Was ist nur das rechte Maß?

Alles zum Thema Futter.

Moderator: susiesonja

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Jen
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Beitrag von Jen »

Kosmonova hat geschrieben: Aber ich hab mal gehört das die Tierchen dann "energetisch" nicht satt werden und man eher mehr füttern sollte damit sie sich nicht als Ersatz mit Stroh den Bauch voll hauen?
hm? Was ist denn damit gemeint? also die Faustregel für das Abnehmen ist ja einfach: Da MUSS es eine negative Energiebilanz haben, damit man überhaupt abnimmt. Sprich: man muss mehr verbrennen, als zu sich nehmen, sonst speichert man ja das gesamte, oder erhält halt den Zustand, wie er jetzt ist, wenn es gerade auf eine Null-Bilanz rausläuft (gleichviel essen, wie verbrennen). Natürlich sollte man schauen, dass das Pferd dann nicht anfängt Späne oder übermässig Stroh zu fressen. Dies kann man zb. tun, indem man den Hafis ihr Heu in einem engmaschigen Heunetz (zb. zwei Heunetze ineinander) verfüttert. Dann sind sie lange beschäftigt, bei weniger Menge. Bei unserem Shetty zb. müssen wir auch radikal einen maulkorb auf der Weide anziehen und das, obwohl sie täglich gearbeitet und regelmässig gefahren wird, sowie als Handpony mit dem Grosspferd mitkommt. Ich kann dein Leid nur zu gut verstehen. Nur... wenn man ein Rehegefährdetes Pferd hat, muss man einfach die entsprechenden Massnahmen treffen. :( Ist mühsam. ich weiss...
Liebe Grüesslis, Jen
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Jen
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Beitrag von Jen »

emproada hat geschrieben:400Gramm sind eine viertels Schaufel. Was ist denn daran viel? :kopfkratz:
Und da das Futter ja auch kalorienreduziert ist, geht es nur darum, dass er mit allen Spurenelementen und Mineralien versorgt ist. Es ist ja extra für Robustpferde gedacht.
Dass es viel ist, siehst du ja an deinem übergewichtigen Pferd. sorry, will nicht rummotzen. Aber es ist halt einfach so, dass die meisten Futter - auch die light-futter - viel zu reichhaltig sind. GERADE für die Robustrassen. Und ein Pferd, was nicht arbeitet braucht kein Kraftfutter. Für was auch. Um die Fettpölsterchen zu pflegen? ;) bisschen Mineralfutter reicht. 400g Kraftfutter pro Tag IST VIEL. Das ist nur geringfügig weniger, wie mein täglich gearbeitetes WB bekommt! welcher übrigens auch light-futter bekommt. Armes Tier. ;)
Liebe Grüesslis, Jen
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emproada
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Beitrag von emproada »

@Jen: und woher weißt Du jetzt, dass mein Hafi viel zu dick ist? :kopfkratz:
Und warum sollen 400gr einen Liter ergeben?
Viele Grüße Tina
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Jen
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Beitrag von Jen »

emproada hat geschrieben:@Kosi: mein Hafi bekommt am Tag ca. 400 Gramm Hesta Mix light und ist trotzdem weit entfernt von dünn.
sorry, falls ich das in dem Fall falsch verstanden hab.

und es ist ja oft so, dass man in Liter füttert (zb. ein halbes Mass, ein mass etc. voll), nicht aber in Gramm abwiegt und sich das Volumen darum besser vorstellen kann in dem Mass "Liter" statt Gramm, deshalb hab ich das so genannt. 400g tönt nach wenig, ist aber doch recht viel für eine Robustrasse. Wenn es dein Hafi gut verträgt, super. Die meisten jedoch - ohne Arbeit! - tun das nicht.
Liebe Grüesslis, Jen
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emproada
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Beitrag von emproada »

@Jen: er wird halt einfach nie aussehen wie ein Araber. Ist einfach so, egal ob mit oder ohne Kraftfutter.
Ich hätte trotzdem noch ganz gerne die Rechnung mit dem 400gr = mehr als ein Liter Kraftfutter erklärt. Wäre sehr nett.

Ok, hat sich überschnitten. Danke für die Erklärung!
Zuletzt geändert von emproada am Di, 25. Nov 2008 12:53, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße Tina
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Jen
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Beitrag von Jen »

siehe oben
Liebe Grüesslis, Jen
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Beitrag von ottilie »

dass die meisten Futter - auch die light-futter - viel zu reichhaltig sind
Mal so nebenbei eingeworfen: Bei den Menschen sind die light-Produkte ja ziemlich in Verruf geraten, weil die Kalorienreduzierung durch andere, ungesunde Zusätze erreicht wurde.
Klar kann beim Pferd nicht die Reaktion des Menschen kommen - ahja, kalorienreduziert, da kann ich ja zuschlagen :wink: -, aber wenn diese Süßstoffe wie Aspartam o.ä. drin wäre, müsste man ggfs. hier doch über einen Futterwechsel nachdenken.
Hoffe, es war nicht zu OT :oops:
Es grüsst ottilie
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Beitrag von Kosmonova »

Jen,

also das Weidenprob hat sich ja bald bis ungefähr Mai allein geregelt. Dann stehen die 4 auf Matchpaddock und bekommen dafür eine Portion Heu mehr. Ein Heunetz habe ich gerade bestellt, aber eigentlich bräuchten wir 4 und bei 3 schwerfuttrige WB bzw. Blüter-Damen die zudem rangniedriger sind als er wird es schwer da was zu portionieren.

Also Plan: Müslie also nur eine Handvoll über das Mineralfutter (sind wirklich nur Krümel), Möhrchenstücke als Belohnung, so oft es geht lange und ausdauernd bewegen (Gelände/Longe/Freispringen) und Kraft aufbauen (Beim Reiten ich soll die Einheiten lieber kurz und knackig halten –will ihn nicht vergrätzen).

Werde berichten.

@ tina

Er ist aber nicht mehr als Hannes, oder?!
Es grüßt Nadine

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Beitrag von heike61 »

:arrow: mich wundert ein wenig, dass kraftfuttergaben und mineralfuttergaben standart sind--- ist dies so oder les ich die beiträge falsch?



was spricht gegen eine "reine" Heufütterung?



grüße
Wenn du weitergehst, ändert sich deine Perspektive!
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

heike61 hat geschrieben:was spricht gegen eine "reine" Heufütterung?
Weil damit die Pferde eigentlich ständig viel zuviel Eiweiß zu sich nehmen..

Anders bei Heu-Stroh-Fütterung. Da kann man das so basteln, dass man das in einen halbwegs akzeptablen Rahmen kommt.

LG Alix
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Beitrag von chica »

@Alix - trotzdem brauchen sie ja eine bestimmte Menge an Heu, unabhängig davon, ob ich Kraftfutter zufüttere oder nicht. Ich füttere z. B. nur bedingt Mineralfutter und null Kraftfutter. Also besteht der Eiweißüberschuss doch so oder so - oder sehe ich da jetzt was falsch?
LG Ines
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kallisto
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Beitrag von kallisto »

heike61 hat geschrieben::arrow: mich wundert ein wenig, dass kraftfuttergaben und mineralfuttergaben standart sind--- ist dies so oder les ich die beiträge falsch?
was spricht gegen eine "reine" Heufütterung?
grüße
Ok, bei Kraftfutter gehe ich mit. Und Energie ist Energie, ob die durch Kraftfutter oder für das Pferd zu großen Heumengen resultiert, ist dabei egal.

Bei zweiterem nicht. Die für einen Pflanzenfresser wichtige Darmflora arbeitet nur bei dem für das Pferd optimalen Mineralienhaushalt gut. Die Folgen in Form von abnormalen Kot, Kotwasser, Koliken, Immunschwäche, Allergien etc. sind bekannt und leider sehr präsent. Ebenso haben wir es beim Pferd mit einem sehr stoffwechselaktiven Lebewesen zu tun. Die enorme Muskelmasse braucht neben Energie einen funktionierenden Mineralienhaushalt, dass sie arbeiten und sich entwickeln kann.

Wenn man die üblichen Weiden bzw. Grasflächen in Deutschland sich anschaut, wird klar, dass teilweise die Grassorten einer Monokultur entsprechen. Es wird dementsprechend entsprechend einseitig gedüngt und zweimal im Jahr Heu bzw. Silage gemacht. Es wird schnellwachsendes Gras bevorzugt (deutsches Weidelgras). Kräuter oder seltene Gräser haben keine Chance nachzuwachsen bzw. gibt die Bodenqualität (Mineraliengehalt) es gar nicht her. Die Böden sind ausgelaugt.

Das Pferd hat damit keine Möglichkeit mehr, seinem Instinkt nachzukommen, indem es aus verschiedenen Grassorten und Kräutern die bevorzugt, die für seinen Mineralienhaushalt notwendig sind. Das Heu verhält sich nicht anders als die Sommerweiden. Teilweise wird sogar noch von den Sommerweiden Heu gemacht, was die Mineralstoffunterversorgung bzw. unausgeglichene Mineralstoffversorgung fördert.
Die ursprünglichen Islandpferde/englischen Ponyrassen fressen von stark und unterschiedlich mineralisiertem Lavaböden. Dazu langsam wachsende Grassorten mit großer Auswahl. Die Folgen auf deutschen Böden sind bekannt.

Ein Pferd könnte nur mit sehr sehr gutem und unterschiedlichen Heu ohne Mineralfutter klar kommen. Und es müßte in dem Heu noch auswählen dürfen (es müßten Reste anfallen). Das klingt nach einem schönem Märchen im Stallalltag. Und ein mineralisierter Salzleckstein ist auch keine Lösung...

LG Susi
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Beitrag von Sheitana »

Dazu habe ich einen interessanten Artikel in einem anderen Forum gelesen:

http://wp1057438.wp029.webpack.hosteuro ... 4&rubrik=5
LG
Sheitana
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Beitrag von Alix_ludivine »

chica hat geschrieben:@Alix - trotzdem brauchen sie ja eine bestimmte Menge an Heu, unabhängig davon, ob ich Kraftfutter zufüttere oder nicht. Ich füttere z. B. nur bedingt Mineralfutter und null Kraftfutter. Also besteht der Eiweißüberschuss doch so oder so - oder sehe ich da jetzt was falsch?
Mit dem Stroh kann man ziemlich gut gegensteuern, was das Eiweiß in der Gesamtration angeht. KF ändert da meistens wenig, es sei denn man füttert wirklich sehr energiereiches Futter, aber das braucht eigentlich kein Normalopferd.

Beim FN Fütterungsprogramm bringen sie gerne Trockenschnitzel als Energielieferant, weil die fast kein Eiweß mitbringen. Damit kann man die Ration schön ausgleichen.

Und wenn man die Pferde normal füttert, dann hat man eigentlich ständig einen Eiweißüberschuss - ja.

LG Alix
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emproada
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Beitrag von emproada »

@Kosi: nein, meiner ist dünner. Ich hätte gesagt, der hat eine "normal" Hafifigur. :wink: Schau einfach mal bei mir in der Fotobox. Vielleicht habe ich mich auch falsch ausgedrückt, er bekommt eine viertels Schaufel am Tag. Das ist dann auch nicht mehr als zwei Hände voll und wenn ich mit ihm was mache(jeden zweiten Tag) dann muss er auch schon was tun, nur im Vergleich zu Sportpferden ist das dann halt trotzdem keine Arbeit.
Viele Grüße Tina
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