Das eigene Traumpferd?!

Allgemeines rund ums Pferd

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Newton
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Beitrag von Newton »

Schönes Thema!
Ich hatte auch die Bauchgefühl (dass wir überhaupt hingefahren sind) und die Liebeaufdenerstenblick-Variante (“Guck mal, da steht mein Pferd”).
Als ich meinen Haffi einschläfern lassen musste, stand eigentlich schon schnell fest, dass ich wieder ein neues Pferd haben wollte. Damit stand ich vor einem echten Problem, weil ich mir noch NIE ein Tier ausgesucht hatte! Das Haffi-Baby war damals einfach da... Ich bin quasi drauf gelaufen und er war der einzige von dem Züchter, der in Frage kam (weil er eine Fehlfarbe hatte - stichelhaarig - und damit irgendwie was besonderes war). Ich war zufällig mit einer Freundin bei dem Züchter und eigentlich guckten wir gar nicht für mich *pfeif*. Es war ein echter Spontankauf. Eigentlich wollte ich damals noch gar kein eigenes Pferd, aber irgendwie war er’s.

Nach seinem Tod stand fest, dass bei dem nächsten Pferd ganz sicher gar nichts an einen Haflinger auch nur im Entferntesten erinnern durfte (das ginge jetzt immer noch nicht.... Zum Glück war das Djury-Haffi schon vorher da - sonst hätte mein Mann sicherlich keinen Haflinger kaufen dürfen!).
2. Bedingung war, dass ich ein gerittenes Pferd haben wollte - schließlich will man ja reiten...
Und - ganz wichtig - SCHWARZ musste es sein! Ich finde Rappen nämlich toll! Nach diversen Internet-Recherchen, bei denen ich auch einen wunderschönen, schwarzen Reitpony-Wallach aufgetan hatte (leider Kopper, durfte ich nicht kaufen, da hat der Mann von seinem Veto-Recht Gebrauch gemacht *seufz*), fuhren wir irgendwann Anfang Februar Welsh-Cobs angucken. Was wir fanden, waren viele, nette und schöne Ponys, aber leider nicht mein Pony....
Auf dem Rückweg (im Schneegestöber *grusel*) kamen wir noch mehr oder weniger bei einem Camargue-Pferde Züchter vorbei. Ich hatte gedacht, schaden kanns ja nicht und eine Bekannte hatte mir stundenlang vom Camargue-Pferd ihres Mannes vorgeschwärmt, also hatte ich den Züchter angerufen und uns angekündigt (wohl wissend, dass ich garantiert keinen Schimmel kaufen würde!). Obwohl es dunkel und glatt war, setzte auf dem Weg von den Welsh Cobs zu dem Camargue Züchter als die Frage aufkam, ob wir bei dem Schnee nicht besser direkt nach hause fahren, mein Bauchgefühl ein ;-). Also fuhren wir hin. Als wir auf den Hof fuhren, kamen wir an dem Auslauf vorbei. Ich guck aus dem Auto und sage “ Guck mal, da steht mein Pferd!” (Ich hatte Glück, er war tatsächlich zu verkaufen :-D). Natürlich weiß - ungeritten und so was von absolut roh, das glaubt man gar nicht.... Aber eben “Meins” (oder ich bin “Seins”, das haben wir immer noch nicht so ganz geklärt ;-))
Ach ja, natürlich sind wir nochmal im Hellen hingefahren. Pro Forma quasi, weil ich ihn wahrscheinlich auch gekauft hätte, wenn er nur 3 Beine gehabt hätte und dämpfig gewesen wäre..... Voll die Vernunft-Entscheidung also! Und er ist definitiv mein Traumpferd, ich wollte kein anderes mehr haben!!!!

LG, Nicole
LG, Nicole und der Zauberer von Oz
elfenglanz
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Beitrag von elfenglanz »

Mein Haflinger Max hat sich vor 13 Jahren mal eben so in mein Leben geschlichen. Eigentlich wollte ich kein zweites Pferd, und ausserdem schon gar nicht einen sooooo kräftigen Haflinger. Ich fing an seine Box zu misten und ihn zu putzen, weil er doch etwas vernachlässigt war, er sollte dann weg und ich hab ihn zum Schlachtpreis übernommen. Max ist mein Traumpferd, wenn auch aus gesundheitlichen Gründen selten reitbar in den letzten 12 Jahren. Max ist halt (fast) wie ein Mensch..

Nach dem Tod meines ersten Pferdes habe ich dann Haflinger 2 gesucht,. Nun mal mit Verstand und gar nicht mit Gefühl war die Devise: jung sollte er sein (so um die 4 und nicht geritten), eine gute robuste Kindheit gehabt haben, gute Bewegungen und ein stabiles Nervenkostüm. Bei der Besichtigung gefiel ER mir nicht so richtig und eigentlich fing ein anderer "nimm mich mit" zu rufen. Ich hab mit dem Verkaufsstall hin und her diskutiert, also wenn ich etwas ruhiges suchte solle ich IHN nehmen. Ausserdem sei er schon 4 und noch nicht geritten, genau das was ich suchte. Gut gekauft.

Im Umgang ist ER absolut brav, was mir gut gefällt, personenbezogen, aber sonst (reiten satteln Schmied.alles neue.) ist er etwas "merkwürdig" (ich habe IHN jetzt fast 2 Jahre). Wie sagt meine Trainerin: ist halt ein komisches Pony.....Mein Traumpferd? Vielleicht mal irgendwann. Ich arbeite zumindestens daran....als erstes möchte ich lernen auf ihn aufzusteigen und danach ihn zu reiten.

Es grüßt
Der Elfenglanz
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TineBln
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Beitrag von TineBln »

Bei mir war es auch Bauchgefühl.
Newton hat es ein bisschen mitverfolgt :wink:

Newton hat geschrieben:Damit stand ich vor einem echten Problem, weil ich mir noch NIE ein Tier ausgesucht hatte!

Selbes Problem hatte ich auch!
Alle meine Tiere sind bisher irgendwie durch Zufall (Bekannte usw.) zu mir oder ich zu ihnen gekommen. Das jetzt war das erste Mal "richtiges" Aussuchen eines Tieres...
Und ich glaube gerade das hat es für mich schwer gemacht. Ich war einige Zeit auf Pferdesuche. Viiiiiiele tolle Pferde gesehen, aber auch welche die ich fast schon aus Mitleid genommen hätte.
Ein kleines Scheckpony hatte es mir am Anfang ganz doll angetan, aber er war leider wirklich zu klein (ich schätze mal schmale 135). Aber vom "Typ" her soo toll... danach war es schwer ein "ähnliches" Pferd zu finden und der kleine war irgendwann verkauft (wenn er mir irgendwann nochmal über den Weg läuft werd ich wohl ab dann ein 2.Pferd haben......). Da hatte sozusagen Vernunft vor Gefühl gesiegt.

Meine Ansprüche waren eigentlich (so glaub ich) nicht soo hoch. Ab 3, 4 Jahren oder älter. Angeritten wäre schön und Größe 140 bis max. 155cm. Alles andere war egal, es sollte nur passen.
Aber genau dieses "passen" gabs dann irgendwie nicht mehr. Teilweise war ich echt schon am Verzweifeln und wollte fast die Pferdesuche aufgeben. Fragte mich obs das überhaupt gibt oder es vielleicht gar nicht sein soll...

Ich meinte zu meiner Freundin "wenn ich das nächste Mal ein Pferd seh und es mir von seiner Art her gefällt nehm ich es, auch wenn ein anderes Kriterium (wie die Größe ;) ) nicht stimmt".

Tja, dann hatte ich Urlaub... vorher nochmal kurz im Netz in der Urlaubsgegend nach Anzeigen geguckt. Ein Pony gefiel mir ganz gut und Größe etc. passten auch. Email hingeschrieben und mal angefragt.
Nach viel Überreden sind dann mein Freund und ich dort tatsächlich hin gefahren (man hat der gemeckert, dass jetzt auch noch in seinem Urlaub nach Pferden gesucht wird :lol:)

Dort angekommen und schon von weitem meinte ich zu ihm "oh ist der toll!". 2 min später wusste ich eigentlich schon, dass meine Suche zu Ende ist, auch wenn ich noch nicht viel über das schnubbelige Pony vor mir wusste und ihn noch nicht bewegen gesehen hatte etc.

Dann noch mal dort gewesen mit Freundin und zugesagt :lol:


Jetzt hab ich zwar ein 4 jähriges, quasi ungerittenes Ponylein, aber ich freu mich jeden Tag wenn ich ihn sehe :wink: und er ist bisher einfach prefekt für mich :wink:
LG Tine

~~~ Ein gutes Pferd hat keine Farbe - aber einen Aalstrich :lol: ~~~
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Newton
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Beitrag von Newton »

.....und Tine hat laaaaaaange gesucht! 8)
(und so ein schönes Pony gefunden!!)

LG, Nicole
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TineBln
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Beitrag von TineBln »

Newton hat geschrieben:.....und Tine hat laaaaaaange gesucht! 8)
(und so ein schönes Pony gefunden!!)

LG, Nicole
Jupp :lol:
Mir kams auch ewig vor...

Wir finden doch alle unsere Traumpferdchens auch wenn sie dann nicht schwarz sind, gelle :wink:
LG Tine

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Newton
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Beitrag von Newton »

.....oder gescheckt.

LG, Nicole (die den kleinen Schecken auch sehr nett fand und gar nicht sooo klein :oops: )
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TineBln
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Beitrag von TineBln »

Newton hat geschrieben:.....oder gescheckt.

LG, Nicole (die den kleinen Schecken auch sehr nett fand und gar nicht sooo klein :oops: )

Achja, hör bloß auf...Im Nachhinein ist man leider immer schlauer :?

Allerdings... ich war mir nicht 100% sicher weil zuviel "Abers"... bei Dexta war ichs sofort und die "aber" aus dem Weg gefegt...
Schon schwierig solche Entscheidungen :cry:
LG Tine

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Ghamali
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Beitrag von Ghamali »

Warum ich Cody gekauft habe?

Gute Frage...

Ich war so latent auf der Suche nach meinem absoluten Traumpferd, DEM richtigen, einzigartigen Pferd.

Eigentlich wollte ich einen Hengst, 7 - 8 Jahre, mit Gang und so um die 160 cm, kein Spanier, Fuchs oder Schimmel. Aber woher nehmen und nicht stehlen? In der Alters- und Größenklasse gibts nichts oder nur unbezahlbares.

Tja, und dann hab ich ne Stunde bei nem Westerntrainer genommen, der holte seinen 7jährigen Turnierhengst für mich aus der Box und das wars dann... Cody hatte was im Blick, daß ich wußte, der paßt zu mir.

Er sollte - natürlich - genau so viel kosten, wie ich maximal für ein Pferd ausgeben wollte und nach langem hin und her mit den Besitzern war er mein. Ich danke an dieser Stelle nochmals meiner Mutter für den überaus großzügigen Kredit.

Ich kann nicht sagen, daß er nun DAS Traumpferd für mich ist, aber er bringt mir viel bei und ich gebe uns Zeit zum Zusammenwachsen.
"Reiten ist eine am Lebewesen angewandte Kunst." JCR
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Etienne
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Beitrag von Etienne »

Newton hat geschrieben:.....oder gescheckt.
:lol: :lol: Ich wollte auch eine Schecke! Unbedingt!
Nun ja, Esprits Eltern sind beide Schecken nur an ihm ist das spurlos vorüber gegangen. 8)
Ein schwarzes Pferd wollte ich auf gar keinen Fall! Weil irgendwie jeder einen Rappen wollte. :lol:
Schon komisch, nach was man auf die Suche geht und was man dann tatsächlich mit heim nimmt. :D

LG Sus die jetzt zwei Rappen hat
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TineBln
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Beitrag von TineBln »

Etienne hat geschrieben:
Newton hat geschrieben:.....oder gescheckt.
:lol: :lol: Ich wollte auch eine Schecke! Unbedingt!
Nun ja, Esprits Eltern sind beide Schecken nur an ihm ist das spurlos vorüber gegangen. 8)
Ein schwarzes Pferd wollte ich auf gar keinen Fall! Weil irgendwie jeder einen Rappen wollte. :lol:
Schon komisch, nach was man auf die Suche geht und was man dann tatsächlich mit heim nimmt. :D

LG Sus die jetzt zwei Rappen hat

Das stimmt :lol:
Von meinem ist der Vater auch ein Schecke, allerdings sieht man da auch nix von... ist ein dunklerer Falbe geworden. Aber zumindest mit "Scheckenblut", ist doch was :wink:
LG Tine

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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Pico ist mein drittest eigenes Pferd. Das erste habe ich in liebe Hände verkauft und das zweite war eine etwas heftigere Stute. Als meine Zwillinge etwa ein dreiviertel Jahr alt waren fing diese Stute das Steigen an. Zu dem damaligen Zeitpunkt war mein Nervenkostüm durch das häufige alleinsein mit einem knapp 3 1/2-jährigen Kind und den Zwillis sehr sehr dünn. Dann wurde ich in einer Reitstunde noch von meiner Reitlehrerin angebrüllt. Somit beschloß ich die Stute zu verkaufen und mir nur noch eine nette RB zu suchen bzw. gar nicht mehr zu reiten, bis die Kids im Kindergarten sind.

Mein Mann konnte sich das für mich aber gar nicht vorstellen und meinte ganz klar: Jetzt bekommst du deinen Friesen. In der damaligen Wohngegend war ein Händler. Und wir wollten nur mal zum gucken fahren, den ich wollte diesmal ganz in Ruhe suchen und bloß nicht beim ersten mal zuschlagen. Jaaaaa, was dann kam war klar. Die ersten vier Friesen waren völlig uninteressant. Vor der letzten Box blieb ich stehen und mein Mann konnte an meinem Blick glasklar erkennen, daß wir jetzt ein Pferd gekauft haben. Denn dort stand Pico.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Esprit05

Beitrag von Esprit05 »

Bei meinen zweien war es nicht Liebe auf den ersten Blick, aber immerhin auf den zweiten.
Wie fast jedes kleine Mädchen wollte ich schon immer ein eigenes Pony haben, durfte aber nicht. Im Winter 2001 durfte ich dann Fimo reiten, als seine Besitzerin, eine Bekannte meiner Schwester, im Urlaub war. Er stand damals im selben Stall wie meine RB. Ostern ritt ich ihn wieder in Vertretung. An meinem 18. Geburtstag erfuhr ich dass er verkauft werden sollte, weil die Besi studieren wollte. Ich hab nicht viel darüber nachgedacht, sondern sie angerufen und schon hatte ich ein Pferd. Zwei Wochen nach meinem 18., ein Jahr vor Abi und Studium und mit Eltern die dagegen waren. Ich hatte einfach die Gelegenheit ergriffen, endlich ein eigenes Pferd zu bekommen.
Im Nachhinein war Fimo wohl auch nicht das ideale "erste eigene Pferd": Er lief in der Bahn wie ein Sternengucker und war im Gelände kaum zu halten. Außerdem hatte er eine chronische Stauballergie. Ich hab es trotzdem nie bereut ihn gekauft zu haben. Nur in der ersten Woche kamen einmal Zweifel, ob ich das finanziell schaffen würde, aber wie man sieht, hab ich das gut hingekriegt 8)

Esprit war wieder so ein Zufalls-Verstand-aus-Treffer. Im Geheimen träumte ich nämlich immer davon eine Vollblutaraberstute von klein auf zu haben. Nun stand in Fimos altem Stall eine trächtige Stute und ich kam schon ins Grübeln, sprach mit der Besitzerin und überlegte. Ich hatte dann aber, als ich wieder zuhause am Studienort war, abgewägt und mich vernünftigerweise gegen ein zweites Pferd entschieden (Geld, mitten im Studium usw.). Ich war mir auch sicher und dachte nicht mehr an das Fohlen. Dummerweise (oder besser glücklicherweise) war ich wieder zuhause gerade als die Stute das Fohlen bekam. So sah ich es vom ersten Tag an und am nächsten Tag hab ich mit der Besitzerin gesprochen, dass ich es gerne nehmen würde. Da hat eindeutig das kleine Tier da im Stroh über meine Vernunft entschieden.
Eigentlich wollte ich ja einen Schimmel, daraus wurde nichts, aber selbst wenn sie noch schimmelig geworden wäre, wäre sie andauernd braun vom Schlamm gewesen :wink: Bis jetzt klappt es auch mit zwei Pferden recht problemlos, auch wenn ich sie dem Studium öfters vorgezogen habe.
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Cassi
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Beitrag von Cassi »

ich war 7 jahre alt. war schon immer total pferdeverrückt. habe jeden schnippsel ausgeschnitten, auf dem ein pferd war, hatte meine eltern breitgeschlagen, dass ich voltigieren durfte, obwohl pferde in den augen meiner mutter riesig und gefährlich waren und musste an jeder pferdekoppel anhalten und gucken. dann war es so weit: ich durfte das erste mal auf einen ponyhof fahren für eine ganze woche ! eine ganze woche ein pony für mich allein ! das war einfach super !

als ich da ankam, standen ein paar mutterstuten mit ihren fohlen in einem gatter und da stand "er". ein kleiner unscheinbarer fuchs. ich war hin und weg. der war etwas besonderes, das hab ich mit meinen 7 jahren schon gemerkt. es hat noch eine lange zeit gedauert bis ich ihn wirklich kaufen durfte. aber geritten, mich um ihn gekümmert und ihn heiß und innig geliebt habe ich ihn die ganze zeit über. er war schon lange bevor er auf dem papier "meins" wurde eigentlich meins. ihr könnt euch nicht vorstellen, was das für ein tag für mich war, als ich seinen fohlenschein in den händen hielt und den equidenpass beantragt habe. das war wirklich einer der schönsten tage in meinem leben !!!

und so sah er damals aus, 1984, in den kleinen knirps habe ich mich verliebt:

Bild

ich finde das thema schön. und ich lese wirklich gern die ganzen geschichten, denn ich denke alle von uns können nachvollziehen, was die anderen empfunden haben :wink:
lg, simone
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Janina
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Beitrag von Janina »

Stimmt, es ist echt schön von diesen Erlebnissen zu lesen!

Bei mir war es auch "Liebe auf den ersten Blick" :wink:
Ich war ja erst zehn Jahre alt u. am Anfang unserer Pferdesuche hätte ich jedes Pferd genommen (oje, gab´s da viele Tränen, weil meine Eltern mir nicht den 1,80m Warmblüter oder den mich beim Probereiten abwerfenden vierjärigen Araber gekauft haben :lol: ).
Irgendwann sind meinem Vater dann die Iberer eingefallen (wegen eines Urlaubserlebnisses, dass er vor Jahren mal in Portugal hatte :wink: ). Nachdem wir uns hier einige angesehen hatten, die zu astronomischen Preisen verkauft werden sollten, beschlossen wir (also mein Vater :D), direkt nach Spanien und Portugal zu fahren.
Er hatte dort mit einigen Züchtern/Verkäufern Kontakt aufgenommen, die wir dann eine Woche lang abklappern wollten.
U. a. gehörte da ein Händler zu, der sich mit einer Deutschen zusammengetan hatte. Die hatten auf ihrer Finca einige Pferde stehen, vermittelten aber auch Pferde aus der Umgebung. Eines dieser Pferde sollte ein Rapphengst sein.
Eigentlich war mein Traumpferd ja ein schwarzer Araberhengst, aber ein schwarzer Andalusier wäre ja auch okay 8)
Nun bevor wir zu besagtem Hengst fuhren, waren wir bei ihnen auf der Finca u. sahen die Pferde, die dort standen. Eins davon war der Zapi.
Und um mich war es geschehen. Von da an bedachte ich jedes Pferd, das wir noch zu sehen bekamen mit dem Satz "Der Zapi ist aber hübscher, gell Papi?" :lol: Somit war selbst der Rapphengst nicht mehr im Stande mich zu begeistern.
Damals war der Zapi noch ziemlich verängstigt, nur vor mir hatte er keine Angst (was ich damals natürl. besonders fand, aber ich nehme einfach mal an, dass ein kleines Mädchen auf ihn schlicht sehr harmlos wirkte).
Reitmäßig war es so mittelmäßig: Also er war absolut kontrollierbar, ging Schritt, Trab, Galopp. Allerdings konnte man nicht alleine auf ihn aufsteigen (da bekam er Panik) u. er ließ sich gar nicht nach rechts stellen (da hatte er echt Schwierigkeiten, nicht nur unter dem Sattel).
Das Lustige war: Alle Pferde sind wir immer beide geritten: Mein Vater und ich. Nur den Zapi ist mein Vater nicht geritten, was ich im Nachhinein schon ganz schön "krass" finde, einem Kind ein Pferd zu kaufen, ohne es selbst "getestet" zu haben.
Er meinte dann später, dass es ja auch nichts geändert hätte u. er gespürt hätte, dass es bei uns beiden eben passen würde :)
Es wurde dann noch etwas spannend, weil besagter Händler keine AKU wollte. Aber seine deutsche Partnerin konnte ihn umstimmen...
In unserer letzten Nacht in Portugal bekamen wir um 0:06 Uhr ein Fax ins Hotel mit der Bestätigung, dass der Kauf klappt (das Fax habe ich heute noch).

Nach fast 14 Jahren bin ich immer noch begeistert von meinem Pferd. Traumpferd? Hm, also mein "Traum" ist u. bleibt immer noch der schwarze Araberhengst (da komme ich bei aller Vernunft nicht gegen an), Aber das ist ja ein sehr oberflächliches Attribut u. selbst wenn ich einen solchen jetzt im Stall stehen hätte, könnte er vom Gefühl her nicht "passender" sein, als es der Zapi ist.
Er hat mit mir so zieml. alles mitgemacht (vom Springen beim kleinen RAZ, ohne dass einer von uns beiden eine Ahnung davon hatte, über einen Trailritt, alle möglichen u. unmöglichen Kunststückchen, unzählige Kurse bis hin zum Schwimmen in der Ostsee) u. je länger er bei uns ist, desto toller finde ich ihn :oops:

Liebe Grüße,
Janina
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Sunknúni
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Beitrag von Sunknúni »

So nun reihe ich mich auch mal hier ein.

So ein richtiges Traumpferd vom Aussehen hatte ich eigentlich nie, dazu gefallen mit viel zu viele Rassen und Pferde. Allerdings hatte ich ein paar Voraussetzungen, was das Äußere betrifft:
kein Schimmel, Stute, ca. 1,50 und kräftiger. Charakter sollte "mein" Pferd haben und eine gute Herkunft.

Tja, Junito war ja dann eher spontan da und als ich ihn sah, hat es einfach gestimmt. Auch wenn er größer ist, als ich ursprünglich wollte, Wallach ist und Schimmel :lol:
Aber er ist vom Charakter her genau das, was ich wollte, er ist gut geritten (was mir nicht schadet) und ich weiß, dass er aus guten Händen kommt. Somit bin ich nun ohne große Sucherei über mein Traumpferd gestolpert *freu* und mit jedem Tag bin ich glücklicher drüber!
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