Koppen und Weben!

Infos und Fragen rund ums Thema "wie Pferde denken"...

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Filzi
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Koppen und Weben!

Beitrag von Filzi »

Hallöchen,.

ich habe zu diesem Thema keinen Thread gefunden, also eröffne ich einen.

Wir haben ein neues Pferd bei uns bekommen und ich habe erfahren, dass diese Stute neben Sammy stehen soll.
Also die Box.
Wäre ja auch absolut kein Problem, WENN die Stute nicht alles machen würde, was man nicht machen soll.

Sie koppt EXTREM!!!!!! Sie hat vorne fast keine Schneidezähne mehr, sie koppt vorallem beim Fressen sehr stark, aber sonst auch.
Nebenbei webt sie auch fröhlich und munter.

Ich habe prinzipiell kein Problem damit, aber ich habe total Angst, dass sich Sammy diesen Blödsinn abschauen könnte, vor allem weil die Stute das so extrem betreibt.

Die Meinungen gehen hierbei auseinander, eine sagen, es sei Schwachsinn, dass sich Pferd sowas abschauen und andere meinen, es sei durchaus möglich.

Was meint ihr???
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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Inzwischen weiß man, das Koppen nicht "ansteckend ist.

Koppen wie auch weben sind Stressreaktionen. Entweder durch akuten Stress hervorgerufen, wenn es dauerhaft besteht können auch Traumata etc. die Ursache sein.

Du brauchst also keine Sorge haben, dass Sammy sich das abschauen könnte, das ist sehr unwahscheinlich...
LG
Sheitana
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Catja&Olliver
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Beitrag von Catja&Olliver »

Schwachsinn :lol:
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Das beruhigt mich, es gibt nämlich schon Leute, die behaupten, dass Pferde sich das abschauen können.

Ich kenne mich mit dem Thema nicht aus, da ich nie ein Pferd hatte, welches diese Verhaltensstörung gezeigt hat.
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lalala

Beitrag von lalala »

Schwachsinn.

Sogar in dem Profi-Dressurstall in dem Maus momentan steht glaubt man nicht mehr an das Märchen. Mausi hatte im Heimatstall wechselnde Nachbarn und keiner hat sich das abgeschaut.
Nora

Beitrag von Nora »

Es ist allerdings wirklich eine ziemlich blöde Idee, dieses koppende und webende Pferd WIEDER in eine Box zu stellen. Pferde mit solchen Verhaltensauffälligkeiten sollten raus, unter Artgenossen, und viel beschäftigt werden.

Koppen und Weben sind Probleme, die ausschließlich in menschlicher Obhut auftreten, in der Natur sind sie unbekannt.

*** Sorry für eigentlich Off-Topic, aber wenn ich sowas lese, krieg ich echt einen dicken Hals - das arme Pferd! ***

LG, Iris
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Sunknúni
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Beitrag von Sunknúni »

Ansteckend auf andere Pferde wirkt sich das nicht aus. Natürlich können auch Nachbarpferde diese Stereotypien annehmen, aber nur wenn sie selbst unter massiven Stress und Bewegungsmangel stehen.

Leider behalten solche Pferde diese Stereotypien auch bei, wenn sie im Offenstall oder so leben, vor allem das Koppen, wenn auch oft nicht so stark.
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

@nora, leider muss die Stute in der Box bleiben, da sie einen Sehnenschaden hat und momentan in der Krankenbox ist.
Ich weiss nicht genau was sie hat, aber die ist sowieso extrem arm, schaut aus wie ein Schlachtpferd, dürr bis zum geht nicht mehr, Winterfell noch oben!!!!!!!!

Da hat´s sowieso was. Die Besitzerin kommt, für meinen Geschmack, zu wenig. Selbst mit Sehnenschaden kann ich an der Hand Schritt spazieren gehen.

Aber ich habe es längst aufgegeben, mich über andere Pferdebesitzer zu beschweren. Es nützt nichts, man kann es bei seinem eigenen Vierbeiner nur besser machen.
Klingt Sch***** ist aber so.

Die Pferde sind bei uns nur in der Nacht in der Box. Am Tag sind sie in der Herde auf der Koppel, wobei Wallache und Stuten getrennt sind.
Hengste auch.
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Nora

Beitrag von Nora »

@Filzi: Oh je... da liegt dann wohl mehr im Argen, so wie sich das liest. Meine Stute stand mit einem Sehnenschaden übrigens auch nicht in der Box, sondern in ihrer gewohnten Pferdegruppe, die zum Glück recht ruhig war. So humpelte sie halt mit den anderen mit, und wahrscheinlich hat der Heilungsprozess auch etwas länger gedauert, aber es hat funktioniert.

Und was das Ansprechen anderer Pferdebesitzer angeht, gebe ich Dir vollkommen recht, meistens hat es - leider - wirklich überhaupt keinen Sinn. Bei diesem armen Tier anscheinend eh nicht mehr....

Traurige Grüße,

Iris
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

@nora, nööö das kannst bei dieser Besitzerin total vergessen.
Sie wollte mit diesem Pferd auf einem Springturnier starten. :shock:

Du kannst mir glauben. Schlachtpferde sehen dagegen quietschfidel aus. :cry:

Leider ist es so, man kann echt nur schauen, dass es seinem Pferd wesentlich besser geht und man alles dafür tut, damit es ein schönes Leben hat.
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Carmen
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Beitrag von Carmen »

Mit Sehnenschaden MUSS ich das Pferd an der Hand spazierenführen und zwar auf richtig hartem Boden. Ist die Box wenigstens leergeräumt? Also keine Einstreu bzw. nur eine kleine Ecke eingestreut?

Stereotypien sind nicht ansteckend, wie die anderen schon sagten. Die Mähr kam auf, weil in manchen Ställen alle Pferde koppten. Man hat aber mittlerweile erwiesen, dass das daran lag / liegt, dass diese Pferde dem gleichen Stress, der gleichen schlechten Haltung ausgesetzt sind. Viele andere Möglichkeiten des Stressabbaus haben Boxenpferde ja nicht. Autoaggression noch, aber sonst...
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

@ carmen, meine Rede wegen dem Sehnenschaden, aber erklär das mal jemanden. :x

Die Box ist normal eingestreut, sie ist aber in einer Paddockbox, diese Box ist eine Krankenbox die aber ein großes Paddock angeschlossen hat.
Damit sich das Pferdal bewegen kann.
Tut es aber nicht, sie steht und koppt oder webt.
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Beitrag von Carmen »

Die Box ist normal eingestreut,
:wut:

Ein Pferd mit Sehnenschaden gehört möglichst auf blanken Beton. Aber damit hast du ja nun eigentlich nichts zu tun.
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Beitrag von Filzi »

@carmen, richtig, so schlimm das klingt, aber es geht mich im Grunde nichts an.
Im Endeffekt geht diese arme Seele sicher wieder Turniere :cry:
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Simbl

Beitrag von Simbl »

Ich habe aus dem Kinderreitschulbetrieb vor 4 Jahren mein Pferd (23 Jahre alt) gekauft, das schon die Vorbesitzerin als Kopper gekauft hat.
Mein jüngeres Pferd hat ihn im Offenstall erstmal vom Balken an dem er koppen wollte weggescheucht, weil ihm das Koppen wohl total pervers erschien. Die beiden leben jetzt seit 4 Jahren zusammen- auch nebeneinander in der Box mit tags oder nachts Koppelgang hat sich mein Junger niemals das Koppen abgeschaut. Der ältere hat das bekommen als er jung als Einzelpferd ohne Pferde-Gesellschaft im Schweinemaststall
neben den "Wutzen" stand. Im Offenstall des Kinderreitbetriebes hatte er wohl auch ziemlich Futterstress was man heute noch beim Leckerligeben und bei den Mineralfutterrationen merkt. Danach koppt er vermehrt.
Also ich kenne keinen einzigen Fall wo ein Pferd sich koppen abguckt. Wenn die anderen anfangen ist es wohl bedingt durch den gleichen Streß den das bereits koppende Pferd schon hat.
Hoffentlich kannst Du mir der Erfahrung was anfangen.
8) LG Simbl
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