Einziger Isländer unter Großpferden - ein Problem?

Welche Haltung für welches Pferd? - Hier könnt ihr darüber diskutieren.

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Abeja
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Einziger Isländer unter Großpferden - ein Problem?

Beitrag von Abeja »

Hallo liebe Foris, würde gerne mal eure Meinung hören. Habe gestern einen Stall angeschaut, der für meinen Isi in Frage käme. Gefällt mir auf den ersten Blick sehr gut, ist etwas näher an meinem Wohnort, der Preis für Vollpension wäre exakt der gleiche, das Ausreitgelände ist ähnlich. Infrastruktur, also Aufenthaltsraum bzw. WC und Platz für einen Schrank ist vorhanden; wäre zwar primitiver als bisher, das macht mir aber nichts aus. Meine RB könnte auch weiterhin kommen, es wäre sogar näher bei ihrem Wohnort.

Nachteile im alten Stall: 1. Zu viele Pferde in einem relativ kleinen Auslauf, z.B. stecken sie sich dauernd mit Pilz gegenseitig an. Im Sommer dürfen sie über Nacht jeden zweiten Tag auf die Koppel 2. Kein Wasser auf der Koppel 3. "Matratzenhaltung", wobei die Mist-Stroh-Matratze manchmal mehrere Wochen (!) nicht entfernt wird. Ansonsten gepflasterter Auslauf, die Pferde können nur auf dieser Strohmatratze liegen. 4. Halbe Std. mit dem Auto für einen Weg.
Vorteile: 1. Reithalle (ohne vertragliches Recht darauf, steht nur selten zur Verfügung), Ovalbahn (benütze ich nicht), Roundpen (benütze ich nicht mehr, Belag zu schlecht) 2. große Herde fürs Pferd (ca. 30 Wallache), er fühlt sich in der Herde sehr wohl.

Vorteile im neuen Stall: 1. Riesig viel Platz, riesige Koppeln, für Pferde sehr gute Qualität an Gras bzw. Kräutern, nicht überweidet 2. Pferd könnte ganzjährig bzw. für immer auf die Koppel mit Zugang zum Stall, also auch jederzeit zu Wasser. 3. Pferd wird zukünftig barhuf gehen können, da, wie gesagt, auf Naturboden. 4. Nur 20 Min. Anfahrt

Nachteile: 1. wesentlich kleinere Herde, angestrebt sind mittelfristig etwa 10 - 12, langfristig bis max. 20 Pferde in einer gemischten Herde 2. Hrolfur wäre der einzige Isi in einer Herde mit Großpferden verschiedener Rassen (bisher Andalusier, Araber, WB) 2. keine Halle, nur ein unbefestigter Reitplatz; da Naturschutzgebiet, darf kein fremdes Material, etwa Splitt oder Sand, aufgebracht werden.

Was meint ihr, kann sich ein Isi in einer gemischten Herde genauso wohl fühlen oder ist sowas gravierend? Kann er sich auch mit anderen Rassen anfreunden? Er stand sein Leben lang bisher immer in einer großen Herde mit anderen Isis. Oder überwiegt der Vorteil, daß er dann die ganze Zeit auf einer großen Koppel sein darf? Was habt ihr da für Erfahrungen gemacht? Bin gespannt auf eure Antworten. LG Abeja
Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

Ich kenne nur gemischte Herden und kann mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen, daß es da Rasseprobleme gibt. Eher vielleicht was die Größenverhältnisse betrifft. Aber selbst da kenne ich ein Mini-Shetty das unter Ponies und Warmblöds ganz zufrieden lebt.
In der Seele des Pferdes findest du Saiten, die lange in dir nachklingen.
(Gunnar Arnarson)
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Everl
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Re: Einziger Isländer unter Großpferden - ein Problem?

Beitrag von Everl »

Hallo Abeja,

wir sind ja kürzlich mit unseren Isländern in einen anderen Stall umgezogen. Dort stehen Pferde verschiedenster Rassen plus unsere drei Isländer. Tagsüber befinden sich ca. 12 Pferde (davon 3 Isländer) gemeinsam auf der Koppel. Die Isländer stehen so gut wie NIE beieinander, sie haben sich jeweils mit einem der anderen Pferde/Ponys angefreundet (vom Shetty bis zum Kaltblutmix ist jede Größe vertreten) und verteilen sich völlig rasseunabhängig.

Wir hätten erwartet, dass die drei Isi's zur Klumpenbildung neigen würden, da es doch immer heißt, Isländer seien "Rassisten".
Das ist aber erwiesenermaßen Blödsinn :wink: (zumindest bei unseren dreien).

Deine Beschreibung des neuen Stalles hört sich sehr gut an. Die Tatsache, dass Hrolfur der einzige Isi wäre, würde mich aus o.g. Gründen überhaupt nicht stören. So ein Umzug in neue Umgebung ist aber natürlich für ein Pferd immer sehr schwer, das darf man nicht vergessen. Wir sind jetzt seit gut drei Monaten im neuen Stall und immer noch nicht ganz angekommen. Aber das hat mit den im neuen Stall vertretenen Rassen überhaupt nichts zu tun (meine Meinung).

Der einzige Punkt, der mich nachdenklich stimmt, ist dieser hier:
Abeja hat geschrieben:2. keine Halle, nur ein unbefestigter Reitplatz; da Naturschutzgebiet, darf kein fremdes Material, etwa Splitt oder Sand, aufgebracht werden.

Nun weiß ich nicht, wie intensiv / wie oft Du mit Deinem Pferd arbeiten möchtest, zu welcher Tageszeit Du unterwegs bist und wie wetterfest Du bist.
Für mich als Vollzeit-arbeitenden Menschen ist gerade im Winter ein beleuchteter, befestigter, bereitbarer Platz (oder eben Halle) unerlässlich, weil ich im Winterhalbjahr unter der Woche immer erst dann in den Stall komme, wenn es schon stockfinster ist.
Auch im Sommer ist natürlich eine Halle genial, weil man auch bei strömendem Regen vernünftig arbeiten kann. Aber im Sommer kann man ja auch abends noch ins Gelände oder auf den unbefestigten Platz ausweichen. Aber wie gesagt: ohne vernünftig befestigten und beleuchteten Platz oder im Idealfall Halle - käme für mich nicht in Frage, weil ich mein Pferd nur im Sommerhalbjahr arbeiten könnte.
Wie ist das bei Dir?
stjärnskott
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Beitrag von stjärnskott »

Mein Isländer stet in einer reinen Islandpferdeherde.
In dieser Herde standen noch 2 Reitponys, diese hat er auf übelste maltretiert (mit dem nächsthöheren Wallach) bis diese nach einigen böseren Verletzungen (nicht nur durch meinen, die anderen haben diese ebenso abgesondert) die Herde gewechselt haben.
Einen Pferd fehlt nun ein Stück Lippe und das andere Pferd hat böse Verletzungen der Hinterbeine.
Es gilt nun 2 gemischte Herden (alles außer Isländern) und 2 reine Islandpferdeherden. In der anderen Isi-Gruppe wurde ein anders rassiges Pferd versucht einzugliedern, nachdem die gesamte Herde es nur herumgescheucht und gejagt hat, wurde der Versuch nach einigen Tagen als gescheitert erklärt.
Isländer sollten unter sich bleiben, außer sie sind es von klein an anders gewohnt. Bei deutsch gezogenen Isländern, die auch andere Pferde kennen, mag es gehen, dass diese sich eingliedern, aber einem isländisch gezogenen Pferd ürde ich das niemals antun.
Auf dem Hof (nur Isländer), auf dem ich vorher war kam mal ein Isländer zu Beritt, der als unglaublich schwierig im Sozialverhalten galt - er stand in einer gemischten Herde. Er kam in eine riesige Isi-Herde und fiel nicht mal auf. Also blieb erdann auch dort, die Besitzerin ließ ihn dort. Und die Probleme beim Reiten lösten sich mit etwas Unterricht von selbst - Pferd war wieder zufrieden.

Man muss bei Isländern auch einfach mal bedenken, dass diese aus IS importierten keine anderen Pferde kennen!
Es mag Isländer geben, bei denen das klappt. Ich habe es auf keinem der Höfe (auch befreundete Höfe) erst einmal erlebt.

Ich würde es weder riskieren, noch würde ich es ihm antun.
Wenn ein Isi in einer gemischten Herde allein steht wird er sich natürlich eingliedern, besser als alleinsein ist es ohne Frage, aber ist er dann glücklich?
Isländer besonders aus Is kennen von der Insel halt riesige Herden und eine Gruppe gleicher Pferde.
Das sollte man ihnen nicht nehmen.

Ausnahmen gibt es immer, es wird mit Sicherheit Isis geben, die mit anderen gut auskommen und einen Lieblingskumpel einer andern Rasse haben, unbestritten! Aber man sollte sich sowas sehr gut überlegen und mit unglaublich viel Ruhe versuchen.

Wenn dein Pferd bisher keine anderen Rassen kennt und nicht mehr sehr jung ist, würde ich es nicht machen, aber das ist eifach meine Erfahrung.

Was allerdings oft gut klappt, ist die Kombination mit Norwegern und Shettys, die fallen in Isi-Herden nicht auf.
Über dieses Thema gibt es auch von einer Tierärztlich Hochschule eine Doktorarbeit, weiß aber gerade nicht von welcher.
Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, werden Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Danke für eure Antworten! Eure Erfahrungen scheinen ja ziemlich unterschiedlich zu sein. Gerade heute habe ich von einer anderen Einstellerin bei uns gehört, daß ihre Isistute sich am alten Hof mit den anderen (Groß)pferden überhaupt nicht vertragen hat und als aggressiv galt, sie mußte dort schließlich gehen. Bei uns gliederte sie sich sofort innerhalb einer Woche problemlos in die Herde ein :?.

@Everl: Ja, eine Reithalle wäre schon klasse, aber so einfach ist das bisher nicht. Was nützt mir ne Reithalle, wo ich jedesmal, wenn sie dann vom SB doch gebraucht wird, sofort raus muß? Und abends wird im Winter um 19.30, wenn der Unterricht rum ist, zugemacht, weil SB auch mal Feierabend haben will, also kann ich sie irgendwie nicht wirklich nutzen, nur mal ab und zu, wenn es sich zufällig ergibt, oder mal 5-10 Minuten für Freiarbeit. Aber du hast schon recht, das ist trotzdem auch zu bedenken, Gymnastik geht in einer Halle einfach besser... LG Abeja
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farandi
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Beitrag von farandi »

Mein Isländer kommt aus Island, und er ist kein bisserl Rassistisch! Seit er in Deutschland ist stand er schon mit Kaltblütern, Haflingern, Tinkern, Isländern, Fjordis und anderen Großpferden zusammen!
Nie war irgendwas. Im jetztigen Stall steht in unserer 9Köpfigen Wallachherde 1 Norweger , 1 Großpferd und der Rest Isis! Kein Problem!

Eine gute Freundin hat ihrer Isländer in einem Stall stehen in dem so ziemlich jede Rasse gibt. Ihrer ist der einzige Isi und der absolute Chef! Jetzt sind noch 2 Isis in den Stall gekommen, aber in eine andere Herde. Sie wird ihren nicht dazutun! Warum auch?
Ich glaube doch, das Pferd = Pferd ist und sie die gleiche Sprache sprechen. Was mir wichtig wäre, ist der Charakter und das Alter bzw der Spieltrieb - denn das ist super wichtig für meine Kleinen!

Also wenn der neue Stall ok ist, fände ich das argument der kleineren Herden auf mehr Platz doch super überzeugend!
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Hi Birgit!

Wäre für mich keine Frage: sofort wechseln! Da ich persönlich immer mehr auf die Haltung schaue, als auf Halle und Platz, also wesentlich mehr Wert auf die Stunden lege, die mein Pferd ohne mich verbringen muß, würde ich diesen Stallwechsel so schnell als möglich durchführen. Mir sind die 23 Stunden, die mein Pferd ohne mich in artgerechter Haltung verbringt, wichtiger, als die eine Stunde, die ich evtl. mit ihm in einer Halle oder auf dem Platz arbeiten kann - wobei das Gymnastizieren natürlich sehr wichtig ist, aber auch im Gelände und bei schlechtem Wetter erfolgen kann.

Diese immer wieder benannte Isi-Mentalität, sie würden sich nur unter ihresgleichen wohlfühlen, habe ich zwar auch schon beobachten können, halte sie aber nicht für ausschlaggebend. Pferd ist Pferd, wenn auch die einzelnen Rassen sicherlich andere Bedürfnisse hinsichtlich Futter, etc. haben.

Wo soll denn der neue Stall sein? Gerne auch per PN.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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Everl
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Beitrag von Everl »

Abeja hat geschrieben:@Everl: Ja, eine Reithalle wäre schon klasse, aber so einfach ist das bisher nicht. Was nützt mir ne Reithalle, wo ich jedesmal, wenn sie dann vom SB doch gebraucht wird, sofort raus muß? Und abends wird im Winter um 19.30, wenn der Unterricht rum ist, zugemacht, weil SB auch mal Feierabend haben will, also kann ich sie irgendwie nicht wirklich nutzen, nur mal ab und zu, wenn es sich zufällig ergibt, oder mal 5-10 Minuten für Freiarbeit. Aber du hast schon recht, das ist trotzdem auch zu bedenken, Gymnastik geht in einer Halle einfach besser... LG Abeja
Halle muss ja nicht unbedingt sein.
Aber ein halbwegs winterfester und vor allem: BELEUCHTETER Platz wäre schon gut. Sonst kannst Du im Winter ja immer nur ins Gelände bzw. (wenn Du nach Einbruch der Dunkelheit in den Stall komsmt) gar nicht reiten.
Wie ist denn der Platz dort beschaffen?
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Hallo Everl, das mit dem Platz ist für mich kein Problem, denn als selbständige Gärtnerin hab ich im Winter wenig zu tun und viel Zeit, auch tagsüber, für mein Pferd. Der neue Stall ist noch im Aufbau, das geht natürlich nicht alles von heut auf morgen. Die für den Reitplatz vorgesehene Fläche ist bisher einfach ein Stück Koppel, was aber für diesen Zweck schon abgetrennt und eingezäunt ist.

@Tanja: Das hab ich mir gedacht, daß du diese Meinung vertrittst :) , auf der Fläche, auf der eure zu zweit stehen, stehen sie im Moment bei uns zu mindestens zu 30st! Ich schick dir mal ne PN dazu.

Ich tendiere stark zu dem neuen Stall, das wird aber frühestens im September spruchreif, im Moment sind die da noch gar nicht so weit, es ist halt alles noch im Aufbau. Aber genau das ist natürlich auch die Chance auf einen Platz, ich kann mir vorstellen, daß dort schnell voll ist.

LG Abeja
stjärnskott
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Beitrag von stjärnskott »

Die Aussage Pferd ist Pferd stimmt mit Sicherheit, ABER gerade in oben genannter Publikation ging es darum , dass Isländer seit 1000 Jahren in völliger Isolation gezüchtet werden und sich daher im Sozialverhalten von anderen Pferden unterscheiden.
Das wurde an verschiedensten Fällen beobachtet und auf die Isolation der Zucht zurückgeführt.
Diese Arbeit war sehr ausführlich und ich versuche sie mal wieder zu finden.

Mein Wallach ist sehr friedlich(sehr sozial, stand in Herden mit bis zu 40 Pferden und immer in 2er Boxen), er war noch nie auffäälig, bis zu dem Tag, als er mit einem (bzw. 2) Reitpony konfrontiert wurde. Ihr fehlt nun ein Teil der Unterlippe und sie ist total vertreten. Die andere Stute wurde von einen weiteren Isländer ähnlich zugerichtet.
Seit sie wieder unter sich sind, fressen alle gemeinsam friedlich und es ist vollkommener Frieden - und mein Pferd ist wie früher.
Wobei man sagen muss, dass die Isländer in der Überzahl waren.
An diesem Hof gibt es keine Mix-Herden mehr, das war der letzte Versuch - um die anderen Pferde zu schützen.

In dem Monent, in der sie in der Unterzahl (oder gar allein) unter anderen sind, passiert eigentlich fast nie etwas. Isis möchten nunmal meist in großen Herden leben, dann passen sie sich halt an.
Ist ja auch logisch, allein gegen alle wäre auch nicht klug.

Man darf das Rassismus-Thema nicht unterbewerten! Und das passiert leider oft. Ich bin NATÜRLICH nicht stolz auf die "Einstellung" meines Pferdes (und zwei seiner Offenstallkumpel) aber ich habe mich für ihn entschieden und muss ihm nun auch ermöglichen, glücklich sein zu können - und gefahrlos für seine Weidekumpel.
Das unbedarfte Umstellen kann (muss natürlich nicht!) verdammt schief gehen. Und es kann zu psychichen Schäden beim Pferd führen. Wir hatten dreimal Pferde am Hof, an dem ich vorher war, die diese Umstellung nicht verkraftet haben.
Sie galten als unreitbar, schwierig im Umgang und so weiter. Das war weg (bzw. bedeutend besser), als sie einige Tage am Hof waren.
Natürlich sind das vermutlich nicht die Masse, sondern einige, aber diesen sollte man auch gerecht werden und ein (oft älteres aus Is) Pferd wenn es das nicht möchte, einfach in einer adäquaten Herde unterbringen.

Außer Frgage steht natürlich, dass die Haltungsbedingungen vorgehen.
Dass ein Isländer unter seinesgleichen in schlechten (schlechte Matratzenhaltung, zuwenig Platz, etc) Haltungsbedingfungen unglücklicher ist, als unter anderen Pferden, steht wohl auch außer Frage.

Aber wenn man sich für ein Pferd entscheidet mit andern Zuchtbedingungen, muss man darauf gefasst sein, dass etwas passieren kann.
Man gesteht allen Tieren zu, dass sie nach 10000Jähriger Isolation "anders" sind. Das muss man auch seinen Isländer zugestehen!

Falls dein Pferd noch keine anderen Rassen gesehen hat, mach ihn langsam damit vertraut und gib ihm Zeit.
Vielleicht stört es ihn gar nicht.
Aber wenn er sich verändert, wirst du wohl handeln müssen.
Falls du keinen schöneren Isi-Stall in der Nähe hast, ist das natürlich schwierig!
Unseren jetzigen Stall habe ich per Zufall gefunden, der ist klein, auch wild gemischt von den Rassen her, nur 2 kleine Isi-Gruppen gibt es.
Schau dich doch einfach provisorisch schon mal weiter um.
Nach Murphys Law, findet er sein neues Leben dann doch prima.

Viel Glück für die richtige Entscheidung!
Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, werden Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken
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fina
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Beitrag von fina »

Raus aus dem alten, rein ins neue!

Wenn die Bedingungen fürs hotti besser werden. Und der alte Stall hört sich nach böser "Stopf-einer-geht-noch" Haltung an. Was du über deinen alten Stall schreibst: Da würde ich nicht lange überlegen. Raus da: Pilz, Mist, Paltzmangel, kein Wasser... Das soll durch Massenhaltung ausgegelichen werden :shock:
Ich bezweifele, dass die rassetypisch so sein muss und kenne mittlerweile mehr Isländer in gemischten Herden (weil die Höfe besser waren als die Isi-Hof Angebote).

Und nein: Es gibt keine Probleme. Wenn da jemand "rassistisch" ist, dann eher die Besitzer!

(Nichts desto trotz mag es sein, dass dein Pferd seine neuen Kumpels nicht mag. Aber das mit 10000 jähriger Reinzucht zu begründen halte ich gelinde gesagt für Blödsinn!)
Julia
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Beitrag von Julia »

fina hat geschrieben:Raus aus dem alten, rein ins neue!

Wenn die Bedingungen fürs hotti besser werden. Und der alte Stall hört sich nach böser "Stopf-einer-geht-noch" Haltung an. Was du über deinen alten Stall schreibst: Da würde ich nicht lange überlegen. Raus da: Pilz, Mist, Paltzmangel, kein Wasser... Das soll durch Massenhaltung ausgegelichen werden :shock:
DA kann ich mich nur anschliessen !
Liebe Grüße, Julia
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Everl
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Beitrag von Everl »

Also... wenn das mit dem Reitplatz für Dich kein Thema ist (*NEID*), dann: nix wie hin !
:D
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

Könntest du denn, falls es wirklich nicht klappen sollte, wieder zurück in den alten Stall?
Oder gibt es dann noch eine andere Alternative?

Hast du schon mal U. gefragt, was sie dazu meint? (Ich hoffe, du weißt, wen ich mit U. meine!?) ;)

Ich würde es an deiner Stelle vermutlich machen...
"Reiten Sie Ihr Pferd glücklich." - Nuño Oliveira
Nakim

Beitrag von Nakim »

Hallo,

ich habe 5 Isländer und 3 andere Rassen (Araber und Quarter). Die Isländer sind alle aus Island aus großen Herden. Meine sind kein bischen rassistisch. Mein Araber liebt ganz besonders seine Islandleitstute. Der Islandwallach steht absolut auf die Quarterin. Dafür läßt er jede rossige Isistute stehen.

Viele reinen Isiställe habe kleine Ausläufe für ganz viele Isis. Das würde bei keiner anderen Rasse funktionieren!!! Wenn dann ein Nichtisis in die Herde kommt kriegt er viel Druck. Wie gesagt ein Isländer steckt das weg. Ein sensibles Pferd kriegt Panik. Meine eine Isistute sit auch sehr sensibel. Sie fühlte sich in einer solchen "Masssenpferdehaltung absolut nicht wohl. War immer angespannt und auf dem Sprung. Hier mit viel Platz absolut kein Thema.

Isländer sind keine Rassisten (Nur die Besitzer)
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