Wieso so wenige Interesse an Barockpferdeprüfungen

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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

FoxOnTheRun hat geschrieben:Also ich finde, das Problem ist, daß die Ausschreibung barocker Prüfungen an der Pferderasse und nicht an der Ausbildungsweise festgemacht wird.
Genau das ist es. Warum darf ich das nicht einfach auch mit einem Haflinger starten, der nach klassischem Vorbild ausgebildet ist?

lalala hat geschrieben:Zirzensische Lektionen waren nicht gefordert, aber scheinbar gewünscht und wären sogar in die Bewertung mit eingeflossen.
Das ist auch der Grund, warum ich keine Prüfungen in der Richtung gehe. Nicht jeder Friese bekommt die Zirzensik in die Wiege gelegt.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

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emproada
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Beitrag von emproada »

Und warum heißt so was dann Barockpferdeturnier, wenn eh alle Rassen starten dürfen? :kopfkratz:
Viele Grüße Tina
lalala

Beitrag von lalala »

emproada hat geschrieben:Und warum heißt so was dann Barockpferdeturnier, wenn eh alle Rassen starten dürfen? :kopfkratz:
Weil man bereits geahnt hat, dass das Nennergebnis nicht sonderlich hoch ausfallen wird ? Aber scheinbar hat das ja auch wenig gebracht - als Nicht-Barockpferdereiter überblättert man so eine Ausschreibung ja auch schnell.

Für mich hat es ein wenig den Anschein, als ob man sich so eine für den Verein günstige Zuschauerattraktion beschaffen wollte (anstatt jemanden für ein Schaubild zu bezahlen). Das mag täuschen, aber warum schreibt man sonst eine Prüfung aus, die weit unter dem Niveau der restlichen Prüfungen stattfindet ?
GingerCC
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Beitrag von GingerCC »

Wieso muss man eigendlich so etwas immer sooo schlecht reden??

Es wäre doch jedem Überlassen worden, ob er Spanisch, Barock oder Schwarz/Weiss reitet.

Wieso soooo viele böse Hintergedanken??

Die wollten einer Randgruppe einfach mal etwas bieten und mal eine etwas andere Prüfung ausschreiben. Ohne LK-Pflicht!!

@lalala
Ich finde diese Unterstellung eine günstige Showeinlage zu bekommen nicht i.O.

Ich habe das Gefühl, das ihr den zirzensischen Lektionen zu viel Wert beimeßt. Sie würden max in die B-Note einfliessen.

Übrigens meist gewinnen die, die weniger Firlefanz und lieber eine korrekt gerittene Prüfung zeigen gegenüber denen, die dem SchnickSchnack mehr Wert beilegen!!
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emproada
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Beitrag von emproada »

Was hat denn das jetzt mit Schlechtreden zu tun? Es wurde nach Gründen für mangeldes Interesse gefragt und es wurden darauf Anworten gegeben, wenn vielleicht auch nicht die Schmeichelhaftesten.
Viele Grüße Tina
lalala

Beitrag von lalala »

GingerCC hat geschrieben:Wieso muss man eigendlich so etwas immer sooo schlecht reden??
Wer redet hier etwas schlecht ? Du hast uns doch nach unserer Meinung gefragt.
Es wäre doch jedem Überlassen worden, ob er Spanisch, Barock oder Schwarz/Weiss reitet.
Das stimmt ja so nicht...in der Ausschreibung war schon von Kostümen/Trachten die Rede

@lalala
Ich finde diese Unterstellung eine günstige Showeinlage zu bekommen nicht i.O.
Das ist mein Eindruck. Der resultiert sicherlich auch daraus, dass sowas bei uns in der Gegend des öfteren so praktiziert wird.
Ich habe das Gefühl, das ihr den zirzensischen Lektionen zu viel Wert beimeßt. Sie würden max in die B-Note einfliessen.
Eben, sie fliessen in die B-Note mit ein. Die B-Note ist ja eh schon subjektiv genug. In einer normalen Kür darf man auch nichts zeigen, was über die Pflichtelemente hinausgeht. Irgendwie muss das doch auch alles ein wenig vergleichbar bleiben.
Übrigens meist gewinnen die, die weniger Firlefanz und lieber eine korrekt gerittene Prüfung zeigen gegenüber denen, die dem SchnickSchnack mehr Wert beilegen!!
So hätte man es gern - aber leider hat man zu viele Negativbeispiele im Kopf.
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Ich finde auch nicht, dass hier irgenwas schlecht gemacht wird, jeder hat lediglich seine Meingun gesagt...
LG
Sheitana
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Tess
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Beitrag von Tess »

GingerCC hat geschrieben:Zugelassen Rassen waren:
Alter Real, Andalusier, Berber, Camarguais, Cruzados, Friesen, Kladruber, Knapstruppper, Lipizzaner, Lusitanos, Merés, Shire Horses sowie Pferde anderer Rassen

:lol: :lol: :lol: warum sagt man nicht gleich "Pferde aller Rassen" :lol: :lol:

emproada hat geschrieben:Und warum heißt so was dann Barockpferdeturnier, wenn eh alle Rassen starten dürfen? :kopfkratz:
Weil man vielleicht alle Rassen barock reiten kann? 8)
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emproada
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Beitrag von emproada »

@Tess: dann hieße es aber Barockreitturnier und nicht Barockpferdeturnier. 8)
Viele Grüße Tina
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

@GingerCC: Hier wird nichts schlecht geredet. Du hast nach den Gründen gefragt und jeder hat dir seinen genannt. Es wird hier, zumindest nicht von mir, explizit auf eure Prüfung eingegangen. Für mich sind zirzensische Lektionen in einer solchen Prüfung in der B-Note einfach das Aus für die Prüfung. Warum wird nicht SH auf der Mittellinie im Schritt oder Trab verlangt? Da kann doch der Richter sehen, wie gut das Pferd an den Hilfen steht. Für mich ist es ganz klar die Anlehnung der Aufgaben an die FN-Aufgaben, die mich davon abhält solche Prüfungen zu gehen. Es ist mir zu wenig kreativ, was ich im Viereck zeigen kann.
Liebe Grüße, Sabine

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Tess
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Beitrag von Tess »

emproada hat geschrieben:@Tess: dann hieße es aber Barockreitturnier und nicht Barockpferdeturnier. 8)
Aber wie ist ein Barockpferd definiert?
Ist z.B. ein Friese ein Barockpferd?
Und - na gut ... weils in der Liste explizit aufgefuehrt wurde ... ein Shire Horse?
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Junito
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Beitrag von Junito »

Also ich verbinde mit "Barockpferd" ein bestimmtes Äußeres, das man beispielsweise auch bei Exemplaren des Welsh Cobs, Haflingers, Connemara-Ponys oder auch bei einigen Holsteinern finden kann. Das Pferdebild, das eben auch zeitgenössischen Gemälden vertreten wird. Nichts anderes ist das für mich.

Wie diese Pferde dann ausgebildet werden und was sie für Talente haben oder auch nicht, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Eines der hochbegabtesten Pferde in dieser Richtung ist für mich beispielsweise ein Haflinger - Stromboli (kennt hier wohl jeder).

Tatsächlich wäre Barockreitturnier wohl glücklicher gewählt. Aber diese Diskussion hatten wir glaube ich schon mal.
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
GingerCC
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Beitrag von GingerCC »

Bei dem Durcheinander hier an Vorstellungen, wie sie jetzt hier aufkommen, wundert es mich nicht, daß die Veranstalter im Grunde genauso unsicher waren wie hier viele sich nicht unbedingt einig sind, wie so eine Barockpferdekür als Ausschreibung etwas aussehen soll.

Welche Aufgaben woher. Nimmt man die vom RIZ die auch umstritten sind, oder die vom Hinrichs?????

Man weiß als Veranstalter, dass im Umkreis nicht allzuviele richtige Barockpferde sind und schreibt dementsprechend extrem weitläufig die Aussschreibung. Wie sollte man das besser lösen? Das Shire definitv keine Barockpferde sind ist wohl jedem Klar, aber andererseits kenn ich Reiter die Klassisch reiten mit Kaltblütern.

Blos wie kleiden die sich dann, wenn sie keinen Spaniokel, Lusi oder Lipizaner haben, wo die Kleidung vielleicht einigermaßen recherchierbar ist????
Hat überhaupt jeder solche Klamotten??? Die Showreiter sollten eigendlich....

Ich kenne Stromboli nicht!!!

Ein Friese gehört für mich schon zu den Barockpferden, wie der Knappstrupper auch.

@Josatianma
Das heißt du lehnst grundsätzlich Aufgaben ab, die ähnlich der FN-Aufgaben sein könnten!
Dann müsste jemand die Aufgaben neu erfinden, und dürften keine normalen Grundgangarten und Bezeichnungen drin haben, die auch annähernd aussehen wie FN.
Wieso gehen dann so viele zu den RIZ-Turnieren? Die Aufgaben sind ja auch dort mit Mitteltrab.
Oder wollen wir wie zur Barockzeit ganz streng nach den alten Meistern Lektionsreihenfolgen reiten??

Wo bleibt die Einigkeit in Deutschland?

Kein Wunder das ein Verein, der normal eher wenig mit Barockpferden und ihren vielen Varianten hat, eigendlich überfordert ist eine richtige Ausschreibung zu machen!!!!
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

Barockprüfungen, sind für mich, egal ob Barockpferdeprüfungen oder Barockreiterprüfungen, Prüfungen, die nicht in schwarz-weiß geritten werden, sondern in einer entsprechenden Anzugsordnung, was man denn nun repräsentieren will. Also ein spanischer Vertreter wird sich andes kleiden als einer, der barock reitet.

Welches Pferd nun barock ist und welches nicht - das will ich nicht entscheiden müssen, manche halten sich an Rassen, bei anderen ist alles was einen halbwegs quadratischen Körperbau hat und "massiv" aussieht barock.... Die Ausschreibung bestimmt in jeden Fall, was eben für diejenige Prüfung als "barock" angesehen wird..

Welche Aufgaben man nun nehmen soll, ist mir persönlich egal, aber es würde niemanden schaden auch eine saubere A mal in einer Barockprüfung reiten zu müssen. Wenn ich aber weiß, dass in der Region genügend Potential da ist, würde ich auch schwierigere Aufgaben ausschreiben, aber wie gesagt, am Anfang lieber klein anfangen und mal schauen was passiert. Interessierte Reiter werden auch die mitreiten.

Dazu kommt noch, dass barockes Reiten in Deutschland regional unterschiedlich verteilt ist. Wenn man hier bei uns in Sachsen, wohlmöglich noch im Erzgebirge, eine Barockpferdeprüfung ausschreiben würde, kann es passieren, dass jemand fragt was das ist. Es ist herzlich unpopulär bei uns.

Von daher sollte eigentlich ein Ausschreibender von Anfang an erstmal mit wenig Zuspruch rechnen und die Prüfungen auch bei wenig Teilnehmern durchführen, denn nur so sieht es der Rest..
Und einen gewissen Shwoeffekt haben diese Prüfungen, ohne Zweifel.

LG Alix
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Jen
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Beitrag von Jen »

Wenn ich "Barock-Prüfung" lese, dann wäre meine Vorstellung davon, dass man das weder an der Rasse, noch an der Ausbildung festmacht (da sowieso nicht zu überprüfen), sondern an der Aufgabe, die gestellt wird. Und zwar, dass halt da andere Lektionenabfolgen, andere Lektionen überhaupt verlangt werden. Nicht NUR andere, aber vor allem. Z.B. l eine Quadratvolte, ein Seitengang im Schritt ein Dehnen lassen im Stehen oder was weiss ich. Halt andere Aufgaben, die sich ungefähr an den "Richtlinien" der klassisch-Barocken Ausbildung orientieren. Bewertungskriterien müssen auch nciht unbedingt anders sein als FN, vielleicht noch mehr WErt auf Leichtigkeit und Selbständigkeit des Pferdes oder was weiss ich, will mich jetzt da nicht dran festbeissen, war jetzt auch mehr eine spontane Vorstellung.

Warum so geringes Interesse überhaupt an Barock-Prüfungen? Ich kann nur sagen, dass mein Eindruck ist, hier in der schweiz sind die Prüfungen nicht schlecht besucht. Wobei ich da mit meinem WB ja auch nicht mitmachen könnte, da auf bestimmte Rassen beschränkt, ich falle also durch Stuhl und Bank. Wobei mir das auch egal ist, denn auch wenn ich könnte, würde ich nicht an Prüfungen mitmachen, weil ich ganz allgemein keinen grossen Spass an Prüfungen habe. Ich gehe lieber an einen Lehrgang oder an eine Messe oder an eine Vorführung/Vortrag/Demonstration. Persönliche Vorliebe halt.
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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