Homöopathie beim Pferd - Krankheitssymptome oder Typbedingt?

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knowi
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Homöopathie beim Pferd - Krankheitssymptome oder Typbedingt?

Beitrag von knowi »

Ich lese gerade ein interessantes Buch, in dem der Autor u.a. seine Erfahrungen mit Homopathie beschreibt. U.a. erklärt er, dass es in der H. eigentlich darum geht ein "typbedingtes" Mittel zu finden, und das Mittel der Wahl nicht in erster Linie nach den Krankheitssymptomen zu suchen. Es ginge viel mehr darum, aus dem alltäglichen Verhalten, den Ängsten und Träumen einen Schluss zu ziehen und dann das "persönliche Mittel" zu finden, welches demnach nicht nur bei einem spezifischen Krankheitsbild, sondern eher ganzheitlich wirkt.

Das war mir neu - ich habe mich aber auch eher am Rande damit beschäftigt, und Tabalugas Mittel immer dem Krankheitsbild entsprechend gesucht, bzw. suchen lassen ;) (habe da zum Glück jemanden an der Hand der sich gut auskennt - ich gebe niemals einfach mal irgendwas, bloß weil ich davon gelesen habe - trau ich mich nicht)

Jetzt gebe ich aus akutem Anlass Ruta graveolens. Eigentlich um seine Gelenke zu unterstützen und eine Verknöcherung zu verhindern - jetzt bin ich aber darauf gestoßen, dass es zudem u.a. auch bei Unzufriedenheit helfe. Lacht ruhig, aber Tabs hat wegen des Stallwechsels immernoch ein bisschen schwierigkeiten - seit einigen Tagen finde ich ihn allerdings deutlich ausgeglichener.

Also, was mich interessiert: Wie geht ihr vor, wenn ihr homöopathische Mittel verwendet? GIbt es jemanden der die "ganzheitlichere" Methode verwendet, bzw. in welchem Rahmen ist das bei Pferden möglich - ohne überzuinterpretieren und zu vermenschlichen?
Und, können sich Homöopathika auf die Pferdepsyche auswirken?

Liebe Grüße!
Knowi
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Muriel
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Beitrag von Muriel »

Hi,
ich habe das schon bei meiner Tochter erlebt oder auch bei mir selbst.

ein Mittel hat ja meist ein sehr weit gefasstes Bild, was dann in seiner Wirkung tatsächlich typbedingt sein kann.

So ist Nux Vomica zb mein Schnupfenmittel. Beim Pferd verwende ich u.U. es bei Kolik (bis der TA da ist), aber das Charakteristikum ist "bringt alles zum Fliessen" und das kann sich auch tiefgreifen auswirken.
Nux Vomica als Hochpotenz hat meinem Bekannten geholfen, der schulmedizinisch austherapiert war (Burnout-Syndrom, körperlicher Totalausfall incl. 2 Monate Krankenhausaufenthalt).
nach der einmaligen Gabe von N.V. kam alles wieder ins Lot.

ich selbst vertrage keine C-Potenzen und fühle mich sehr unwohl dabei.

Meine Tochter hat ein Konstitutionsmittel von der Ärztin bekommen und hat sich danach deutlich weiterentwickelt (da war sie 6 Jahre alt).

In dem Sinne denke ich daß H. auf die Psyche Einfluss nehmen können, in dem feinstoffliche Probleme auf Zellebene sich normalisieren können.

Und das gilt sicher für Mensch und Tier.
Nur braucht es eben bei Tieren nochmal einen anderen Blick für den Typ.
aber auch da können Charakteristika des Verhaltens oder der Beschwerden Aufschluss für das richtige Mittel geben.

Nicht umsonst brauchen gute THP oder HP lange für eine umfassenden Anamnese, und dann nochmal wirklich lange (bis zu zwei Wochen) bis das richtige Mittel gefunden ist.

Anders ist es mit den "akuten" Mitteln in Niedrigpotenzen, die direkt einsetzbar sind. aber auch da muss man genau hinschauen.
Wenn die Richtung nicht stimmt, nützt auch Galoppieren nichts.
wenn der Galopp aber besonders schön ist, ist die Richtung auch egal.
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bea
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Beitrag von bea »

*Off Topic-Modus ein*
Aaaaannnnnnnaaa!!!!!!!! :jump1: Du kriegst bald Post! :)
*Off Topic-Modus aus*

Unser (Tier-)Homöopath arbeitet auch v.a. mit Konstitutionsmitteln und hat damit schon gute Erfolge verzeichnet. Ich bin überzeugt davon, dass Homöopathie auf die Psyche wirkt - habe auch selber gute Erfahrungen damit gemacht.
Es stellt sich halt immer die Frage, was man erreichen will: Möchte ich ein Konstitutionsmittel geben und somit auf die Psyche einwirken oder möchte ich ein konkretes psychisches Gebrechen behandeln. Grundsätzlich sind beide Vorgehensweisen möglich, wobei erstere auch davon ausgeht, dass die körperlichen Probleme sich durch das richtige Konstitutionsmittel auch beheben lassen. ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass das seeeeeeeeeeeeeeehr langsam vor sich geht - was ja aber an sich auch nicht schlecht ist.
Zu den Potenzen ist vielleicht noch zu sagen, dass die hohen Potenzen eher psychische Auswirkungen haben, während die niedrigen (D-)Potenzen nicht als Konstitutionsmittel verwendet werden, sondern eben für physische, klar bestimmte Probleme.
Niederpotenzen verwende ich ohne Rücksprache mit dem Homöpathen (Arnica bei Schwellungen oder kleinen Verletzungen, Ruta bei Gelenkproblemen, Ledum bei Stichen o.ä.), aber Konstitutionsmittel sind da schon heikler und da kann unreflektiertes Rumprobieren auch ganz schön ins Auge gehen.

Knuddel-Gruss und soooooooooooooooo schön, von dir zu hören, dass es euch (jetzt) gut geht! :)
Moni
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Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

Für Menschen gibt es "Bewährte Indikationen", also Mittel die sich für bestimmte Symptome erstmal ganz allgemein anbieten. Sowas wie Arnica nach Trauma. Ähnlich kann man es wohl, wie ich bisher rausgelesen habe, auch beim Pferd machen. Wollen wir sowas mal sammeln?

Und was mich auch interessieren würde (aus gegebenem Anlaß für Arnica) wäre die Dosierung. Also Potenz, Dauer und Häufigkeit.

Vielleicht kann man das über die Zitierfunktion in einer Art Liste machen?

Grüße, Thisbe
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(Gunnar Arnarson)
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Picaro
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Beitrag von Picaro »

Also,Konstitutionsmittel sollten möglichst bei jeder Erkrankung gegeben werden.Im Akutfall arbeite ich aber eher Organotrop,d.h,ich gebe für die AKUTE Erkrankung sofort das passende Mittel.Bei chronischen Erkrankungen,wo ich ja auch mehr Zeit habe,geben ich immer auch das Konstitutionsmittel und das passende organotrope Mittel.Damit habe ich meistens keine Erstverschlimmerung und eine gute Heilung in angemessener Zeit.
Übrigens sollten sich Laien nicht so an Hochpotenzen wagen,da sie die Wirkung nicht einschätzen können und eine C30 beispielsweise bis zu 1Monat und länger wirkt.Habe ich das falsche Mittel erwischt,kann das böse in die Hose gehen,obwohl ja eigentlich nichts drin ist :shock: .Da sollte immer ein THP gefragt werden.
LG Betina
DanielKnoell
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Beitrag von DanielKnoell »

C30?
Ich denke, da kann man experimentieren. Viele anerkannte Homöopathen (King, Macleod, Gerweck/Späth, Boericke) empfehlen die C30 als Einstieg. Schlimmstenfalls ergibt sich eine Arzneimittelprüfung. Da aber nichts drin ist, wie Picaro völlig richtig feststellt, kann halt auch nichts passieren.

LG
DK
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

DanielKnoell hat geschrieben: Da aber nichts drin ist, wie Picaro völlig richtig feststellt, kann halt auch nichts passieren.
Und warum wirkt es dann?!? DAS musst du mir bitte mal erklären. Es kann wirken, aber nicht "gefährlich" sein bei falscher Anwendung? Versteh ich grad nicht.

Ich würde mit Arzneimittel herum experimentieren... :wink:
LG
Sheitana
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fjuk
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Beitrag von fjuk »

Bei der H. geht es ja nicht um die Konzentration, sondern um die Information, die auf die Verdünnungsmittel weitergegeben wird. Das passiert durch das wiedeholte Schütteln bei der Herstellung.

Ein sehr gutes Buch zur H bei Pferden heißt

"Pferde gesund und vital durch Homöopathie" von Gösmeier.
Hier wird wirklich alles erklärt. Potenzen, wieviel, wie oft, Krankheitsbilder, KOnstitutionsmittel, Beschreibung homöopathischer Arzneimittel...

ich kann es nur empfehlen!
it's not a trick, it's a pony!
knowi
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Beitrag von knowi »

Kann mir denn jemand von Euch einen richtig guten THP oder HP empfehlen, der sich wirklich die nötige Zeit für eine ausführliche Anamnese nimmt und über ein prfundes Wissen verfügt? Egal wo, hauptsache kompetent. ;)

Das wäre super!
Liebe Grüße!

Knowi
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