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Verfasst: Mo, 21. Jan 2008 23:56
von Ari44
Tja, das Problem ist halt, das man auch mit solchen Aktionen wohl leider garnichts erreichen wird :cry: .
Wenn man sich mal vor Augen hält, was für eine Öffentlichkeit es im Fall von Coby van Baalen gab, mit Fotos, die diese Tierquälerei ja nun völlig zweifelsfrei belegten... Was passiert? Frau van Baalen darf sich auf dem Dressurforum "erklären", nun hat der hölländische Reitsportverband sie ganz offiziell "freigesprochen" *kotz*.

Mir wird bei diesen ganzen Sachen einfach nur schlecht, auch aus einer gewissen Hilflosigkeit heraus. Denn ich habe keine Ahnung, wo und wie sich irgendwas ändern soll. Wer soll da durchgreifen, wenn es schon die Verbände nicht tun, wenn eine AvG oder IW oder gewisse Springreiter immer und immer wieder bejubelt werden und als leuchtende Beispiele dastehen, weil sie Medaillen fürs Land gewinnen?
Natürlich versuchen auch diverse Reitzeitschriften ihr Bestes, indem sie schonungslos auf Missstände hinweisen.... wenn ich allerdings 3 Seiten weiter die Turnierberichterstattung lese....

Hmm, ich denke leider, dass ein Dr. Heuschmann da schon gegen Windmühlen kämpft, wir kleine Lichter sind da garnicht gefragt :( ....

Verfasst: Di, 22. Jan 2008 00:09
von kallisto
Ich denke, man sollte das nicht so pessimistisch sehen. Man bewegt sicher von heute auf morgen nicht viel.
Aber wenn ich den Trend einiger Reiter zu den klassischen Grundsätzen sehe, dass die Reitvereine und Turniere keinen Zuwachs haben. Dass die Ställe nicht mehr nur aus turniergeprägten Warmblütern bestehen, sondern bunter werden und die Aufklärung über die Rollkur voranschreitet, finde ich das für die Pferde einen Fortschritt.
Sicherlich gibt es noch viel zu tun und man wird sicherlich nicht alle ändern können. Aber wir können unseren Beitrag dazu leisten, indem wir nicht wegsehen oder ignorieren, sondern selbst in unseren möglichen Rahmen aktiv werden.

Der Trend hat nach den 50 er Jahren markant zugenommen. Die Rollkur ist nur eine massive Ausartung in den letzten Jahren. Sowas ändert man nicht von heute auf morgen. Das ändert kein PK und kein Heuschmann in 3-5 Jahren. Aber die Stimmen werden lauter und auch der Druck in der Öffentlichkeit steigt. Manchmal braucht es einfach ein bißchen Konsequenz und Geduld.

Zumal ich es auch so sehe, dass in der pferdefreundlichen Freizeitreiterszene auch nicht alles Gold ist, was glänzt. Wenn manche ihre Pferde zu Mastschweinen vegetieren lassen, nur am We im Galopp über die Felder galoppieren und unwissend dreimal im Jahr den Schmied bestellen, fragt man sich, ob jeder zurecht am Rande des Abreiteplatzes tierschutzwidriges Reiten ruft...

Es gibt immer Handlungsbedarf. Bei anderen und auch bei mir. Wie heißt der Spruch: Beim Reiten lernt man nie aus... Aber wir können gemeinsam nach einer Verbesserung streben und ich finde wir sollten einfach dort anfangen, wo es am schlimmsten ist. Das ist man diesem gutmütigen Vierbeiner einfach schuldig. Und geschieht genau auf solchen Messen/Championaten, genauso auf der Nachbarweide nebenan, bei dem das Rasenmäherpony mit langen Zehen kaum noch laufen kann.

LG Susi

Verfasst: Di, 22. Jan 2008 00:55
von Ari44
Susi, natürlich, aber das eine Vergehen macht das andere nicht besser. Und ja, es gibt sicher ganz viele Leute, die versuchen, nach klassischen Grundsätzen zu reiten, unser Stall ist ein gutes Beispiel, ganz bunt gemischt, vom WB bis zum Araber.
Aber ich sehe die Realität ganz oft, wenn ich mit meiner RL unterwegs bin. Auch im kleinen Rahmen sind es leider verschwindent wenige, die versuchen, den richtigen Weg einzuschlagen. Die überhaupt verstehen (wollen).

Ich war Ende letzten Jahre mit meinen Stallkollegen und meiner RL auf einem Heuschmann-Vortrag. Super gut, während der Theorie waren auch alle anderen Teilnehmer vollends begeistert. Dann kam die Praxis, es wurden ganz verschiedene Pferde vorgeritten. Und huch - auf einmal war die Kritik am ach so tollen Pferd-Reiter-Paar aus dem eigenen Stall dann nicht mehr so gefragt. Da wurde dann teilweise mehr als beleidigt reagiert. Guter Vorsatz und doch nichts verstanden? Hörte sich auf jeden Fall so an, und ich denke, mit der Haltung wird sich dann teilweise auch nichts ändern. Ein schwieriges Thema....

Verfasst: Di, 22. Jan 2008 07:00
von lalala
@ ari: aber gerade auch in punkto Haltung hat sich doch in den letzten 20 Jahren viel getan. So ist es eben auch in der Reiterei....und in jeder Szene tummeln sich die schwarzen Schafe (die von den Massen bejubelt werden)...

Man könnte über jede Veranstaltung so einen "schaut, ach wie böse Thread" aufmachen....schaut euch in eurem Stall um und arbeitet im Kleinen. Da gibt es sicherlich genug zu tun.

Re: Partner Pferd - Sklave Pferd

Verfasst: Di, 22. Jan 2008 07:42
von chica
Maja hat geschrieben: Ist es nicht traurig, dass auf einer Veranstaltung, die den Namen "Partner Pferd" trägt, solche Bilder zu sehen sind?
Solche Bilder findest Du auf allen Veranstaltungen. Ob das nun Messen, Shows oder ein Barockturnier sind/ist. Guck Dir die schönen Beispiele an (die gibt es auch überall - wenn auch seltener!) und behalte die im Kopf. Das bringt mehr, als sich im nachhinein über schlechtes Reiten aufzuregen...

Verfasst: Di, 22. Jan 2008 08:10
von araberfan
Schöne Bilder habe ich persöhnlich in den letzten Jahren nur von wenigen Horseman/ women gesehen, das ganze dann aber eher auf alternativen Veranstaltungen oder bei privaten Leuten . Ich denke sobald viel Geld zu verdienen ist mit dem ganzen Gestrampel bleibt Horsemanship und vor allem der Partner Pferd gänzlich auf der Strecke.

Ich stand mit Maja zusammen an der Bande und mir hat es die Tränen in die Augen getrieben beim zusehen wie man diese Sportler behandelt. Das schlimme dabei ist das diese pferde so einen Kampfgeist in sich haben , und so viel Adrenalin im Blut das Schmerzen wohl auch unterdrückt werden. Einige ungläubige Blicke unsererseits auf die teilweise abenteuerlichsten Hufzustände und Beschläge bestätigt die Vermutung das das Schmerzempfinden teilweise ausgeschaltet sein muß....

Aber solange die Richter nicht schon am Abreiteplatz zusehen wird sich an dieser Form der Tierquälerei nichts ändern.
Ach ja , undwir haben unserem Ärger Luft gemacht, die Damen und Herren sind aber auf dem Ohr Taub :cry:

Viele Grüße

Verfasst: Di, 22. Jan 2008 08:19
von chica
Dann frage ich mich, warum ihr auf solche Veranstaltungen geht? Das ist doch nun hinlänglich bekannt, dass auf solchen Events nicht gerade zimperlich mit den Tieren umgegangen wird. Traurig aber wahr. Und je mehr die Leute hinrennen und ihr Geld hintragen, desto mehr werden diese Shows gepusht... :?

Verfasst: Di, 22. Jan 2008 08:19
von Sheitana
Aber mal ganz ehrlich, wir sind doch viele Leute.
Warum also nicht was tun. Sicherlich werden wir nicht auf einmal alles ändern können. Aber wir können anfangen. Ihr sagt ihr habt schon Bilder.
Schickt sie einfach an jede Zeitung. Vielleicht haben wir Glück und jemand nimmt sich derer an. Stellt sie ins Internet (das darf man doch, oder?) auf alle möglichen Seiten. Ihr kennt bestimmt Pferdeleute, die ihre eigene Internetseite haben.
Es sind vielleicht alles nur kleine Schritte, aber es sind Schritte.

LG
Sheitana

Verfasst: Di, 22. Jan 2008 08:40
von kallisto
Also ich finde nicht, dass Nicht-hingehen die Lösung ist. Ich habe dort in den Vorträgen viele gute Informationen bekommen. Weil neben den Turnierreitern treffen sich dort gute Fachleute bzw. man kann sie löchern zu speziellen Problemen.
Dort ist alles. Schlechtes und Gutes. Und ja es war teilweise schlimm, dass bei einem interessanten Vortrag von Herrn Biernat nur 4 Leute zugehört haben. Und davon waren wir schon mal zwei... Bei einem Herrn Heuschmann war es dann aber abends gerammelte voll. Ok, war ja auch an einem normalen Arbeitstag. Aber ich denke, ich kann sie nennen: Manuela Schweizer (S-Springreiterin) hat sich den Vortrag von H. Heuschmann mit angehört. Sie hat im Anschluss H. Heuschmann noch einmal persönlich zu einem Pferd gefragt. Und sie wirkte nicht arrogant, als ob sie schon alles weiß. Ok, es ist vielleicht eine von 100, aber irgendwo muss man beginnen. Sie wird sicherlich auch nicht ihren Beruf an den Nagel hängen, aber vielleicht wird sie Zügel einen Tick länger lassen.

Genauso, wie es die ersten Huforthopäden sehr schwer haben und vom Hof verjagd wurden. Ursula Bruns wurde in den 50er Jahren aufgrund eines Offenstalls vom Tierschutz angezeigt.

Wir können etwas tun. Wir werden die Welt nicht ändern, aber wir können zumindenstens unserem Protest beitragen.
Ich werde sicherlich nicht Karten für Championate kaufen, aber ich werde das positive Nutzen auf einer Messe nutzen, um es auch zu stärken. Und über die T-Shirt-Aktion denke ich nächstes Jahr nach.

LG Susi

Verfasst: Di, 22. Jan 2008 08:46
von chica
@Susi - so wie Du handhabe ich das auch. Ich picke mir schon im vorhinein Programm-Punkte raus, die ich sehen möchte. Den Rest lasse ich links liegen. Allerdings bin ich scheinbar auch nicht so sensibel was schlechtes Reiten anbelangt... 8)

Programmpunkte, die ich mir immer wieder gerne ansehe sind Fr. Kattwinkel, die Truppe um Hr. Hinrichs, Gerd Speicher mit seinem Nachwuchs-Friesen usw. Es gibt da einige Namen, die ich aufzählen könnte. Da bekomme ich das geboten, was ich für mein Eintrittsgeld erwarte.

Verfasst: Di, 22. Jan 2008 08:52
von dshengis
chica hat geschrieben: Programmpunkte, die ich mir immer wieder gerne ansehe sind Fr. Kattwinkel, die Truppe um Hr. Hinrichs, Gerd Speicher mit seinem Nachwuchs-Friesen usw. Es gibt da einige Namen, die ich aufzählen könnte. Da bekomme ich das geboten, was ich für mein Eintrittsgeld erwarte.
Nur dass Du diese Namen kaum im Osten finden wirst - weder auf der "Partner Pferd" noch auf der "Hippologica" (weswegen ich es mir auch verkneife, zu einer dieser Messen zu gehen).

Verfasst: Di, 22. Jan 2008 09:41
von Sorraja
dshengis hat geschrieben:
chica hat geschrieben: Programmpunkte, die ich mir immer wieder gerne ansehe sind Fr. Kattwinkel, die Truppe um Hr. Hinrichs, Gerd Speicher mit seinem Nachwuchs-Friesen usw. Es gibt da einige Namen, die ich aufzählen könnte. Da bekomme ich das geboten, was ich für mein Eintrittsgeld erwarte.
Nur dass Du diese Namen kaum im Osten finden wirst - weder auf der "Partner Pferd" noch auf der "Hippologica" (weswegen ich es mir auch verkneife, zu einer dieser Messen zu gehen).
...und bei den Messen in Dresden, Erfurt (und Halle - weiß gar nicht, ob da dieses Jahr was ist) leider erst recht nicht. :(

Verfasst: Di, 12. Feb 2008 07:51
von glovedrider
Wenn hier geschreiben wird in den 50er Jahren wars besser. Glaub ich nicht .
Dressursport hat es immer verstanden, sich als feines Reiten zu verkaufen. Gewesen ists das vermutlich , bis auf Ausnahmen nie.

Verfasst: Di, 12. Feb 2008 08:06
von Gast
Medora hat geschrieben:Mund aufmachen, Stellung beziehen und ja, auch boykottieren. Solange die Masse das alles hinnimmt oder schlimmer noch, nachmacht, wird sich nichts ändern.
Ganz genau Medora!

Liebe Grüße
Manfred

Verfasst: Do, 14. Feb 2008 18:00
von jerryli
o ja auf der hippologica da ist schond der 10 jährige junge sein pony durch ein L springen geritten und da kannman sich ja vorstelllen wie es da auf dem abreiteplatz aussah!!!!
da ich ja im selben stall bin wie elektra habe auch ich die bilder gesehen und das viedeo von isabell wertth wo sie "abgeritten" ist :roll: :roll:
schlimm!!!! darum verbarikadieren die meisten reiter sich zum abreiten ja auch damit es jaaaaa keiner sieht und in der prüfung sieht es dann so "spielerich" leicht aus :roll: :twisted: :twisted:
!!!!
melli