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Ich lese immer wieder vom Clickern und möchte nun Erfahrungen dazu sammeln:

Wer macht es?
Warum, oder auch: warum nicht?
Wie habt Ihr es gelernt und wann wendet Ihr es an?
Könnt ihr es empfehlen oder ratet Ihr davon ab?

Merci.

Wir haben das mit unserer Hündin gemacht, als sie noch klein war und das funktionierte einfach super. Schon allein den Clicker in die Hand zu nehmen, führte zu einem hochmotivierten und aufmerksamen Hund (bei einem Beagle nicht ganz so selbstverständlich) und man konnte ihr spielend leicht was beibringen damit.

Ich habe schon so oft überlegt, das auch mal beim Pferd auszuprobieren, aber, komisch, habe ich bisher noch nicht gemacht.

Bin also auch gespannt auf Erfahrungsberichte :-G
Medora

Ich clickere manchmal bei mein Pferd. Intensiver betreibe ich das aber nur, wenn schlechtes Wetter ist und in die Halle gehe.
Cortesano ist mit Eifer dabei, langweilt sich aber unheimlich schnell. Schon nach der vierten oder fünften Wiederholung wird er unaufmerksam und macht Unfug. Verlange ich was neues, ist er sofort wieder bei der Sache. Viel können wir noch nicht - einen Kegel anstubsen; zwei und drei Kegel, die etwa 1m auseinander stehen, anstubsen; ein bzw. zwei Kegel anstubsen, zu denen er aber erst noch ein paar Schritte laufen muß.
Irgendwann mal will ich ihm per Clicker den spanischen Schritt beibringen. Versuche habe ich damit schon gemacht. Leider fehlte mir bis jetzt die Regelmäßigkeit darin.
Ach ja, und das viel gewarnte Betteln nach Leckerlie habe ich zumindest bei meinem nicht bemerkt. Im Gegenteil, die interessieren ihn dann bei öfteren Wiederholungen auch nicht mehr.

jo, ich mach es auch, besonders bei schwierigen neuen Sachen, Sachen, die ein Pferd potentiell besorgen/aufregen können etc. Finde es eine super Sache!

Ich hänge mich mal an die Frage an, weil mich das auch schon länger interessiert:
An diejenigen, die Clickern: Kann man sich das "selber beibringen" oder würdet ihr unbedingt raten, da mal einen Kurs oder Ähnliches zu machen? Kann man mit der Konditionierung, wie sie überall beschrieben wird, viel falsch machen? Ich finde die Idee des Clickern auch unheimlich gut, habe aber niemanden, der es mir ganz konkret zeigen könnte (ausser auch-Autodidakten)?

Danke und LG, Bea

Zuerst habe ich selber angefangen mit den Hunden. Mir hat etwas später ein Kurs unheimlich viel geholfen, um sicher zu sein, ob ich auf dem richtigen Weg bin. Auch wenn ich aus heutiger Sicht es nicht so nötig finde. Aber ein kurs ist immer gut Um das prinzip selber zu lernen sind Hunde meist die etwas einfacheren "Opfer" Aber man kann es auch mit den pferden machen. Am besten man liest erst einmal ein Buch mit den Einführungsübungen. Empfehlen kann ich zb. Alexandra Kurland oder Barbara Schöning. Beide haben ein Buch über clickern mit Pferden geschrieben. Viel falsch machen kann man eigentlich nicht.

Ich habe mir das Clickern selber beigebracht. Einen Kurs dazu habe ich, aus Mangel an Gelegenheit, (noch) nicht besucht. Ich habe mich ein bisschen dazu belesen - Pegasus brachte dazu mal eine kleine Serie. Dann gibt es die schon hier genannten Bücher (das Schöning-Buch gibt es jetzt als Neuauflage für knapp 10€ ). Ich habe in die beiden Bücher schon mal reingeschaut. Es sind beides Einsteigerbücher und eignen sich auch eher für die (Jung)Pferdeausbildung/erziehung. Wenn man aber seinem Tierchen ein paar Tricks beibringen möchte, dann helfen die Bücher nicht sehr viel weiter. Da könnten einem vielleicht sogar eher Clickerbücher für Hunde weiterhelfen.

Hi,
ich clickere mit meinem Pony seit ein paar Jahren. ich clickere inzwischen eigentlich alles - dh zu Beginn hab ich recht viel Unfug erarbeitet (apportieren, Trense aufnehmen, Bein heben usw), dann gingen wir über zu ein paar ernsthaften ZL, dann immer wieder im Bereich der allgemeinen Erziehung (zb Stehenbleiben, Kopfsenken, herantreten an die Aufsteighilfe usw), dann beim Longieren oder Reiten besonders gute übergänge oder neue Sachen.

Ich hab auch erst eine Weile allein herumgewurschtelt, mir dann das Video gekauft (von cadmos - oder Kosmos??). Das war sehr hilfreich, weil man von einigen Sachen und der Handhabung - auch der Konditionierung - eine gute Vorstellung bekommt und es dann leichter umsetzen kann.
Nochmal geholfen hat mir ein ClickerWorkshop in Bayern, wo Clickerer aus aller Welt *g* - sogar aus Australien zusammenkamen und ihre Erfahrungen austauschten. Das hat mich sehr weitergebracht und mir noch mal ein tieferes Verständnis für die Unterschiede im Lernen durch Clickerprinzipien im Gegensatz zu Loben mit Leckerli verschafft.

Inzwischen hab ich einigen die Grundbegriffe des Clickerns beigebracht und auch schon mal einen kleinen Kurs gegeben.

Bei meinem Pony ist das Hauptproblem daß er zu eifrig wird und zu viel anbietet. Da müssen wir hauptsächlich an der Ruhe und der Kontrollierbarkeit arbeiten
lg Heike

Oh, gleich so viele Antworten, schön!

Die Pferde scheinen ja gut darauf anzusprechen - mir ist überhaupt nicht klar, wieso. Gibt es dafür eine Erklärung?

Hallo,

ich beschäftige mich schon seit einigen Jahren mit dem Clickertraining. Erstmals kennengelernt habe ich es in Australien, noch bevor es hier bei uns so populär wurde. Damals reisste ich mit einem Clicker und einem englischen Büchlein von Alexandra Kurland nach Hause.
Ich clickerte dann nicht nur mein Pferd, sondern auch unsere Katze (die auf u.a. dann Kommando "Sitz" machte), sogar meinen Chinchilla konnte ich auf ein "Target" konditionieren. Die beiden Airedales meiner Schwester sind ebenfalls Clickertraining trainierte Hunde. Mit ihr zusammen intensivierte ich das Clickertraining überhaupt erst, denn so konnte man sich gut austauschen.
Eine sehr ausführliche Seite, die die meisten Deiner Fragen erklähren dürfte ist folgende:
http://www.clickerreiter.de/

DynaMitreiterin hat geschrieben:Oh, gleich so viele Antworten, schön!

Die Pferde scheinen ja gut darauf anzusprechen - mir ist überhaupt nicht klar, wieso. Gibt es dafür eine Erklärung?

Aus dem gleichen Grund, warum Leute Kreuzworträtsel lösen!

Jen hat geschrieben:

DynaMitreiterin hat geschrieben:Oh, gleich so viele Antworten, schön!

Die Pferde scheinen ja gut darauf anzusprechen - mir ist überhaupt nicht klar, wieso. Gibt es dafür eine Erklärung?

Aus dem gleichen Grund, warum Leute Kreuzworträtsel lösen!

Genau, es macht ihnen Spass. Ist doch kein Wunder, es gibt ja permanent Belohnungen, und gerade Pferde sind doch besonders verfressen. Und Pferde können sich sehr gut und lange konzentrieren, das ist auch ein Vorteil.

Bei meiner Katze haperte es z.b. oft an der Motivation weil sie die Leckerlis schnell über hatte. Beim Chinchilla an der Konzentrationsfähigkeit. Carino hingegen wollte immer mehr, mehr, da fiel mir dann manchmal garnichts mehr ein was ich noch machen konnte.

Jen hat geschrieben:
Aus dem gleichen Grund, warum Leute Kreuzworträtsel lösen!

Das kann ich sehr gut verstehen - Donnerstag ist mein Lieblingstag - da kommt das neue Zeiträtsel, jubel! (Ist ja heute *schnelldieinternetseitewechseln*)

Sady könnte uns viel dazu erzählen... Sie hat Tarek geclickert. Leider ist ihre motionclick.de-Site auch platt. Schade

Ich habe mal überlegt, ob man statt des Clickers auch ein anderes "Signal" geben kann um zu Konditionieren.
Mich stöhrt nämlich, daß man den Clicker immer dabei haben muß.
Eine richtige Lösung für Umgang und Erziehung wäre für mich nur das gleiche mit einem Stimmsignal, das gleiche Worte immer in der gleichen Tonlage.
Ich habe z.B. die Zips von Jen im Thread Pferd in der Tasche mal ausprobiert, mit großem Erfolg.
Meiner Meinung nach ist das auch nichts anderes, auf gewünschte Aktion erfolgt Reaktion "fein---Leckerli" ( oder Clicker ---Leckerli ) auf nicht erwünschte Akton: Pferd in der Tasche erfolgt keine Reaktion, ignorieren.
Mich würde interessieren, wie ihr das sehr.
Grüße Kiki