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Strahlfäule

Verfasst: Di, 07. Nov 2006 13:17
von Big Mama
Mich würde mal interresieren was Ihr da für Mittelchen benutz und ob jemand Erfahrung mit vorbeugenden Maßnahmen hat.
Ich habe ein Mittel aus einer alternativen Apotheke das angeblich auch Schäfer für ihre Tiere bei Moderhinke einsetzen. Es hilft aber es dauert lang.
Grüßle Big Mama

Verfasst: Di, 07. Nov 2006 13:22
von Alix_ludivine
Also bei meinem Traki ist ein bissl Strahlfäule (Die Strahlfurche ist sehr schmal und tief, also optimaler Nährboden..) und die bekämpfe ich mit 2x wöchentlich Wasserstoffperoxid (Tipp von meinem Huforthopäden).
Dann immer sehr gründlich auskratzen..

LG Alix

Verfasst: Di, 07. Nov 2006 13:42
von Medora
Ich hatte im alten Stall immer wieder damit zu tun und kann "Klausan" von Dr. Schaette sehr empfehlen. Bei tiefer Fäule kann man ein Stücken Mullbinde reinstopfen und das dann mit dem Zeug vollsaugen lassen, bei leichter reicht das einfache Draufsprühen.

Tipp kommt von meiner Hufpflegerin,
Medora

Verfasst: Di, 07. Nov 2006 15:03
von Celine
Ich habe die Strahlfäule mit Keralit Undercover bezwungen. Das ist eine Paste, die man in die faulen Stellen schmiert und die dann da drin bleibt. Wenn sie rausbröselt, einfach nachschmieren.
Mein Pferd hatte wirklich sehr tiefe und schlimme Fäule schon beim Kauf, die ist damit super weggegangen.

Verfasst: Di, 07. Nov 2006 19:31
von MeGali
ich habe die strahlfurchen solange mit watte durchgezogen bis aller dreck raus war. danach watte mit jodoformäther(glaub ich, bin mir nicht sicher)
getränkt und ich die furchen gestopft. druck ist sehr wichtig!

ddas geht aber natürlich nur mit schon relativ tiefen furchen.

Verfasst: Di, 07. Nov 2006 19:31
von Lou mit Lucy
Meine Kleine wohnt im Offenstall und hatte noch nie richtige Strahlfäule, aber ein paar schmierige, schwarze Taschen sind, vor allem wenn es viel regnet, doch da.
Da hilft Zahnpasta gut. Die trocknet ja bekanntlich aus, und wenn ich das 2,3 Tage machen, sehen die Hufe wieder wie neu aus. Einfach dick mit einem Pinsel verteilen.
Ich glaube nicht, dass das bei richtiger Strahlfäule hilft. Aber im Anfangsstadium geht das wunderbar und ich brauche keine teuren Mittelchen.

LG, lou

Verfasst: Di, 07. Nov 2006 20:07
von Pferdeseele
Hallo

ich habe vom Tierarzt mal so eine weisse Paste bekommen in einer Dose. Das half super. So schnell war die Strahlfäule noch nie weg. Ich kann ja mal nachfragen was das war, stand leider nix drauf. Die Paste streicht man mit einem Spachtel ein und die bleibt auch drin, da sie ziemlich dick ist.

LG
Nadine

Verfasst: Di, 07. Nov 2006 23:01
von Manfred
Hallo,

Antares ist auch sehr anfällig dafür. Und so musste ich mich mit diesem Thema auch intensiver beschäftigen. :roll:

Die Fäulnis wird begüstigt durch die Bakterien im Mist. Sind die Hufe durch weiche Bodenverhältnisse auch nicht besonders hart, schreitet sie noch schneller voran. :shock:

Da hilft nur Sauberkeit und die Faulstellen ausschneiden. Meine Huforthopädin macht das regelmäßig und ich muss die Strahlfurchen gut auskratzen und dann mit Mullbinde ausstopfen. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass neue Keime eindringen können.

Von irgendwelchen Mittelchen rät sie ab, da sie nur die Wirkung und nicht die Ursache bekämpfen. Also die Pferde trocken einstellen und gut ausmisten, ist ihre Deviese. Dieses Problem tritt häufig bei Boxenhaltung und im Winter auf Matschkoppeln auf. Insofern können wir dem auch vorbeugen.

Gute Besserung
Manfred

Verfasst: Mi, 08. Nov 2006 08:27
von Ilustre
Pferdeseele hat geschrieben:Hallo

ich habe vom Tierarzt mal so eine weisse Paste bekommen in einer Dose. Das half super. So schnell war die Strahlfäule noch nie weg. Ich kann ja mal nachfragen was das war, stand leider nix drauf. Die Paste streicht man mit einem Spachtel ein und die bleibt auch drin, da sie ziemlich dick ist.

LG
Nadine
Vielleicht auch Zahnpasta, nur viel teurer..? :lol:
Grüßle
Ina

Verfasst: Mi, 08. Nov 2006 10:54
von suhari
Grundsätzlich gehe ich mit Manfred konform: am Besten ist es natürlich immer, die Ursachen zu beseitigen, sofern möglich.
Sonst ein selbst erprobtes und sehr gutes - einfaches - Mittel: sehr sehr starker schwarzer Tee. eine Mullbinde oder Watte damit aufsaugen lassen, in die Furchen stopfen und ziehen lassen. Bakterien reagieren sehr empfindlich auf die Gerbstoffe in schwarzem Tee.

Im alten Forum hab ich mal beschrieben, wie ich Strahlfäule bei meinem eigenen Pferdchen sehr effektiv bekämpft hab, doch leider ist das ja nicht mehr verfügbar. Also nochmal in Kürze: Damals stand mein Pferdchen noch in einem Offenstall und dank Dauermatsch hatte der gesamte Bestand (5 Pferde) teilweise recht schlimme Strahlfäule. Wir bekamen ein Mittelchen von unserem HO dagegen (weiß leider nicht mehr wie es hieß, war eine blaue Flüssigkeit), mit dem alle Pferde behandelt wurden. Mein Pferd bekam zusätzlich 5g Ingwer/ 100kg LM als Entzündungshemmer und eine Flasche Malzbier pro Tag für bessere Hufqualität. Als der HO nach 3 Wochen wieder kam, war bei meinem Pferd als einziges Pferd des Bestandes die Strahlfäule komplett weg, während bei allen anderen Pferden trotz der Behandlung mit dem Mittelchen vom HO sich die Strahlfäule teilweise deutlich dramatisiert hatte.
Daraufhin wurden alle Pferde auf Ingwer und Malzbier eingestellt und beim nächsten HO-Besuch war die Strahlfäule vergessen.

Was nun eigentlich geholfen hat - Ingwer oder Malzbier oder beides zusammen - weiß ich natürlich nicht. Aber funktioniert hat es.

Verfasst: Mi, 08. Nov 2006 13:15
von Larry
zB.Chevaloxin
Anderes Mittel wurde oben schon genannt

Ansonsten:
-guter Schmied
-vorbeugend eine saubere und trockene Box(tägl Reinigung)
-mindestens 1Stunde am Tag irgendwo "trocken"auf Asphalt stehen lassen
-möglichst wenig um den Strahl herum fetten.
-ggf erst einmal andere Einstreu
-minimierter Paddockgang(wenn matschig)

Verfasst: Mi, 08. Nov 2006 14:06
von Big Mama
Vielen Dank für die interresanten Antworten. Ich denke die Koppel war jetzt am Ende doch ziemlich feucht und veräppelt und hoffe das nun im Stall bei trockener Einstreu das Problem gelöst wird.
@ Suhari : Malzbier und Ingwer innerlich anwenden, oder??
Grüßle Big Mama

Verfasst: Mi, 08. Nov 2006 14:32
von Manfred
suhari hat geschrieben:sehr gutes - einfaches - Mittel: sehr sehr starker schwarzer Tee.
Ganz genau, guter Tipp! Habe ich auch von unserem Zahnarzt bekommen, zur Behandlung von Verletzungen im Maul. 8)

LG
Manfred

Verfasst: Mi, 08. Nov 2006 18:21
von Larry
Für Verletzungen im Maul würde ich eher Hepar Sulfiris empfehlen,wenn keine Schulmedizin Anwendung findet.

Ingwer bitte nur als Pulver! Frischer und zu viel Ingwer haut bei Langzeitgabe einigen Pferden echt auf den Magen und kann nachweislich zu Magengeschwüren führen.

Verfasst: Do, 09. Nov 2006 18:25
von suhari
Big Mama, Ja, beides, Ingwer und Malzbier innerlich angewendet. Die meisten Pferde lieben das Malzbier - den Ingwer weniger. Letzterer muß daher langsam angefüttert werden.

Larry, danke für deine Hinzufügung: ich habe keinen frischen Ingwer verwendet, sondern Ingwerpulver - und zwar keines aus dem nächsten Supermarkt, sondern guten nigerianischen Ingwer mit hohem Gingerolgehalt (darauf kommt es u.a. an) aus einer Gewürzmühle. Adresse kann ich gern bekannt geben, wenns interessiert.
Was ist eigentlich Hepar Sulfiris?