Pferde sollen gechipt werden!

Allgemeines rund ums Pferd

Moderatoren: Julia, dshengis

Sheitana
User
Beiträge: 2695
Registriert: Mi, 09. Mai 2007 09:38
Wohnort: Bonner Raum

Beitrag von Sheitana »

@ ottilie Du hast ja an sich schon recht. Aber leider können die Pferde auch nicht schreien "Bring mich zu Sheitana zurück, da gehöre ich hin"... :?
LG
Sheitana
---------------------------------------
Benutzeravatar
Janina
Moderator
Beiträge: 1661
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 12:03
Wohnort: Fulda

Beitrag von Janina »

ottilie hat geschrieben:Das hab ich gewusst, daß jetzt wieder die Fetzen fliegen.

Ja, ich habe Ohrlöcher, und nein, ich trage keine Piercings.
Aber ja, ich habe ein kleines Tattoo.

Medizinische Indikationen (Herzschrittmacher) sind wohl immer ausgeschlossen von der Diskussion, außer man läßt es sein und trägt dann auch die entsprechenden Konsequenzen - das ist jedermanns Privatsache.

Mir gings nur drum, daß es mal wieder typisch ist, was den Tieren alles zugemutet werden kann, "weils halt Tiere sind und die nicht so für sich sprechen können, daß alle es hören".
Ob es dann Sinn macht oder nicht, ob Lesegeräte die vorhanden sind funktionieren oder nicht und ob sie auch benutzt werden - wer kann das alles schon nachprüfen. Dunkle Machenschaften gibts überall.

Und sicher - Kaufverträge schließen, Eigentum sein - hört sich nicht schön an, aber dafür bekommen die Tiere auch Liebe und Fürsorge und es kümmert sich jemand um sie und ernährt sie und holt den Arzt, wenn sie krank sind. Hoffe ich zumindest.

Wobei der nächste Diskussionspunkt dann kommt, ob man ein Lebewesen besitzen kann - das will ich hier aber nicht weiter ausführen, denn darum gehts nicht.

Also zurück zum Thema:
Auch ich werde einen Chip nicht setzen lassen, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Punktum.

Grüsse von
ottilie
Wo fliegen denn die Fetzen?
Wir vertreten nur unterschiedl. Meinungen :D
Alles ganz gesittet.

Wieso macht es einen Unterschied ob eine medizinische oder eine sonstige Indikation besteht? Wenn du schon Menschen mit Tieren vergleichen möchtest, dann darf man doch auch verschiedene Indikationen vergleichen.
Wobei ich finde, dass ersteres doch etwas mehr "hinkt", denn dieses "wenn Tiere sprechen könnten" führt sich selbst ad absurdum: Denn wenn sie es könnten, wären sie uns gleichwertig ;)
Mal abgesehen davon, dass man dieses dann noch um einiges weiterspinnen könnte, wenn man sich danach richtgen wollte, was ein Tier einem evtl. sagen würde, wenn es das könnte: Kein Reiten, keine Wurmkuren, etc. :P
Das Fürsprechen für die Tiere fällt vielen vor allem dann leicht, wenn es für sie nicht mit Nachteilen verbunden ist (das bezieht sich jetzt nicht auf dich, sondern ist allgemein formuliert)!
Und was heißt denn "zumuten"? Ein Pferd leidet doch durch den Chip nicht. Und auch das Setzen des Chips wird angenehmer sein als ein Brand.
BM Bazooka
User
Beiträge: 86
Registriert: Mi, 05. Dez 2007 18:27
Wohnort: Mücke

Beitrag von BM Bazooka »

Ich habe es leider erlebt, daß ein chip wanderte und Probleme bereitete. Bei einem Pferd bei uns im Stall vom Hals in die Schulter. Musste rausoperiert werden.
Für mich ist ein Chip deshalb kein untrügliches Merkmal. Was reinkommt, kann auch problemlos rausgeholt werden. Siehe obiges Beispiel.
Das ist der Vorteil der Brände.
Nur wer Pferde als freie, lebendige Partner und als Geschöpfe Gottes anerkennt, wird den Adel ihres Wesens und schließlich ihre Zuneigung erfahren.
Hans Heinrich Isenbart
Carmen
User
Beiträge: 877
Registriert: Mi, 03. Okt 2007 19:04
Wohnort: OHV
Kontaktdaten:

Beitrag von Carmen »

Ein Equidenpass ist nicht zwingend erforderlich. Das Tier muss einen haben, wenn es den Bestand wechselt, wenn es durch die Gegend fährt und wenn es geschlachtet werden soll.
Ein einfacher Ausritt ist kein Bestandswechsel, bei einem Wanderritt muss ein Pass mit. Beim Turnier sowieso. Wenn das Pferd immer brav zuhause bleibt, braucht es keinen. Dann darf es aber nicht geschlachtet werden bzw. das Fleisch darf jedenfalls nicht zum menschlichen / tierischen Verzehr genutzt werden.

Ich würde mir keinen Chip implantieren lassen. Ich möchte aber auch nicht immer und überall wieder "ausgelesen" werden können. Mir reicht da mein Personalausweis.
Bei Tieren ist das aber etwas dumm. Sie kommen abhanden, werden gestohlen, laufen weg, werden verkauft, für ein anderes Pferd ausgegeben, jünge / älter gemacht...

Es ist wichtig, dass im Seuchenfall genau festgestellt werden kann, wieviele Pferde in der betroffenen Gegend herumlaufen. Bei Wiederkäuern ist es z.B. ein riesiges Problem, dass soviele Ziegen und Schafe aus Hobbyhaltung herumlaufen, die nie eine Ohrmarke bekommen und somit nie registriert wurden. Damit sind flächendeckende Impfaktionen nicht möglich. Das steigert die Gefahr für die restlichen Tiere.

Was soll so schlimm an einem winzigen Chip im Pferd sein? Hab übrigens erfahren, dass man sie in den Muskel implantiert. Damit dürfte die Gefahr des Verrutschens noch geringer sein.
Frauen lassen sich Hormonstäbchen als Verhütungsmittel unter die Haut setzen. Sind sie verbraucht, werden sie wieder rausgenommen.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
Benutzeravatar
Hadriana
User
Beiträge: 68
Registriert: Mi, 27. Sep 2006 21:06
Wohnort: Krakau, Polen
Kontaktdaten:

Beitrag von Hadriana »

Carmen hat geschrieben: Die Chips sind nicht programmiert, sie enthalten einfach eine Nummer, die abgelesen werden kann. Normalerweise verrutschen die Dinger auch nicht. Sie werden unter die Haut implantiert, da ist normalerweise kein Hohlraum.
Ich habe gelesen, bei Pferden werden die Chips nicht unter die Haut (wie z.B. bei Rindern), sondern in den Muskel implantiert. Stimmt das?
LordFado

Beitrag von LordFado »

@Carmen: zur Equidenpasspflicht hast du Unrecht...

JEDE Equide (also auch Zebras und Esel) ist verpflichtet, so einen Pass zu haben, vollkommen unabhängig davon, ob sie zur Fleischgewinnung dient oder transportiert wird oder nicht (und einfach nur in nem Zoo rumsteht).
Julia
Moderator
Beiträge: 3891
Registriert: Mo, 28. Jan 2008 15:58
Wohnort: Raum Lueneburg

Beitrag von Julia »

LordFado hat geschrieben:@Carmen: zur Equidenpasspflicht hast du Unrecht...

JEDE Equide (also auch Zebras und Esel) ist verpflichtet, so einen Pass zu haben, vollkommen unabhängig davon, ob sie zur Fleischgewinnung dient oder transportiert wird oder nicht (und einfach nur in nem Zoo rumsteht).
Also da bin ich mir aber nicht sicher...ich kenne es auch so wie Carmen es geschrieben hat.
Liebe Grüße, Julia
Benutzeravatar
Blumee82
User
Beiträge: 2182
Registriert: Sa, 16. Feb 2008 22:23
Wohnort: Hessen

Beitrag von Blumee82 »

Zitat:
"Die von der Europäischen Union (EU) getroffene Entscheidung macht den Pferdepass ausnahmslos für alle Einhufer (Pferde, Ponys, Esel etc.) seit dem 1. Juli 2000 erforderlich." (von der FN und pferd-aktuell)

Und so kenne ich es auch: JEDES Pferd, egal ab Turnier-, Freizeit- oder Weidepferd muss einen Equidenpass haben.
Eigentlich sollte der TA darauf aufmerksam machen, denn wenn mal kontrolliert wird, dann wird´s richtig teuer.

Ich würde mir auch keinen Chip setzen lassen, wenn defür keine Notwendigkeit besteht. Ich sehe aber bei der Identifikation meines Pferdes für andere Leute eine Notwendigkeit. Er ist zwar noch nicht gechippt, aber ich hätte auch, wie gesagt, kein Problem damit.

Viele Grüße
skywalker

Beitrag von skywalker »

Hadriana hat geschrieben:
Carmen hat geschrieben: Die Chips sind nicht programmiert, sie enthalten einfach eine Nummer, die abgelesen werden kann. Normalerweise verrutschen die Dinger auch nicht. Sie werden unter die Haut implantiert, da ist normalerweise kein Hohlraum.
Ich habe gelesen, bei Pferden werden die Chips nicht unter die Haut (wie z.B. bei Rindern), sondern in den Muskel implantiert. Stimmt das?
Ja, so wurde mir das auch von unserm SB und unserm TA erklärt!
LordFado

Beitrag von LordFado »

Man muss ihn nur "dabei" haben, wenn das Pferd "verbracht" wird (Ausritte und auf-die-Koppel-bringen zählen da übrigens ausdrücklich NICHT dazu, Wanderritte und jegliche Hängerfahrt, auch zum Nachbarverein in die Halle sehrwohl!), auf Turnieren und bei einigen Veranstaltungen ist er Pflicht vor dem Start (Impfschutznachweis,...). Kann sein, dass ihr diese Mitführungspflicht mit der Existenzüpflicht des Passes verwechselt, Carmen?

Wichtig ist eben, dass man sein Pferd jederzeit ausweisen kann - ob man dazu von der Koppel zum Spind laufen muss oder vom Fahrersitz zum Kofferraum ist egal.
Carmen
User
Beiträge: 877
Registriert: Mi, 03. Okt 2007 19:04
Wohnort: OHV
Kontaktdaten:

Beitrag von Carmen »

Man muss ihn nur "dabei" haben, wenn das Pferd "verbracht" wird (Ausritte und auf-die-Koppel-bringen zählen da übrigens ausdrücklich NICHT dazu, Wanderritte und jegliche Hängerfahrt, auch zum Nachbarverein in die Halle sehrwohl!), auf Turnieren und bei einigen Veranstaltungen ist er Pflicht vor dem Start (Impfschutznachweis,...).
Was anderes ist zum Equidenpass doch auch nicht geregelt. § 44 ViehVerkV. Oder kennt ihr noch ein anderes Gesetzt dazu?
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
woody

Beitrag von woody »

Hi
was bringt das Alles, wenn viele Tierärzte die Medikamente nicht in den Pass eintragen, viele Schlachter sich den Pass nicht zeigen lassen und viele Leute noch Pferde ohne Pass kaufen???????????????????
Es geht sogar soweit, dass ein befreundeter Polizist nicht mal weiß, wie so ein E-Pass aussieht.......wie soll er da kontrollieren?????
LG
Annette
Benutzeravatar
Sorraja
User
Beiträge: 996
Registriert: So, 24. Sep 2006 18:50
Wohnort: Dresden
Kontaktdaten:

Beitrag von Sorraja »

Ich lese und schreibe ja auch in anderen Foren. :wink: Natürlich ist auch da im Moment das Chippen ein Thema. Interessant fand ich HIER den dritten Beitrag.
"Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen." Erich Kästner

Liebe Grüße
MANU
Carmen
User
Beiträge: 877
Registriert: Mi, 03. Okt 2007 19:04
Wohnort: OHV
Kontaktdaten:

Beitrag von Carmen »

Es geht sogar soweit, dass ein befreundeter Polizist nicht mal weiß, wie so ein E-Pass aussieht.......wie soll er da kontrollieren?????
Ein Bekannter hat mal ein Shetty transportiert und wurde kontrolliert. Das Shetty hatte keinen E-Pass. Dafür hatte der Bekannte einen E-Pass eines Kaltblüters dabei.
Der Polizist hat daran nichts merkwürdiges gefunden und ihn unbehelligt weiterfahren lassen.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
Benutzeravatar
Junito
User
Beiträge: 1475
Registriert: Di, 10. Okt 2006 08:48
Wohnort: Scheinfeld

Beitrag von Junito »

Das ist wohl das Problem. Kein Laie (damit meine ich z.B. Polizisten) weiß wirklich, was dieses dicke Heft aussagt und wie es aussieht. Unser TA hat damals extra eine Schulung mitgemacht, weil wir vorsichtshalber diesen Papierwust haben wollten. Allerdings hatte ich gelesen, dass ein Pferdezuchtverband das mit Karten mit Chip ähnlich wie Krankenkassenkarten erledigt hat. Da bin ich schon sauer geworden, da das wesentlich praktikabler wäre. Auch auf Wanderritten und ähnlichem. Da wäre ich auch bereit gewesen, mehr Geld dafür zu bezahlen.

Bitte, wer arbeitet denn schon heute mit so einem Papierwust? Das ist mittelalterlich. Auf so einen Chip hätte man ohne weiteres auch die TA-Daten und digitale Photos speichern können. Anhand der Lebensnummer hätte das Pferd in einer Datei erfaßt sein können, die ähnlich wie Autokennzeichen abgerufen werden können. Photos wären vermutlich auch nicht weniger uneindeutig als die komischen Standardzeichnungen gewesen.
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
Antworten