Was ist nur das rechte Maß?

Alles zum Thema Futter.

Moderator: susiesonja

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Medora
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Was ist nur das rechte Maß?

Beitrag von Medora »

Sorry für den seltsamen Titel, aber der trifft es wirklich am besten: Ich bin auf der Suche nach dem rechten Futtermaß für meine Hafis.

Der Stand der Dinge ist der, dass ich beide über den Winter eher schlank halten will und dass sie im Frühjahr vor der nächsten Weidezeit auf jeden Fall deutlich dünner sein müssen als im letzten Jahr (weil mein Großer ja knapp an einer Rehe vorbeigeschrammt ist). Beide hatten, als sie für einige Wochen nicht auf Weide standen, gut abgenommen. Seit August kommen sie ja stundenweise noch auf die Wiese und dementsprechend ging es mit dem Gewicht hoch.

Ich habe jetzt angeordnet recht wenig Heulage zu füttern - pro Pferd und Tag zwischen 8 und 10 Kilo. Dazu stehen sie auf Stroh. Als Kraftfutter bekommen sie ca. 300-400gr Hafer-Gerste auf zwei Portionen verteilt + Mineralfutter und Möhren.

Von Futterstand her sehen sie wohl eher rund als schlank aus. Gut, sie sind ordentlich plüschig, aber es ist auch wieder ganz gut was auf den Rippen.

Aaaaber: Nun zeigen sich, vor allem beim Kleinen, Futterlöcher in den Flanken. Habe gestern einen richtigen Schreck bekommen. Das ist ja auch nicht wirklich schön oder mache ich mir da schon wieder zu viele Sorgen?

Ich bin wirklich dolle verunsichert, wie viel ich ihnen geben soll - sie sollen schlank werden, aber natürlich auch nicht hungern. Bei den Stallbesitzern heißt es immer, dass sie sooo wenig bekommen, von meiner Hufpflegerin höre ich, dass sie weiter abnehmen müssen und ich stehe irgendwo dazwischen - einen Tag finde ich sie ok, dann sehen sie wieder fett aus und dann haben sie plötzlich Futterlöcher.

Keine Ahnung, ob hier jemand was Hilfreiches dazu sagen kann?

Medora
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Newton
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Beitrag von Newton »

Wie alt ist denn dein Kleiner jetzt? Ich habe bei unseren beiden Haffis die Erfahrung gemacht, dass diese "Hunger-Löcher" bis sie ungefähr 7 Jahre alt waren immer mal wieder kamen - ich denke, das war wachstumsbedingt... Wirkliche Gewichtsprobleme nach oben hin entstanden erst danach :oops:
Ich finde auch nicht, dass es so wenig ist, was deine Pferde bekommen. Bei uns im Stall kriegt keins von den "Robustpferden" überhaupt irgendwas an Kraftfutter. Heu/Heulage würde ich auch keinesfalls auf mehr als 10 kg pro Pferd schätzen... Und sie sind alle eher naja - kräftig.
Wenn nur der Youngster ab und an mal etwas dünn wirkt, würde ich das gelassen so 1-2 Wochen abwarten. Notfalls wieder was drauf füttern geht bei den Haflingern ja in der Regel eher schnell :roll:

LG, Nicole
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Warum läßt Du denn keine professionelle Futteranalyse machen?
Thisbe fährt ja scheinbar ganz gut mit den Informationen, die sie erhalten hatte...
Viele Grüsse
ottilie
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
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Medora
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Beitrag von Medora »

Danke, Newton, das beruhigt mich dann ja schon deutlich. Ich hatte eigentlich auch das Gefühl, dass sie wirklich genug bekommen (darum kämpfe ich ja auch eisern :D ), nur hatten mich diese Kuhlen irgendwie doch wieder stark verunsichert.

Ich finde das Thema Füttern unendlich schwer, zumal einem da auch wieder jede/r was anderes sagt :roll:


@Ottilie: Darüber habe ich bisher noch nicht nachgedacht. Ich werde mal bei Thisbe nachfragen.

Medora
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Jen
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Beitrag von Jen »

Warum fütterst du überhaupt kraftfutter? Ich würde eher wenig bis kein Kraftfutter füttern, aber dafür mehr Heu (altes, mageres wenn möglich anstatt Heulage) plus etwas mineralfutter. Meine Ballerina bekommt nur eine kleine Handvoll Hafer mit Mineralfutter gemischt, plus Heu und Weide. Das genügt vollauf.
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kallisto
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Beitrag von kallisto »

Hallo Medora,

ich habe das Problem auch einen leichtfuttrigen Haffi zu haben, der zudem nicht mal gearbeitet wird und im Winter nun nicht mal groß aktiv ist auf der Koppel.
Ich versuche, dass er wenigstens satt wird. Er kann ständig Stroh fressen, bekommt aber weniger Heulage als der Rest. Das ist in einem Offenstall nur so zu regeln, dass ich ihn abends erst später dazustelle. Früh frißt er normal mit.
Als weiteres bekommt er hochwertige Eiweiße, die er trotzdem braucht in Form von Bierhefe mit ein paar Körnern Hafer, damit er es frißt. Dazu gibt es noch etwas Leinöl. Alles sehr wenig, aber er bekommt es. Er ist nicht eingefallen, hat aber an Schultern und Hals kaum noch Fettpolster.

Wenn er älter wäre, würde ich dies in erster Linie durch Bewegung versuchen. Es gibt eine Studie über Haflinger, die irgendwo bei Hannover vorgestellt worde. Da gab es einen Vergleich zwischen deutschen (fetten) Haffis und richtigen Berghaffis, die es bei Hafling durchaus noch gibt und meine Mutter schon gestreichelt hat. Durch die bergige Region ist der Energiewechsel um einiges höher, die augenommene Energiemenge ist dieselbe. Daher haben wir hier ein großes Bewegungsproblem, wenn wir die Haffis nicht hungern lassen wollen. Und ich habe durchaus das Gefühl, dass meiner manchmal wirklich Hunger hat. Das finde ich auch nicht zielführend und er soll auch fressen.

LG Susi
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Medora
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Beitrag von Medora »

@Jen: Kraftfutter bekommen sie, weil sie mir sonst bei der Arbeit zu schlapp werden (gilt jedenfalls für Aramis). Auch für den Muskelaufbau finde ich das schon wichtig. Es ist auch wirklich wenig - wahrscheinlich nicht mal, das was ich oben geschrieben habe (die haben so eine Dose, die ist halbvoll, wahrscheinlich sind es eher 200-300 gr. pro Tag).

Ne, ich denke, das Kraftfutter dürfte den Kohl (bzw. das Pferd) hier nicht fett machen. Ich schwanke nur immer bei der Heulage-Menge. Wenn man die wirklich mal abwiegt, was wir gemachten haben, sieht das herzlich wenig aus. :roll: Mit "altem" Heu ist es schwierig, da ich ja in einem Pensionsstall bin und mich da eben auch ein bissl anpassen muss. Hinzu kommt der Staubfaktor.

Medora
Zuletzt geändert von Medora am Di, 20. Nov 2007 12:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Medora
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Beitrag von Medora »

@Kallisto: Jau, Bewegung ist natürlich ein wichtiger Faktor. Ich denke, wenn ich mit dem Kleinen ins Gelände kann (und ich hoffe, das wird bald möglich), kann ich da auch noch einiges für die Figurbildung tun.

Er sieht ja auch nicht "dünn" aus, im Gegenteil, ich finde ihn schon eher "rund" - dazu passten dann nur eben diese Futterlöcher so gar nicht...

Medora
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Newton
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Beitrag von Newton »

Wie wäre es denn, wenn du Stroh unter die Heulage mischt? Das macht mehr Masse und würde die Fresszeit für die Heulage sicher verlängern - ohne dass sie wirklich mehr fressen würden (wenn Stroh eh vorhanden ist).

LG, Nicole
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Beitrag von Medora »

Jep, wenn ich selbst was reintue, mache ich das auch - aber ich füttere ja leider nicht immer. Und das jetzt noch dem Senior, der füttert zuzumuten, traue ich mich nicht so richtig... :roll: Ne zeitlang hat man es für mich gemacht, sagte mir aber auch klar, dass man den Sinn darin nicht so ganz sieht - das sind halt die Probleme, wenn man das nicht in Eigenregie macht...

Medora
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Jen
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Beitrag von Jen »

Gutes Heu gibt eben Energie! Wenn, dann würde ich puren Hafer verfüttern und keine Gerste (schwerverdaulich) dazu.
Liebe Grüesslis, Jen
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Beitrag von Laika28 »

seufz... ich habe ja auch so ein Halb-Haffi-Exemplar :lol:

Ich habe eine Fütterungsberatung machen lassen und erziele damit wirklich gute Erfolge.

Wichtig ist es, nicht pi x Daumen zu füttern, sondern die Mengen (Heu u. KraFu) genau abzuwiegen. Das Heuvolumen ist ja je nach Struktur schon mal ziemlich unterschiedlich und somit variieren die Mengen schon mal. Da vertut man sich ganz schnell.

Geringere Heumengen kann man gut aus Netzen füttern oder aber mehrmals täglich. So haben sie immer was zu knabbern.

Weidegang vom Heu abziehen, im Sommer ca. 500 gr. Heu pro Stunde Weidegang.

Mit wenig Hafer/Gerste kann man als KraFu eigentlich nicht so viel verkehrt machen. Verzichten würde ich dagegen auf Müslis, die machen doch eher dick.
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Beitrag von Medora »

@Jen: Was die Kraftfuttergabe angeht, gibt es ja auch sehr unterschiedliche Ansichten. Manche meinen, wie Du, es ginge bei Robustrassen ganz ohne, andere sehen das anders und plädieren für eine gezielte Kraftfuttergabe auch gerade bei den Robusten.

Ich möchte aufs Kraftfutter nicht ganz verzichten (habe ich schon probiert). Dass es ein Hafer-Gerste-Gemisch ist, ist mir auch nicht ganz so recht, ich hätte auch lieber reinen Hafer. Das wird bei uns aber schon von Beginn gemischt. Sprich: ich müsste dann selbst Hafer kaufen, was ich bisher aber noch nicht in Erwägung gezogen habe (nicht wegen des Geldes, sondern wegen der Umstände bei der Fütterung).

Meine Frage zielte ja auch eher in die Richtung, ob ich jetzt vielleicht aus lauter Angst vor der Rehe zu wenig füttern lasse - das scheint ja aber nach Einschätzung aller hier, nicht der Fall zu sein. Ich möchte halt auch nicht von einem Extrem ins andere fallen...

@Laika: Die Weide rechne ich auch mit ein, obwohl da jetzt wirklich kaum noch was drauf ist. Klar, für die Hafis gibt es noch Verwertbares, aber die ist eigentlich komplett runter. Und von Müsli halte ich auch nichts.

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TineBln
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Beitrag von TineBln »

Achja... da kann ich mich auch ranhängen...
Mein Norwegermix neigt ja auch zum sehr schnell dick werden...
Er bekommt zum Heu eigentlich nur Obst / Gemüse und Mineralfutter.
Aber in der Offenstallherde ist es schon etwas schwieriger.

Wo habt ihr denn die Futterberatung machen lassen? Bin neugierig.
LG Tine

~~~ Ein gutes Pferd hat keine Farbe - aber einen Aalstrich :lol: ~~~
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Laika28
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Beitrag von Laika28 »

Wo habt ihr denn die Futterberatung machen lassen? Bin neugierig.
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