen zu arbeiten.

LG Alix
"Erst gehen lernen, dann dressieren" (Udo Bürger)
manu82
User
Beiträge: 92
Registriert: So, 04. Feb 2007 13:47
Wohnort: Zwickau

Beitrag von manu82 »

Alix_ludivine hat geschrieben:
manu82 hat geschrieben:ich finde man überfordert ein tier mehr, wenn man es zwar die ersten jahre in ruhe lässt, aber dann, wenn man der meinung ist, es wäre reif genug (also bei den meisten ab 3 jahren :roll: ) mit den dingen, welches es im normalen alltag kennen sollte, quasi "überfällt".
wie kommen ja auch nicht vom kindergarten aufs gymnasium :wink:
Wer das so macht, hat einige grundlegende Dinge nicht verstanden... :wink:

Und ich bin der Meinung, dass die Pferde bis 3 in eine Herde gehören und sich dort austoben können und Pferd werden und dann kann man je nach körperlichen und geistigen Zustand mit dem Pferd anfangen zu arbeiten.

LG Alix
hat jeder eben seine eigene meinung und vorstellungen wie er was handhabt...
genau wie jeder seine eigene meinung über gut erzogene pferde hat 8) nicht wahr janet :wink: ?
Benutzeravatar
Alix_ludivine
User
Beiträge: 2140
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 07:06
Wohnort: Annaberg im schönen Erzgebirge
Kontaktdaten:

Beitrag von Alix_ludivine »

manu82 hat geschrieben:hat jeder eben seine eigene meinung und vorstellungen wie er was handhabt...
genau wie jeder seine eigene meinung über gut erzogene pferde hat 8) nicht wahr janet :wink: ?
Deswegen ist ein Forum da, um seine Meinungen auszutauschen...
"Erst gehen lernen, dann dressieren" (Udo Bürger)
Benutzeravatar
Jen
User
Beiträge: 3007
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 08:12
Wohnort: CH
Kontaktdaten:

Beitrag von Jen »

manu82 hat geschrieben: ich finde man überfordert ein tier mehr, wenn man es zwar die ersten jahre in ruhe lässt, aber dann, wenn man der meinung ist, es wäre reif genug (also bei den meisten ab 3 jahren :roll: ) mit den dingen, welches es im normalen alltag kennen sollte, quasi "überfällt".
Warum werden eigentlich immer solche Beispiele gebracht? Denkt ihr, alle Leute, die ihren Pferden etwas länger die Aufzucht in der Herde gönnen, sind nacher hopphopp in der Ausbildung? :roll:
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
manu82
User
Beiträge: 92
Registriert: So, 04. Feb 2007 13:47
Wohnort: Zwickau

Beitrag von manu82 »

Jen hat geschrieben:
manu82 hat geschrieben: ich finde man überfordert ein tier mehr, wenn man es zwar die ersten jahre in ruhe lässt, aber dann, wenn man der meinung ist, es wäre reif genug (also bei den meisten ab 3 jahren :roll: ) mit den dingen, welches es im normalen alltag kennen sollte, quasi "überfällt".
Warum werden eigentlich immer solche Beispiele gebracht? Denkt ihr, alle Leute, die ihren Pferden etwas länger die Aufzucht in der Herde gönnen, sind nacher hopphopp in der Ausbildung? :roll:
das war a.) ein beispiel und b.) kenn ich eben viele,bei denen das so läuft.
sollte keine verallgemeinerung sein,sorry.
Antworten