Wie wichtig sind euch die Reitbedingungen bei guter Haltung?

Welche Haltung für welches Pferd? - Hier könnt ihr darüber diskutieren.

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Nilspferd
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Wie wichtig sind euch die Reitbedingungen bei guter Haltung?

Beitrag von Nilspferd »

Mir geistern seit einiger Zeit wieder einige Gedanken im Kopf herum... Ich versuche es mal kurz zusammenzufassen:

- Stall 5 km von zuhaus entfernt
- große Paddockbox, 4 x 4 m + 4 x 8 m Beton(gummi)paddock, alles offen, keine Käfighaltung
- im Sommer täglich Weidegang
- im Winter bisher Paddock in Gruppen, nach anleiern durch Miteinsteller mit Stroh zum Knabbern
- Großer Außenplatz (20 x 60 m), beleuchtet, nach Regen immer abgesoffen, an bestimmten Stellen sehr tief, nur bedingt reitbar
- kleinerer Außenplatz (20 x 40 m), Nordseesand, für mich nicht bereitbar weil Herr Hafi mit dem Boden nicht zurechtkommt und sehr klamm und gebunden läuft
- Halle 20 x 40 sollte schon im Mai stehen, das Fundament liegt seit ca. 1,5 Monaten, Fertigstellung voraussichtlich Mitte Oktober :P , für mich evtl. (ich weiß es noch nicht) nur bedingt reitbar weil wohl gleicher Boden wie 20 x 40 Außenplatz :wut:
- seit Juli wohl keine freie Reitlehrerwahl mehr (ist noch nicht ausgesprochen, kursiert aber), daher werde ich wohl zum Unterricht nach außerhalb fahren
- Ausreitgelände vorhanden, aber nicht supertoll, ich fahre öfter in andere Ausreitgebiete
- 31 Boxen + ca. 10 Offenstallpferde (mal mehr, mal weniger)
- super nette Stallgemeinschaft
- Pony fühlt sich sauwohl
- Preis: 305 €

So, alles ganz toll, aber wie wohl überall gibt es auch hier Berg- und Talfahrten. Meinem Pferd geht es da wirklich supergut und ich hätte glaube ich ein megaschlechtes Gewissen, ihn aus seiner Herde und seiner Box zu nehmen. Es ist seine erste Paddockbox, aber ich glaube, er nutzt sie vollkommen aus, steht oft draußen und genießt die Abendsonne. Trotzdem beschäftigt mich momentan die Frage, ob ich nicht doch mal andere Ställe angucken sollte... Da mir, wie wohl allen, das Geld nicht aus der Tasche wächst. Für um und bei 300 € kann ich mein Pferd eigentlich überall einstellen und hätte perfekte Reitbedingungen. Problem ist nur, dass es so wenig wirklich gute Ställe gibt, der jetzige war bisher der kompromissarmste. Einen hätte ich jetzt auf der Liste, Außenbox, Halle, üblicher Schnickschnack, täglicher Weidegang, im Winter Paddock mit Heuraufe, Galoppbahn. Aber der wäre wieder deutlich weiter weg (10 - 15 Km), Strecke mit viel Berufsverkehr und halt die übliche Käfighaltung, zwar mit Fenster nach draußen und Luke zur Stallgasse, aber das können ja wieder irgendwelche Deppen verrammeln. Ein weiterer wäre gleiche Richtung, aber etwas dichter dran, Paddockboxen (Standardgröße), 2 Hallen, das übliche dazu, relativ günstiger Preis, hatte ich mir schonmal angeguckt und wirkte sehr gut auf mich, jedoch hab ich "komische Sachen" von denen gehört, sind halt Bauern, deren Launen man zu nehmen wissen muss :?
Und einen haben wir direkt im Dorf, ich könnte mit dem Fahrrad hin, notfalls sogar zu Fuß, Sommer- und Winterweide, Außen- oder Paddockbox (4 x 4 + 4 x 4 m), kein Käfig, Reitplatz (ohne Drainage glaube ich), Kinderreitunterricht, aber mehr früher Nachmittag, kein Ausreitgelände (bissl Wirtschaftswege), Selbstversorger (also selber misten, Kraftfutter selber kaufen und vorbereiten), 120 - 150 €. 2 Hallen wären mit dem Hänger in 5 min. zu erreichen.

Ich weiß nicht... Eigentlich will ich gar nicht los zum Gucken, weil eigentlich will ich nicht aus dem Stall. Aber andererseits habe ich ein Reitpferd und für 305 € Grundpreis ist er mir zum Angucken zu teuer :oops: Außerdem sind die 305 € Schmerzgrenze, wenn die SB nach Fertigstellung der Halle nochmal den Preis anzieht entgegen ihrer Versprechen, dann kann ich es langsam nicht mehr zahlen. Zumal ich dann ja jetzt auch schon immer zum Unterricht wegfahren werde und zum Ausreiten auch ab und an...

Wie wichtig sind euch die Reitbedingungen im Stall?
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Hi!

Also mir sind die Reitbedingungen nicht so wichtig wie die Haltung.

Denn ich habe festgestellt: Ist das Pferd zufrieden mit sich und der Welt läuft es unterm Sattel besser als bei den tollsten Reitbedingungen.

Ich habe die Erfahrung mit meiner Stute gemacht. Wir standen in einem Stall mit Halle, Springplatz, Außenplatz und RoundPen. Pferdl und ich waren dort nicht glücklich, unsere Fortschritte gingen gen null.
Jetzt stehe wir in einem Stall der "nur" einen großen und kleinen Platz hat, nicht ganz gerade, nicht drainagiert, aber Pferd und ich sind glücklich und wir machen gute Fortschritte.

Ich bin auch mehr oder weniger Selbstversorger, d.h. ich miste selber und kaufe mein Krafu selbst (das aber auf persönlichen Wunsch von mir). Der SB ist ein Bauer.
Lass dich da von Vorurteilen nicht abschrecken und mach dir in jedem Fall selbst ein Bild. Auf dem Dorf wird furchtbar viel getratscht, noch mehr über Leute, die in der "Öffentlichkeit" stehen, also bekannt sind wie z.B. Bauern, die auch noch Pensionspferde haben.

Für Selbstversorger muss man der Typ sein, vielleicht auch, wenn man bei einem Bauern steht. Sie sind wirklich komisch, aber meist kann man mit ihnen gut reden, solange man nicht diskutieren will. :wink:
LG
Sheitana
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lalala

Beitrag von lalala »

Mir sind die Reitbedingungen schon wichtig.
Ich ärgere mich über unseren quasi unbereitbaren Reitplatz (Drainage kommt hoch, Sand wurde raufgekippt ->nun ists nicht nur steinig sondern auch megatief und da ich an den Pferdebeinen hänge reite ich nun nicht mehr drauf) und über die ungepflegte Halle (wird selten gesprengt und noch seltener gefahren. Berg- und Talfahrten, ausgetretene Hufschläge etc. sind an der Tagesordnung). Und ich bin begeistert wie anders sich das Pferd auf wirklich gutem Boden präsentiert.

Deshalb würde ich mich rein von den Argumenten für den zweiten Stall entscheiden. Bauern sind manchmal merkwürdig, aber so schlimm können die Gerüchte doch nicht sein.
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emproada
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Beitrag von emproada »

Mal ansehen kostet doch nichts und wenn es einem nur zeigt wie toll der jetzige Stall ist, dann hat es doch auch schon was gebracht.

Natürlich ist es toll, wenn ein Pferd sich wohlfühlt und optimal gehalten wird, aber zumindestens einen Allwetterplatz hätte ich persönlich schon gerne zum reiten. Und bei dem Einstellpreis sowieso! Natürlich macht man auch mal gerne was anderes mit dem Pferd, aber man hat es ja hauptsächlich trotzdem zum Reiten und nur Gelände wäre für mich keine Alternative.
Ich habe mich dieses Jahr auch gegen Reithalle und für bessere Haltungsbedingungen für die Pferde entschieden, aber ich habe jetzt einen Platz und einen Longierzirkel die praktisch nie absaufen. Ohne hätte ich definitiv nicht gewechselt.
Viele Grüße Tina
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Dressurreiterin22
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Beitrag von Dressurreiterin22 »

Für mich steht eine gute Haltung an erster Stelle. Ich möchte schon das mein Pferd so artgerecht wie möglich gehalten wird.

Klar habe ich mein Pferd zum reiten gekauft, zum angucken finde ich das Hobby nämlich auch zu teuer :wink: Ich brauche keine Halle, sowas fällt für mich unter Luxus und ich muss mich auch nicht täglich aufs Pferd schwingen. Meist kann man auch auf kleinen Plätzen bei schlechtem Wetter etwas longieren und das reicht für mich, wichtig ist mir das ich im Sommer was erarbeiten kann um dieses dann im Winter zu festigen und zu verfeinern. (Was mir dieses Jahr aufgrund der Haltungsbedingungen nicht möglich war)

Und wenns nunmal gar nicht anders geht dann weicht man eben ins Gelände aus...
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Bauern sind komisch, aber meist kann man mit ihnen gut reden, solange man nicht diskutieren will.
Aber genau da geht doch das Problem los... Nur reden ist ja schön und gut, aber diskutieren muß man meist dann, wenn irgendwas nicht läuft.
Und da hab ich halt auch mehrfach die Erfahrung gemacht, daß man auf Granit beisst... Leider ist doch oft noch die Denke, jetzt strukturier ich meinen Kuhstall um zum Pferdestall, verdien Kohle und muß mich nicht mehr abrackern. Weit gefehlt, sag ich nur.
Das geht zum Teil ja schon beim Umgang mit den Pferden los. Das würde ich mir jedenfalls sehr genau anschauen.
Von Pflege-/Instandhaltungsarbeiten an Reitplatz/Stall will ich jetzt gar nicht sprechen.
Wiesentechnisch läuft es allerdings bei den Bauern meist besser, weil die Maschinen eh da sind und genutzt werden wollen.

Für mich sind die Haltungsbedingungen auch wichtiger als die Reitbedingungen - schließlich sehe ich das Pferd meist nur für ca. 2 Stunden am Tag. Da finde ich es wichtiger, daß die restlichen 22 Stunden gut organisiert sind.
Persönlich finde ich auch immer noch wichtig, daß die Versorgung klappt, auch wenn ich nicht da bin - fahre nicht jeden Tag zum Pferd. Sprich es muß sichergestellt sein, daß auch ohne vorherige Abmeldung alles läuft und auch jemand merken täte, wenn es dem Pferd nicht gut geht.
Grüsse von
ottilie
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
lalala

Beitrag von lalala »

Aber die Haltungsbedingungen ändern sich doch in den anderen Ställen nicht dramatisch (so hab ich das verstanden)...warum 300 € zahlen, wenn man die Reitanlagen nicht nutzen kann ?
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

ottilie hat geschrieben:
Bauern sind komisch, aber meist kann man mit ihnen gut reden, solange man nicht diskutieren will.
Aber genau da geht doch das Problem los... Nur reden ist ja schön und gut, aber diskutieren muß man meist dann, wenn irgendwas nicht läuft.
Und da hab ich halt auch mehrfach die Erfahrung gemacht, daß man auf Granit beisst... Leider ist doch oft noch die Denke, jetzt strukturier ich meinen Kuhstall um zum Pferdestall, verdien Kohle und muß mich nicht mehr abrackern. Weit gefehlt, sag ich nur.
Das geht zum Teil ja schon beim Umgang mit den Pferden los. Das würde ich mir jedenfalls sehr genau anschauen.
Von Pflege-/Instandhaltungsarbeiten an Reitplatz/Stall will ich jetzt gar nicht sprechen.
Wiesentechnisch läuft es allerdings bei den Bauern meist besser, weil die Maschinen eh da sind und genutzt werden wollen.
Gebe ich dir fast recht, das gibt es sicherlich. Aber: Ich habe noch nie mit meinem SB ernsthaft über irgendetwas diskutieren müssen. Wenn ich ein Problem habe gehe ich zu ihm hin, erkläre ihm das und meist wird dann nach einer Lösung gesucht. Allerdings muss man auch begründen können was man warum möchte.

Viele bei uns im Stall gehen zu unserem SB hin und sagen "Du musst" oder "Ich will aber". DANN stößt man in der Tat auf Granit.
Wenn man ein wenig taktisch klug an die Sache rangeht kriegt man was man will...
LG
Sheitana
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emproada
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Beitrag von emproada »

Es ist halt immer die Frage, wieviel man reiten möchte. Reite ich z.B. nur zweimal die Woche, dann kann ich auch mit einem nicht ganz optimalen Platz leben. Ich für meinen Teil reite aber 5-6 Mal die Woche, da will ich mir nicht den ganzen Winter Gedanken machen müssen, ob ich im Gelände im Matsch versinke oder auf dem Platz eine Seenlandschaft vorfinde.
Viele Grüße Tina
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Jen
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Beitrag von Jen »

Mir ist beides wichtig. haltung UND reiten. Deshalb habe ich mir gezielt einen Stall gesucht, wo ich zumindest einen praktisch ganzjährig bereitbaren Aussenplatz habe. Zwar keine Halle, aber es geht auch so. Es käme für mich nicht in Frage eine Infrastruktur zu bezahlen, die ich nicht benutzen kann. Wenn du sie nachweislich (zb. Hufschmied rät ab) nicht benutzt, kannst du allenfalls die Miete um die Nutzungsgebühr verringern? sonst würde ich auch nach dem Motto gehen: umschauen kostet nix. irgendwann findest du einen Stall der deinen Vorstellungen besser entspricht. Du hast das Glück, dass du nicht raus MUSST und dir so genügend Zeit nehmen kannst, eine optimale Lösung zu finden.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Julia
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Beitrag von Julia »

Also mir ist auch beides wichtig !
Wir haben diesen Winter leider noch keinen Allwetterplatz was mich ziemlich nervt, aber er wird angestrebt !!!
Ich weiß nicht, ich würde garnicht anfangen darüber nachzudenken, ob das eine oder das andere, ich würde einfach nach etwas gucken wo beides stimmt !
Ich denke man zahlt zu viel Geld und steckt zuviel Arbeit rein um dann irgendwo Kompromisse zu machen.

Allerdings weiß ich nicht wie leicht es ist was gutes zu finden...wir sind in Eigenregie
Liebe Grüße, Julia
Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

Für mich muss auch beides passen!
Gute Haltung und Trainingsbedingungen. Im Stall jetzt gibt es Boxenhaltung mit tägl. Koppelgang (schöne helle, große, luftige Boxen) und Offenstall für 2 Hottis (wo meiner mit dabei ist).
Leider noch keine Reithalle, wird aber irgendwann kommen. Dafür aber wirklich zwei schöne Aussenplätze, 20x40 mit Flutlicht und Begiessungsanlage und 20x60 ohne Licht, aber mit guten Sprüngen, die man nehmen oder auf die Seite stellen kann.
Gemistet wird 2x täglich und gefüttert (KF) auch, Heu nach Bedarf auch öfter. Zusätzlich 2 Waschplätze (innen und außen) mit Warm- und Kaltwasser, was ich auch sehr wichtig finde sowie ein Solarium (auf das ich auch hätte verzichten können, aber im Winter für meinen Opa gerne annehmen werde).
Hier hab ich sozusagen mit meinem Pony einen Kompromiss gefunden: tolle Bedingungen und Offenstall für ihn, ich zwei schöne Reitplätze, aber dafür keine Halle mehr. Dafür sind die Reitplätze so super angelegt (haben gut Geld gekostet), sodass sie sogar nach nem langandauernden Platzregen gut nutzbar sind (evtl. dann mal ein-zwei kleine Pfützchen).

Es wird nie den optimalen Stall geben, aber man sollte schon abwägen, was für einen wichtig ist. Man soll sich ja wohl fühlen und Fäärd auch und verbringt dort i.d.R. seine knapp bemessene Freizeit!
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Nilspferd
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Beitrag von Nilspferd »

Hm, danke erstmal für eure Antworten.

Also die Haltung geht bei mir auch immer vor! Das ist klar :wink: Für mich kommt nie wieder eine vergitterte Innenbox in Frage, es sollte schon eine Außenbox sein. Nils ist ein Pferd, das unheimlich viel an seiner Umgebung teilhaben will, die Nachbarschaft ausspioniert :lol: Ich hatte ihn vor dem jetzigen Stall als Notfalllösung in einer Innen-Käfigbox stehen, 2 Monate lang und das mach ich nie nie nie wieder, ich fühlte mich wie ein Schwein dabei und Pony wurde auch echt "depressiv", hat mir die Schlecks vor die Füße gespuckt und war beim Reiten unkooperativ bis lethargisch.
Aber da ich nun auch einige Ställe kenne, hab ich auch bissl Angst vor einem erneuten Wechsel, weil irgendwelche Stallbesitzer immer irgendetwas versprechen, was sie letztendlich nicht halten. Oder wenn man nicht nach Selbstverständlichkeiten (Weidegang) fragt, dezent verschweigen.
Aber andererseits bin ich eben auch extremst genervt wegen der Reitplatzsituationen. Zumal die Bodenpflege auch nicht gerade die Schokoseite der Stallbetreiber ist :? Und dieser Nordseeboden wird verdammt pflegeintensiv sein. Und wenn sie nicht noch irgendetwas beimischen oder draufschütten, dann seh ich eh für meine Reitmöglichkeiten schwarz (was mich noch viel mehr ärgert, weil mein Pferd nicht das einzige ist, das Probleme mit dem Nordseesand hat). Aber ich weiß eben auch, was ich sonst an den Leuten, SB und Einsteller habe. Wenn was mit dem Pferd ist, kann ich mich drauf verlassen dass sich jemand kümmert. Oder dass mir Möglichkeiten eingeräumt werden wie kürzlich nach dem Nageltritt eine "Krankenweide"...
Ach, das ist so schwer...
Ich glaub, ich werd am WE doch mal fahren... :wink:
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Grundsätzlich sind mir die 23 Stunden am Tag für's Pferd wichtiger, die es ohne mich verbringt. Es muß sich weitgehend so bewegen können, wie es möchte, muß gutes Futter haben, etc. Eine einwandfreie Haltung ist für mich das absolut wichtigste in der Beziehung zu meinem Pferd.

Ich kann zwar auch sehr gut verstehen, wenn man auch die menschlichen Bedürfnisse so gut als möglichst befriedigt haben möchte. Mich k**** es seit einiger Zeit z. B. auch ziemlich an, daß wir keinen Platz und keine Halle haben, immer verladen müssen. :evil: Aber grundsätzlich ist es mir wesentlich wichtiger, daß mein Hotte die restliche Zeit sehr gut untergebracht ist. Das dankt er mir in vielen kleinen Dingen, die mich Halle und Platz und gute Reit-/Trainingsmöglichkeiten dann wieder ein wenig vergessen lassen - wobei unser Gelände rund um Karlsruhe auch nicht schlecht ist.

Aber grundsätzlich sollte hauptsächlich an die Zeit gedacht werden, die das Pferd allein oder mit Kumpels verbringt. Den Menschen hat es nicht nötig. Der befriedigt mit dem Kumpel Pferd nur seine Gelüste nach guter Freizeitgestaltung, Nähe zu einem anderen Lebenwesen, etc. Gute Unterbringung und Pferdegesellschaft braucht es jedoch absolut und - für mich :wink: - unabdingbar.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

Mach dir doch einfach mal eine Checkliste, was für dich wichtig ist bzw. was ein absolutes No-Go ist und geh mal alle Ställe in deiner Gegend durch.
So habe ich es gemacht. Hat wirklich sehr geholfen. Habe es nach einem Punkteverfahren gemacht, was mir wichtig ist (3 Pkt) bis was mir weniger wert war (0 - 1 Pkt.). So konnte ich wirklich alles objektiv und gut gegenüber stellen und fand so den für uns passenden Stall.
Vielleicht kannst du auch mit deinem SB über die Reitplatzsituation sprechen und wenn er nichts unternehmen wird, bleibt dir ja gar nicht viel anderes übrig. Es geht ja um die Gesundheit und das Wohl von deinem Schatz, und das steht ja bei dir ganz oben (was ich wirklich gut finde).
Und Ställe ansehen kostet ja nix und ist unverbindlich. Weiterhin kann man gute Anregungen finden, was man evtl. im Stall mit Kleinigkeiten verbessern könnte (hier hab ich bisher wirklich gute Erfahrungen gemacht, die SB waren über solche Vorschläge meist dankbar - außer im letzten Stall).
Drück dir ganz dolle die Daumen!
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