Anhalten

Alles was ihr vom Boden aus mit Eurem Pferd machen könnt

Moderatoren: Julia, emproada

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Seldom
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Anhalten

Beitrag von Seldom »

Hallo,

bin fleißig am üben mit meinem neuen fantastisch tollem Kappzaum!

Aber, wie halte ich an? Kann mir jemand die Position zeichnen, oder hat vielleicht eine Bildsequenz?

Auch auf die Gefahr Schläge zu bekommen, ich versuche es nach Solinskis Anleitung, aber ich finde einfach die richtige Position nicht! Pferdchen hat schonmal den richtigen Ansatz gezeigt und tritt vermehrt unter, senkt die HH (ganz schön!), aber läuft dann weiter. :roll:

Wie hält denn BB an?

LG Seldom
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Mela
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Beitrag von Mela »

@ seldom
also wie das BB macht weiß ich auch nicht, ich habe eine Variante von einer Trainerin gelernt, bei der ich sehr viele Kurse gemacht habe (ist sehr Oliveira Angehaucht)
Und zwar anhalten indem man die eigene Schulter leicht gegen die Bewegungsrichtung des Pferdes dreht gleichzeitig die Gerte ca. auf Höhe der Flanken quer über die Kruppe legt (schwer zu erklären, werde versuchen ein Foto zu machen), wenn das Pferd darauf noch nicht steht, leicht mit dem Kappzaum klingeln bis es steht, wenn die Pferde das kennen, bleiben sie nur auf die Schulterdrehung und Gerte stehen. WICHTIG! So lange mit dem Pferd mitgehen bis es steht, sonst befindet man sich (hinter der Schulter) in einer sehr ungünstigen Position.
Der große Vorteil bei dieser Variante, durch das Signal mit der Gerte lernen die Pferde geschlossen stehen zu bleiben, es hat auch eine sehr beruhigende Wirkung, wenn man z.B. beginnt Richtung Piaffe/halbe Tritte an der Hand zu arbeiten, sobald die Gerte in der Haltposition ist, kehrt Ruhe ein.
Liebe Grüße
Mela

Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Antoine de Saint-Exupéry
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Hei,
ich würde erst mal Bodenarbeit vorschalten.
Also Pferd normal führen, dann selber groß werden, den rechten Arm (Führarm) anheben, Stimmhilfe - wenn Hoppa steht loben.
Irgendwann steht das Hoppa schon, wenn Du Dich groß machst...
Viele Übergänge, Halten, antreten, langsamer Schritt, schneller Schritt - und kurze Reprisen. So bleibt die Aufmerksamkeit erhalten.

Dann an der Longe wiederholen, zuerst auf sehr kleinem Kreis, weil Du da näher dran bist am Pferd und mehr einwirken kannst. Da liegt das Augenmerk dann mehr auf dem Arm, der hochgeht (in dem Fall dann der, mit dem die Longe geführt wird). Also Arm hoch, Stimmhilfe, ggfs. zuppeln mit dem Kappzaum - Loben :D. Man könnte auch noch gegen die Bande "bremsen" und noch eine visuelle Hilfe einbauen, aber das wird es wohl nicht brauchen.
Wenn es im kleinen Kreis sitzt, kann der Radius grösser werden.

Weiterhin viel Spaß wünscht
ottilie
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
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Seldom
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Beitrag von Seldom »

Danke Euch. Das ist Anhalten aus der Position neben der Schulter des Pferdes, damit haben wir gar kein Problem 8)

Ich meinte das Anhalten aus der Führposition neben bzw. etwas hinter dem Pferd.

LG Seldom
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mellison
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Beitrag von mellison »

Das hat nichts mit Kappzaum oder Trense oder Halfter zu tun. Wenn ich anhalte hällt auch mein Pferd an. Und wenn ich losgehe, dann geht auch mein Pfed los. Also über Körpersprache. Und wenn es eine Situation ist, in der ich stehe, dann über Stimme oder Zeichen.
LG mellison

Reiten ist ganz einfach denn du brauchst fast nichts machen. Reiten ist aber auch ganz schwer denn du darfst auch fast nichts machen.
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Seldom hat geschrieben:Ich meinte das Anhalten aus der Führposition neben bzw. etwas hinter dem Pferd.
Das Ziel bei Solinski liegt hier eindeutig bei einem Anhalten mit vermehrt aktiver Hinterhand, dass die Balance schon leicht nach hinten verschoben wird. Aus dem Schritt bei einem fortgeschrittenen Pferd gut realisierbar, aus dem Trab nur mit entsprechenden Training und Ausbildungsstand.

Ich finde, es ist schon sehr viel wert, wenn das Pferd nicht nur aus dem Schritt ins Halten läuft, sondern die HH leicht aktiv einsetzt. Dabei aber im Rahmen und in den Möglichkeiten des Pferdes. Wenn es den Unterhals beim Durchparieren zeigt und im Rücken kurz wird, hat die Übung den Sinn verfehlt. Ich finde es ist ein weiter Weg, dieses Anhalten nach Solinski gut hinzubekommen.

Dementsprechend finde ich anfangs nicht zu starkes Untertreiben zusammen mit der entsprechenden Körpersprache sinnvoller, weil ein mehr aufgrund fehlender Kraft das Pferd gar nicht realisieren kann. Solange der Sinn, die HH beim Durchparieren vermehrt einsetzen, vom Pferd verstanden ist, finde ich das ausreichend. Jedes zu viel wollen, quittiert das Pferd nur ins vorwärts und hält nicht an.

Wie lang wird das Pferd nach dieser Methode trainiert? Hat das Pferd das Untertreiben überhaupt schon in Zusammenhang mit Anhalten gebracht?

LG Susi
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Seldom
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Beitrag von Seldom »

Danke Susi :D

Nein, wir sind noch ganz am Anfang! Und auch das Untertreiben lasse ich noch ganz weg und versuche nur das Pferd anzuhalten. Oder besser, ich treibe noch nicht aktiv mit der Peitsche unter, alleine die Position und Zeilrichtung hat schon einen mächtig untertreibenden Impuls.

Mache ich nun einen Schritt auf sie zu, halte dann selber mit Knie und Hüftbeugung an, dreht sie sich zu mir, um dann mit Nase an meiner Schulter ins Halten zu kommen. Und nur im Schritt.

Nun, ich übe natürlich weiter und gebe mein Bestes, aber wahrscheinlich hänge ich in der falschen Position fest.

Hast Du es schon mit deinen erarbeitet? Gab es Probeleme bei Dir? Wie stehst Du, wohin zielst Du?
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kiki
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Beitrag von kiki »

@seldom ich kann dir nur empfehlen, dich bei der Bodenarbeit beobachten zu lassen, muß kein Reiter sein oder filmen zu lassen, es hilft ungemein seine eigene Körperhaltung zu verbessern. :wink:
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Jen
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Beitrag von Jen »

Hallo

Ich halte so an, dass ich das Pferd sehr gut in der Führposition prompt auf mein Stimmkommando zu reagieren. Dann mit etwas weiterem Abstand, immer noch in Führposition, dann immer weiter weg, bis ich im Longieren bin. Wenn ich anhalten möchte sage ich: "Leila........uuuund.........Brrrrrrrr!" Wenn ich beim Namen, spätestens beim uuund keine vermehrte Aufmerksamkeit (Ohr bei mir, Erwartungshaltung" dann sage ich schon gar kein Halt-Kommando (oder auch kein anderes Kommando), weil dann klappt es sowieso nicht.

Wenn ich die Aufmerksamkeit habe, dann bleibe ich selber stehen, kippe ganz leicht selber in der Hüfte ab und drehe meine Schulter leicht zum Pferd. Allenfalls braucht es ein leichtes vibrieren an der Longe, aber wenn das Pferd das Stimmkommando sehr gut kennt und prompt ausführt, dann wird das i.d.R. nicht nötig sein. und das sieht dann so aus (Trab-Halt-übergang):

Bild
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Seldom hat geschrieben: Hast Du es schon mit deinen erarbeitet? Gab es Probeleme bei Dir? Wie stehst Du, wohin zielst Du?
Meine Pferde kennen das Anhalten aus der hinteren Führposition. Das funktioniert mit Stimme und Körpersprache. Ohne das speziell zu üben, funktionierte es irgendwann einfach. Direkt nach Solinski mache ich noch nichts. Da habe ich selbst noch zuviel Defizite bzw. muss da noch lernen.

Meine Pferde haben als allererstes gelernt, überall und ruhig anzuhalten und zu warten. Ohne Faxen, Spielereien oder sonstiges (sind ja noch jung). Einfach ruhig stehen und warten, was als nächsten kommt. Da rentiert sich das Spaziergehen im Gelände sehr. Jedes Monster wird erst dann hinter uns gelassen, wenn Pferd leicht entspannt stand. Ich halte das Anhalten an verschiedenen Stellen an allen Orten für sehr wichtig und auch eine Überprüfung der psychischen Entspannung/Konzentration. Wenn ich unkonzentriert bin, eine unruhige Atmosphäre herrscht, das Pferd nicht versteht oder das Pferd einfach nicht entspannt, wird es natürlich schwieriger. Mit der richtigen Vorbereitung hat es später dann auch von hinten ohne Missverständnisse funktioniert.

Die hintere und eher treibende Führposition ist sicher nicht einfach, wenn es um das Anhalten geht. Ich würde bei Missverständnissen einfach wieder zur Schulter oder auf Höhe des Bauches zurückkehren um evtl. mit Hilfe der Gerte als optische Begrenzung das Pferd auf Stimme und Körpersprache zu erziehen. Erst wenn es "weiter vorn" nur mit Stimme und Körpersprache klappt (also kein Strickeinsatz oder Gertenbegrenzung), dürfte es "weiter hinten" einfacher werden.

LG Susi
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Seldom
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Beitrag von Seldom »

Danke schön! Das hilft mir schon sehr weiter! *wiedermaletwaszuungeduligbin*

@Jen
Sehr schönes Bild! Damit kann ich doch arbeiten!

@Silke
Mein Pferdchen steht wie eine Eins, wenn´s dann mal steht :D Nein, das ist übertrieben. Ich werde das gute Anhalten von der vorderen Position, versuchen mehr nach hinten zu verlagern, in kleinen Zwischenschritten.

Mit der Handarbeit fangen wir eben gerade erst an. Und derzeit habe ich mal die Hinrichs DVD und das Pferdegymnastik von Solinski als Lehrmaterial. Leider wirklich niemand in der Nähe, der in die Richtung auch nur ansatzweise etwas macht.
Muß ich halt euch fragen :lol:

Filmen wäre im allgemeinen mal schön! Vielleicht wirds ja mal was dieses Jahr.
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kiki
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Beitrag von kiki »

Seldom hat geschrieben: Leider wirklich niemand in der Nähe, der in die Richtung auch nur ansatzweise etwas macht.
Also ich habe mich teilweise von meiner Nachbarin ( Freundin , die gerade mal weiß wo bei einem Pferd hinten und vorne ist ) beobachten lassen.
Hatte sich durch Zufall ergeben. Sie auf ihrer Terrasse ( 50 Meter freier Blick auf meinen Reitplatz ) ich am reiten, sie danach zu mir, weiß nicht ob ich dich stören durfte aber du sitz schief nach links. :shock:
Danach habe ich sie gebeten mir das ruhig immer gleich zu sagen.
So viel dazu, dass jemand Ahnung haben muß, derjenige muß nur Augen im Kopf haben. :wink:

Sagst z.B. zu dem wo habe ich meine Schulter beim Anhalten, wo meine Hüfte, wie stehe ich usw.
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Seldom
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Beitrag von Seldom »

@ :D Gerne Kiki, aber da ist halt niemand 8)

Es ist ziemlich ruhig bei uns und meistens bin ich abends wirklich alleine. Am WE rennen wir alle in verschiedenen Richtung! Aber es wird bestimmt mal klappen.
Julia
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Beitrag von Julia »

Bei e-b** kann man verhältnissmäßig günstig Videokameras ersteigern. Die auf das Stativ , in die Ecke vom Platz stellen und einfach die Arbeitseinheit filmen.
Man bekommt zwar keine direkte Korrektur, aber sich hinterher sehen wirkt sich beim nächsten mal meist sehr positiv aus :D

LG

Julia
Liebe Grüße, Julia
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Etienne
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Beitrag von Etienne »

Mädels bitte beim Thema bleiben. :wink:

LG Sus
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