Jungpferdefütterung...

Alles zum Thema Futter.

Moderator: susiesonja

Sheitana
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Jungpferdefütterung...

Beitrag von Sheitana »

Aus aktuellem Anlaß....

Gibt es irgendwelche Studien, gute Bücher etc. über Jungpferdefütterung?

Mich hat folgendes auf den Trichter gebracht:

Gestern war ich mal wieder in einem anderen Forum fremdlesen. Da ging es u.a. um die Fütterung von Jährlingen. Die allgemeine Meinung war in Richtung: Jungpferde brauchen Kraftfutter zum wachsen. Eine Züchterin erzählte, sie hätte nur einen Jährling der begrenzt Kraftfutter bekommen würde. Die anderen - so habe ich daraus geschlossen - müssten ja dann soviel bekommen wie sie wollten... :shock:
Sie zeigt auch ein Foto von einem 14 Monate alten Hengst, der aussah wie ein fertiges Pferd.
Wenn ich mir hingegen meinen anschaue (13 Monate)...Überbaut, leichte Wampe, Zottelfell...

Eigentlich ist für mich klar, dass diese extreme Fütterung von Kraftfutter nicht gesund sein kann.
Aber gibt es da auch Studien zu oder kann man die genaue Wirkung von Kraftfutter allgemein auf Jungpferde irgendwo nachlesen?
Habe ihr eigene Erfahrungen?
LG
Sheitana
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BM Bazooka
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Beitrag von BM Bazooka »

Jeder Jährling ist anders, schon alleine abhängig von der Rasse und den Gegebenheiten/Futterqualität. Und sicher auch dem Reitziel: einen für eine Körung vorzuberietenden Junghengst muss ich anders füttern als einen, der bis vier auf der Weide laufen darf. Binsenweisheit.
Ich habe beispielsweise den Fehler gemacht, bei meinem sehr schnellwüchsigen Junghengst von 2006 nach dem Absetzen und mit dem Anweiden vom Kraftfutter runterzufahren. Folge war, daß er die muskulatur verbrannt hat; meine zwei TAs haben mir beide unabhängig davon geraten, wieder mehr Kraftfutter zuzufüttern. Inzwischen bin ich zufrieden damit, wie er aussieht. Es ist ein hoch im Blut stehender Hannoveraner, gehalten im Offenstall in der Herde, Heu rund um die Uhr. Aber da reicht das einfach nicht.
Nur wer Pferde als freie, lebendige Partner und als Geschöpfe Gottes anerkennt, wird den Adel ihres Wesens und schließlich ihre Zuneigung erfahren.
Hans Heinrich Isenbart
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

BM Bazooka hat geschrieben:Jeder Jährling ist anders, schon alleine abhängig von der Rasse und den Gegebenheiten/Futterqualität. Und sicher auch dem Reitziel: einen für eine Körung vorzuberietenden Junghengst muss ich anders füttern als einen, der bis vier auf der Weide laufen darf. Binsenweisheit.
Ich habe beispielsweise den Fehler gemacht, bei meinem sehr schnellwüchsigen Junghengst von 2006 nach dem Absetzen und mit dem Anweiden vom Kraftfutter runterzufahren. Folge war, daß er die muskulatur verbrannt hat; meine zwei TAs haben mir beide unabhängig davon geraten, wieder mehr Kraftfutter zuzufüttern. Inzwischen bin ich zufrieden damit, wie er aussieht. Es ist ein hoch im Blut stehender Hannoveraner, gehalten im Offenstall in der Herde, Heu rund um die Uhr. Aber da reicht das einfach nicht.
Natürlich hat jeder andere Ziele, auch das ist klar. Bei meinem Kleinen und dem Jährling auf dem Foto handelt es sich um einen Appi/einen Quarter, also durchaus vergleichbar.
Meiner bekommt auch Kraftfutter, wenn nötig auch auf der Wiese und er soll durchaus auch später auf der Körung vorgestellt werden,
Ich denke nur, ist es nicht vor allem für die Knochen schädlich, wenn die Pferde so durchgepowert werden?
Ein Bekannter von mir züchtet seit Jahren Pferde, auch Appis. Die bekommen im Sommer nie Kraftfutter und bis jetzt sind noch alle gekört waren und viele Stuten waren auf Eliteschauen...

Rächt sich das nicht in späteren Jahren?
LG
Sheitana
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BM Bazooka
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Beitrag von BM Bazooka »

Das ist die Frage... Ich kenne es so, daß in den ersten 12 Monaten sehr eiweißreiches Futter geboten wird, danach eher "groß gehungert". Damit sind die Züchter, bei denen ich früher mitgelaufen bin, an sich gut gefahren. Aber da hatten die Pferde in der Regel auch zeit bis 3 1/2, früher wurden die nie angeritten.
Jetzt, bei meinem ersten selbst gezogenen und zuhause aufgezogenem Junghengst waren dem Konzept Grenzen gesetzt. Meine TAs haben mir intensiv geraten, eiweißreicher zuzufüttern, weil die Endgröße genetisch fixiert sei. Und das eher auch altmodische TAs, die die Hochmästerei auch verurteilen.
Was kriegen denn Deine jetzt?
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Hans Heinrich Isenbart
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Beitrag von Sheitana »

BM Bazooka hat geschrieben:Das ist die Frage... Ich kenne es so, daß in den ersten 12 Monaten sehr eiweißreiches Futter geboten wird, danach eher "groß gehungert". Damit sind die Züchter, bei denen ich früher mitgelaufen bin, an sich gut gefahren. Aber da hatten die Pferde in der Regel auch zeit bis 3 1/2, früher wurden die nie angeritten.
Jetzt, bei meinem ersten selbst gezogenen und zuhause aufgezogenem Junghengst waren dem Konzept Grenzen gesetzt. Meine TAs haben mir intensiv geraten, eiweißreicher zuzufüttern, weil die Endgröße genetisch fixiert sei. Und das eher auch altmodische TAs, die die Hochmästerei auch verurteilen.
Was kriegen denn Deine jetzt?
Ich kenne es auch so, wie du oben beschreibst. Das erste Jahr gut Kraftfutter, danach Heu, Heu, Heu.
Bisher sind die Züchter von denen ich gehört habe super mit gefahren.
Klar wird es Jungpferde geben, die mal mehr brauchen mal weniger.

Meiner bekommt z.Zt. noch Kraftfutter, wenns raus auf die Wiese geht nicht mehr. Und Heu soviel er mag.

Das mit der Endgröße mag ja stimmen, aber hat man dann nicht das gleiche Problem wie z.B. bei Hunden, dass die Pferde dann einfach zu schnell groß werden und Knochen und Organe nicht nachkommen?

Merlin soll vor dreieinhalb auch nicht eingeritten werden.
Liegt diese "Hochmästerei" vll auch daran, dass man anders kein Geld mehr verdienen kann, als wenn die Pferde so jung schon fertig aussehen?
LG
Sheitana
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

BM Bazooka hat geschrieben:Ich kenne es so, daß in den ersten 12 Monaten sehr eiweißreiches Futter geboten wird, danach eher "groß gehungert". Damit sind die Züchter, bei denen ich früher mitgelaufen bin, an sich gut gefahren. Aber da hatten die Pferde in der Regel auch zeit bis 3 1/2, früher wurden die nie angeritten.
So kenne ich es bei den Züchtern mit denen ich zu tun habe auch. Wenn die Pferde dann gearbeitet/angeritten werden, wird auch das Kraftfutter wieder hochgefahren. Je nach Typ und Veranlagung.
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

@ susiesonja Ja genau.

Ich kann euch das Foto von dem 14 Monate alten gerne mal per PN schicken, einstellen darf ich es hier denke ich nicht.. Dann wisst ihr vielleicht was ich meine...
LG
Sheitana
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BM Bazooka
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Beitrag von BM Bazooka »

Ja bitte ich hätte das Fot auch gerne per PN. Ich kann auch gerne mal aktuelle von meinem 2jährigen schicken.

Das problem ist einfach, daß aus der klientel die ich z.B. für unseren Vierjährigen hätte, keiner einen reellen Preis bezahlen will, wenn sie vierjährig nicht aussehen wie die Muskelprotze und nicht schon Turnier gelaufen sind.
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Hans Heinrich Isenbart
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Beitrag von Sheitana »

BM Bazooka hat geschrieben:Ja bitte ich hätte das Fot auch gerne per PN. Ich kann auch gerne mal aktuelle von meinem 2jährigen schicken.

Das problem ist einfach, daß aus der klientel die ich z.B. für unseren Vierjährigen hätte, keiner einen reellen Preis bezahlen will, wenn sie vierjährig nicht aussehen wie die Muskelprotze und nicht schon Turnier gelaufen sind.
Ich glaube, das ist das Problem...Meiner sieht ja im Moment eigentlich auch eher mittelmäßig aus, halt überbaut und so, aber das ist meiner Meinung nach völlig normal.

Habe dir das Foto geschickt, würde deines auch gerne sehen... :wink:
LG
Sheitana
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kallisto
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Beitrag von kallisto »

Ja, es gab mal einen Bericht in der (sächsischen) Bauernzeitung, die sich auf eine Studie zum Thema Kraftfutter bei Jungpferden bezog. Da ging es auch verstärkt darum, wieviel Prozent Wachstum und welche Energie notwendig ist. Gleichfalls auch darum, was Muskelmasse und Fett in jungen Jahren schädigen kann. Sowohl Stoffwechsel sowie Bewegungsapparat. Die Studie an sich war nicht veröffentlich, sondern es wurde sich nur ausschnittsweise darauf bezogen.
Der Kraftfutterbedarf nimmt mit zunehmenden Alter ab. Wohlgemerkt ging es hier um natürliches Kraftfuttergetreide und bei Warmblutjährlingen. Müsli oder dergleichen wurde negativ bewertet und in der Studie nicht berücksichtigt. Dreijährige könnten ausschließlich von viel Rauhfutter ihren Energieverbrauch gut decken, einjährige sollten im ersten Jahr vor allem im Winter zugefüttert werden. Es wird dabei aber davon ausgegangen, dass ständig gutes Rauhfutter bereit liegt. Ein leichter Heubauch mit fühlbaren Rippen und schlacksiger Figur wurde gesunder bewertet als der harmonisch und muskelbepackte Jährling. Die meisten bemängeln aber jährlingshaftes Aussehen bzw. drückt das natürlich auch den Kaufpreis des dreijährigen.

Ein weiterer (wichtiger) Fokus ist auf die abgestimmte Mineralienmenge zu legen. Dies hängt sehr von Rauhfutterqualität- und Menge ab. Oft muss aber zugefüttert werden. Ich würde dies aber über Haar-oder Blutanalysen kontrollieren lassen.

LG Susi
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Beitrag von Sheitana »

@ kallisto Dann bin ich ja beruhigt...Meiner hat einen leichten Heubauch, aber die Rippen kann man noch fühlen und er ist im Moment auch recht schlaksig.

Ich lasse auch regelmäßig Haaranalysen machen, einmal das notwendige Mineralfutter zu bestimmen und zum anderen um zu testen welches Kraftfutter er gerade braucht. Also er bekommt jetzt nicht dauernd Hafer oder so, sondern es wird individuell abgestimmt was er gerade braucht. Im Moment bekommt er Jährlingspellets von Eggersmann..
LG
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angenita
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Beitrag von angenita »

hier kann ich etwas zusteuern...

wir zuechten ja jedes Jahr ca. 30 Fohlen, verkaufen 2/3 bis 3/4 davon, behalten den Rest als Rennpferde. Die Fohlen, die als Jaehrlinge verkauft werden, werden vor der Auktion an allen Bein-Gelenken (vom Huf bis zur Schulter) geroentgt (hilfe schreibt man das so?? :oops: ). Jegliche Defekte, von kleinen Knochen-Chips im Fesselgelenk bis zu argen OCD's (Osteochondritis Dissecans) haben ein Auswirkung auf den Preis, den das Pferd im Auktionsring erziehlen kann - und wenn's ganz arg ist, auch auf die Rennbahnkarriere natuerlich. Manche Sachen koennen rausoperiert werden, manche sind von sehr geringem Belang - kommt ganz drauf an.

Die Fohlen werden zwischen August und Dezember geboren, bei denjenigen, die fuer den Verkauf vorbereitet werden, fangen wir mitte Oktober mit der Sales Prep an, von da an wird langsam das Futter gesteigert. Also fuer die meisten zwischen 10-14 Monaten. Bis dahin bekommen sie alle dasselbe gefuettert, NRM Evolve = http://www.nrm.co.nz/index.php/ps_pagen ... oductid/58 , das fuettern wir den Stuten von der Geburt an, und die Fohlen knabbern mehr und mehr davon. Seit wir vor ein paar Jahren angefangen haben dieses Futter zu benutzen, haben wir fast gar keine Probleme in den Gelenken auf den Roentgenbildern. Nehme zwar stark an, dass dieses Futter nicht in DE zu haben ist, da neuseelaendischer Hersteller, aber interessehalber sind die Futter- und Mineralien-Werte auf der Seite angegeben (wenn auch auf Englisch).

Bei der Sales Prep, also von mitte Oktober bis Ende Januar werden die Futtermengen dann immer mehr gesteigert, mit einen Mix von dem Evolve sowie NRM Prepare http://www.nrm.co.nz/index.php/ps_pagen ... oductid/17. Pro Tag bis zu 6-8 Kilo Kraftfutter, plus Heu und nachts auf der Weide. Am Ende dieser 3,5 Monate sehen die meisten Jaehrlinge schon wie kleine Muskelprotze aus - siehe unten Slinky's Bruder der dieses Jahr unser Star bei der Auktion war und einen Rekordpreis erziehlt hat... ABER - es scheint ihnen nichts zu schaden, die Jaehrlinge werden nach dem Verkauf ueberall dann meistens "turned out", also raus auf die Weide, Futter runtergedrosselt, und wieder 'normales' Pferdeleben. Einige werden auch eingeritten (da es ja Rennen fuer 2 Jaehrige gibt), aber meist nur so 6 Wochen bis sie ein bisschen Schritt und Trab unterm Reiter machen, dann einige Monate lang Pause. Oder wenn sie nicht wie ein 2 Jaehriger Typ aussehen, dann bleiben sie laenger im Paddock, bis sie 2,5 Jahre alt sind, und werden dann eingeritten.

Also, es wird auch hier manchmal recht frueh recht viel gefuettert, um einen bestimmten "Look" fuer den Verkauf zu erziehlen, aber erst ab mindestens 10 Monaten. Dieses erstes Lebensjahr ist soweit ich weiss, am wichtigsten, um gesunde Knochen und Gelenke zu foerdern. Und es ist wichtig, waehrend dieser Zeit wenn, dann das richtige Futter zu fuettern - zuviel Getreide/Kohlenhydrate scheinen da eher zu schaedigen (auf jeden Fall, was die Gelenke etc angeht).

Im Vergleich dazu werden die Fohlen, die wir behalten, einfach weiterhin mit dem Evolve gefuettert, und auf grossen Weiden in Gruppen von 3-5 gehalten. Wenn es dann aber zum Trainer und auf die Rennbahn geht, haben Studien gezeigt, dass es eigentlich keinen Unterschied macht, ob
die jetzt als Jaehrlinge eine Sales Prep (Vorbereitung fuer den Verkauf) hatten oder nicht...

Ist jetzt etwas lang geworden, hoffe dass es trotzdem hilfreich und/oder interessant ist. :D
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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

@ angenita Auf deine Meinung habe ich doch schon gewartet... :D

Klingt sehr interessant was du sagst. So wie ich das sehe ist euer Futter aber extra noch auf junge Pferde abgestimmt, bzw. extra nur für junge Pferde, oder??

Das heißt die Pferde werden in den 3,5 Monaten so aufgefüttert, dass sie auf der Auktion super aussehen und sich besser verkaufen lassen?

Wie sieht das bei älteren Pferden aus, haben die mehr Probleme mit Knochen oder so?

Aber ich glaube es macht auch noch einen Unterschied, ob man die Pferde "nur" 3 Monate auffüttert oder sie dauernd soviel bekommen, oder?
LG
Sheitana
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angenita
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Beitrag von angenita »

Sheitana hat geschrieben:@ angenita Auf deine Meinung habe ich doch schon gewartet... :D

:oops: :oops:
Sheitana hat geschrieben:Klingt sehr interessant was du sagst. So wie ich das sehe ist euer Futter aber extra noch auf junge Pferde abgestimmt, bzw. extra nur für junge Pferde, oder??

Ja genau. (obwohl ich dieses Evolve als Leckerli's fuer Simba und Carlsson benutze, da es in einer praktischen Pellet-form ist. Die Beiden lieben das Zeugs)
Sheitana hat geschrieben:Das heißt die Pferde werden in den 3,5 Monaten so aufgefüttert, dass sie auf der Auktion super aussehen und sich besser verkaufen lassen?

Richtig.
Sheitana hat geschrieben:Wie sieht das bei älteren Pferden aus, haben die mehr Probleme mit Knochen oder so?

Wie meinst du das jetzt? Aeltere Pferde - wie alt? Mehr Probleme - als die Jaehrlinge? Oder nachdem sie mehr gefuettert worden sind? Oder wie?
Sheitana hat geschrieben:Aber ich glaube es macht auch noch einen Unterschied, ob man die Pferde "nur" 3 Monate auffüttert oder sie dauernd soviel bekommen, oder?

Komischerweise, in den Studien die hier gemacht worden sind, sind the "Sales" Jaehrling besser auf der Rennbahn abgeschnitten als die "Keeper" Jaehrlinge - also die Pferde, die diese 3 Monate lange "gemaestet" wurden sind, waren erfolgreichere Rennpferde als diejenigen, die behalten worden sind, und die ganze Zeit dieselbe Futterration bekommen. Das mag aber sehr wohl damit etwas zu tun haben, das (vor allem hier in NZ) wir die Zuechter oft ungewollt die Pferde behalten, die wir nicht verkaufen koennen - weil Stammbaum nicht so gut, oder nicht gut genug gebaut (krumme Beine), zu klein, etc etc...

Natuerlich behalten wir auch ein paar schoene Pferde jedes Jahr, Stutfohlen von denen wir denken dass sie gute und schnelle Rennpferde abgeben werden, aber im grossen und ganzen scheint all das extra Futter waehrend der "Sales Prep" nicht zu schaden...

ich denke da grade an ein Rennpferd names "Eskimo Queen", eine neuseelaendische Stute die letztes Wochenende ein sehr grosses Rennen in Australien gewonnen hat (ihr zweiter grosser Gewinn dort) - sie ist 3 Mal bei Auktion verkauft worden, zuerst als Absetzer, dann als Jaehrling, dann wieder als 2 Jaehrige - jedes Mal warscheinlich fuer den Verkauf "gemaestet" worden.
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Das ist ja interessant...

Meine Frage bezog sich darauf ob die Pferde, wenn sie dann älter sind, keine Ahnung, so ein paar Jahre alt, eher Probleme mit den Knochen haben. Dass die brüchiger sind von schnellem Wachsen oder so etwas in der Art.

Aber ich denke es kommt da a) auch auf die Rasse an. Ein gepuschter Quarter hat doch im Verhältnis mehr Masse mit rumzuschleppen, als ein athletischer Volblüter.

Und b) mach dann auch die Zeit einen Unterschied. Die im Einganstext erwähnte Züchterin füttert von Anfang an ständig - Sommer wie Winter - derlei Kraftfuttermengen.
LG
Sheitana
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