Freispringen - ja oder nein !?

Alles was ihr vom Boden aus mit Eurem Pferd machen könnt

Moderatoren: Julia, emproada

Lasst Ihr Eure "Dressuris" auch schon mal springen ?

Ja, aber nur freispringen
1
3%
Ja, frei- und unter dem Sattel
29
83%
Nein, mir ist das zu gefährlich (Verletzungsgefahr)
1
3%
Nein, aus anderen Gründen ... (bitte angeben)
4
11%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 35

DaMoTiRo
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Freispringen - ja oder nein !?

Beitrag von DaMoTiRo »

Erst einmal an die Moderatoren: Sollte dieser Thread besser in ein anderes Board passen: bitte verschieben! Ich war mir nicht sicher - aber hier steht: Alles was vom Boden aus... :wink:


Hallo Ihr Lieben !

Habe gestern mein Pferd freispringen lassen und mir dafür einen (wie ich finde völlig überflüssigen und unqualifizierten) Kommentar eingehandelt.
Bin mal auf Eure Meinungen gespannt:

Bin gestern also auf den Reitplatz - keiner da außer mir. Schön. Dann hab ich mir zwei Springständer und drei Stangen geholt, den David sich warmlaufen lassen und einen kleinen Hüpfer aufgebaut (wirklich ein Hüpfer). Erst ein kleines Kreuz mit Absprungstange, danach ein bisschen höher (etwa wie ein Cavaletti). David hatte Spaß und war mit Eifer bei der Sache. Meist sprang er viel höher, als er gemußt hätte und bockte nach dem "Sprung" wild los... :lol:

Dann kamen zwei unserer (netten) Stallkollegen vorbei und meinten, dass das ja wohl keine gute Idee wäre. Immerhin wäre ich doch gerade dabei aus meinem David ein Dressurpferd zu machen - da sollte ich ihn doch nicht springen lassen. Und was dabei alles passieren kann... :roll:

Stieß bei mir auf ernsthaftes Unverständnis, da ich bislang der Meinung war, dass so ein bissl Hüpfen sogar ganz gut ist - auch für Dressurpferde. Alleine wegen der Koordination und so... :?:

So: Langer Rede kurzer Sinn:
Wie haltet Ihr das ? Lasst Ihr Eure "Dressuris" auch schon mal springen ?
Solange Menschen denken, dass Pferde nicht fühlen, müssen Pferde fühlen, dass Menschen nicht denken.
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Larry
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Beitrag von Larry »

Mach Dir keine Gedanken, wenn Du es langsam angehen läßt, ist das völlig ok. Wir machen das regelmäßig.
Meine Stute macht es gern und ich muß ja nicht über 50cm drüber hinweg gehen(schwerer Typ Pony).
Den meisten Pferden macht es Spaß, weil sie auch lernen, mal wieder alleine etwas Verantwortung zu übernehmen und auch im Rücken locker werden.
Nicht umsonst nehmen viele die Cavalettiarbeit als Basisarbeit für die Pferdeausbildung hinzu.

Man muß sich halt nur ein wenig einfummeln(Abstände,Dauer,Höhe usw).
Was hat das mit Dressur zu tun? Auch ein Springpferd muß Galoppwechsel springen können und den Rahmen verändern? Verstehe diese Erklärung der Hofleute nicht.
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Äh was ist das für ein Blödsinn? Sowas kann nur von Reitern kommen die Ihr Pferd als Turngerät betrachten das für nächste Tuni fit bleiben soll oder keinen Plan haben wie man Dressur korrekt definiert.

Verletzungsgefahr besteht immer, aber die Besteht auch auf der Koppel, beim Ausreiten oder im normalen Training ;)

Dressur definiert sich nicht über die Leistungen die man damit erreicht sondern über den SINN. Man reitet Dressur nicht der Lektionen willen sondern ums ein Pferd gesund zu erhalten. Insofern ist es schlicht schnurzpiepsegal ob ich ein - wenn wir schon bei Schubladen sind - Dressur-, Spring-, Gelände- oder Freizeitpferd habe oder anstrebe. ;) Jedes Pferd brauch eine vernünftige (und abwechslungsreiche) Basisausbildung und sollte stets gefördert und gymnastisiert werden.

Und zum Freispringen. Je nach Pferd würde ich sagen. Es sollte ein gewisser Grundgehorsam da sein, es muss aufgewärmt werden (wie unterm Sattel) und die Beine eventuell geschützt. Es gibt Pferde die würde ich nicht Feispringen lassen weil sie sich zu sehr aufregen und das ungesund oder gar gefährlich werden kann. Jedes andere Pferd kann das sonst in meinen Augen nur Freude und Bewegung bringen. Hab aber auch schon Pferde gehabt die nichts damit anfangen konnten und nicht gerne sprangen schon gar nicht ohne Reiter. Nikita blühte beim Freispringen auf - sie hat einen sehr guten Sprungstil und schafft (ohne mich Springniete) doch recht große Sprünge sicher. Dass sie das gerne macht zeigt ihre Manier beim Freispringen. Sie hat fein gewartet und die Hindernisse selbstständig angesteuert. Auch draußen sprang sie sicher und gerne. Ich selbst bin eher die Niete und zwinge mich zu kleinen Gymnastikhüpfern - ab mehr als 2 Aufeinanderfolgenden Hindernissen versage ich trotz sicherem Pferd. Ich kann damit gar nichts anfangen. :D Insofern für MICH der Spruch gilt – ich bin Dressurfuzzi und mag nicht springen. :D

Fazit: Ein sicheres Pferd das Freude am Springen hat sollte das auch dürfen und eine willkommene Abwechslung ist es allemal.
Zuletzt geändert von Kosmonova am Fr, 27. Okt 2006 11:30, insgesamt 1-mal geändert.
Es grüßt Nadine

*******************
so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
********************
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Medora
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Beitrag von Medora »

Also,

ich habe mal ganz großmäulig "frei und unterm Sattel" angekreuzt - weil ich keinen Grund sehe, warum ein dressurgerittenes Pferd nicht auch mal springen dürfen soll. Solange das Pferd gerne springt, ist das doch eine super Abwechslung!

Ich bin nur leider furchtbar feige, was das Springen angeht :( Ich habe es auch irgendwie nie richtig gerlernt, liebäugle aber mit einem Chiron-Springkurs, der hier in der Nähe immer wieder angeboten wird (war nur bisher auch dafür zu feige :oops: ).

Aramis springt sehr gerne - und vor allem sehr hoch. Der macht schon aus einem Cavaletti einen 1,50-Sprung (naja, vielleicht nicht ganz so schlimm, aber es fühlt sich so an :shock: ). Er hat nur eine ziemlich böse Fehlstellung, so dass ich ihn nicht oft springen lasse. Freispringen hatten wir im Winter einige Male gemacht und ich denke, das mach in diesem Jahr auch wieder.

Grüßle.
Medora

PS:
Zur Gefährlichkeit: das Pferd einer Freundin hat sich einen Haarriss beim Schrittreiten in der Halle zugezogen. Das dazu.
Zuletzt geändert von Medora am Fr, 27. Okt 2006 11:35, insgesamt 1-mal geändert.
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Aber selbstverständlich! Ich will doch vielseitige Pferde die Spaß an der arbeit haben, auch oder eben durch entsprechende Abwechslung. Außerdem schult das doch auch das Körpergefühl beim Pferd.

Ehrlich gesagt ziehe ich das Freispringen sogar vor (bin selbst nicht so vielseitig wie ich es mir für mein Pferd wünsche:wink:).
Und wie Medora schon sagt...passieren kann immer und überall etwas!
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DynaMitreiterin
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Beitrag von DynaMitreiterin »

Ich stimme ganz klar für Freispringen und Springen!

Sowohl wegen der Abwechslung für die Psyche des Pferdes, als auch für die Abwechslung im Bewegungsablauf. Der Rücken kommt hoch, sie strecken sich über dem Sprung, konzentrieren sich auf die Stangenabstände, spielen mit Körperspannung etc. Wichtig ist natürlich bei rein Dressurmässig gerittenen Pferden das Üben und systematische Heranführen. Bevor Dy freispringen durfte (bislang auch nur Hüpfers), gab´s Stangenarbeit und hopsen an der Longe quasi als Stützräder). Dieses Pferd hat allerdings in seinen 12 Jahren auch noch nie was von Stangen gehört und war sehr skeptisch. Mittlerweile dreht er nach dem Sprung gerne um und springt von der anderen Seite noch Mal. Ich plan inzwischen auch, ihn über höhere Sprünge gehn zu lassen, muss mir da nur materialmässig noch was einfallen lassen.

Der mutige André springt mittlerweile auch gelegentlich on top. Pferdi mag´s und Herrchen ist begeistert.
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

Also ich bin ein absoluter Springfan :D Mich reizen auch Geländestrecken so richtig :wink:

Für mich gehört die Springausbildung einfach dazu. Wobei es mir da nicht um Höhe geht, sondern um Koordination, Gymnastik und Denken.

Ca. 1x Pro Woche sehen beide Pferde bei mir Stangen und Cavalettis.

Hindernisse ca. 1x im Monat. Traki lasse ich nur noch alleine "richtig" Springen, mit mir drauf bleibt's auf einem niedrigen E-Niveau, wegen seinen Fesselgelenken. Er macht's halt so gerne.
Und Haffl ist absolut kein Springtyp, aber über 70cm kommt er inzwischen auch ganz nett.

Also für mich gehört das absolut dazu.

LG Alix
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Rabano26
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Beitrag von Rabano26 »

Ich bin auch für beides! Da ich (leider) einen absoluten Springnachkömmling habe, hat er unheimlich viel Spaß am hüpfen. Ich selber bin über E mit ihm noch nicht hinausgekommen, weil ich auch ein ziemlicher Angsthase bin. Im WInter lass ich ihn öfters freispringen, weil er sich da so richtig austoben kann. Vorheriges Warmmachen (z.T. an der Longe) versteht sich von selbst). Danach brauch ich nur eien Sprung aufbauen, mich in die Mitte stellen und ihn mit der Stimme bremsen :D

Solche Exemplare die weder springen noch laufen lassen kenn ich auch - passieren kann überall was und ohne Reiter kann mein Pferd mal so richtig "die Sau rauslassen" :lol: wehe er macht DAS mal unterm Sattel! :shock:
Richie 13

Beitrag von Richie 13 »

Also ich hab auch beides angekreuzt.
Erstensmal springt meiner unwahrscheinlich gerne. Unter dem Sattel mach ich nur kleine Sprünge, da er da immer so energisch wird und danach zu bocken anfängt, vor lauter, lauter.

Aber beim Freispringen bau ich schon hohe Sprünge auch auf.
Eingeleitet wird am Anfang mit nem Kreuz, dann ein kleiner Steilsprung und danach noch ein Oxer.
Und es wird auch höher aufgebaut.

Ich find das eine Abwechslung fürs Pferd (auch wenn's ein Dressurpferd ist) und es ist absolut gut für den Rücken, vorallem das Freispringen.

Aber jeder soll es so machen, wie er es für richtig hält.
Meiner kriegt, wenn überhaupt vorne nur Springgamaschen hin und das war's und es ist noch nie was passiert.
Man sollte Pferde nicht in Watte packen.

LG
Zuletzt geändert von Richie 13 am Fr, 23. Jan 2009 13:08, insgesamt 1-mal geändert.
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DynaMitreiterin
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Beitrag von DynaMitreiterin »

Dynamit bekommt neuerdings Hufglocken vorne dran, um die Hufe zu schützen. Ich war im Laden, um mich mal umzusehen, was es so als Beinschutz gibt. Der Verkäufer fragte mich dann, was ich suche und meinte, dass er mir Sehnenschoner empfehlen würde. Ich hab ihm gesagt, dass ich eher was suche, das das Pferdebein vor Stößen schützt, wenn es gegen die Stangen rumpelt.
Daraufhin meinte er, dass der Gaul das ja wohl schon merken würde und wenns weh tut, nimmt er beim nächsten Mal die Haxen eben höher.

Das bösartige Pferd, das mit Absicht gegen die Stangen hopst....
Kreutzer
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Springen

Beitrag von Kreutzer »

Hallo, wie schön das wir hier springen.
Wir mit unseren Pferden auch.
Wir haben uns eigens dafür eine Geländestrecke gebaut.
Von ganz minni bis angenehm A. Die größeren Sachen lasse ich aus gesundheitlichen Gründen nur an der Einfachlonge oder in der Doppellonge springen.
Springen gehört für mich auch in die Grundausbildung mit hinnein.
Bringt ja auch eine Menge Spaß und Abwechslung.
Herzliche Grüße Antje
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susiesonja
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Re: Springen

Beitrag von susiesonja »

Kreutzer hat geschrieben: Von ganz minni bis angenehm A.
off Topic...

Das klingt ganz nach Johannes... :wink:
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Jen
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Beitrag von Jen »

Ja, ich lasse meine Pferde auch freispringen und mache selber mit ihnen ab und zu auch einen Hupfer. Ich finde es wichtig für das Pferd und den Reiter, dass es/er eine möglichst vielseitige Grundausbildung hat und nicht gerade einen Herzkasper kriegt, wenn ein Baumstämmchen quer auf dem Weg liegt. Und ich bin wirklich keine mutige Springerin! Fachidioten gibt es doch schon bei den Menschen genug. Müssen wir doch nicht auch noch aus unseren Pferden machen. Abgesehen davon ist Springgymnastik besonders auch frei, eine sehr gute Gymnastik für Rücken und für Hinterhand. Ich stelle meist Linien, bei welchen die Sprünge aber nicht sehr hoch sind, dafür ein paar hintereinander und baue langsam auf und mache es auch immer von beiden Seiten her, um keine Einseitigkeit zu trainieren. Übrigens, eine Ausbilderin, welche vor kurzem ein teures Buch rausgegeben hat ;) lässt ALLE ihre Pferde 1x in der Woche freispringen. Auch ihre Lusitanos, PREs etc. Sie baut auch immer mal wieder Cavalettis in ihre Dressur- und Longenarbeit ein. Finde das toll!
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
DaMoTiRo
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Beitrag von DaMoTiRo »

Larry hat geschrieben:Mach Dir keine Gedanken, wenn Du es langsam angehen läßt, ist das völlig ok.

Man muß sich halt nur ein wenig einfummeln(Abstände,Dauer,Höhe usw).

Ich hätte vielleicht auch noch erwähnen sollen, dass David bis vor einem Jahr noch erfolgreich L-Springen lief. Ich selber bin früher auch über A und L geritten...
Solange Menschen denken, dass Pferde nicht fühlen, müssen Pferde fühlen, dass Menschen nicht denken.
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angenita
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Beitrag von angenita »

Also Simba und ich springen manchmal auch - http://www.youtube.com/watch?v=G2o0WoMV2bo siehe hier.

Ich bin früher (BS = bevor Simba) bis zu 70cm hoch gesprungen, bin dann aber ein paar mal übel gestürzt und dann hatte ich keine Lust mehr (und mir wurde nervös beim blossen Gedanken ans Springen).

Seit ich Simba habe und wir unser gegenseitiges Vertrauen aufgebaut haben, hab ich mich doch wieder ab und zu über ein paar kleine Hüpfer getraut mit ihm. Für mich war das eine riesige Ueberwindung, aber am Ende war ich so stolz drauf das ich's geschafft habe, und jetzt auch keine Angst mehr habe. Und Simba macht es Riesenspass - anfangs ist er doppelt so hoch gesprungen als nötig war, und auch zu früh abgesprungen, aber jetzt klappts immer besser, und es gibt manchmal zur Abwechslung mittem im Dressurieren ein oder zwei Sprünge zur Abwechslung und Aufmuntern. An der Longe darf er auch ab und zu über kleine Sprünge.

Aber ich kann nur zustimmen, einem Pferd das Springen zu 'verbieten' weil es ein Dressurpferd sein soll, ist doch beknackt. Abwechslung ist doch das allerbeste, und ein Pferd, denke ich, soll zu so viel wie möglich fähig sein. Und Simba's Galopp hat sich riesig verbessert (viel stärker) seit wir mit den kleinen Hüpfern angefangen haben.

LG Angenita
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