Weidemanagement im Pensionsstall?

Welche Haltung für welches Pferd? - Hier könnt ihr darüber diskutieren.

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FoxOnTheRun
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Weidemanagement im Pensionsstall?

Beitrag von FoxOnTheRun »

Mich würde mal interessieren, wie bei euch in euren Ställen die Weidepflege bzw. das Weidemanagement gehandhabt wird.

Bis vor gut einem Jahr hatte ich da Rundumservice und mcih eigentlich nie viel drum gekümmert.

Nun im neuen Stall ist es erstmal so, daß vom Stall aus nur sehr begrenzt was an den Koppeln gemacht wird.

Nun haben wir angefangen, die Koppel abzumisten. Zuerst in ziemlich unregelmäßigen Abständen, mittlerweile sehen wir zu, daß täglich einer eine Runde mit einer Schubkarre dreht.

Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, desto mehr stelle ich fest, daß dies wohl eine echte Wissenschaft ist. Ich möchte das Thema eigentlich nicht perfektionieren, aber es kommen doch immer mehr Ideen auf, aber auch Fragen.

* Wieviel sollte der SB von der Wiedepflege übernehmen?
* Wieviel darf dem Einsteller überlassen werden?
* Welche Maßnahmen machen überhaupt Sinn?
* Bringt es überhaupt was, täglich abzuäppeln, wenn das auf den benachbarten Koppeln nciht passiert, rein Ungeziefertechnsich?
* Soll man auf einer Standweide mulchen, wenn die Pferde danach gleich wieder drauf sollen?
* mit welchen Gerätschaften kann man sich mit einfachen mitteln die Arbeit erleichter? Mit was kann man gut abäppeln, was eignet sich besonders gut um Sauerampfer auszustechen? etc?

Neben dem regelmäßigen Abäpfeln wollen wir demnächst mal eine Sauerampfer-Stechaktion starten und im Frühjahr auch mal eine Pferdeweidemischung nachsähen.

Schön langsam finden alle beteiligten Spaß daran, seinem Pferdchen eine schöne Koppel zu bieten. Wir machen das gerne, die Frage ist nur, was macht wirklich Sinn und für was könnte ich auch meinen SB verpflichten? Und wie könnte ich ihm das schmackhaft machen? Gibt es Broschüren mit Argumenten, bzw Infotexte etc?

Das Weidemanagement kommt bei uns wirklich etwas zu kurz, hinzukommt, daß es eigentlich nciht genug weidefläche für die Menge an Pferden gibt. Da fände ich es besonders wichtig, die Wieden in Schuß zu halten, nicht nur für mein Pferd.
LG Foxi
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Wer Frauen ohne Fehler sucht und Pferde ohne Mängel, der hat nie ein gutes Pferd im Stall und im Bett nie einen Engel.
Thisbe
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Re: Weidemanagement im Pensionsstall?

Beitrag von Thisbe »

Bestimmt melden sich hier bald noch die Spezialisten. Die können sicher auch ganz viele Literaturtips geben. Bin auch schon gespannt.

Persönlich will ich als Einsteller mal hierzu
FoxOnTheRun hat geschrieben: * Wieviel sollte der SB von der Wiedepflege übernehmen?
* Wieviel darf dem Einsteller überlassen werden?
was schreiben.

Ich denke, letztlich ist das frei verhandelbar. Unser SB macht nichts an der Weide. Und damit meine ich wirklich nichts. Mit Müh und Not, daß ein Zaun repariert wird :?
Wir haben schon unsere Hilfe angeboten und nur dumme Antworten bekommen. Meiner Meinung nach hätte er wesentlich mehr zu tun, als er tut.
Persönlich teile ich Deine Meinung - mein Pferd steht auf der Weide, mir liegt also auch etwas an deren Pflege. Toll finde ich, daß es in Deinem Stall scheinbar noch anderen so geht und Ihr es wirklich geschafft habt, gemeinsam was auf die Beine zu stellen. Das ist eine gute Basis, um auch den SB zu mehr Weidepflege aufzufordern. Denn beim mulchen wird es schon wieder schwierig, das eben mal von Hand zu machen.
In der Seele des Pferdes findest du Saiten, die lange in dir nachklingen.
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heike61
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Beitrag von heike61 »

öhm,


weidemanagement -- wer was übernimmt --steht dies nicht im pensionsvertrag?

was ein SB zu tun oder auch zu lassen hat, ist meiner meinung nach, alles eine vertragssache.




gruß
heike
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Ich würde sagen: das ist eine Frage des Preises. Will man gute Weiden, kostet das auch.

Heike, ich glaube nicht, daß die meisten Pensionsverträge so explizit ausgestaltet sind, daß sogar die Weidepflege aufgeführt ist. Meist steht vermutlich nur drin, daß der SB eine Weide zur Verfügung stellt... :twisted:

Als ich noch Einsteller war, habe ich mich um so etwas nie gekümmert. War mir eigentlich Wurscht, Hauptsache, Pferd'sche hatte Gras zum mampfen. Was das nun für Gras ist, was da wächst, etc., das habe ich alles dem SB überlassen. Verantwortung abzugeben, kostet aber eben.

Heute sehe ich das sehr viel differenzierter, mußte mich aber auch erst wirklich schlau machen. Foxi, meinen Bericht über den Kurs Weidemanagement hast Du ja schon gefunden. :wink: Ich bin mit meinem Mann ja schon angemeldet. 8)

Ich finde es sehr wichtig zu wissen, was auf der Weide wächst, um meinem Pferd eine gute Futtergrundlage bieten zu können. Das ist allerdings auf den wenigsten Weiden, die ich bisher gesehen habe, der Fall. Entweder bestehen sie aus reinen Weidelgrassorten und massig Klee, oder es ist absoluter Wildwuchs, Sauerampfer inklusive.

Abäppeln halte ich für ein absolutes "MUSS"! Bei allzu großen Beständen/Herden und großen Flächen wird das allerdings natürlich auch relativ müßig. Hier sollte man zumindest Abschleppen oder Mulchen. Gleich anschließend kann man die Pferde dann aber natürlich nicht wieder drauflassen.

Hat man aber genügend Fläche, also pro Pferd mind. 1 ha würde ich sagen, kann man sich auch das Abäppeln sparen. Aber eben nur dann. Ich kenne allerdings niemanden, der für 20 Einstellerpferde 20 ha zur Verfügung hat. :roll:

Empfehlen kann ich an Literatur den Ingolf Bender. Auch gut, allerdings auch sehr viel Biologie ist in den Büchern von Dr. Vanselow drin. Und dann hab ich noch ein Buch zu Hause, dessen Autorin mir aber grad nimmer einfällt.
lg, Tanja

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Beitrag von frieda »

Jutta von Grone, Die Pferdeweide?
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Beitrag von Sheitana »

Ich weiß gar nicht genau, ob mein SB an den Wiesen was macht.

Von manchen wird erstmal Heu gemacht, bevor die Pferde drauf kommen. Abäppeln tun wir nicht, da wären wir auch schön lang beschäftigt.. :wink: Es ist aber auch nicht tragisch, manche Wiesen werden immer Sommer nur einmal beweidet, manche mehrmals, aber da liegt genug Zeit zwischen. Wir haben sehr viel Wiese.

Das Gras enthält nicht nur "normales" Gras, sondern auch viele Kräuter etc..

Die Pferde sind damit rundum zufrieden.
LG
Sheitana
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Sunknúni
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Beitrag von Sunknúni »

Bei uns ist das so, dass wir regelmäßig abäppeln (wobei dies nicht unbedingt jeden Tag bedeutet). Die Pferde sind in 2 Gruppen unterteilt und es hat 4 Weiden, so dass immer 2 leerstehen. Diese mäht der Stallbesi dann nochmal ab und düngt sie. Im Frühjahr macht er mehr (was weiß ich jedoch nicht). Den Umständen entsprechend (kleine Weiden, dementsprechend auch abgefressen) erscheinen mir die Weiden gut gepflegt, wenn es auch sicher nicht das pferdefreundlichste Gras ist, was da wächst und wir auch mit Sauerampfer zu kämpfen haben.
So wie es im jetzigen Stall ist, kenne ich es auch, dass eben die Einstaller regelmäßig abäppeln und der Stallbesi den Rest macht.
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

frieda hat geschrieben:Jutta von Grone, Die Pferdeweide?
Jepp!
lg, Tanja

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Re: Weidemanagement im Pensionsstall?

Beitrag von FNB »

Hi! Ich schreibe mal, wie das bei uns so ist!
FoxOnTheRun hat geschrieben:
* Wieviel sollte der SB von der Wiedepflege übernehmen?
- Übernimmt die komplette Weidepflege

* Wieviel darf dem Einsteller überlassen werden?
- Wir müssen nichts machen.

* Welche Maßnahmen machen überhaupt Sinn?
- bei uns werden die Weiden nach Beweidung gemulcht und abgeschleppt (ca. 4 mal jährlich) und Unkräuter (z.b. Ochsenzungen oder Jakobskreuzkraut) werden vom SB direkt manuell oder mechanisch "bekämpft". Dazu wird die Weide anfang des Jahres ggfs. nachgesät.
Gedüngt wird aus Prinzip nicht.
* Bringt es überhaupt was, täglich abzuäppeln, wenn das auf den benachbarten Koppeln nciht passiert, rein Ungeziefertechnsich?
- wir haben keine Nachbarkoppeln, die nicht dem SB sind *grins*

* Soll man auf einer Standweide mulchen, wenn die Pferde danach gleich wieder drauf sollen?
- Gemulchtes Gras kann üble Folgen haben und muss entfernt werden vor weiterer Beweidung.
* mit welchen Gerätschaften kann man sich mit einfachen mitteln die Arbeit erleichter? Mit was kann man gut abäppeln, was eignet sich besonders gut um Sauerampfer auszustechen? etc?
- SB hat Fuhrpark mit Trecker, Mulcher, Wiesenwalze, Egge usw.

.
:wink:

Ansonsten kann ich I. Bender mit dem Buch "Pferdehaltung" empfehlen.

Ich muss dazu sagen, dass wir ca. 20 Hektar für 8 Pferde haben *grins* Ca. 6 Hektar davon sind reine Pferdeweiden (also mehr als genug). Wir müssen also nicht so penibel auf die Weiden achten, da viele Probleme somit gar nicht entstehen.

Liebe Grüsse !
gamberro
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Beitrag von gamberro »

also bei uns ist das so:

wir haben die weide vom sb gepachtet und sind völlig selbstständig dafür verantwortlich, d.h. wir düngen, kalken äppeln ab und lassen mähen wenn notwendig...

bei meinem alten stall haben das abäppeln immer die einsteller nach plan übernommen der rest wurde vom sb gemacht.

dafür bestimme ich die weidesaison jetzt selbst und nicht mehr der sb...

lg
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Rabano26
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Beitrag von Rabano26 »

Bei meinem Rentner übernehmen wir drei Einsteller die Pflege größtenteils selber: wir äppeln täglich ab - die wiesen sind IMMER sauber! - teilen uns die Wiesen ein wie wir wollen, reparieren die Zäune etc.
Nur düngen übernimmt unser Bauer, von dem wir die Wiesen haben.
Muss sagen ich bin sehr froh drüber das unsere Wiesen SO sauber gehalten werden! man merkt das schon am nachwachsenden Gras und es wird gleichmäßig gefressen.
und wir können auch selbst entscheiden ob und wann wir die Pferde im Winter rauslassen können (Wiesen sind angrenzend an den OS).

Bei meinen Kleinen - Pensionsbetrieb - sollen die Einsteller das abäppeln der Wiesen übernehmen. Das klappt mal mehr mal weniger gut, je nach Herdenzusammensetzung. In unserer Herde kann ich mich aber nicht beschweren, das klappt ganz gut :)
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stromboli20
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Beitrag von stromboli20 »

Wir sind in unserem Pensionsstall für die Weidepflege selbst verantwortlich.
Ich stecke regelmäßig die Weiden um, sähe die alte an (mit speziellen Pferdeweidengras) und dünge. Das abmähen übernimmt der SB.
Abmisten muss ich auch selber.
Wir haben aufgrund ständig wachsenden Pferdebestandes immer weniger Weideflächen. Daher achte ich sehr auf die Pflege. Andere Einsteller kümmern sich nicht um ihre Weiden
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Medora
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Beitrag von Medora »

Bei uns wird die Weidepflege vom Stallbesitzer übernommen, also das Düngen, Walzen, Nachsäen etc. Abgeäppelt wird nicht.

Medora
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Beitrag von FoxOnTheRun »

Wow, manche von euch sind ja wirklich verwöhnt, was den SB-seitigen Weideservice angeht!

Ich muss dazu sagen, dass wir ca. 20 Hektar für 8 Pferde haben *grins* Ca. 6 Hektar davon sind reine Pferdeweiden (also mehr als genug). Wir müssen also nicht so penibel auf die Weiden achten, da viele Probleme somit gar nicht entstehen.
Ein Traum!

Toll finde ich, daß es in Deinem Stall scheinbar noch anderen so geht und Ihr es wirklich geschafft habt, gemeinsam was auf die Beine zu stellen.
Das ist bei uns im Stall eigentlich die absolute Ausnahme, ich hatte nur Glück, daß 3 der 4 Leute im Stall, denen das wichtig ist, aus mir, meiner Freundin und unserer Koppel-Mitbenutzerin bestehen.

Der Rest der anderen 45 Einsteller äppelt nichtmal ab, was ich bei der begrenzten Größe unserer Koppeln als absolutes Muß ansehe...
LG Foxi
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Beitrag von FNB »

Foxi, ja, bzgl. Weide haben wir einen Traum. Leider einen Albtraum für den Hafi, der jetzt Rehe hat *soifz*

Aber nicht jedes Pferd ist für unbegrenzt Weide geeignet. Für meinen Fjord ist es genau das richtige.

Liebe Grüsse!
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