Kandare und schlechte Gewissen

Rund um die klassische Reitkunst

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Larry
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Beitrag von Larry »

Ich freu mich auf meine 2mal die Woche Kandare, das ist wie Schokolade. "Heute reiten wir schön." Warum nicht immer Schokolade? Warum nicht 2mal die Woche Trense?
täglich Schokolade verdirbt den Magen.
Hast Du auf Trense ein Stangengebiss oder ein gebrochenes.. manche Pferde haben bestimmte Vorlieben. Vielleicht liegt es auch daran. Ansonsten finde ich, dass bei gut ausgebildeten Pferden zumindest die Basis auf Trense genauso gut Abrufbar sein sollte, wie auf Kandare.
Wobei man mit der Kandare natürlich noch andere Dinge erarbeiten kann.
Achte doch mal darauf, WORIN genau der Unterschied besteht. Vielleicht geht er mit Kandare mehr aufwärts und du hast deswegen im Sattel das Gefühl, dass er tiefer Untertritt. Kann auch gerade völlig Falsch sein, was ich überlege...
Hast Du vielleicht jemanden, der Dich einmal auf Trense und einmal auf Kandare filmen kann? Vielleicht würde sich dadurch schon etwas klären. Und es kommt was ganz anderes dabei heraus?
Da Dein Bauchgefühl Dir von täglichen Gebrauch der Kandare ab rät, solltest Du darauf hören. Du kennst Dich und Pferdchen selber am Besten- sonst hättest Du nicht bereits so lang überlegt. :wink:
Korrektes und faires Reiten ist eben ganz schön schwer
Manfred

Beitrag von Manfred »

Larry hat geschrieben:Da Dein Bauchgefühl Dir von täglichen Gebrauch der Kandare abrät, solltest Du darauf hören. Du kennst Dich und Pferdchen selber am Besten-sonst hättest Du nicht bereits so lang überlegt. Irgend etwas piekst Dich ja dabei... :wink:
Korrektes und faires Reiten ist eben ganz schön schwer
Hi Larry,

bin ganz bei dir! Schöner hätte man das wohl kaum auf den Punkt bringen können. 8)

Prima Beitrag
Manfred
horsman
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Beitrag von horsman »

@Pepe
Du reitest ja wahrscheinlich mit kombiniertem Kandarenzaum, U-Trense plus Stange.
Mach doch mal einen Versuch, indem Du zwar mit komb. Kandare zäumst aber dann nur die Trensenzügel anfasst und die K-Zügel beim Reiten auf dem Hals liegen läßt (ev. ein stückchen verknoten damits nicht zu sehr baumelt).

Geht das Pferd dann eher wie mit Trense, oder wie mit Kandare?

Außerdem würde ich auch mal ein einfaches gebrochenes Tresengebiss versuchen, ev. sogar das selbe, was man auch auf nur Trensenzaum verwendet.

Gruß
horsmän
moreno
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Beitrag von moreno »

Hallo Pepe,

ich empfehle als Unterlegtrense eine völlig normale, nicht zu dicke Wassertrense, die den riesigen Vorteil hat, daß sie schon bei leichtem Annehmen ein Dreieck und damit eine Zungenfreiheit bildet. Ein losgelassenes Pferd muss seine Kaumuskulatur, zu welcher die Zunge als enorm starker Muskel gehört, bewegen können.

Die Story von den in der knöchernen Gaumen drückenden Trense wurde uns von der notleidenden Industrie verkauft. Bisher bin ich noch keinem Tierarzt begegnet, der auch nur ein einziges Pferd mit Druckgeschwür im Gaumen behandelt hätte, was bei Druck von Eisen auf schleimhautüberzogenem Knochen in Minutenschnelle auftreten würde. Und wenn man bedenkt, wie Trensen gelegentlich eingesetzt werden....!?

Weiterer Grund, der für eine stinknormale Wassertrense spricht, ist der Preis, den Sie jedoch für das besonders "feinfühlige" Gebiss, wenn auch schmerzlich,dennoch sofort, wohl schon entrichtet haben. Feinfühlig an diesen Dingern ist jedoch eigentlich nur der Boden im Geldbeutel. Man kann ihn in der Tat nach dem Kauf besser fühlen.

Schönen Tag,

Dörr
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pepe
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Beitrag von pepe »

Der Kandarenzügel hängt immer durch. Wenn ich Druck auf dem linken Ringfinger (Führung 3:1, gelle) fühle weiß ich sofort daß es "Zuviel" ist. Die U-Trense ist genau die gleich die er als einfache Trense hat.
Und stimmt: den Boden des Geldbeutels kann man leichter fühlen. Aber Dank Ebay und Geduld ist es meistens nicht so schlimm. 8)
"Reiten Sie Ihr Pferd teuer!" -Richard Hinrichs
Manfred

Beitrag von Manfred »

Hallo Dörr,

ist dir denn auch schon einmal ein Tierarzt begegnet, der eine abgestorbene Zunge hat entfernen müssen, weil das Reiterlein der Industrie Glauben schenkte und ein doppelt gebrochenes Gebiss seinem Hoppa spendierte? Dieses Gerücht, wie ich finde, hält sich auch widerspruchslos auf dem Markt.

Ebenso wird das einfach gebrochene Wasserkopfgebiss wehement als Nussknackeristrument verteufelt. Kenne aber auch keinen einzigen Fall, wo mit so einem Teil je ein Kiefer durchbrochen wurde.

Ist dir da mehr bekannt? Und welches Gebiss verursacht deiner Meinung nach am wenigsten Schmerzen im Maul des Pferdes, wenn die Hand des Menschen mal nicht so sanft ist, wie sie seien sollte?

Viele Grüße
Manfred
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

@Manfred: Bezüglich dessen, was ich in das Maul meines Pferdes lege, habe ich diesen Sommer sehr interessante Erfahrungen gemacht. Da gesagt wird, dass die französische Reitweise eigentlich nur mit einfach gebrochenem Gebiss geritten werden kann, fühlte ich mich genötigt mir ein solches zuzulegen. Vorher war ich lange mit einer doppelt-gebrochenen Schenkeltrense glücklich. Pico wehrte sich vehement beim Reiten gegen die einfach-gebrochene Trense. Egal wie dick, dünn und welches Material. Nachdem ich wieder auf doppelt-gebrochen zurückgegangen bin, kaut er wieder und ist wesentlich zufriedener. Und da würde ich jetzt behaupten, hat mein Pferd die Entscheidung getroffen und nicht die Industrie!
Liebe Grüße, Sabine

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moreno
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Beitrag von moreno »

Manfred hat geschrieben: ist dir denn auch schon einmal ein Tierarzt begegnet, der eine abgestorbene Zunge hat entfernen müssen, weil das Reiterlein der Industrie Glauben schenkte und ein doppelt gebrochenes Gebiss seinem Hoppa spendierte?
Manfred
Hallo Manfred,

die Zunge ist ein ausgezeichnet durchbluteter Muskel, der auch einigen Druck ohne Schaden, nicht ohne Schmerzen, vertragen kann. Schleimhaut auf einer knöchernen Unterlage stirbt in kürzester Zeit ab, was jedem Zahnarzt bei schlecht angepassten Zahnersatz mächtig Ärger machen kann.

Man kann die Reaktion der Zunge auf Druck in keiner Weise mit der des festen Teils des Gaumens vergleichen.


Gruß,

Dörr
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

Hallo,

zumal es wohl etliche Pferde mit blauen Zungen nach dem Reiten dank massiven Gebißeinsatzes gibt...

lg
Liebe Grüße
Susanne
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"Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind."
Albert Camus
Manfred

Beitrag von Manfred »

Also unsere Pferde haben beide die doppelt gebrochenen Gebisse. Nach dem Anreiten wollte Paco dieses jedoch nicht mehr annehmen und steckte sein Maul regelrecht in den Sand.

Es hat uns unendlich viel Geduld gekostet, ihm dies Teil doch noch einmal ins Maul zu legen, wobei ich dabei auch nicht nachhelfe, sondern es ihm solange vorhalte und immer wieder anbiete, bis er es von selbst aufnimmt.

Dann ist meine Frau ganz sanft mit ihm geritten und er hat es sich nocheinmal überlegt. Schließlich wurde er nicht von uns so schmerzhaft angeritten. Nun nimmt er es völlig problemlos auf und kaut fleißig darauf rum.

Antares nimmt es auch sehr gerne und es regt ihn ebenfalls zum Kauen an. Nur Undine kaut nicht ganz so gerne, nimmt es aber auch selber auf. Damit sie zu kauen beginnt, muss schon leicht über die Zügel massiert werden (also ständig mit den Fingern spielen).

Mit dem einfach gebrochenen Gebiss haben wir weniger gute Erfahrungen gemacht, die Pferde haben häufig den Kopf hochgenommen oder weggedreht. Das ging hin bis zum Zähne zusammenbeißen, da half auch der berühmte Daumentrick nichts mehr.

Wir sind also zu der Erkenntnis gelangt, dass das doppelt gebrochene Gebiss von den Pferden, die wir kennen, lieber angenommen wird. Mit Kandare bin ich noch nicht geritten aber meine Frau und sie war davon sehr begeistert. Ich kann da nicht mitreden aber sovie Metall würde ich nicht gerne im Maul haben wollen.

Habe ich das denn richtig verstanden, dass bei einem einfach gebrochenen Gebiss sowohl die Unterkieferknochen als auch der Gaumen mit Druckpunkten beaufschlagt werden? Bei dem doppelt gebrochenem ist dies nicht der Fall. Dafür bekommt da die Zunge mehr Druck, bei dem auch Blut abgeschnürt werden kann.

Wie ist das denn bei einem Stangengbiss (Bestandteil der Kandare), wenn dort die Zunge frei bleibt, dann kann es doch nur auf den Kieferknochen liegen? Hinzu kommt da dann noch die Hebelwirkung, die diesen Druck dann versträrkt. Da hätte ich aber auch ein schlechtes Gewissen. *etwasverwirrtbin*

Mit fragenden Grüßen
Manfred
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Larry
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Beitrag von Larry »

Habe auch ein doppelt gebrochenes Gebiss. Sehr dünn.

(K&K/20mm)ist sie fast erstickt! Fand ich nicht besser!
Zudem ich nicht außen die Falten zähle, sondern im Maul schaue, wo ein Gebiss liegt!
Das machen heute scheinbar immer noch zu wenig Reiter.

Was macht nun so jemand wie ich, wenn er mal auf Kandare reiten will?
Da kann man ja fast nur selber was "erfinden".
Ist ja fast alles für normale Warmblüter ausgelegt, viele Cobs und Friesen uns so weiter haben aber eine kürzere Maulspalte, so dass fast nur der Griff zu dünneren Gebissen bleibt.
Muss man auch mal bedenken.

Fakt liebe Leute: Die Zunge ist echt ein empfindliches Ding!
Wegen Diesel und Dorngestripp ist sie bei meiner Stute seit mindestens 6Wochen kaputt und braucht laut TA gestern mindestens noch weitere 4Wochen.
Ich glaube nicht, dass ein Reiter sich und seinem Pferd so etwas freiwillig antut?! Zumindest keiner hier aus dem Forum.
In dem Sinne! Augen auf beim Gebisskauf!
@Manfred und Moreno:
ich glaube es gibt kein Gebiss, an dem nicht irgendeine Horrorgeschichte klebt. Nur belegen kann sie wohl keiner!
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Ravata
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Beitrag von Ravata »

In „Grauer Vorzeit“, als ich meine Reitausbildung begann, hatte man ein entspannteres Verhältnis zur Kandare: ein Pferd, das dem Remontenalter entwachsen war, wurde auch auf Kandare geritten, ohne dabei große Anforderungen an das Pferd zu stellen. Der Reiter war allerdings aufgefordert strengstens darauf zu achten respektvoll mit dem Maul seines Pferdes umzugehen. Es gab sogar eine feste Kandaren-Stunde in der wöchentlich der korrekte Umgang mit dieser Zäumung gelehrt wurde.
Heute wird ja außerhalb des gehobenen Turniersports – und immer häufiger auch im Springsport – kaum noch auf Kandare geritten und sie ist in Verruf gekommen ein Folterinstrument zu sein. Zum Folterinstrument kann aber wohl so ziemlich jeder im Umgang mit Pferden benutzte Gegenstand werden, wenn er mit böser Absicht oder Unverstand eingesetzt wird.
Ich habe mir die oben erwähnte zwanglose Einstellung bewahrt und habe beispielsweise mein erstes Damensattelpferd zu Vorführungen bereits mit Kandare geritten, weil es zum korrekten Auftreten gehört, auch wenn die Stute damals in ihrer Ausbildung noch nicht so weit war; als „Mogelpackung“ auf Unterleg-Trense geritten und die Kandaren-Zügel nur mitgeführt; für die kurze Zeit der Vorstellung war das kein Problem.
Als diese Stute dann bis L/M ausgebildet war und ich begann sie regelmäßig im Unterricht mit Kandare zu reiten, hatte ich allerdings das Gefühl, daß ich die Kandare gar nicht mehr brauche, weil sie auf einfacher Trense genauso schön ging.
Das war übrigens noch eine einfach gerochene Wassertrense. Trotzdem bin ich schon seit fast zehn Jahren zu den doppelt gebrochenen Trensen ( mit dem dicken Mittelstück, nicht zu verwechseln mit Scharniertrensen mit Ring oder Platte als Mittelteil) übergegangen, weil sie einfach natürlicher im Maul liegen. Alle meine Pferde gehen damit zufrieden und kauen fleißig.

Vielleicht hierzu noch ein Zitat von Ursula Bruns:
„Die Wassertrense ist das im europäischen Raum meistgebrauchte Mundstück – und das am meisten mißverstandene. Zu dick und/oder zu breit, wird sie in der Hand unerfahrener Reiter zu einem schmerzenden Nußknacker im Pferdemaul. Die Industrie hat das erkannt und entwickelte doppelt gebrochene oder der Maulform besser angepaßte Trensen, die vermehrt zum Kauen anregen, nicht kneifen und vor allem dem jungen Pferd in der Ausbildung sanfter erscheinen. In einer nachgebenden und verständnisvollen Hand ist eine solche moderne Trense das dem Pferd angenehmste Gebiß – und kann ohne jedes Sperrhalfter benutzt werden.“
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

Also auch wenn' off-topic ist:

Ich reite meine Beiden mit doppelt gebrochenen Gebissen. Der Traki hat ein schmales (glaube 12mm) Olivenkopfgebiß. Alles andere paßt ihm nicht ins Maul (Ich war ja auch dem Glauben verfallen, dass dick=weich ist und habe damit meinem Pferd ÜBERHAUPT keinen Gefallen getan. Ich habe es einfach nicht gewußt..). Und der Haffl geht auf so einem KK-Ultra.. Geht sicher auch günstiger, aber er hat's inzwischen seit 5 Jahre und läuft super damit..

LG Alix
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Steffen
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Beitrag von Steffen »

Wenn ein Pferd deutlich besser auf Kandare mit UT geht, sollte man es auch zunächst vorwiegend so reiten. Aber ich glaube, das ist gar nicht Pepe's Frage.

Wie schon Larry, so bin auch ich der Meinung, dass Pepe sich zu Recht fragt, warum ihr Pfred auf Trense nicht gehen mag. Die Antwort, "es mag eben die Kandare lieber" ist eine ziemlich hilflose Ausrede. Wer so denkt, macht sich wirklich etwas vor.

Ein reell ausgebildetes Pferd wird auch auf Trense (vielleicht nicht zwingend auf jedem Modell, aber zumindest grundsätzlich) zufrieden und losgelassen gehen. Die Kandare ist das feinere Gebiss, dass voraussetzt, dass die Kommunikation zwischen Reiter und Pferdemaul bereits sehr weit fortgeschritten ist und dass sich das Pferd nicht gegen die Hand wehrt. Des Reiters Hand wird sicher durch den richtigen Gebrauch der Kandare ruhiger und sensibler.

Trotzdem stellt sich die Frage, warum das Pferd auf Trense dann nicht geht. Ich würde empfehlen, das Problem - und es ist ein sicheres Anzeichen für ein Problem - nicht aus den Augen zu lassen. Vielleicht ist es am Besten, einige Wochen zunächst nur auf Kandare mit UT zu reiten, aber dann sollte man wieder versuchen, das Pferd - zumindest gelegentlich - auf Trense zu reiten. Es mag andere Gründe geben, aber in den meisten Fällen, in denen ein Pferd sich auf die Trense büffelt, gibt es ein Problem, dass sich keinesfalls durch "jeden Tag Schokolade" löst.

Es gibt schon genug Pferde, die, sobald man die Kandare durch eine eine Trense ersetzt, nur noch mit hochgerissenem Kopf laufen. Daran sieht man, wie sehr das Pferd vorher - nur aus Respekt vor der Kandare, nicht aber aufgrund der angeblich so feinen Reiterei - im gewünschten Rahmen ging. Soweit ist es bei Pepe sicher nicht, aber man sollte das Problem erkennen, im Auge behalten und sich auf keinen Fall selbst etwas vormachen.

Ein Pferd muss zumindest in den Grundgangarten auf Trense genau so losgelassen und entspannt laufen, wie auf Kandare. Die Kandare ist lediglich die feinere und genauere Art der Kommunikation, aber sie vertuscht auch Probleme, weil das Pferd sehr viel Respekt vor der Wirkung der Kandare hat, auch wenn diese nicht ansteht, aber das Pferd weiß, dass sie da ist und im Zweifel empfindlich wirkt.
Viele Grüße
Steffen, Gavilan & Duende
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

Hi Steffen,

sehr schön geschrieben. Ähnlich hab ich mich weiter oben auch schon versucht auszudrücken... Ist nur die Frage woran es liegt, wenn das Pferd auf die Trense büffelig reagiert?!

lg Susanne
Liebe Grüße
Susanne
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