Pferde sollen gechipt werden!

Allgemeines rund ums Pferd

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TineBln
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Beitrag von TineBln »

Wieso?
Die Nr. ist doch einmalig. Wenn der Chip implantiert wird, wird diese Nr. im Equidenpass eingetragen.

Eben weil man sie nicht nachträglich ändern kann, kann man es dann mit dem E-Pass vergleichen. Oder wie meinst du das?


aber vielleicht gibt es dann ja auhc neue beschreibbare Chips... aber da sehe ich dann noch weniger Sinn darin... "professionelle" Diebe programmieren sich den dann doch schnell um
LG Tine

~~~ Ein gutes Pferd hat keine Farbe - aber einen Aalstrich :lol: ~~~
heike61
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Beitrag von heike61 »

der pass sagt nichts über die tatsächlichen eigentumsverhältnisse aus ..... er muß lediglich zu den äußeren merkmalen des tieres passen...mehr nicht.


jetzt verständlicher?




gruß
heike

ps. interessant wäre eine pflicht, wenn herkunftsort und alter u.ä. zentral dokumentiert würden, bis das jedoch durch ist...naja :wink:
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Carmen
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Beitrag von Carmen »

Bei uns an der Uni ging mal der Fall um, dass eine Friesenstute von einer Weide gestohlen worden ist. Nun haben Friesen bekanntlich recht wenig Abzeichen. Der Equidenpass hilft da wenig.
Es gab einen Hilferuf, ob jemand das Pferd gesehen hätte. Tatsächlich tauchte die Stute ein paar Tage später wieder einige Kilometer entfernt wieder auf. Jetzt musste die Besitzerin nachweisen, dass dies tatsächlich ihr Pferd ist.
Nun haben Friesen bekanntlich recht wenig Abzeichen. Der Equidenpass half da wenig. Das Pferd war aber gechippt und konnte damit eindeutig identifiziert werden.
Ende gut, alles gut.

Die Chips sind nicht programmiert, sie enthalten einfach eine Nummer, die abgelesen werden kann. Normalerweise verrutschen die Dinger auch nicht. Sie werden unter die Haut implantiert, da ist normalerweise kein Hohlraum.
Die Chippflicht für Hunde ist je nach Bundesland unterschiedlich geregelt. In Berlin muss jeder Hund gechippt sein, in Brandenburg z.B. nur Hunde über 40cm Schulterhöhe. Ich finde das durchaus vernünftig, wenn man an all die ausgesetzten Tiere denkt. So kann man wenigstens hoffen, die Verantwortlichen zu finden.

Der Equidenpass ist an sich kein Eigentumsnachweis, aber er schafft eine Art guten Glauben an eine Eigentümerstellung des Inhabers. Ich finde den richtigen Begriff gerade nicht.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
LordFado

Beitrag von LordFado »

wenn in den papieren/im E-Pass/im Kaufvertrag die Chipnummer zu lesen ist, ist doch alles eindeutig! Wir haben auch nen gechippten Hund, der hat keine Probleme damit. Der Chip (etwas größeres reiskorn von der Größe her) kann rutschen, allerdings nicht SO weit, als dass man ihn nicht finden würde - linke Halsseite bleibt er immer irgendwo.

zum Pass und der Eintragung - irgendjemand schrieb, der TA hätte die Wirbel/Abzeichen von hand eingemalt... Wie denn sonst?! Genau das war doch Sinn und Anweisung der Aktion, oder?

Problem bei Pass/Chip: es gibt ja ein entweder-oder - man kann NUR Chippen oder NUR Pass mitführen - allerdings ist man als Besitzer dazu verpflichtet, jederzeit das Tier "ausweisen" zu können und da die wenisgten ein Lesegerät mitführen wollen, erscheint Pass erstmal sinnvoller, da praktischer im Kontrollfall.
heike61
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Beitrag von heike61 »

mal ganz leise, damit keine mithört :wink:

was passiert wenn man keinen equidenpass hat?..gefängnis,geldstafe oder,oder.......



gruß
heike
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frieda
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Beitrag von frieda »

@heike: Solange dein Pferdi nicht auf Reisen geht ist das nicht so schlimm, die Pässe werden ja hauptsächlich am Turnier und Transport kontrolliert... und da ist es doch auch ok...

LG frieda
LordFado

Beitrag von LordFado »

Im Normalfall sollte ein Schlachter dann nicht schlachten und ein TA dann nicht einschläfern dürfen, verkaufen wird auch schwierig, wenn der Käufer halbwegs Ahnung und Gewissen hat.

Was bei einer Kontrolle (Umzug mitreiten, Wanderritt, O-Ritt, Fahrt mit dem Hänger,... ) passiert: keine Ahnung. Ich persönlich würds schon aus Gründen der Quarantäne (ich denke da an MKS und gesperrte/gekeulte Ställe) lieber anschaffen...
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Junito
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Beitrag von Junito »

Theoretisch ist der E-Pass bei jedem Ausritt mitzuschleifen. Habe ich aber nie gemacht, da das Heft dazu absolut zu unhandlich war. Aber zu O-Ritten und Kursen war es immer dabei, hat allerdings nie jemand interessiert.
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
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Blumee82
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Beitrag von Blumee82 »

Hallo,

melde mich auch mal zu Wort. Jedes Pferd MUSS einen Equidenpass haben (meines Wissens).
Bei uns in der Nähe kam das Vet-Amt zu einer Kontrolle, da jemand ein Pferd von einem bekannterweise nicht ganz rechtschaffenden Schlachter/Händler gekauft hatte.... hatten wohl Nachbarn gemeldet.... und da das besagte Pferd keinen Equidenpass hatte, musste der neue Besitzer eine saftige Geldstrafe zahlen und einen Equidenpass nachreichen.

Ich würde es auch nicht so schlimm finden, mein Pferd zu chippen. Für mich überwiegen die Vorteile. Unsere Hunde sind auch gechippt und hatten keine Probleme damit.
Ein Equidenpass ist leider veränder-, anpass- und austauschbar, vor allem wenn man ein "otto-normal" Pferd hat. Eine eindeutige Identifizierung gestaltet sich da mitunter schwer. Jedoch wird das Problem durch den Chip auch nur teilweise gelöst und das auch nur, wenn der funktioniert.

Ein schwieriges Thema, aber ich habe kein Problem damit, mein Pferd und meinen Hund chippen zu lassen.

Grüße Susan
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dshengis
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Beitrag von dshengis »

Sorraja hat geschrieben: Was den gläsernen Mensch (oder das Tier) betrifft, aufhalten können wir diese Entwicklung sicher kaum.
Doch, könn(t)en wir. Wenn wir uns verweigern. Und damit auch auf eventuelle Vorteile verzichten (aber da wirds ja wieder schwierig, das will man ja dann auch nicht).

Mir ist das Ganze sehr suspekt. Ich kanns nicht richtig in Worte fassen, aber es ist unter anderem so ein Gefühl wie" So ein Chip gehört einfach nicht in ein Lebewesen." Ergo werde ich so lange wie möglich sowas nicht mitmachen!
„Hast Du nie auf einem Schimmel gesessen, hast Du nie ein gutes Pferd geritten.“ - Altpolnisches Sprichwort
heike61
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Beitrag von heike61 »

dshengis hat geschrieben:Mir ist das Ganze sehr suspekt. Ich kanns nicht richtig in Worte fassen, aber es ist unter anderem so ein Gefühl wie" So ein Chip gehört einfach nicht in ein Lebewesen." Ergo werde ich so lange wie möglich sowas nicht mitmachen!
hm,.... ich möchte gerne die aufkommenden "ängste" verstehen...ist diese ablehnung von "fremdkörpern" im tier/mensch, eher allgemeiner natur, oder beziehen sich die "ängste" eher auf die identifizierungsmöglichkeiten?

gruß
heike
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LordFado

Beitrag von LordFado »

mir persönlich kommen da sofort Erinnerungen an die KZ-Nummern von Menschen in den Sinn. Andrerseits: auch im Perso hat man eine "Nummer" und z.B. in Schweden ist man ohne seine persönliche Nummer ein "nichts" - aus der lässt sich Geburtstag, herkunft etc. ablesen. Ein Chip ist ja immerhin nicht "öffentlich" und wenn ich mir vorstelle, meine Kreditkarte/Krankenkarte/... zuhause lassen zu können und "mit dem Handrücken bezahlen" zu können (meinetwegen noch mit Passwort/Fingerabdruck/... als Sicherheit) - super!

Diese RFID-Chips beinhalten im übrigen nur wenige Informationen und "senden" nicht dauernd, sondern werden durchs Lesegerät bzw. dessen Magnetwellen aktiviert. Die bloße Nummer (ohne Zugang zur Datenbank) bringt also nix, selbst wenn man sie ausräubert/ausliest, ohne dass der Betreffende es merkt.
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

LordFado hat geschrieben: und wenn ich mir vorstelle, meine Kreditkarte/Krankenkarte/... zuhause lassen zu können und "mit dem Handrücken bezahlen" zu können (meinetwegen noch mit Passwort/Fingerabdruck/... als Sicherheit) - super!
:lol: Und in dieser Zukunft hauen einem "Die Bösen" die Hand ab um am Geldautomaten Zaster zu holen! :shock:

Es hat alles seinen Nutzen aber auch seinen Schatten :(
Es grüßt Nadine

*******************
so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
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Beitrag von Sorraja »

LordFado hat geschrieben:Diese RFID-Chips beinhalten im übrigen nur wenige Informationen und "senden" nicht dauernd, sondern werden durchs Lesegerät bzw. dessen Magnetwellen aktiviert. Die bloße Nummer (ohne Zugang zur Datenbank) bringt also nix, selbst wenn man sie ausräubert/ausliest, ohne dass der Betreffende es merkt.
Doch, es gibt auch Chips, die "senden". Das können dann solche Chips sein, die im Laden auf den Artikeln drauf sind. Wenn man fertig mit dem Einkauf ist, geht man durch eine Art Schleuse und schon ist mit einem Mal alles erfasst, was man im Korb liegen hat. In diesen Dingern und diesem System liegt (leider) die Zukunft. Ich kann oder werde bald ein Lied davon singen können. :roll:
"Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen." Erich Kästner

Liebe Grüße
MANU
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Medora
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Beitrag von Medora »

dshengis hat geschrieben:Mir ist das Ganze sehr suspekt. Ich kanns nicht richtig in Worte fassen, aber es ist unter anderem so ein Gefühl wie" So ein Chip gehört einfach nicht in ein Lebewesen." Ergo werde ich so lange wie möglich sowas nicht mitmachen!
Geschwister im Geiste - ganz genauso geht es mir auch!

@Heike: Es ist wirklich nicht so einfach zu beschreiben. Mein Unbehagen betrifft beide von Dir angesprochenen Aspekte.

Ein Chip gehört in meinen Computer und auf meine EC-Karte, aber nicht im meine Tiere und auch nicht in mich. Vielleicht hat es etwas mit "Würde" zu tun (ein großes Wort, ich weiß), mit Respekt. Für mich passt es einfach nicht.

Und was die immer leichter werdende Erfassbarkeit und Verfügbarkeit von Daten angeht, stehe ich dem sehr kritisch gegenüber. Ich fürchte allerdings auch, dass diese Entwicklung kaum noch aufzuhalten ist... :roll:

Medora
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