Jungpferdefütterung...

Alles zum Thema Futter.

Moderator: susiesonja

kallisto
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Beitrag von kallisto »

Man sollte aber bedenken, dass Vollblüter einen höheren Energieumsatz haben und demzufolge selbst Jährlinge (mein Vollblüter auch) Kraftfutter benötigen. Währendessen das Haflingerbaby wesentlich weniger zugefüttert werden muss und man eher auf leichte Fettansätze aufpassen muss.
Es ist auch nicht einfach den Futterzustand eines Jährlings einzuschätzen. Stagnierte das Wachstum ein paar Wochen kommen vor allem zur Sommersaison schnell ein paar Muskeln. Wachstumsphasen gepaart mit Fellwechsel oder anderen Stressfaktoren können das Bild schnell drehen.

Ich entscheide nach Witterung, Aktivität und optischen Zustand wieviel sie bekommen. Das kann sich beim Vollblüter zwischen 0 (bzw. Mineralfutter fast allein) und 2 kg Kraftfutter bewegen. Wobei zuerst das Rauhfutter erhöht wird.

Einen direkten Zusammenhang zur Schädigung des Bewegungsapparates erscheint mir fast unmöglich. Viel deutlicher wird die Tendenz zu Fehlstellungen bzw. infolge von Fettansätzen geringere Aktivität und damit ungenügende Festigung von Gelenken und Bändern. Die sind aber alles Faktoren von komplexen Aufzuchtbedingungen. Ein dünner Jährling, der einmal am Tag für paar Minuten in engen Kurven in weichen Hallenboden rumschießt, wird genauso Defizite haben.
Wenn das Gesamtkonzept von artgerechter Aufzucht passt und die Rahmenbedingen eingehalten werden, ist es unrelevant, wie groß genau die Kraftfuttermenge ist bzw. ob Müsli oder Hafer etc. Meine Tierheilpraktikerin schlägt die Arme über den Kopf bei dem Wort Fohlenstarter oder Aufzucht-Pelletts zusammen, andere Züchter schwören drauf. Die Industrie wird nicht wirklich an der Aufklärung helfen und groß werden sie alle.

Die Energiemenge (für das Kraftfutter sorgt) hat zudem wenig Einfluss auf die Entwicklung. Viel mehr entscheidet Zusammensetzung der Eiweiße sowie ein angepaßter Mineralienhaushalt für eine gesunde Entwicklung. Dazu gehört in erster Linie Kontrolle durch angepaßte Fütterung und Qualität und natürliche Auswahl des Futters.

LG Susi
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Alexa69
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Beitrag von Alexa69 »

Meine Absetzer (geb. Sommer 2006) habe ich wie folgt gefüttert.
Friesenstute reichlich Heu, Pellets und haferfreies Müsli; Shettystute reichlich Heu und bissel haferfreies Müsli, dazu noch für beide Mineralfutter.
Als Jährlinge auf der Sommerweide bekamen sie nur nach Bedarf dazugefüttert, also wenn die Weide knapp war. Damit sind sie gut durch das erste Jahr gekommen.
Im Winter dann, mit 1 1/2 Jahren, bekam das Shetty 200 g haferfreies Müsli und 50 g ganzen Hafer sowie Mineralfutter und Knochenkalk täglich, die Friesenstute 800 g Hafer und 800 g Müsli + Mineral täglich, beide natürlich reichlich Heu, auch draußen auf dem Auslauf. (Das Futter habe ich genau berechnet mit einer Software, da im letzten Jahr eines meiner älteren Pferde sehr krank war.)
Jetzt hat die Weidesaison begonnen, sie stehen von morgens bis nachmittags/abends schon draußen und bekommen ein reduziertes Frühstück und Abendessen, sowie auch reduziertes Heu. Ich denke noch eine Woche oder so, dann bleiben sie nachts auch draußen, dann Futter nur nach Bedarf.

Anbei mal ein aktuelles Foto von der Friesenstute
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Theuntje, 1 Jahr und 10 Monate alt
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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

@ Alexa Die Friesenstute sieht ja auch aus wie 2.. :wink:

@ kallisto Sicher hast du Recht, es ist nicht nur das Futter, auch andere Faktoren spielen eine wichtige Rolle. Aber ständiges reinpowern in Form von z.B. Luzerne, also ständig und immer Eiweiß ohne Ende, damit die Pferde von Anfang an super aussehen, also ich denke, dass das schon mehr als schädlich ist. Auch für die Knochen...
LG
Sheitana
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

Beim Stöbern im Web bin ich grad auf die folgende Seite gestoßen: Füttern nach dem Absetzen

Mich betrifft das Thema nicht und ich hab den Artikel nur sehr flüchtig überflogen :roll: aber vielleicht ist's für euch ganz interessant...
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Ielke
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Beitrag von Ielke »

...unsere Youngster bekommen nach dem Abetzen immer "Heu satt" sowie über den Winter Hafer/Gerste und Mineralfutter. (Menge kann ich jetzt nicht genau sagen, aber ist nicht die Masse... hauptsächlich, damit das Mineralfutter gefressen wird).

Im Sommer gehts auf Dauerweide, da gibts gar nix dazu (außer nem Mineral-Leckstein) , erst wenn das Gras nicht mehr genug hergibt wird wieder etwas beigefüttert.
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Stef
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Beitrag von Stef »

ich würde das Thema gerne wieder aufgreifen :D

ich habe eine Jährlingsstute (Holsteiner x Connemara), die ich seitdem sie Absetzer ist mit Höveler Terabb FS16 füttere...

jetzt bin ich am Überlegen, ob ich das Futter umstelle - sozusagen mehr Jährlingsgerecht :wink:

mein "Alter" kriegt das Sensitive Plus von Happy Horse (bin da voll von begeistert) mit Rübis, bzw Hafer...

jetzt meine Überlegung:

- Sensitive Beauty von Happy Horse (vergleichbar mit Fohlengold von St. Hippolyt) - man braucht aber wesentlich weniger - ist auch mein Favourite

- Marstall Complete

- Ovator All Inklusive

- ein bissel Hafer o.ä. mit Mineralfutter

- oder einfach weiterhin das Höveler Terabb FS16

bin auf euere Meinungen, bzw. Antworten gespannt :D
Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, aber als Mensch unersätzlich (Johannes Rau)
Fleur18
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Beitrag von Fleur18 »

Also da ich ja auch Fohlibesitzerin bin, melde ich mich auch mal dazu. Bin auf dem Thema auch nicht so der "Profi".
Hier mal eine kleine Aufzählung was mein Joungster kriegt:

2x am Tag: Fohlengold gemischt mit etwas Hafer (ca 600g pro Fütterung)
dazu : eine Hand voll Äpfel, Bananen, Karotten gemischt
Heu : zur freien Verfügung, die Kleinen können immer fressen, wenn
sie wollen
Stroh : nur als Einstreu (mit gesiebten Sockleim gemischt), können
aber auch wenn sie wollen dran rumknappseln
dazu tägl : 1-4 Std auf die Weide, je nach Wetter

Meine Süße steht ja bei meinem Onkel, der selber (mittlerweile das 2. und 3.) Fohlen gezogen hat. (alle Quarter aus der Doc Bar und Hollywoodlinie)
Er füttert die kleinen sehr bewusst nach Auge, vor paar Wochen haben die 3 3x am Tag Kraftfutter gekriegt, jetzt lässt er die Mittagsration weg weil alle 3 gut genährt sind und es nicht mehr werden sollte.
Ich bin auch der Meinung, dass es sinnig ist ein wenig nach Auge zu füttern.

Im Bezug auf das WAS, bin ich mit dem Fohlengold sehr zufrieden, die Kleinen lieben es.
Beim Hafer sollte man aber aufpassen, da hab ich schon von vielen Überfütterungen gehört... Aber das kommt natürlich auch auf den Pferdetyp an. Ein Warmblut wird sicherlich mehr Hafer vertragen als z.b. ein Hafi (die sind eh leichtfuttrig)

Das Sensitive Beauty von HH ist aber sicher genausogut wie Fohlengold.

edit: denke ein Bild ist ausreichend um den Futterzustand der Fohlen zu begutachten. Die anderen beiden Bilder waren nicht so aussagekräftig und weil wir etwas haushalten müssen, habe ich sie gelöscht. Gruß Sonja :)
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Damit hier nochmal paar Bilder zum Angucken sind :)
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liebe Grüße aus Bayern :)
Julia

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Beitrag von Bernie »

Ich gebe immer, sowohl bei Jungen als auch bei Alten ;) ganzen Hafer mit Iwest-Produkten zur Mineralstoffversorgung. Du hast ja den Idealzustand, legst jetzt den Grundstock für ein gesundes, langes Pferdeleben.

Aber viel wichtiger als Kraftfutterfütterung ist sehr gutes und viel Pferdeheu. Das wäre mir noch viel wichtiger als das richtige Kraftfutter.

Dann soviel freie Bewegung in der Herde wie möglich.

Und dann käme eben das Kraftfutter, wo ich eben zu Hafer und Iwest rate.

lg

Bernie
Esprit05

Beitrag von Esprit05 »

@ Fleur: Gut sehen sie aus! :D

@ Stef: Ich bin Fan von Hafer-Heu-Fütterung. Meine Stute bekam als Jährling zwar auch Müsli, aber mittlerweile bin ich weg davon. Man weiß nicht genau was drin ist, es kann Allergien etc. auslösen (muss natürlich nicht). Ich würde dir also Hafer, Heu und evtl. Mineralfutter empfehlen.
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Beitrag von Fleur18 »

auf gutes Heu legt mein Onkel besonders großen Wert. Das Heu das unsre Kleinen im Moment bekommen, ist 2. Schnitt und da ist noch alles dabei. Er kauft das speziell auf Anfrage bei einem Bauern. Da ist noch alles drin, die ganzen Heublüten, auf die ist meine Schnecke besonders scharf :)
Bin absolut froh, dass ich sie bei ihm stehen hab. Da gehts ihr echt prächtig.
:)
Ich hab von Haferfütterung grade bei leichtfuttrigen Rassen bisher nur schlechtes gehört, zu schnelles Wachstum, zu dick werde,...

Kann das aber auch nicht soo gut beurteilen. Mag gerne auch bei einigen anders sein :)


edit by mod :wink:
liebe Grüße aus Bayern :)
Julia

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Beitrag von Stef »

@ Fleur

600g pro Fütterung finde ich richtig viel für einen Hafi :shock:

Julia bekommt einen Becher (diese Partybecher) von dem Höveler am Tag :?

@ Bernie

ich hatte auch schon IWEST-Prodtukte - die sind richtig gut, aber halt auch richtig teuer :?

@ Esprit

das denke ich auch! Balu kriegt das Müsli nur, weil es das Einzige ist, was bei seinem Ekzem hilft (hab schon alles durch)!!!

er hat früher auch Hafer/Gerste und Rübis mit nem guten MF gekriegt :)

deswegen bin ich ja am Überlegen, ob ich Julia vielleicht auch ganz simple Hafer (evlt. Prachthafer von Höveler) mit nem guten MF geben soll?! oder Rübis mit nem MF?

man hat halt die Qual der Wahl!!!
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Beitrag von Stef »

ich denke eher, daß Gerste nicht so gut ist, weil die sich negativ auf die Entgiftungsorgane auswirkt und auf die Beine geht :(

Hafer ist einfach nur verschrien, aber zu Unrecht wie ich finde...man muss einfach die richtige Dosierung finden und auch gute Qualität kaufen!!!

Julia würde davon vielleicht 1/2 Becher davon kriegen, nicht mehr!

vom Fohlengold wurde mir übrigens von meiner TA abgeraten :idea:
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Beitrag von Stef »

hübsches Bild im Schnee :D
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Beitrag von Fleur18 »

Ich dachte auch, dass es echt viel ist, zumal sie bevor sie zu meinem onkel kam nur eine Handvoll (2x am tag) bekommen hat. Aber die Kleinen haben echt viel Bewegung. Ich meine die brauchen das. Sie kriegen aber auch nicht jedes mal genau 600g. Manchmal etwas weniger, mehr dennoch nicht.

Hab erst auch gedacht es ist viel zu viel. Aber ich vertrau da meinem Onkel und denke auch dass das ok ist.
Vom Züchter (guter Bekannter von uns) weiß ich auch, dass grade bei Hafis oft zu viel gefüttert wird. Er meinte aber auch das passt.
liebe Grüße aus Bayern :)
Julia

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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Stef hat geschrieben:Gerste [...] weil die sich negativ auf die Entgiftungsorgane auswirkt und auf die Beine geht
Woher stammt diese Info? Warum ist das so?
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