Hankenbeugung-wie erreichen?

Rund um die klassische Reitkunst

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Miri
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Beitrag von Miri »

Hallo,
okay bei Galopp-Schritt Übergänge dachte ich bei meinem Pferd noch ein paar Trab Schritte dazwischen, hätt ich vielleicht dazu schreiben sollen.
Danke für eure Tipps. Bin heute auch mal wieder zum Reiten gekommen und mich auf saubere Übergänge konzentriert. Dazu eine Frage: Im Moment trabe ich immer leicht, da ich mich noch nicht richtig entspanne beim Aussitzen. Nun habe ich beim Übergänge reiten den Po im Sattel gelassen, aber das klappte nicht so gut, da er mir dann auf die Hand kam. Hab es dann auch mal mit Leichtraben und glecihzeitig Durchparieren probiert und dann immer langsamer leichtgetrabt. Ging dann zwar besser, aber ist das okay, wenn man bis zum Schritt noch leichttrabt??
@Stromboli: Mein Pferd hat auch so eine rausstehende Hinterhand wie deins :wink: Nur dass meiner noch dazu einen tieferen Halsansatz hat und nicht diesen Bogen/Schwung im Rücken hat. :roll: also so schlimm finde ich das Gebäude von deinem Pferd nicht. Aber ich kenn mich da jetzt nicht so gut aus.

Liebe Grüße, Miri
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stromboli20
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Beitrag von stromboli20 »

ja - im MOment steht nur Basisarbeit auf dem Plan, da wir fast ein dreiviertel Jahr zwangspause hatten. Die Piaffe entwickelt sich immer besser. Er gleicht seinen anatomischen Fehler hauptsächlich durch die Sprunggelenke aus. Ich akzeptiere das auch - hab mir nur überlegt, ob es noch Möglichkeiten gibt, ihn ein wenig zu unterstützen. Danke Euch !
Santana
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Beitrag von Santana »

hallo Miri,

weißt Du, was Dir vielleicht richtig toll weiterhelfen könnte? Ein gute Sitzschulung an der Longe! Gerade das korrekte Einsitzen/aussitzen/gegensitzen wäre ein wichtiges Thema, das man wirklich am besten durch gezieltes Üben an der Longe lernen kann. Dabei mußt Du Dich dann eben nicht auch noch um Lenkung und Antrieb kümmern, sondern könntest Dich vollkommen aufs Erfühlen und Begleiten der Übergänge mit Deinem Pobbes konzentrieren.

Vielleicht kannst Du ja diesbezüglich mal Deine RL ansprechen?
Und bitte keine falsche Scham! Sitzschulung sollte sich wirklich JEDER gelegentlich gönnen! Egal, wie lange man schon reitet und auf welchem Niveau
LG :D
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

Santana hat geschrieben:weißt Du, was Dir vielleicht richtig toll weiterhelfen könnte? Ein gute Sitzschulung an der Longe!
Reitunterricht generell!!

Ich lese hier fehlende Basisarbeit und ich denke, dass Miri u.a. auch nicht aussitzen kann, weil das Pferd nicht dazu in der Lage ist sie sitzen zu lassen, er also im Rücken nicht losläßt...

Deswegen ordentlichen, allumfassenden Reitunterricht :wink:

LG Alix
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esge
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Beitrag von esge »

Hihi, wenn ich zur Sitzschule rate, wird mir das als Schleichwerbung ausgelegt. Da ich mir aber auch selbst vor einiger Zeit mal endlich eine gegönnt habe kann ich nur bestätigen: Es hilft! Allerdings nur wenn es eine ist, die über dynamische Bewegungen arbeitet, wie Meyners oder Centered Riding (und ähnliche Ansätze).

Stromboli: Ich kann ja nur das bild nehmen, das du als Avatar verwendest. Aber da würde ich dir raten: Falte dein Pony WENIGER zusammen in der Piaffe. Das Vorderbein muss mehr nach vorn, sonst hat Stromboli (wunderschöner Name!) überhaupt keine Chance, die Sprunggelenke weniger und die Hüfte mehr zu beugen. Meine RL spricht bei solchen Piaffen davon, dass das Pferd sich hinten "zerdrückt".

Hüftbewegung wird gut durch SH aktiviert. Aber das weißt du sicher. :wink:
Loslassen hilft
Miri
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Beitrag von Miri »

Ja, ihr habt Recht, Sitzschulung ist eine gute Idee :) Ich werde das auf jeden Fall in Angriff nehmen, da es für mein Pferd bestimmt nicht toll ist, wenn ich beim Durchparieren im Sattel rumhopse!
Habe mir jetzt zusätzlich das Buch "Reiten aus der Körpermitte" ausgeliehen, vielleicht sind da noch ein paar Übungen für den Sitz drin :)
Vielen Dank nochmal für die vielen Antworten!

Liebe Grüße, Miri
epperado
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Hankenbeugung

Beitrag von epperado »

Wenn dein Pferd beim Touchieren mit der Gerte mit Verspannen der Kruppe reagiert, ist es sicher für die Hankenbeugung noch zu früh...
wichtig wäre es die Ursache für die Verspannung in der Kruppe zu finden und diese zu beheben. Das wäre zum Beispiel möglich über mehr Biegung und abstellung im Schulterherein, so das dein pferd wie in einer umgekehrten Piourette um dich herum seitwärts tritt-das erreichst du indem du den äußeren Zügel vermehrt stehen läßt-idealerweise trägt dein Pferd dazu einen barocken Kappzaum- keine Trense- und du es vermehrt mit der Hinterhand seitwärts tretten läßt. klappt diese Übung fließend lasse das Pferd immerwieder aus der seitwärtsbewegung vorwätstretten- das dehnt die Lendengegend, in der ich die Verspannung vermute.
Hilfreich ist auch das Pferd am barocken Kappzaum zu longieren und es im Trab abwechselnd auf dem Hufschlag geradeaus und Volten gehen zu lassen. Dabei häufig die Hand wechseln.
Ist dann die Verspannung im Rücken behoben, kannst du durch Übergänge Travers- Traversale die Hankenbiegung fördern...
Famati
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Beitrag von Famati »

Hallo! Mein Pferd tritt im Schritt gut unter. Aber dementsprechend schiebt sie auch nach hinten raus, sprich sie nimmt mit der Hinterhand keine Last auf, zeigt also keine Hankenbeugung. Ich mache schon seit langer Zeit Seitengänge wie Schulterherein, Travers, Renvers und Schritt/Trab-Schaukeln, viele Übergänge und Klettern um die Muskeln zu stärken.
Ich bin keinesfalls ungeduldig, und bin mir auch bewusst dass das Ausbilden einer korrekten Hankenbeugung sogar mehrerer Jahre dauert. Wie kann ich ihr aber näherbringen, dass das Untertreten zwar durchaus richtig ist, aber dass sie ihre Hanken ruhig mal minimal beugen kann? Wenn ich mit ihr die vorher erwähnten Übungen trainiere, ist das ergebnis zwar ein entspanntes Pferd, das aber noch mehr untertritt und keine Spur von Hankenbeugung zeigt. Hab ich vielleicht einen Denkfehler?

Liebe Grüße
le_bai
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Beitrag von le_bai »

ich denke das sind (wie immer hier :lol: ) ausgesprochen komplexe fragen und betrachtungsweisen, die für eine ausführliche diskussion nötig werden. ich habe dazu einige gute "bilder" vermittel bekommen, die dir/euch evtl. auch anregungen bieten!

im bezug auf die hankenbeugung (mit und ohne reiter) musste ich mir folgendes bewusst machen:

jede bewegung besteht aus verschd. muskulären tätigkeiten. diese teilen sich im idealfall (stilisiert) in vorwärts - aufwärts - rückwärts auf.
die hankenbeugung wird vor allem dann interessant, wenn wir physikalisch aufwärts-rückwärts betrachten.

unter diesem gesichtspunkt - also den physikalischen kraftbeträgen in einem jeden schritt des pferdes (gegen die schwerkraft) die sowohl auf extremitäten als auch den eigentlichen massepunkt des pferdes (wir haben also beim pferd ein zusammenspiel aus verschd. "schwerpunkten") - wird klar, dass die hankenbeugung den wesentlichen anteil der neuen bewegung übernehmen, wenn die mittelhand sich komprimiert und aufrichtet - wir also in versammlung, tragkraft, vermehrte rückwärtsbewegungen gehen.

stellt man sich nun die frage, wie das bestenfalls "losgelöst" von der restlichen ausbildung des pferdes geschult werden kann (was wiederum auch nur stilisiert ist, da die änderung in den bewegungsabläufen alle muskelketten berührt) - dann müssen dabei die bewegungsrichtungen aufwärts und rückwärts "isoliert" und richtig an den pferdekörper übermittelt werden.
das geht z.b. über rückwärtsrichten/antreten/parieren am berg
parieren, rückwärtsverlagern/rückwärtstreten - antritt in den schritt - übergänge
getragenen spanischen schritt
generell alle verlangsamungen (bei beibehaltung des takt) in GGA
vorhandwendungen
kurzkehrt usw. usw....

je nach individueller anatomischer gegebenheit können manche pferde manche aufgabe absolut nicht bewältigen und bieten dann ausweichbewegungen, die sind oft absolut kontraproduktiv und schädlich.
die kunst besteht also darin, minimal zu fordern für maximalen effekt :lol: 8)
aber dafür lernen wir ja nie aus :wink: :idea:
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Junito
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Beitrag von Junito »

Und genau dies sollte man nur unter guter Anleitung tun...sonst wird es Murks, und das Pferd wird auf Dauer krank.

Mehr Geduld (ich weiß, wie schwer das ist) ist auf alle Fälle hilfreich. Und niemals böse auf das Pferd sein, wenns nicht geht. Es kann dann einfach noch nicht.
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
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Meg
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Beitrag von Meg »

Mal wieder 'raus kram.

Durch die letzten Diskussionen angeregt, nu ma Butter bei die Fische: Was ist eigentlich genau Hankenbeugung?

Ist dies hier zum Beispiel Hankenbeugung? Ich kann hier nicht sehen, dass die Kruppe sich senkt, ist das nicht ein klassisches Zeichen der Hankenbeugung?
http://www.youtube.com/watch?v=VuoA40RL ... =endscreen

Oder bedeutet Hankenbeugung nur, dass die grossen oberen Gelenke sich bewegen, was hier ja deutlisch der Fall ist...
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
Gast

Beitrag von Gast »

Dieses Video ist eigentlich auch ein Schlechtes Beispiel zu Verdeutlichung der Hankenbeugung.
Zwei unterschiedliche Pferde, dazu noch unterschiedlicher Rasseprägung und dann noch unterschiedlich vorgestellt.
Einmal unter dem Sattel und dann einmal an der Hand.

Wie soll ich Dir die Hankenbeugung am besten verdeutlichen?
Vielleicht so:
Stelle Dich einmal auf die Zehenspitzen.
Barfuß und auf festem Boden.
(Anbetracht der Jahreszeit eventuell auch mit Socken :P )
Dann versucht Du, den leichten Sitz einzunehmen.
Die Stellung, die Deine Füße und Deine Schenkel dabei einnehmen, dürften am ehesten der Hankenbeugung entsprechen. Auch anatomisch.

Wenn Du dann noch versuchst, Deine Arme nach vorne zu bringen, eventuell sogar unterstützt durch ein Gewicht, dann wirst Du gezwungen sein, Deinen Poppes weiter nach hinten raus zu strecken, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.
Das würde vom Bewegungsablauf her dem Absenden der Kruppe entsprechen.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Meg hat geschrieben:Mal wieder 'raus kram.

Durch die letzten Diskussionen angeregt, nu ma Butter bei die Fische: Was ist eigentlich genau Hankenbeugung?

Ist dies hier zum Beispiel Hankenbeugung? Ich kann hier nicht sehen, dass die Kruppe sich senkt, ist das nicht ein klassisches Zeichen der Hankenbeugung?
http://www.youtube.com/watch?v=VuoA40RL ... =endscreen

Oder bedeutet Hankenbeugung nur, dass die grossen oberen Gelenke sich bewegen, was hier ja deutlisch der Fall ist...
Welches der beiden Pferde meinst du Meg ?
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Meg
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Beitrag von Meg »

:shock:

Du meinst die Hankenbeugung geht nur von unten bis zu den Knien??

Ich dachte immer Hankenbeugung sei die Beugung der grossen Gelenke...
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

Meg hat geschrieben::shock:

Du meinst die Hankenbeugung geht nur von unten bis zu den Knien??
Wen meinst du? Das hat doch niemand geschrieben? *verwirrt bin*
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