Rund um die Eigenregie - Entscheidung, Tipps und Austausch

Welche Haltung für welches Pferd? - Hier könnt ihr darüber diskutieren.

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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

lalala hat geschrieben:Ich würde mir das nie antun.
Doch! Jederzeit! Ich habe seither ein wesentlich innigeres Verhältnis zum Pferd, weiß wesentlich mehr über Pferdehaltung und das ganze Drumherum (z. B. Weidemanagement, was mich früher als Einsteller gar nicht interessiert hat) und muß mir selbst in den Hintern treten, wenn mal was nicht so ist, wie ich mir das vorstelle. Unser Stall ist meine persönliche Ruheinsel, wo ich Kraft tanke und ungestört bin. Da kann ich meine eigenen Vorstellungen von Pferdehaltung so ausleben, wie ich mir das vorstelle - naja, und natürlich leisten kann.

Kein Stallbesitzer, der mich nervt und rumnölt, keine Sachen, die plötzlich verschwinden, keine anderen Einsteller, mit denen man in Pferdekreisen recht schnell mal aneinander gerät. Ich habe bislang nur einen einzigen Stall kennengelernt, wo ein wirklich nachhaltig gutes Stallklima herrschte. Ansonsten - ne, danke!
lalala hat geschrieben:Was ist, wenn man krank wird oder mal in den Urlaub fahren möchte ? Eine Urlaubsvertretung die 2 oder gar 3x am Tag vorbeischaut und alle Arbeiten erledigt findet man kaum und der Lebenspartner kann und will ja auch nicht immer einspringen. Zudem vereinsamt man auch ein wenig. Es fehlt der Austausch mit den Miteinstellern, Ausreitpartner usw.
Wir sind morgens und abends am Stall, der ca. 2 km von unserer Wohnung entfernt liegt. Mein Mann und ich managen das mit unseren beiden Pferden selbst - das gab noch nie Probleme. Wenn einer mal krank ist, geht das auch. Ich komme z. B. ab 19.08. für ca. sechs Wochen in Reha: no problem.

Zur Not haben wir aber auch zwei RBs, mit denen wir ein eingeschweißtes Team bilden. Das war auch unsere Intention dabei: wenn wir mal in Urlaub wollen wissen wir, daß die Pferde trotzdem gut versorgt sind.
lalala hat geschrieben:Wie fühlen sich die Pferde in einer 2er Gruppe ? Sind genügend Weideflächen vorhanden bzw. können langfristig dazugepachtet werden ?
Bis jetzt hatten wir mit unserer 2er-Haltung (Stute und Wallach) keine Probleme. Auch mal für 3-4 Tage allein auf einen Kurs oder Wanderritt ist kein Thema.

Mit genügend Weideflächen sprichst Du natürlich auch bei uns ein heikles Thema an (wir haben für zwei verfressene Hafis nur 0,5 ha), das wir aber ganz aktuell und nach vier Jahren verbissenen Nachfragens gelöst haben: wir bekommen nochmals Weidefläche dazu, so daß wir nun ausreichend versorgt sind.
lalala hat geschrieben:Sind alle notwendigen landwirtschaftlichen Geräte vorhanden und kann ich damit umgehen ? Um Wiesen zu mulchen, düngen, Reitplatz abfahren, Zäune und Tränken zu reparieren usw.
Wenn man natürlich gleich tief in die Tasche greifen und sich das alles von Anfang an leisten will, sicher. Wir haben uns innerhalb von nunmehr sieben Jahren so nach und nach alles angeschafft: vom einfachen Benzin-Rasenmäher über einen Balkenmäher zu nunmehr einem Rasentraktor mit entsprechendem Zubehör (Walze, Entlüfter, Sähgerät, etc.). *winkzuBiancaundStefan*

Wir machen auch die Weidepflege komplett selbst inkl. Düngen und Nachsäen. Eine Frage guter Organisation.
lalala hat geschrieben:Wohin mit dem Mist ? Gibt es einen Abnehmer ? Woher Stroh und Heu günstig beziehen und ist ausreichend Lagerfläche vorhanden ?
Ebenfalls eines Frage guter Organisation und guten Managements. Wir bekommen unser Rauhfutter z. B. von dem Bauern, der uns den Stall auch verpachtet hat und uns auch den Mist abfährt.
lalala hat geschrieben:Reitmöglichkeiten: wie teuer ist die Hallennutzung der Fremdhalle ? Muss ich dafür in einen Reitverein eintreten (Aufnahmegebühr, Mitgliedsbeitrag, Hallenzeiten) ? Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man auch mit eigenem Hänger und Zugfahrzeug maximal 2x die Woche aufläd und zur Halle fährt. Kann ich möglicherweise auch von Herbst bis Frühjahr aufs reiten verzichten und mich auch bei Mistwetter motivieren 3x täglich in den Stall zu gehen ?
Halle: ham wer nich.
Platz: ham wer auch nich.
Gymnastizieren läßt sich auch auf einer Wiese oder im Gelände - wenn auch unter sicherlich erschwerten Bedingungen und wetterabhängig. Für jemanden mit Turnierambitionen sicherlich nix, aber für Otto-Normal-Reiter durchaus machbar - eine Frage des Wollens würde ich mal sagen und der Einstellung.

Und wir verzichten auch im Winter bei Dunkelheit nicht auf's Reiten: Kopflampe auf und gut. Trainiert unsere und die Selbstsicherheit der Pferde ungemein. :wink: Bei Regen: wir haben Ponchos von der Bundeswehr, unter denen man das halbe Pony verstecken kann und die super-wasserdicht sind.

Wir fahren 1x/Woche mit den Pferden zum RU. Bekannte von uns, die selbständig tätig sind und zwei kleine Kinder haben, sogar 3x/Woche! Wobei mir das auch zuviel wäre.
lalala hat geschrieben:Eigenregie ist auf keinen Fall günstiger. Material, Strom, Wasser und vor allem Arbeitsstunden fallen auch kräftig ins Gewicht.
Das stimmt. Wir zahlen derzeit ca. 360,00 EUR für beide Pferde in Eigenregie, will heißen: gepachteter Stall inkl. Rauhfutter, Wasser, Mistabholen, wenn wir wollen auch Weiden mulchen, Versicherung, Hufpflege. Ich schreibe mir alles über's Jahr immer recht penibel auf und rechne das auf den Monat um. Kommt dann aber noch ein neuer Zaun oder die Reparatur des Mähers hin, wird's schnell mal teurer.

:arrow: Grundsätzlich würde ich es aber nie mehr anders haben wollen, denn die Haltung, die wir unseren Pferden so ermöglichen können und gleichzeitig noch für uns Kraft daraus ziehen, würden wir woanders nicht bekommen.

Die viele Arbeit ist sicherlich ein KO-Kriterium, vor allem im Winter, wenn es pissig und matschig ist. Da dachte ich auch schon manches mal: "Wieso tust Du Dir das eigentlich an...???" Aber wenn ich dann im Frühjahr, Sommer oder Herbst bei den Pferden im Stall stehe, sie zufrieden ihr Heu mümmeln sehe, dann weiß ich, daß das richtig ist.

Für mich ist die Stallarbeit etwas, was zur Pferdehaltung absolut dazu gehört. Es gibt mir ein Gefühl, etwas "natürliches" zu tun. Den ganzen Tag sitze ich nur im Büro und schaue meinen PC an. Da will ich nach Feierabend was "Handgreifliches" leisten, mir einen naturgemäßen Ausgleich schaffen. Und da kann ich mich sogar bei Stallarbeit sehr gut entspannen - auch, wenn wir mal wieder neue Zaun-Pfosten einschlagen müssen.

Und Zeit zum Reiten verbleibt uns auch genug: ich reite normalerweise 2-3x/Woche, mache auch mind. 1x Bodenarbeit. Und: was die lange Zeit der Eigenregie auch bringt: jede Menge Ideenreichtum, wie Du dies und das (zeit-)effektiver und günstiger und besser machen kannst.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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Medora
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Beitrag von Medora »

Lustig, dass der Eindruck entsteht, dass ich mich schon entschieden hätte... - vielleicht merke ich das selbst gar nicht? :lol:

Ich schwanke einfach immer wieder hin und her. Lese ich, was Julia schreibt, denke ich "Lieber doch nicht." Lese ich was, Heike oder Tanja schreibt, denke ich "Will ich!".

Ich bin von meiner Natur her eher eine "Bewahrerin", sprich: ich bleibe ganz gern bei dem, was ich habe. Das ist so einem Sprung ins Ungewisse natürlich nicht förderlich. Auf der anderen Seite habe ich vor der Anschaffung von Aramis ähnlich lange hin und herüberlegt und er war das Beste, was mir je passiert ist...

Heike, jep, das mit der Entscheidungsfreiheit für die Tiere, das ist ein wunderschöner Aspekt. Ich habe schon so meine Vorstellungen davon, wie ich es den Jungs noch schöner machen könnte und sie "bei mir" zu haben ist einfach etwas, was mir ein ganz, ganz warmes Gefühl im Bauch macht. Hinzu kommt, dass ich schlicht und einfach nicht gerne abhängig bin und Einstellerin zu sein, ist eigentlich einer der letzten Bereiche, wo ich es wirklich bin (wobei ich nochmal sagen muss, dass ich es mit meinem Stall schon mehr als genial getroffen habe, ich würde also nicht aus Unzufriedenheit gehen).

Tja...., ich denke weiter nach; aber den Hof schauen wir uns wohl einfach mal an :wink: (ist auch nicht der erste :wink: :wink: )

Medora
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Hmm, ein schwieriges Thema, worüber ich auch schon nachgedacht hätte evtl. über eine Sommer/Winterlösung, aber schlussendlich ist Eigenregie nicht mein Interesse. Es würden nur Aufgaben hinzu kommen, die mit meinem Hobby an sich nicht viel zu tun hätten und Eigenregie kommt nur dann in Frage, wenn ich mit meinem Pensionsstall nicht vollstens zufrieden wäre und da ich 10 Minuten von daheim zur Koppel laufe ist es entfernungsmäßig schon fast wie Eingenregie. Ich jogge früh zur Koppel und abends kann ich nochmal hin. Und wenn ich mal Stress habe, dann weiß ich, dass sie trotzdem versorgt sind. Brauche mich aber nicht um die halbleere Tränke oder um die neue Abtrennung der Koppel kümmern. Mir ist es egal, was mit Mist passiert und wann, wie und zu welchem Preis das Futterlager gefüllt wird. Ich muss mich nicht ärgern, wenn ein paar Ballen verschimmelt sind und sie wertlos sind. Da der Offenstall sehr separat von den Boxen ist, habe ich weitestgehend meine Ruhe und abends bin ich eh meist alleine. Es gibt keine Stallzeiten, ich könnte auch nachts reiten. Beruflich kann ich nicht immer abklären, dass ich früh und abends insgesamt 2-3 h alleine nur für Pflege Zeit hätte. Meine Pferde haben es in einer Herde von 5 Pferden genauso ruhig, aber wesentlich lebendiger als zu zweit.
Wir haben keinen SB, sondern verschiedene angestellte Stallleute, die sich nicht so wichtig tun dürfen. Ich kann nicht klagen und jeder macht sein Ding auch sonntags. Für mich ist das der perfekte Stall. Warum sollte ich das aufgeben?

Ganz zu schweigen, dass man sich in Eigenregie weder Halle, drainagierter Reitplatz, Solarium, Waschbox etc. leisten kann. Zumindestens nicht für 360 Euro im Monat für zwei Pferde.

Ich will die Zeit mit meinen Pferden genießen. Wenn ich das Bedürfnis habe zu Misten oder zu füttern, kann ich jederzeit helfen. Mein Pferd rührt aufgrund des Offenstalls keiner an und sie sind schon genügend auf mich fixiert. Sie sind ja kein Kinderersatz. Für mich würde Eigenregie kein Vorteil bedeuten und mir reicht es mit welchem unpferdemäßigen Dingen sich meine Freundin (hat Eigenregie) beschäftigen muss und wie einem dann die Zeit fürs Reiten oft nur am We reicht. Und ich will nicht kinderlos bleiben, genauso wenig will ich Hausfrau werden. Und da sind meine Jungs gut in einem nahen und guten Pensionsstall aufgehoben. Zumal es sehr schwer wäre, so einen großen Offenstall mit großer Winterkoppel zu finden und solche haflingergrasgeeigneten weiten Hangkoppeln zu finden :)

Wenn der Pensionsstall erhebliche Nachteile für mich und die Pferde hätte, dann würde ich vielleicht anders denken. Wenn ich an die Zeit zurück denke, als ich den Vollblüter in einem anderen Stall (war damals auch sehr nah) selber verpflegt, auf die Koppel geschafft habe, dann war das sehr sehr viel Stress. Zwei- bis dreimal beim Pferd. Ich fühlte mich sehr auf mich allein gestellt. Klar kann es schön sein vor der Arbeit bei Sonnenaufgang und Ruhe früh halb sechs die Koppel umzustecken. Aber bei Dauerregen oder anbrechender Dunkelheit habe ich es gehaßt. Und da es kein Unterstand gab, mußte ich bei eisigen Dauerregen im Winter und hustenden Vollblüter schnell flitzen. Ich habe mich über schlammige Paddocks und die zu verfügbare Futterqualität geärgert etc. Für mein Pferd war ich der Futtergeber, da für mehr keine Zeit war. Ich wurde mit Wiehern begrüßt, weil die Haferglocke schellte, als tiefe Bindung empfand ich das aber nicht. Das ist heute anders und ich kontrolliere trotzdem immer noch die Heuballen und das Wasser in der Tränke. Ich bin zufrieden und gehe entspannt und ohne Verpflichtung in den Stall und bin somit glücklich und die Pferde auch. Ohne Zeitdruck und den Hintergedanken "das müßtest noch machen" kann ich mich an die Koppel setzen und die Bande beobachten.
Man muss mit dem System Eigenregie oder Pensionsstall zusammen mit dem Pferd glücklich sein.
LG Susi
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Medora
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Beitrag von Medora »

Hmmmm, das macht schon nachdenklich, Susi. Dieses "Du musst noch das und das machen" im Nacken zu haben - darin sehe ich auch einen Nachteil, gerade weil ich weiß, dass ich ja auch immer alles richtig gut machen will. Auf der anderen Seite ist es so, dass mir eben auch das "Drumherum" Spaß macht. Klar, es gibt Grenzen, deshalb würde ich das Ganze ja auch mit einer Hilfe planen.

Mir ist vorhin aufgefallen, dass ich das Thema schon gut 7 Jahre mit mir rumschleppe (geträumt habe ich davon noch viel länger, aber ich meine als reales Projekt) - damals hatten wir schon einmal gezielt nach Höfen in Alleinlage gesucht, wo Pferdehaltung möglich gewesen wäre. Damals passte immer irgendetwas nicht, wodurch es nie zum Kauf kam. Heute ist die Lage insofern besser als dass es finanziell sicherer ist als damals. Und so denke ich, dass wenn es sein soll, wir den richtigen Hof finden werden - und wenn wir wieder keinen Hof finden, soll es nicht sein.

Medora
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

kallisto hat geschrieben: Ich bin zufrieden und gehe entspannt und ohne Verpflichtung in den Stall und bin somit glücklich und die Pferde auch. Ohne Zeitdruck und den Hintergedanken "das müßtest noch machen" kann ich mich an die Koppel setzen und die Bande beobachten.
DAS stimmt. So würde es mir derzeit gehen. Das habe ich auf Arbeit genug, dass muss mir nicht noch in der Freizeit im Nacken stecken. Mir reichen meine derzeitgen Verpflichtungen: Einmal die Woche misten und Abends beim Füttern mit anpacken immer wenn es möglich ist!

Es wäre vielleicht anders wenn ich heimworken würde oder Hausfrau wäre, aber soo....und selbst dann hab ich erlebt das sich die Hausfrau lauter RB´s und Kinder gehalten hat die ihre Arbeit an den Pferden verrichtet haben. Die "Dame" hat dann nix mehr gemacht. Seither weiß ich welche Arbeiten dazu gehören.

Noch anders ist es eben auch wenn man zufrieden mit seinem Pensionsstall ist ;)

Medora, ist wirklich eine schwierige Entscheidung. *mitgrübel*
Es grüßt Nadine

*******************
so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
********************
Julia
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Beitrag von Julia »

Da muß ich Kallisto auch recht geben !
Für meine eigenen Hoppas war immer wieder einfach keine Zeit. Ich war die, die das Futter hergibt und die Weide aufmacht :?
Auch heute gerade wieder, ein Teil vom Reitplatzzaun mußte (schnell!!!!) ausgebessert werden und anstatt entspannt zu reiten, was meiner Seele heute auch echt gut getan hätte, bin ich also losgestiefelt und habe den Zaun repariert :roll:
Und der Winter gruselt mir auch, wir haben zwar einen Bauwagen dort, aber augrund der extrem früh einbrechenden Dunkelheit, verabschiede ich mich da auch schonmal innerlich vom reiten, weil wenn ich Zeit habe regnet es meist oder der noch nicht Allwetterplatz steht unter Wasser...

Eine Sache die gut überlegt sein will, ich weiß, ich bin Selbstversorger und obwohl ich es auf der einen Seite nicht missen mag, hängt es mir doch manchmal ganz schön zum Hals raus !
Es ist halt ein auf und ab wie so vieles im Leben :wink:
Liebe Grüße, Julia
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Beitrag von heike61 »

Medora hat geschrieben:Hmmmm, das macht schon nachdenklich, Susi. Dieses "Du musst noch das und das machen" im Nacken zu haben - darin sehe ich auch einen Nachteil, gerade weil ich weiß, dass ich ja auch immer alles richtig gut machen will. Auf der anderen Seite ist es so, dass mir eben auch das "Drumherum" Spaß macht. Klar, es gibt Grenzen, deshalb würde ich das Ganze ja auch mit einer Hilfe planen.

hallo medora,


ob man ein "muß" im nacken hat, dies ist allein eine frage der planung und des managements.
auch ob der zukünftige stall über einrichtungen wie winterpaddock/weide,reitplatz ect. verfügt, hängt von planung und budget ab.



ich findes es prima, dass du nicht mal eben so "hoppla-die-hopp" eine entscheidung treffen kannst/willst.

einfach ist die entscheidung wirklich nicht.....ich selbst hab auch lange darüber nachgedacht, geplant verworfen und neu entworfen.......


berichte bitte von der hofbesichtigung, ich denke, dass ein geeignetes objekt viel zur entscheidung beiträgt.




liebe grüße
heike
Wenn du weitergehst, ändert sich deine Perspektive!
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Medora
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Beitrag von Medora »

Heike, genau das denke ich eben auch: dass man vieles so organisieren kann, dass es einfacher wird. Und "Management" ist schon auch eine meiner Stärken, deshalb müsste das in den Griff zu bekommen sein.

Ja, im Moment tendiere ich wieder sehr dazu :D

Wir schauen mal, wie der Hof ist - wird aber wohl erst übernächste Woche was, weil mein Mann nächste Woche weg ist. Ich berichte gern!

Medora
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stonepony
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Beitrag von stonepony »

Hallo,
ich habe meine Ponies schon immer in Eigenregie, ich bin damit aufgewachsen und kenne es nicht anders. Von daher kann ich auch nicht vergleichen :wink:

Ich habe mein Pony zusammen mit denen meiner Schwester stehen. Meine Schwester ist mir sehr vertraut, bei Problemen ziehen wir am selben Strang und wir haben dieselben Vorstellungen von der Haltung unserer Tiere. Ohne das ginge es zu zweit wahrscheinlich auch gar nicht.
Ohne meine Schwester ginge es nicht. Ganz alleine, das könne ich nicht; mit einem "Fremden", der mir nicht so vertraut ist, könnte ich glaube ich auch nicht.
Sie springt für mich ein, wenn ich keine Zeit habe oder krank bin und umgekehrt-das ist ein beruhigendes Gefühl: dass man auch einfach mal krank werden kann.
Ich geniesse das Leben als Selbstversorger-ich kann mich da Sylliskas Posting nur anschliessen. Hinzu kommt, dass ich ein krankes Pferd habe und froh bin, Entscheidungen über Futtermenge und Weidestunden, etc. nicht mit einem Stallbesitzer ausdiskutieren zu müssen (na gut, dafür habe ich auch die ganze Arbeit :wink: , mache ich aber gerne).
Viel Glück bei deiner Entscheidung,
Anne
Alles Lernen ist nicht einen Heller wert, wenn Freude und Mut dabei verloren gehen. (Pestalozzi)
Liebe Grüsse von Anne
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Medora hat geschrieben:Heike, genau das denke ich eben auch: dass man vieles so organisieren kann, dass es einfacher wird. Und "Management" ist schon auch eine meiner Stärken, deshalb müsste das in den Griff zu bekommen sein.
Das kommt auch meistens erst mit der Zeit. Wir haben, bevor wir unsere Ponys in Eigenregie genommen haben, irre viele Ställe, insbesondere natürlich Offenställe besichtigt, haben so viele Anregungen bekommen, Vor- und Nachteile dieser und jener Sache kennengelernt.

Aber es richtig, vor allem zeitmäßig gut in den Griff bekommen, das haben wir eigentlich erst wirklich durch lernen, improvisieren, probieren.

Heute machen wir unsere täglichen Stallarbeiten in 2 x 20 Minuten täglich, haben alles soweit optimiert, daß es schnell und günstig abläuft. Dazu kommt natürlich, daß jeder Handgriff irgendwann mal sitzt. Und wenn man sich dann noch abwechselt: also täglich 20 Minuten sind wirklich kein Thema! :wink:
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
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Beitrag von fina »

Ja, ja und ja.
Aber wir sind keine "Alleinregie" sondern eine Zweier-Haltergemeinschaft.

Ich war auch zufrieden in meinem Vollpensionsstall. Jetzt steht das Pony am Haus und ich bin noch zufriedener. Wir haben zwei Pferde, Arbeit wird sich durch beide Besis beteilt. Obwohl wir uns vorher nicht kannten klappt das alles hervorragend.

Wäre ich ganz alleine, nein, das wäre mir auch zuviel. Aber zu zweit geht es prima. Urlaub lässt sich absprechen, Füttern und Co. sind genau festgelegt und werden so gemacht, wie wir es wollen. Jeder respektiert den anderen und so läuft es gut.

Ich bin froh, nicht mehr erklären zu müssen, was ich wie warum anders haben will, ich kann jetzt alles so machen, wie ich es für richtig finde.

Die Erledigungen drumherum halten sich für zwei Pferde in Grenzen.
Wir fahren einmal im Monat Heu holen, der Bauer lagerts für uns. Der Mist geht direkt an den Gärtner nebenan.
Zäune und Reparaturen: Klar, immer mal irgendwas. Für größere Sachen kann man Freunde fragen und macht mal einen Wochenendeinsatz.
Unsere Wiesen haben wir mit Sense und Balkenmäher im Griff, für zwei Pferde brauchst du keinen ganzen Fuhrpark. Und falls doch mal eine größere Fläche eingesäht werden muss findet sich sicher auch in deiner Gegend ein Bauer der das gegen Entgeld macht.

Pferdegesellschaft haben wir trotzdem. Wenn ihr nicht ganz ab vom Schuß seid findet sich sicher eine Ausreitbekanntschaft.

Ich freue mich jeden Tag, wenn ich morgens fütter, ich finde es einfach nur genial, "eben mal schnell" noch was mit dem Pony zu machen. Ich reite mehr als früher, ich schiebe öfter noch mal ne 15 min Longeneinheit ein, ich gehe eher nochmal abends eine Runde um die Felder.

Normaler Arbeistaufwand:
Morgens: Füttern, misten, auf die Koppeln stellen, Wasser nachfüllen =30 min
Abends: Reinholen, Füttern = 10 min.

Am Wochenende sammel ich die Koppeln ab: 1-2 h (inkl. Brennessel mähen und Co. Oder habe mal Zeit was zu reparieren und bauen.
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Medora
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Beitrag von Medora »

Hey,

lauter Mut-Mach-Berichte!!! :D :D :D

Ich gebe zu, die lese ich ja viiiieeel lieber :wink:

Und da ist es wieder, dieses Kribbeln, was mich immer wieder neu darüber nachdenken lässt...

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Beitrag von Medora »

Boah, Leute, das ist nun schon fast ein bisschen unheimlich... - im Moment kommt es mir vor, als hätte nicht ich schon entschieden (wie einige hier vermuteten), sondern "das Schicksal"...

Wir haben uns gestern besagten Hof angeschaut. Und, was soll ich sagen - wenn mich der Preis nicht ein bissl weich in den Knien werden lassen würde, würde ich "WILL ICH!" schreien.

Haus und Stall von 1993, fachmännisch vom Hausherren gebaut, der Maurermeister war. Alles ziemlich gut durchdacht und praktisch angelegt. Ein Riesenheuschober, Boxen, Weideflächen. Pferde wären von fast allen Zimmern aus zu sehen, aber der Gartenbereich ist trotzdem schön vom Pferdebereich getrennt (was meinem Mann wichtig wäre). Hofeinfahrt gepflastert, schöner gepflasterter, überdachter Putzplatz. Isolierter Raum als Sattelkammer und... und... und...

Gleich nebenan ein Reitverein mit riesiger Anlage, das Ganze ein echtes Pferdedorf. Wie es scheint ein prima Ausreitgelände, sogar meine geliebte Göhrde ist erreichbar.

*seufzundträum*
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dshengis
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Beitrag von dshengis »

Und nie wieder Urlaub... :?

(Ganz ehrlich, ich für mein Teil bin zufrieden damit, "nur" Einsteller zu sein und das Pferd auch mal sich selbst überlassen zu können bzw. der Pflege unseres Personals.)
„Hast Du nie auf einem Schimmel gesessen, hast Du nie ein gutes Pferd geritten.“ - Altpolnisches Sprichwort
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Beitrag von Medora »

Nope, Urlaub gäbe es trotzdem :D Babette ist 15 Fahrminuten entfernt und mein alter Stall auch - DAS wäre jedenfalls kein K.O.-Kriterium.

Medora
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