Racinetvideo

Allgemeines rund ums Pferd

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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

@Bernie: Habe ich den Thread gesperrt *verwunderguck* Nein, habe ich nicht. Werde ich auch nicht. Wenn Fragen offen sind, dann stelle sie doch bitte konkret, daß sie auch beantwortet werden können. Denn das werden sie sicherlich. Es gibt sicher vorzeigbarers als dieses Video. Ich konnte mich auf einem Kurs direkt davon überzeugen, daß es einiges vorzeigbareres gibt.

Meine Antwort bezog sich ganz klar auf das Statement, daß das Video ja wohl eingestellt worden sein, um es zu beurteilen, und scheinbar nicht, um über die Reitweise zu sprechen. Wenn wir nur das Video beurteilen wollen, dann haben sie ja wohl die geäussert, denen es gefällt und auch die, denen es nicht gefällt. Wenn weitere Fragen zur Reitweise sind, dann macht munter weiter.
Liebe Grüße, Sabine

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LordFado

Beitrag von LordFado »

Bernie hat geschrieben: Was mich interessieren würde: gibt es hier in D oder Europa ein Schüler-Pferd-Paar, das regelmäßig nach seinen Lehren gearbeitet wurde und gibt es davon Fotos oder Videos?
Das hier ist Bernies konkrete, bisher noch offene Frage, der ich mich anschließe und die auch glaube ich andere schon vorher gestellt haben.
horsman
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Beitrag von horsman »

Tamiro schrieb:
"Aber man kann nicht oben drauf sitzen, und glauben, man kann nur mit der Hand (denn Schenkeleinsatz sehe ich hier keinen) den Widerrist heben. Das wäre das selbe, wie wenn Münchhausen sich an seinem eigenen Zopf aus dem Moor zieht. Das geht nicht. "

Dann hast Du Dich nicht richtig mit Baucher resp. Racinet beschäftigt, denn genau das soll funktionieren. Und zwar nicht indem man den WR quasi an den Zügeln nach oben zieht. Dies ist eine natürlich eine irrige Annahme.

Dadurch das aber die Zügel nur nach oben (und nicht nach hinten) auf die Mundwinkel wirken soll das Pferd zu einem korrekten Nachgeben im Unterkiefer (+Zunge) veranlaßt werden. Dies widerum soll ein nach vorne oben des Halses/Genickes bewirken, was widerum ein Anheben des WR nach sich zieht. Das ist auch der Grund für den "unorthodoxen" Handeinsatz vom Monsieur (übrigens macht Herr Karl das in eben dieser Absicht). Er sucht nach einem korrekten Nachgeben des U-Kiefers, was ihm wohl bei diesem Pferd noch schwerlich gelingt, da das Pferd im Maul sehr verspannt-wenig lebendig. Im Buch von R. werden dazu auch die anatomischen Zusammenhänge näher erläutert.

Das anheben des WR sieht man m.E. in der Tat am WR selber nicht, dazu "wackelt" es alles ohnehin viel zu viel, als dass man da während des laufens 1,5-2,5 cm Höhenunterschied erkennen würde. Man sieht es aber eher an der Halsformation, die sich dann "schöner" nach vorwärts/aufwärts ausformt und von alleine etwas rundet, so als wenn das Pferd z.B. einen leckeren Apfel hingehalten bekommt und sich nach diesem über einen Zaun streckt, so in etwa .... Als Reiter fühlt man das aber m.E. ganz gut.

Und natürlich ist es das Ziel auch in anderen Arbeitsweisen. Nur dies ist eben ein anderer Weg, die sicher auch Fallstricke in sich birgt. Aber auch das allseits so propagierte v/a birgt solche Fallstricke, und das Erarbeiten von rel. Aufrichtung durch "nachtreiben" in dt. Anlehnung erst Recht. Alles was man tut, hat eben immer zwei Seiten, die man einfach beide kennen und einschätzen lernen sollte.

Das man die Beine bräuchte um "Versammlung" zu erzeugen ist nach R./Baucher ohnehin eine ziemlich irrsinnige Annahme, insofern haben die Beine bei dieser Aufgabe grade ohnehin keine Funktion. Zur Demonstration dessen, legt Herr R. die Beine auch schon mal vor den Sattel.
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

hier in D oder Europa ein Schüler-Pferd-Paar
Wer m.E. ziemlich exact nach R. bzw. Baucher arbeitet, ist Pascale Berthier aus der Oberlausitz. Sie ist auch die Kontaktperson zu R. und hat ihn vor 4/5 Jahren erstmals nach Deutschland geholt und seitdem die Kurse organisiert bzw. die Verbindung zwischen den Organisatoren und R. hergestellt.
Sie gibt Reitunterricht - zumindest früher auch auf eigenen Pferden, ob das noch aktuell ist, weiß ich nicht. Vor kurzem war ein Lehrgang mit einer (ich glaube) Alexander-Technikerin irgendwo dort in Sachsen, das wurde auch hier im Forum gepostet - wenns nicht sogar einen Bericht drüber gab?
Grüsse von
ottilie
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
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isishettyminishetty
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Beitrag von isishettyminishetty »

ich arbeite meinen isi (leider nur nach den büchern von ) racinet

für mich sind sie eine gute anleitung und erinnerung an erstrebenswerte "perfektion bzw harmonie" wobei ich besonders seine übersetzung der legerete grundsätze gut nachvollziebar finde

zu dem video ist meine meinung als humanphysiotherapeut, das man dem mann beim reiten deutlich sein alter ansieht, was sich natürlich auf die geschmeidigkeit und elastizität aller bewegungen und den sitz auswirkt.
das macht es schwer, ruhig und ausbalanciert im schwerpunkt des pferdes zu sitzen und mit ruhiger hand einzuwirken.
(könnte auch der grund für den eigenen sattel sein)
in dem video sieht es so aus, als ob der moment, in dem er eine zügelhilfe gibt seinen sitz aus dem gleichgewicht bringt...

wahrscheinlich muß man das zugeständnis machen, das racinetes zeiten als guter aktiver reiter vorbei sind, was seine fachliche, theoretische kompetenz meiner meinung nach nicht schmälert !
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Beitrag von christiane »

Ja, Frau Berthier bildet ihre Pferde seit ca.5 jahren zusammen mit Herrn Racinet aus.
Sie erteilt auf ihnen Unterricht und es finden mit ihr regelmäßig in Pirna Seminare statt.


Viele Grüße Christiane
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Beitrag von TanteR »

hi!

@horsmän: wenn sich der wiederrist hebt, heben sich auch die schultern und das erkennt man rein optisch am besten daran, dass die voderbeine nicht mehr so weit hinter den schwerpunkt (gut zu erkennen am hintern des reiters) zurückgreifen sonder erhaben nach vorne schwingen.

damit die voderbeine das machen können muss aber logischer weise auch die hinterhand weiter vor kommen um den schwerpunkt gut zu erreichen. interresant, wie menschen immer wieder glauben mann kann einem pferd nur durch maul mitteilen die hinterhand einzusetzen. das kann gar nicht funktionieren, wie man auf dem video auch an der rausgestelleten hinterhand sieht.

und alles wo der kopf erhoben wird und die hinterhand inaktiv bleibt ist kein heben des wiederristes oder der schulter denn wenn der kopf hoch aber von hinten nichts nachkommt wird der wiederrist nach unten, der rücken weg und der unterhals raus gedrückt.

mfg TanteR
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Beitrag von Sheitana »

Warum erwartet eigentlich immer jeder, dass ein *Guru* wie R. sich auf das Pferd setzt und es klappt sofort?

Man sieht auf dem Video die Tendenz dazu und selbst das ist schon ein kleiner Erfolg für das Pferd.
LG
Sheitana
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Beitrag von -Tanja- »

Sheitana hat geschrieben:Warum erwartet eigentlich immer jeder, dass ein *Guru* wie R. sich auf das Pferd setzt und es klappt sofort?

Man sieht auf dem Video die Tendenz dazu und selbst das ist schon ein kleiner Erfolg für das Pferd.
Auch meine Meinung. Mir gefiel es zwar auch nicht soo sonderlich, aber gerade wenn man das Alter von JCR berücksichtigt, sollte man da etwas offener sein.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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Beitrag von Perlpilz Moni »

Mir gefällt das Video ebenfalls nicht, aber ich denke das es immer schwierig sein wird etwas zu beurteilen von dem man nur einen Ausschnitt kennt.
LG
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isishettyminishetty
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Beitrag von isishettyminishetty »

@josatianma :
wo finde ich denn den dazugehörigen bericht?
oder ist der noch nicht online?

ich wüßte gerne die vorgeschichte zu dem video!

bin aber auch der meinung, das man sich an die eigene nase fassen sollte ob man immer perfekt sitzt und einwirkt...?!
und wie wir alle mit über 70 wohl auf dem pferd wirken? :oops:

aber der zusammenhang würde mich auf jeden fall interessieren

danke und lg
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

@isishettyminishetty: Den dazugehörigen Bericht findest du hier

Zu dem Sitz ist mir nochmal eingefallen: schaut doch mal die ganzen alten Bilder an, wie Klimke etc. früher auf den Pferden gesessen sind. Da saßen einige in diesem Sitz.
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Beitrag von Bernie »

@isishettyminishetty: ok, dann heißt das aber, dass ich niemanden kritisieren darf, da ich mich ja immer an die eigene Nase fassen muss. Meiner Meinung nach darf man durchaus kritisch sein und besonders bei Ausbildern. Ich weiß, dass es schwierig ist, objektiv zu bleiben, wenn man "seinen" Trainer sieht oder liest, aber genau das ist doch das Wichtigste: selbstständig denken und nicht blind jemanden hinterher laufen (das soll jetzt bitte nicht auf die Racinet-Anhänger gemünzt sein..). Der Reiter soll selbst Ausbilder sein und einen roten Faden in seiner Ausbildung haben. Und da eben niemand perfekt ist, hole ich mir Trainer, die mir weiterhelfen.

Aber ich bemühe mich, dann auch noch objektiv zu bleiben. Bringt es meinem Pferd etwas, von diesem Trainer geritten zu werden oder ist es nicht vielleicht besser, ich reite mein Pferd und suche mir aus den Anweisungen meines Trainers die heraus, die ich für gut befinde (und lasse da durchaus mit mir reden, wie gesagt, man lernt nie aus). Aber wenn nun mal das Reiterliche gewisse Defizite hat und der Mann Ausbilder ist, muss er sich Kritik gefallen lassen.
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isishettyminishetty
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Beitrag von isishettyminishetty »

@josatianma: danke (vor die stirn klatsch) :oops:
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Beitrag von isishettyminishetty »

@bernie:
für mich heißt das schon das man kritisieren darf, ja sogar MUSS, um eben nicht namenhafte ausbilder zum guru zu erheben und alles 1 zu 1 ohne eigene reflektion zu übernehmen.

aber ich kritisiere andere eben nie mehr als auch mich selbst - so war das mit an die eigenen nase fassen gemeint.

wollte damit auch hauptsächlich verdeutlichen, das nur weil herr racinet (bestimmt aufgrund seines alters - siehe meinen vorherigen beiträge) nicht mehr eine gute figur im sattel macht jetzt plötzlich alles müll ist womit er arbeitet


ich bin ganz deiner meinung das jeder reiter selbst für sein eigenes pferd und sich der haupt-ausbilder ist und reflektierend und eigenverantwortlich vorgehen muß
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