Trag- und Schubkraft

Allgemeines rund ums Pferd

Moderatoren: Julia, dshengis

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Janina
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Beitrag von Janina »

Okay, ich wollte auf einiges eingehen, aber habe das jetzt wieder gelöscht, weil ich der Meinung bin, dass es Zeit spart, wenn ich einfach mal von eh schon erwähnter Seite zitiere... (nur so viel, Jen, die Bilder, die du anführst, kannst du in der Form nicht verwenden, da sie zum einen nicht vergleichbar sind (die ersten beiden Bilder, da unterschiedl. Trabphasen, Kopf-/Halspositionen) u. zweitens nichts "beweisen" hinsichtl. der "Gewichtsverteilung" @v.w.-a.w.).

Zur Ausbildung eines jungen Pferdes:
Remember that down transitions are usually harder for the untrained horse. Start with asking for correct up-transitions, and just leave the down-transitions. This is also psychologically right - forward is good and rewarded...
Und dann gibt´s eine nette Beschreibung der beiden "Hebel" (dem "vorderen" u. "hinteren").
Zuerst wird der "vordere", also der Hals, beschrieben, als Abschluss steht hier:
But that's the front half. That's what the young horse can and should do in order to carry the rider. But as soon as balance and relaxation allows, the other lever must be set to work, too, to relieve the forehand and to arch the back fruther back...
So, und dieser Reihenfolge schließe ich mich jetzt einfach mal an :wink:

Liebe Grüße,
Janina
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Isomer
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Beitrag von Isomer »

@Jen

Das du beim dem Begriff ´Schubkraft´ die Vorwärtsbewegung und dir Rückwärtsbewegung des Beines trennst und in gut und böse einteilst, wird mir wohl ein Rätsel bleiben! Für mich führst du diesen Begriff damit ad absurdum!

gruß isomer
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sinsa
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Beitrag von sinsa »

Ich glaube, ich habe mittlerweile gut 10-15 Ansätze gemacht etwas zu schreiben :roll:
Aber bei aller Mühe ist es mit nicht gelungen, einen Ansatz zu finden, mich hier mit dem Thema konstruktiv auseinander zu setzten, ohne dass es, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, wieder in einer Debatte über die phöse Schubkraft endet.
Schade eigentlich.
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Mal eine andere Frage:

Bergauf trainiert man vorwiegend Schubkraft und bergab Tragkraft, wenn das Pferd ausbalanciert, ruhig und losgelassen läuft? Oder ist diese Pauschalisierung falsch?

Sagt mal was dazu.

LG Susi
minou
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Beitrag von minou »

Ich roll mal schnell das Thema noch mal auf, weil ich gerade von einem Branderup-Lehrgang komme.
Zu dem Thema Tragkraft/Schubkraft hat er gesagt, daß die Tragkraft eindeutig wichtiger ist. Wenn die Schubkraft größer ist, werden die Kniebänder oft überdehnt. Er meinte noch, daß die Pferdezucht aber leider weg von Pferden mit Tragkraft geht, weil heute den meisten Reitern die Schubkraft viel wichtiger ist.
Wenn das Pferd gut unter den Schwerpunkt tritt, also mehr trägt, wird die Unterlinie verkürzt und die Oberlinie gedehnt. Beim vermehrten Schieben ist es umgekehrt, also schlecht für den korrekten Rückenschwung.

Carola
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Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
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Janina
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Beitrag von Janina »

@Interessant wären diese Aussagen, wenn wir auch noch die Begründung dafür erfahren würden ;)
minou
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Beitrag von minou »

BB hat das Thema nur angekratzt. Mehr wurde eigentlich nicht dazu gesagt. Tut mir leid, aber Biomechanik wurde mehr im Thema Dehnungshaltung und Aufrichtung erklärt.

Sorry
Carola
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Bernie
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Trag- und Schubkraft

Beitrag von Bernie »

Natürlich wollen wir als Dressurreiter die Tragkraft, da hat Herr Branderup schon recht. Aber warum immer nur auf die schlechten Auswüchse der Turnierszene hinsticheln...es gibt genug Warmblüter, die sehr wohl viel Tragkraft mitbringen, nur sie müssen halt gefördert werden.

Ohne Schub- keine Tragkraft, das ist einfach Physik.

Langsam reiten ist nicht versammelt reiten und bedeutet auch nicht, die Tragkraft zu fördern.

lg

Bernie
Julia
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Beitrag von Julia »

Naja, es ist ja schon so, dass in der sportorientierten Pferdezucht mittlerweile ein Pferd, das sich nicht mit den Hinterbeinen die Ohren "absäbelt" wenig Chancen auf eine Bewertung in der vorderen Riege hat.
Und das von Fohlen an...
Von daher finde ich es schon gut, das ganze auchmal sehr kritisch anzusprechen.
Und gesundheitlich denke ich, sind diese Pferde (meist ja leider auch gepaart mit den "entsprechenden" Reitern) auf jeden Fall im Nachteil.
Liebe Grüße, Julia
Bernie
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Schubkraft

Beitrag von Bernie »

Hallo cosimolly!

Wieviele pferde laufen wirklich vorne mit und wieviele Pferde werden von (deutschen) Züchtern jedes Jahr gezogen? Mit "normalen" Gängen. Grundsätzlich ist es so, dass ein Warmblut (wird es korrekt gefördert) meist mehr an Versammlung leisten kann, da es aufgrund seiner Anatomie größere Kräfte aufbringen kann.

Ich denke, die "Strampelei" wird eh schon von vielen kritisch betrachtet, man sollte vielleicht auch mal ein gutes Haar an den doch großteils sehr guten Pferden der deutschen Pferderassen lassen, großteils werden sie an Freizeitreiter verkauft. Die Turnierszene ist NICHT der Nabel der Welt. :D

lg

Bernie
Julia
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Beitrag von Julia »

@ Bernie:
ich habe nicht die Deutschen Warmblüter an sich "niedergemacht"
aber ich war lange in diesem Bereich zu Hause und ich denke und weiß das ich damit nicht ganz unrecht habe !!
Und Dinge mal auch sehr kritisch zu betrachten ist mit
Sicherheit nie verkehrt !!
Auch was dieses Thema angeht.
Und ich denke mir hier nichs aus sondern ich schreibe über Dinge die
ich lange beobachtet und erlebt habe.
Liebe Grüße, Julia
Bernie
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Tragkraft

Beitrag von Bernie »

Hi!

Von niedermachen hat ja keiner geschrieben. :wink:

Und mit dem guten Haar dran lassen meinte ich Ausbilder, die eine Nische bedienen und sich immer größtmöglich von der bösen FN absetzen wollen. Nicht falsch verstehen, ich zähle mich zum Klassischlager und vieles aus dem Turnierzirkus ist mir zuwider, aber genau so unmöglich finde ich diese viel zu frühe Blankreiterei und langsamer Trab mit versammelten Trab zu verwechseln.

Deshalb mein Beitrag hier, sicher sollte man Widrikgeiten anprangern, aber es ist immer einfacher, vor der Tür des Nachbarn zu kehren. :P

lg

Bernie
Julia
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Beitrag von Julia »

Hi,
natürlich ist es einfacher kritisch bei anderen zu sein, aber ich denke ich stehe meiner Reiterei genauso kritisch gegenüber wie der anderer.

Und ich gehöre zu den FN`lern die irgendwann dort aufgegeben haben, weil ich es einfach nicht mehr ertragen habe, was wir (besonders) mit den jungen Pferden im Auftrag der Besitzer machen sollten... ( War da als Bereiterin tätig) und ich habe einige Pferde erlebt deren Rücken und Muskulatur "hinüber" war, bevor ihr Reitpferdeleben überhaupt wirklich begonnen hat.
Und den Unterschied zwischen langsamen und versammelten Trab kennt HIER hoffentlich jeder :D
Liebe Grüße, Julia
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

@ Bernie: Die deutsche Warmblutzucht richtet sich IMO schon sehr danach, was in der Turnierszene gewünscht ist. Dort präsentiert man ja seine Pferde und die meisten Züchter hoffen wohl schon darauf mal ein Weltklassepferd zu züchten. Und das wird in der Turnierszene mehr beachtung finden als bei den "klassikern" die oft versteckter vor sich hin puzzeln. Die Warmblutzucht bringt tolle Pferde hervor, die sehr leistungsbereit und -willig sind. Und leider auch zu leistungsbereit. Da brauch es schon einen sehr gefestigten Charakter mit hohen Zielen, der diese Angebote nicht annimmt und so ein Pferd nicht überfordert. Ich bin froh, daß mein Pferd sich nicht so überfordern läßt, denn ich würde da für mich auch die Hand nicht ins Feuer legen. Natürlich lassen sich die sog. Barockrassen eher Richtung Aufrichtung/versammelnde Lektionen überfordern. Und reel ausbilden sollte man natürlich jedes Pferd :wink:
Liebe Grüße
Susanne
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"Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind."
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Thisbe
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Re: Schubkraft

Beitrag von Thisbe »

Bernie hat geschrieben: man sollte vielleicht auch mal ein gutes Haar an den doch großteils sehr guten Pferden der deutschen Pferderassen lassen, großteils werden sie an Freizeitreiter verkauft. Die Turnierszene ist NICHT der Nabel der Welt. :D
Na ja, aber wenn ich mir viele Freizeitreiter so ansehe und woran die sich dann orientieren...
In der Seele des Pferdes findest du Saiten, die lange in dir nachklingen.
(Gunnar Arnarson)
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