Partner Pferd - Sklave Pferd

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Maja
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Partner Pferd - Sklave Pferd

Beitrag von Maja »

Leute, Leute...
mir fehlen die Worte. Wo soll das enden? So einen brutalen Umgang mit dem "Partner" Pferd habe ich lange nicht mehr gesehen. Ich spreche vom Abreiteplatz in Leipzig.

Ihr hättet müssen die Augen dieser Pferde sehen.

Ich warte noch auf die Bilder. Sind auf der Kamera meiner Freundin.

Allen voran: Isabell Werth. Natürlich hat sie gewonnen.

Überlege, wem man diese Bilder mit einem entsprechendem Artikel dazu schicken sollte.

Der Vortrag von Dr. Heuschmann ("Finger in der Wunde") war einsame Spitze. Wenigstens einer, der dort in aller Öffentlichkeit kein Blatt vor den Mund nimmt. Zitat: und nachher gehen Sie alle zum Abreiteplatz. Dann sehen Sie, wovon ich rede. Das hat nichts mehr mit Reiten zu tun. Das ist eine Sauerei.

Ist es nicht traurig, dass auf einer Veranstaltung, die den Namen "Partner Pferd" trägt, solche Bilder zu sehen sind?

LG
Maja
Elektra
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Beitrag von Elektra »

Ich denke die Worte Sklave Pferd beschreiben einiges... :roll:
Meine Reitlehrerin war auch da und hat mir die Fotos gezeigt,.. es ist schrecklich...
Auch sie wollen die Fotos wegschicken an verschiedene Zeitschriften etc..
Ob das allerdings so viel bringt...?
Naja auf alle Fälle viel besser als gar nichts zu tun,...!!!

Bei solchen Bildern frag ich mich immer wieder: was kann man noch machen, um solche Bilder zu verhindern...
doch leider fällt mir nicht viel ein!
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Ich hab mich dieses Jahr bei den German Masters in Stuttgart erdreistet, mal zu pfeifen, als Isabellchen beim Einreiten rund um's Viereck ihren Warum Nicht? deutlich hinter der Senkrechten ritt - vielleicht hat's ihn auch nur am Buggelenk gejuckt? :twisted: Hättet Ihr mal die empörten Blicke der Umsitzenden sehen sollen... Die hätten mich ja schier gefressen! 8)

Ich bin der Überzeugung, daß ein Name (und das Geld, das damit verdient wird) heute mehr hermacht, als das Können, das eigentlich dahinterstecken sollte und auch die Richter leider oft mehr nach Namen als nach Leistung benoten.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Ketzerischer Gedanke:
Solange Leute zum Zuschauen hingehen, wird sich definitv nichts ändern...

Bei einer Messe ist es selbstverständlich noch was anderes, da ist der Eintritt fürs Turnier ja meist in der normalen Eintrittskarte inbegriffen. Aber reine Turnierveranstaltungen müssen ja nicht unbedingt besucht werden - vor allem, wenn man eh schon weiß, welche Art von Reiterei einen erwartet. Und solange es nicht so ist, daß das Verhältnis "pferdefreundliche" Reiter zu "pferdeschinderlichem" Reiter endlich zu Gunsten der Pferde steht, muß man sich halt diese Veranstaltungen verkneifen.

Oder warum geht Ihr hin? Um die einen oder zwei Reiter zu sehen, die es - vielleicht - anders machen?

Ich weiß - provokante Frage. Trotzdem kann ich meiner Meinung nach im Augenblick ziemlich genau sagen, was ich zu sehen bekommen werden. Und brauche mich dann hinterher nicht drüber wundern.

ottilie
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Ich stand 5 Minuten am Abreiteplatz, als Werth und Kemmerer ihre Pferde traktierten. Die Kemmerer hatte alle Halswirbel permanent auf Anschlag. Taktfehler durch und durch. Für den Blick der Augen der Pferde fehlen mir die Worte. Zwischen Panik und Resignation war alles dabei. Das waren alles Tierschutzfälle, dass Wort Dressur nehme ich bei den Reitern nicht mehr in den Mund. Es fällt auch immer mehr auf, dass diese Pferd kaum Muskulatur haben.
Die Werth schaffte es schon im Schritt an der Trense bei längeren Zügel einzurollen. Apache zackelte immer an. Mehr Pass als Schritt.
Ich bin dann gegangen, weil ich sonst am Platzen war. Ich kann leider nicht laut pfeifen... Ich weiß nicht, inwieweit das rechtlich legal ist, sich dort mit Banner " Gegen Rollkur" hinzustellen? Weiß das vielleicht jemand? Ich hätte kein Problem damit, würde aber wohl der Security zum Opfer fallen...

Auf dem Springplatz dasselbe. Die unterschiedlichsten Verschnallungen am Kopf. Sogar Hackamore mit langen Anzügen mit Trense kombiniert. Ein Reiter ritt nur mit Schlaufer und ließ die normalen Zügel durchhängen. Andere Pferde waren stets unter Spannung. Schritt oder Halten ging nicht, da standen sie schon auf zwei Hinterbeinen. Auch hier bin ich nach 5 Minuten gegangen.

Ich muss auch sagen, dass ich es dieses Jahr als noch schlimmer empfand. Durch die Bank durch hat kaum jemand noch eine normale Trense ohne irgendwelche Verschnallungen. ´

Der Heuschmann war einsame klasse. Daran gibt es nichts zu rütteln. Ein Mann, der für die Pferde spricht. Immerhin lebt er indirekt von diesem Rollkurgeschäft.
Innerlich hätte ich mir gewünscht, dass sein Vortrag in die Turnierarena verlegt werden würde und die furchtbaren Reiter in so ein kleines Areal gepresst wären. Ich hätte sie alle von den Pferden reißen können. Und ich hatte so eine Wut, dass ich kaum noch zugesehen habe. Innerlich dachte ich an die zwei Lauser daheim, die wenigstens noch ein bißchen Pferd sein dürfen.

Ich war noch nie auf der PartnerPferd und habe mir so minimal das Reiten angesehen. Wenn ich insgesamt eine viertel Stunde reiten sehen habe, war das schon viel. Die Vorträge haben das Reiten entschädigt. Doch wie weit soll der Zwiespalt noch führen??? Warum sind Pferde nur so gutmütig und lassen sich das gefallen? Wann fällt diese Sache endlich unter einen Tierschutzfall? Ich finde Wegschauen und Ignorieren hilft nicht. Dafür gibt es noch genügend Oma und Opa, die ahnungslos mit klein Enkelin solche Veranstaltungen besuchen... Wann platzt hier mal die Bombe... :evil:

LG Susi
Zuletzt geändert von kallisto am Mo, 21. Jan 2008 15:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Maja
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Beitrag von Maja »

@ottilie: ich habe dort den Messestand der DHG mit betreut. Denn die Veranstaltung soll auch Pferdehaltern Informationen zu Haltung, Gesundheit etc. geben.
Wenn nur die wenigen nicht mehr hingehen, die sehen, was die "Spitzenreiter" ihren Pferden antun, wird sich deshalb nichts ändern.
Viele Normalbürger, die Pferde einfach nur schön, interessant und was weiß ich noch alles finden, sehen die Mißstände doch gar nicht.
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Medora
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Beitrag von Medora »

Ach je, das klingt ja übel. So ein bisschen habe ich das Gefühl, dass es gerade eine Art Trotzreaktion bei einigen gibt - je kritischer das alles diskutiert wird, desto mehr machen sie es. :(

Ich frage mich auch immer, was man da machen kann und ich denke: Mund aufmachen, Stellung beziehen und ja, auch boykottieren. Solange die Masse das alles hinnimmt oder schlimmer noch, nachmacht, wird sich nichts ändern.

Fotos machen finde ich gut, die Leute sollen ruhig nachdenklich werden, ob sie ihr Verhalten gerne dokumentiert sehen wollen. Und warum nicht Pferdzeitschriftenredaktionen anschreiben? Einige sind doch sehr "aufklärerisch" motiviert.

Medora
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

kallisto hat geschrieben:Ich weiß nicht, inwieweit das rechtlich legal ist, sich dort mit Banner " Gegen Rollkur" hinzustellen? Weiß das vielleicht jemand? Ich hätte kein Problem damit, würde aber wohl der Security zum Opfer fallen...
Da wär ich ja dabei. :twisted:

Vielleicht könnte man sich wenigstens mal ein T-Shirt drucken mit der Aufschrift "Gegen Rollkur - im Namen der Pferde" o.ä. und damit auf den Messen rumlaufen. Wird zwar kein GROSSES Aufsehen erregen, aber vielleicht fällt's doch dem ein oder anderen auf. :?
Und evt. Handzettel verteilen... :roll:
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Priesel
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Beitrag von Priesel »

Ich war ja mit meinem Freund dort. Als erstes waren wir am Abreiteplatz der Springreiter. Ich versucher immer, ihm relativ emotionslos die Dinge zu erklären. Ich fand die Abreiterei bei den Springern nicht so schlimm, dachte noch (ich bin ja so ein Idealist), dass sich nach den Diskussionen der letzten Wochen und Monate einiges ändert. Aber trotzdem blieb ein bitterer Nachgeschmack.

Am Eingang bin ich zur Info und der junge Mann meinte, ich bräuchte doch bestimmt ein Programmheft. Als ich ihm erzählte, dass ich keine Wettbewerbe sehen möchte, war er sehr erstaunt. Das hatte ich mir vorgenommen, dass ich dieses Jahr die Tribüne nicht betrete. Gut so, der Abreiteplatz der Dressurreiter hat mir kurz gereicht - und ich habe wirklich nur durch die Stände hindurchgeschaut. Traurig.

Traurig fand ich auch ein Volti-Pferd, dass auf einem Abreiteplatz geführt wurde. Nicht fähig, im Stehen die Karpalgelenke beider Vorderbeine durchzudrücken. Das hat mich dieses Jahr am meisten mitgenommen. Das Pferd als Sportgerät.

Zum Schluss hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich einige Dinge angemeckert hatte - sozusagen nicht mehr so emotionslos mit meinen Erklärungen war. Manchmal frage ich mich dann, ob ich kein gutes Haar an anderen lassen kann. Aber im Nachhinein liege ich vielleicht doch nicht ganz falsch.
kallisto
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Beitrag von kallisto »

greta j. hat geschrieben: Vielleicht könnte man sich wenigstens mal ein T-Shirt drucken mit der Aufschrift "Gegen Rollkur - im Namen der Pferde" o.ä. und damit auf den Messen rumlaufen. Wird zwar kein GROSSES Aufsehen erregen, aber vielleicht fällt's doch dem ein oder anderen auf. :?
Und evt. Handzettel verteilen... :roll:
Das ist gar keine so schlechte Idee. Ich werde es mir vor der nächsten Veranstaltung vormerken. Sowas ist ja schnell gemacht. Wozu hat man ein Freund, der im Trikots-entwerfen sich selber immer toppen möchte...

LG Susi
Cyndy
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Beitrag von Cyndy »

Ich glaub das Volti-Pferd hab ich auch gesehen? War das so ein großes, braues, mit total dünnem Hals? Da musste ich auch weggucken, aber die Größe hat mich beeindruckt...
Also war es doch nicht sehenswert, also der Abreiteplatz der Dressurreiter was ich gern mal gesehen hätte. Schlimme Methoden...
LG Cyndy
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Nadja
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Beitrag von Nadja »

Hört sich ja nicht wirklich toll an... :(
Ich boykottiere seit 3 Jahren solche Veranstaltungen und habe selbst den Turniersport mehr oder weniger vom einen auf den anderen Tag an den Nagel gehängt, weil ich mich damit nicht mehr identifizieren wollte/konnte.

Was mir schon aufgefallen ist: Die namhaften Reiter sprechen sich zwar gegen die Rollkur aus, bemerken aber selbst gar nicht, dass ihre Pferde ständig eingerollt hinter der Senkrechte laufen. Ob sie's nicht wollen oder können, bleibt dahingestellt. Ich kenne selbst solche Reiter die sich klar gegen die Rollkur aussprechen, es aber trotzdem täglich im Training betreiben.... !?!?
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Sorraja
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Beitrag von Sorraja »

greta j. hat geschrieben:Vielleicht könnte man sich wenigstens mal ein T-Shirt drucken mit der Aufschrift "Gegen Rollkur - im Namen der Pferde" o.ä. und damit auf den Messen rumlaufen. Wird zwar kein GROSSES Aufsehen erregen, aber vielleicht fällt's doch dem ein oder anderen auf. :?
Und evt. Handzettel verteilen... :roll:
Da gibt es noch mehr, die diese Idee haben. Guck mal HIER. ;)
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Liebe Grüße
MANU
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

Sorraja hat geschrieben:
greta j. hat geschrieben:Vielleicht könnte man sich wenigstens mal ein T-Shirt drucken mit der Aufschrift "Gegen Rollkur - im Namen der Pferde" o.ä. und damit auf den Messen rumlaufen. Wird zwar kein GROSSES Aufsehen erregen, aber vielleicht fällt's doch dem ein oder anderen auf. :?
Und evt. Handzettel verteilen... :roll:
Da gibt es noch mehr, die diese Idee haben. Guck mal HIER. ;)
*grins* Wie cool! 8)

Danke für den Link! Ich les da so selten. :roll: Aber ich werd' wieder reinschauen, die wollen ja tatsächlich so'n T-Shirt entwerfen. :P
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Sorraja
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Beitrag von Sorraja »

Ich gucke da auch sehr selten rein. Aber nachdem ich hier diesen Thread gelesen habe, wollte ich mal gucken, ob und was die anderen so dazu schreiben. 8)
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