Abschwitzdecke oder nicht?

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Sunknúni
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Abschwitzdecke oder nicht?

Beitrag von Sunknúni »

Deckt ihr nass geschwitzte Pferde ab oder nicht?
Ich bin mir immer noch teils unsicher, ob es überhaupt was bringt, ob es kontraproduktiv ist (weil das Pferd evtl. erst recht nachschwitzt) oder ob es nötig ist.
Junito hat ja sehr langes Winterfell und schwitzt dementsprechend, das heißt, er ist manchmal recht nass. Abschwitzdecke bringt da nicht soo viel, finde ich. Die Stallbesi tut ihrem (inzw. 28jährigem) nie eine Abschwitzdecke rauf, sie findet das unsinnig.
Ich bin generell auch jemand, der eher nicht eindeckt, bin mir aber teils unsicher. Ich habe dann doch noch Bedenken, den Dicken nass raus zu stellen - oder ist das schon wieder Menschendenken?
Was für Erfahrungen habt ihr in dieser Hinsicht gmeacht und wie haltet ihr es?
lalala

Beitrag von lalala »

Wir nutzen unsere Abschwitzdecke selten. Trotz Plüschtierfell ist Mausi zum Glück konditionsmässig super drauf und schwitzt kaum. Wenn sie doch mal ein wenig dampft gibts für 15min die Abschwitzdecke drauf (Paddock und Deelentür sind eigentlich immer auf ). Ich würde kein klatschnass-geschwitztes Pferd in die Kälte stellen und *zugeb* wenn ein Pferd stundenlang zum abtrocknen braucht würde ich scheren und eindecken.
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dshengis
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Beitrag von dshengis »

Dynamit schwitzt auch sehr wenig (weil auch in guter Verfassung), kriegt aber trotzdem zur Zeit öfters eine Abschwitzdecke rauf. Und obwohl er kaum schwitzt (nur ein wenig an der Schulter), ist die Decke hinterher im Rückenbereich deutlich feucht :? Von daher denke ich, es kann nicht so verkehrt sein (Im Gegensatz zu Regen- oder Winterdecken finde ich Abschwitzdecken auch nicht schlimm :P)
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Ich finde, das hängt auch vom Wetter ab. Wenn es sehr kalt und windig ist, und man kommt spät vom reiten, so daß das Pferd nicht mehr vor der Nacht trocknet, kann es vielleicht mal sinnvoll sein.

Für mein Pferd halte ich es nicht für nötig, wobei er normalerweise nicht stark schwitzt, er ist nur etwas feucht nach dem Reiten. Daher besitze ich bisher auch keine Abschwitzdecke. Sollte er doch mal so richtig naßgeschwitzt sein, kann man ihm auch Sägespäne ins Fell reiben. (Hab ich aber selbst noch nie gemacht, hab ich mal bei Linda TJ gelesen, scheint mir aber sinnvoll). VG Abeja
Soti

Beitrag von Soti »

Mein Pferd bekommt immer eine Abschwitzdecke drauf. Er schwitzt aber auch sehr, obwohl er eine sehr gute Kondition hat. Er ist aber auch eingedeckt und hat daher eh nicht so richtiges Winterfell. Daher bin ich da eh schon vorsichtiger, auch weil er sehr empfindlich ist.
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Medora
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Beitrag von Medora »

Ich nutze meine Abschwitzdecke auch eher wenig. Nur wenn es wirklich fies vom Wetter her ist und Aramis wirklich mal doller geschwitzt haben sollte, lege ich sie auf, meist ist es aber so, dass er nur dann wirklich doller schwitzt, wenn es eh recht warm ist, dann brauch ich keine Decke. Wenn möglich, lass ich ihn gerne in der Halle wälzen, wenn er geschwitzt hat - so eine frische Panade ist doch das Beste :D

Medora
orest
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Beitrag von orest »

Hallo,

mein Pferd steht im Offenstall und hat sehr dickes, naturbelassenes Winterfell.

Es gibt genau eine Gelegenheit, in der ich eine Abschwitzdecke verwende, ansonsten nie. Ansonsten ist ein gesundes Winterfell meiner Meinung nach die beste Abschwitzdecke.

Bei normalen Ausritten und Dressurarbeit schwitzt mein Pferd durchaus einmal. Ich reite etwa 15-20 min Schritt am Ende, so dass Atmung und Puls (nahezu) auf Ruhewerte abgesunken sind.
Das Fell ist außen dann manchmal durchaus noch nass oder feucht, innen direkt an der Haut ist das Pferd jedoch trocken. Das ist völlig ausreichend.
So stelle ich das Pferd in den Offenstall. Es wälzt sich meist sowieso gleich im im Winter meist nassen Boden ;-)
Eine Abschwitzdecke ist hier meiner Meinung nach unnötig bis kontraproduktiv.

Eine Abschwitzdecke verwende ich, wenn z.B. bei flotten Gruppenausritten im Winter unterwegs Pausen gemacht werden, und das Pferd vorher nicht ausreichend lange Schritt gehen konnte und auf Ruhewerte 'abkühlen'. Hier geht es mir aber weniger um die geschwitzte Brust- und Halsregion als um die Kruppenmuskulatur.
Wenn ich bestimme, wann Pausen gemacht werden, ist eine Decke ebenfalls nicht nötig...

Ich und zahlreiche Bekannte machen dies seit Jahren so, ich kenne damit nur gute Erfahrungen.
Wenn Pferde extrem schwitzen, liegt das in den meisten Fällen an einer physischen oder psysischen Überforderung des PFerdes. Besonders häufig letzteres.
Nur selten haben Pferde unangemessen dickes Fell für unser Klima, hier bietet es sich an, schmale Ralleystreifen zu scheren (eindecken ist nicht nötig). Extreme Winterfellbildung oder Probleme im Fellwechsel können allerdings auch auf Krankheiten hinweisen.

Wenn man diese Methode anwenden will, ist ein intaktes, gesundes Winterfell notwendig. Dafür sollte man Pferde nicht waschen, sie sollten Witterungsreizen ausgesetzt sein und die Gelegenheit haben, sich zu wälzen.

Gruß Tina
Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

Schlumpf hat eine sehr gute Kondition, aber das typische Plüschponyfell. Nass ist er nie richtig, nur leich "angefeuchtet". Wenn ich die Abschwitzdecke drauf habe, sieht man dennoch, dass Feuchtigkeit über die Decke abtransportiert wird. Wenn es warm (also Plusgrade) ist, kommt dennoch keine Decke drauf.
Ich tue nach dem Reiten ab Minustemperaturen allerdings generell ne Abschwitzdecke drauf. Aber eher aus dem Grund, dass die relativ warme Muskulatur nicht gleich der Kälte ausgesetzt wird, sondern unter Decke etwas langsamer abkühlen kann.
~pony~

Beitrag von ~pony~ »

orest hat geschrieben:Ich reite etwa 15-20 min Schritt am Ende, so dass Atmung und Puls (nahezu) auf Ruhewerte abgesunken sind.
Das Fell ist außen dann manchmal durchaus noch nass oder feucht, innen direkt an der Haut ist das Pferd jedoch trocken. Das ist völlig ausreichend.
Genau so handhabe ich es auch mit den meisten Ponys und robusteren Pferderassen. Ist im Fell genug Unterwolle vorhanden, wirkt diese in etwa wie eine natürliche Abschwitzdecke (vorausgesetzt, das Pferd ist nicht durch und durch klitsch-nass, aber das wird wohl eher selten vorkommen). Bei Pferden mit wenig Unterwolle im Fell lege grundsätzlich ich eine Abschwitzdecke drauf. Es handelt sich dabei fast immer um hochblütige Pferde, die einfach kein Winterfell bekommen, das als "Puffer" zwischen Haut und kalter Umgebungsluft herhalten kann, weil es so dünn ist, dass es schnell komplett durchgeschwitzt ist.
Zuletzt geändert von ~pony~ am Mo, 31. Dez 2007 15:22, insgesamt 1-mal geändert.
puppe
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Beitrag von puppe »

Meine schwitzt sich leider zu 80% pitschnass da sie sich immer sehr aufregt.Ich reite sehr lange Schritt bis Atmung und Puls normal sind nur nass ist sie trotzdem ^^
Dann bekommt sie eine Abschwitzdecke drauf,nach einer halben Stunde eine neue xD dann wieda ca. Stunde warten und nächste udn dann über Nacht die Outdoordecke
Mach es immer so und es hat immer gut funktioniert.
Sie steht im OS
Nächstes Jahr werde ich wohl früh eindecken(mit der dicken Decke) damit sie gar nicht erst so einen Pelz bekommt...denke das hilft auch sicher
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dshengis
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Beitrag von dshengis »

puppe hat geschrieben:Dann bekommt sie eine Abschwitzdecke drauf,nach einer halben Stunde eine neue xD dann wieda ca. Stunde warten und nächste udn dann über Nacht die Outdoordecke.
Das wäre mir zu lange :shock:
puppe hat geschrieben:Meine schwitzt sich leider zu 80% pitschnass da sie sich immer sehr aufregt.
Warum regt sie sich denn immer so auf? Kannst Du daran nix ändern?

LG A.
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Esprit05

Beitrag von Esprit05 »

Da Fimo so gut wie nie schwitzt (nur ganz selten im Fellwechsel) und wenn, auch sehr schnell wieder trocknet, decke ich ihn eigentlich nicht ein. Wenn ich wieder am Stall bin, ist er auch so schon trocken. Nur beim Fahren (Hänger) mache ich eine Abschwitzdecke rauf, weil er sich da manchmal etwas aufregt.
Als Esprit aus der Klinik (Bronchoskopie) kam, mit Sedierung, hat sie stark geschwitzt und hätte ohne Decke garantiert eine Erkältung bekommen.
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chica
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Beitrag von chica »

Meine Ponies bekommen beide eine Abschwitzdecke drauf, wenn sie geschwitzt haben. Beide haben Pelz, trocknen aber verhältnismäßig schnell wieder ab (ca. halbe Stunde). Starletta steht momentan auch mit Winterdecke in ihrer Paddockbox, weil ihr Rücken sonst schmerzt. Die Decke hat eine Abschwitzfunktion, was ganz angenehm ist, weil man nicht wechseln bzw. umdecken muss...

Generell würde ich kein Pferd nass geschwitzt in die Box bzw. in den Stall zurückbringen. Wenn ein Pferd stark schwitzt (also auch schon bei leichter Anstrengung), würde ich wie lalala scheren und eindecken. Aber das sieht sowieso jeder anders.
LG Ines
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"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
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puppe
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Beitrag von puppe »

dshengis hat geschrieben:
puppe hat geschrieben:Dann bekommt sie eine Abschwitzdecke drauf,nach einer halben Stunde eine neue xD dann wieda ca. Stunde warten und nächste udn dann über Nacht die Outdoordecke.
Das wäre mir zu lange :shock:
Da ich sowieso immer noch ca. 3 Stunden im Stall bin macht mir das nichts
dshengis hat geschrieben:
puppe hat geschrieben:Meine schwitzt sich leider zu 80% pitschnass da sie sich immer sehr aufregt.
Warum regt sie sich denn immer so auf? Kannst Du daran nix ändern?

LG A.
Es ist von Tag zu Tag verschieden.Sie steht extrem hoch im Blut und "sieht einfach viel". Und leider pullt sie auch oft.Sie regt sich halt beim Ausreiten und Springen auf.Dressur nicht so oft(wenn,dann nur beim Galopp).
Hat sich aber schon extrem gebessert...

edit:Wir haben schon mal ca 2 Monate Magnesium dazu gefüttert aber bei ihr liegt es anscheinen an ihrem (leider) hohen Anteil vom Vollblut...Hat ja auch eine irrsinnige Ausdauer obwohl sie "früh" zum schiwtzen anfängt
BM Bazooka
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Beitrag von BM Bazooka »

Ich nutze prinzipiell Abscwitzdecken, bin auch jemadn, der selbst im Sommer im Hänger noch eine dünne Baumwolldecke beim Fahren drauf legt.
Wenn ich vom reiten komme - meine Pferde werden im Offenstall gehalten, aber zeitig im Herbst eingedeckt - lege ich erst eine Abschwitzdecke über, bis aich sattel weggebracht, Hufe ausgekratzt und Beine abgespritzt habe. Dann kommt die Multifunktionsdecke drauf und ab in den Stall bzw. Weide oder Paddock.
Nur wer Pferde als freie, lebendige Partner und als Geschöpfe Gottes anerkennt, wird den Adel ihres Wesens und schließlich ihre Zuneigung erfahren.
Hans Heinrich Isenbart
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